Borderline – Leben zwischen Extremen – Teil 2

Teil 1

 

Wo kommt Borderline überhaupt her?

Darüber sind sich die Forscher nicht so ganz einig. Fakt ist, dass es häufig mehrere Ursachen sind, z.B.:

  • genetische Veranlagung
  • Umwelteinflüsse
  • gestörte frühkindliche Entwicklungsprozesse
  • traumatische Erfahrungen, z.B. körperlicher oder seelischer Missbrauch

 

Die meisten Menschen, die an einer Borderline Störung leiden, haben schlimme Erlebnisse gemacht, aber nicht alle haben traumatisches erlebt.

Der Therapeut Heinz-Peter Röhr bezeichnet die negativen Gefühle wie Unzufriedenheit die Betroffene ständig verspüren können, als …

"… unbewältigte Konflikte, die an die Oberfläche drängen und Verstimmungen verursachen."

 

Und da die betroffenen Leute ihre Probleme selbst nicht bewältigen können, müssen die auf andere projiziert werden.

Andreas Knuf und Christiane Tilly, die das Buch: "Borderline: Das Selbsthilfebuch" geschrieben haben, verstehen die Borderline Störung deshalb als Bewältigungsstrategie.

 

Dies zeigt sich zum Beispiel an der Dissoziation:

Menschen, die schlimme traumatische Erfahrungen machen, haben die Fähigkeit, sich von ihrem Schmerz abzukapseln. Sie empfinden den Schmerz dann nicht mehr so stark und können sich im Nachhinein kaum noch daran erinnern. Somit wird das erlebte Trauma erträglich gemacht.

Jahre später können aber äußere Reize den traumatisierten Menschen immer wieder "zurückholen" und er hat Angst und fühlt sich so, als würde er die vergangene furchbare Sache nochmal durchleben. Der Körper rechnet mit einer Gefahrensituation.

Wenn der Ausnahmezustand normal wird, ist die Bewältigungsstrategie zur Krankheit geworden. Und dann ist es wichtig, das die betroffene Person die angelegten Verhaltensmuster lernt zu durchbrechen.

 

Menschen mit einer Borderline Erkrankung brauchen viel Verständnis für ihre Situation, für die inneren Konflikte, die sich in ihnen abspielen, die Verzweiflung darüber, dass es nicht so richtig vorwärts geht oder Beziehungen schwierig für sie sind.

Sie brauchen jedoch kein Verständnis dafür, dass sie sich selbst nicht leiden können, andere manchmal manipulieren, hassen, oder als großen Retter idealisieren, denn das ist die falsche Art, mit ihren inneren Konflikten umzugehen.

 

Die Dialektische – Bahaviorale Therapie (DBT) ist eine spezielle Borderline –  Therapie:

Dabei wird nicht nur die Lebengeschichte durchleuchtet, sondern es wird auch direkt am momentanen Verhalten der Betroffenen angesetzt. Vielleicht ist das Ziel nicht immer die komplette Heilung, sondern viel mehr sich selbst finden zu können – wissen wer man ist und was man wert ist. Sinn des ganzen ist es Selbsthilfestrategien zu entwickeln, um Probleme besser bewältigen zu können.

Es wird gelernt, wie man gelassener mit sich umgehen kann und nicht immer nur auf das Schlimme und Problematische guckt, sondern auch die Sonnenseite des Lebens genießen kann. 

 

Eine Betroffene schreibt im Internet:

"Mein größter Wunsch ist es, irgendwann mal zufrieden und glücklich mit mir selbst zu sein und auch gute Seiten an mir zu entdecken – trotz meiner Erkrankung."

 

Heute erst bekam ich eine Email von einem 13-jährigen Mädchen, sie schreibt mir:

"Meine Mutter verletzt sich selbst, seit ich denken kann. Ich weiß sie hat mich sehr lieb, aber sich selbst hat sie nicht lieb. Ich wünsche mir, dass sie sich selbst lieben kann…. Sie ist eine tolle Mutter!"

 

Zum ersten Teil dieser Blogreihe, den ich gestern schrieb, gab es viele Kommentare – vielen Dank dafür. Was ich rausgelesen habe ist, dass eine vernünftige Therapie unumgänglich ist, dass Heilung möglich ist und nicht zuletzt, dass auch Gebet eine sehr wichtige Rolle spielt:
 

Sunny schreibt:

"Ihm (Jesus) zu begegnen hat bei mir eingeschlagen wie ne Bombe und ich hab mich für's Leben entschieden, was davor so nicht der fall war. Ich kann mir auch vorstellen, dass meine "extreme Ader" – ne Eigenschaft, die man Borderlinern gerne zuschreibt – vielleicht sogar geholfen hat, mich so kompromisslos auf Jesus einzulassen… das ist doch mal ein positiver Aspekt, oder?!"

 

Natürliches ist es schwer ein so tiefgreifendes und umfangreiches Thema auf zwei, doch relativ kurze, Blogartikel zu beschränken. Ich hoffe dennoch, dass es mir gelungen ist manch einem, einen kurzen Einblick zu geben.

Wenn Ihr Euch intensiver mit dem Thema befassen möchtet, findet ihr gleich einiges an Links und Büchern dazu, die ich gern weiterempfehle. Ich habe sie selbst gelesen und fande sie hilfreich. Gerne könnt Ihr in den Kommentaren auch weitere Tipps für gute Bücher oder Links abgeben.

 

Viel Segenregen und ein glückliches Leben!

Mandy
Jesus Punk

 

Bist Du selbst erkrankt oder kennst Du jemanden bei dem "Borderline" diagnostiziert wurde?

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© Text: Mit eigenen Gedanken umgeschrieben von Julia Mange (dran 3/11)
© Foto: Jürgen Acker / pixelio.de

 


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Dieser Beitrag wurde am 29. August 2012 veröffentlicht.

23 Gedanken zu „Borderline – Leben zwischen Extremen – Teil 2

  1. Nicole

    es gibt soviele bücher die gut sind
    aber es gibt auch einiges an Filmen die gut sind.
     
    Man sollte dazu noch sagen, das Borderliner meist nicht schuld sind das es so gekommen ist wie es kam
    und das man als Borderliner selbst manchmal einfach nur niemanden mehr nerven stören oder sonstiges will.

    Antworten
    1. Bina

      und @Nicole … ja .. das schlimme finde ich, jedenfals war es bei mir so, wenn man schon niemand mehr nerven will mit seinem "Ich" … steht man schon kurz vor der Beendigung seiner selbst … jedenfalls war da so bei mir :/

      Antworten
  2. Bina

    Auch hier … eine schöner zweiter Teil .. .wäre ja schön, wenn hier ggf. mehr Betroffenen Lust hätten mal ihre Geschichte zu erzählen …
     
    LG und noch einen schönen Tag

    Antworten
    1. Mandy Artikelautor

      So ist es… ich find's gut, dass einiges kam und hoffe das auch noch mehr Leute von sich erzählen und wie sie mit Borderline leben bzw. "geheilt" wurden.

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      1. Simone

        Ja, ich denke auch, dass man vor allem das "Happy End" herausheben muss. Die schlimmste Belastung bei Krankheiten – ob nun körperlich oder seelisch – ist oft das Gefühl, dass es nie mehr besser und das Leben immer sinnloser wird.

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  3. joschi

    hallo mandy,
     
    hab selber in meinem umfeld menschen welche "borderliner" anzeichen haben.
    ich denke, schuld ist evtl. auch die tatsache, dass man zuwenig miteinander kommuniziert. man schleppt manchmal über jahre hinweg probleme mit sich herum die unnötig wären oder lebt mit missverständnissen. anstatt diese zu beseitigen indem man mit den menschen spricht die einem "scheinbar" oder auch "wirklich" verletzt haben, geht man lieber zu einem psychiater. und was macht ein psychiater? ich weiss es nicht, war selber noch nie bei einem, aber ich kann mir denken, dass er beruhigungstabletten oder psychopharmaka verschreibt.
    wäre ich psychiaterin, ich würde als erstes erstaml fragen, ob konflikte nicht anderweitig gelöst werden könnten, notfalls die betroffenen (die verursacher) der probleme, auch einladen.
    ach ja, das soll es geben, kommt mir grad in den sinn. eine familie die probleme mit ihrer tochter oder umgekehrt hatten, wurden zum psychiater eingeladen und konnten dann so sich aussprechen. aber ich denke, das ist eher die ausnahme.
    en gruess aus der schweiz

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  4. Yvonna

    Hallo, ich bin Borderlinerin. die diagnose war eine erlösung endlich wisssen was mich anders macht, wissen man ist nicht verrückt und man kann etwas machen. ich bin nun seit 2010 in therapie und gehe sehr offen mit meiner diagnose um. wenn man wirklich will, kann man vieles erreichen und schon jetzt kann ich auf das, was ich geschafft habe schauen und es erfühlt mich mit stolz und gibt mir kraft, wenn ich nicht weiter weiß. also auch wenn der weg hart und oft auch steinig ist, ist`s gut ihn zu gehen.  gruß y

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  5. Inge

    Hallo,

    bin etwas spät dran, aber da hier nach Berichten Betroffener gefragt wird: Ich habe die Diagnose Borderline erst in relativ hohem Alter, mit 46, vor kurzem bekommen, bin aber schon seit einiger Zeit in Therapie wegen einer komplexen posttraumatischen Belastungsstörung, die hat viele Symptome mit Borderline gemeinsam.

    Was mir im Umgang mit anderen Christinnen und Christen oft zu schaffen macht ist ihre Ahnungslosigkeit bei gleichzeitigem Unglauben meinen Symptomen gegenüber. Also, ich sage jemand z.B. "ich bin psychisch krank." Dann wird mir erstmal nicht geglaubt, weil ich ein recht robustes Auftreten nach aussen habe, wenn es mir nicht sehr schlecht geht (dann werde ich überall zum heulenden Häufchen Elend). Habe ich meinen Gesprächspartner mittels Berichten von Klinikaufenthalt o.ä. überzeugt, dass ich ein ernsthaftes Problem habe, dann kann ich darüber reden. Das mache ich gerne. Aber dann bekomme ich als nächstes gutgemeinte Ratschläge, wie ich mit meinen Symptomen umgehen soll. Z.B. dass ich einfach Gott mehr vertrauen soll. Was ich schlicht nicht so gut kann, dass ich es akzeptabel finden würde. Das führt dann bei mir schnell zu Selbsthass ("Du machst nicht mal so was Einfaches wie Gott vertrauen, so machst Du Dir doch selber die Chancen für Deine Zukunft/Heilung kaputt!") und damit Selbstverletzungsdruck. Ich bin so froh, wenn ich mit Menschen reden kann, die mich fragen, was mir hilft und mir das dann auch glaube!

    Ich mache übrigens eine Schematherapie, das ist eine Methode, die noch nicht so weit verbreitet ist wie die DBT aber mindestens genauso gut helfen soll – ich finde meine Therapie jedenfalls sehr gut und hilfreich. Und: Ich kann meinen Glauben sehr gut in die Therapie integrieren. Meine Therapeutin ist Atheistin, insofern tat sich sich am Anfang schwer damit, dass ich immer angefangen habe, von Jesus zu reden, aber sie hat dann schnell verstanden, dass der Glaube eine meiner grössten Ressourcen ist. Inzwischen fragt sie öfter mal, wenn sie ein wirklich "gesundes" Statment von mir möchte, was ich denn glaube dass Jesus zur Sache sagen würde.

    Was ich schade finde: Dass ich meine Erkrankung nicht offenlegen kann. Ich bin nämlich in einer (Zweit-)Ausbildung für einen kirchlichen/seelsorgerlichen Beruf und da würde ich kaum genommen werden, wenn das bekannt wäre. Wobei natürlich wichtig ist: Sowohl meine Therapeutin als auch mein Seelsorger finden mich für diesen Beruf geeignet und finden, dass ich nicht zuletzt wegen meiner Erfahrungen eine gute Seelsorgerin werden kann. Ich denke, da gibt es bei Verantwortlichen zu viel Scheu vor psychisch Kranken. Natürlich ist nicht jede/r Betroffene für so einen Beruf geeignet, aber man könnte ja die Therapeuten/Seelsorger fragen und/oder Gutachten machen lassen. Borderline lässt sich kaum völlig heilen, aber deutlich bessern, und der pauschale Ausschluss Betroffener von Seelsorgeberufen lässt sich, finde ich, eigentlich nicht rechtfertigen.

    Inge

    Antworten
    1. Luca Hersberger

      Liebe Inge

      ich habe Deinen Beitrag auf dieser Seite vor einer Weile schon gelesen und war total ermutigt dadurch. Ich war damals noch am Schreiben – über Schematherapie und die Verbindung zum christlichen Glauben. Ich bin Arzt und Psychotherapeut und mache die Erfahrung, dass sich die Schematherapie – gerade auch für Christen – sehr gut verbinden lässt mit biblischen Wahrheiten.

      Ich wollte diese hilfreichen Einsichten auch andern zugänglich machen und hab deshalb ein Buch geschrieben, das Dich und andere hier im Forum eventuell auch interessieren könnte.

      Mehr darüber auf meiner Webseite: http://www.heilsamebeziehungen.com.

      Über Kommentare und Rückmeldungen würde ich mich sehr freuen!

      Viel Segen!

      Luca

      Antworten
  6. Arbeitshypothese Borderline

    Hallo,

    Bin mitte 30, männlich und habe viele Jahre verschiedene Therapie hinter mir. Oft möchte ich an liebsten einfach nur sterben und dieses ätzende scheiß leben, in dem ja selbst bei gesunden menschen meist mehr leid als glück herrscht, endlich hinter mir haben.
    Der einzige Grund, es aber nicht selbst zu beenden, besteht im Wissen, dass es danach noch viel schlimmer wird und man dafür zu zahlen hat (kennst das noch wer? ). Natürlich fühle ich mich oft im Stich von oben gelassen in diesem Momenten, auch wenn ich weiß, dass das nur meine eigene Verantwortung und Schuld ist. Aber ich packe es doch nicht alleine oh Herr, du siehst dir doch täglich dieses elend an und weißt was in mir sache ist.

    Naja jedenfalls was ich eigentlich ursprünglich mitteilen wollte: Dass ich diese Flashbacks täglich dutzende male habe, allerdings nie mit frühkindlichen Traumata, sondern mit Erinnerungen an peinliche Situationen der älteren oder jüngsten Vergangenheit. Sie durchzucken mich regelrecht , ich habe darüber keine Kontrolle und auch nicht über die affektive Reaktion darauf. Diese besteht meist in einer ruckartigen Körperbewegung, begleitet von einem lauten kurzen Ausruf wie „aua!“ oder „mama hilf mir“. Diese ausrufe kann ich nicht kontrollieren.

    Kennt das irgendjemand?

    Bisher kannte dieses art von Flashbacks kein Arzt oder Psychologe von den vielen die mir begegneten..

    Antworten
    1. John

      Bin ebenfalls Mitte 30 mönnlich und habe Borderline, bin ebenso im starken Konflikt mit dem Leben mit Gott, und bin richtig wütent das ich mein Leben nicht selbst beenden darf und verstehe nicht warum ich durch dieses Chaos muss, ich wünschte ich hätte erst am Totenbett zu Jesus gefunden, diese Verlustangst zerstört mich von innen heraus, jeden Tag dieser verd…. Druck, das kann sich kein normaler Mensch vorstellen, ich wünschte ich hätte Krebs und nicht diesen Dreck.

      Ich kenne diese Flashbacks, wie du sie nennst und hab das auch täglich, mein Ausruf geht dann in etwa „Leckt mich doch am Arsch“ od. „Fick dich“ wenn mir ein peinliches Ereignis in den Kopf kommt. Ich hab sie nur wenn ich alleine bin, in Gesellschaft auch, aber da kann ich mich dann in soweit kontrollieren das ich nur mit dem Kopf etwas schüttle um diese Erinnerung zu verdrängen.

      Antworten
  7. Arbeitshypothese Borderline

    Geil john, so ergeht es mir haargenau! Ich wollte es nur nicht differenzieren aus schreibfaulheit aber ja : in der Öffentlichkeit kann ich es auch idR völlig kontrollieren (zumindest nach außen hin um eben wie so oft die contenance zu wahren, aber ein lautes räuspern etwa kommt schon noch raus).
    Du bist der erste der mich da anscheinend aus eigener Erfahrung versteht :)

    Ich grüble viel und der gemeinsame Kern dieser Flashbacks sind fast immer eigen erlebte Peinlichkeiten. Bei dir auch? Und wie oft am Tag? Bei mir mindestens 20 maximal 50 idR. Ganz ganz selten aber sind es sogar Situationen von Fremdschämen die hochkommen.

    Außerdem sind mir leider schon immer die Meinungen aller anderen Leute extrem wichtig, gar oberstes ziel oft. Wohl deshalb auch ebendiese Flashback Thematik.

    Mein therapeut sagt : ich kann meine eigenen Gefühle nicht richtig wahrnehmen (mich nicht richtig selbst spüren) und wenn, oft nicht aushalten – deshalb all diese Probleme überhaupt. Das trifft wohl grundsätzlich auf viele Menschen als Grundproblem zu. Ursache sei fast immer unzureichende mutterliebe.

    Was bereitet dir täglich solchen Druck wenn ich fragen darf ?

    Vielleicht hilft folgender Gedanke:
    Wenn wir eines Tages die Rechnung posthum für unser Leben präsentiert bekommen, dann gibt es vielleicht für all dieses Leiden wenigstens eine fette Gutschrift 😉 Deshalb halten wir durch!

    Antworten
    1. John

      Ich wahr ehrlich gesagt sehr erstaunt von jemandem zu lesen der auch dieses Problem hat und noch dazu Christ ist und ebenso eine Borderlinestörung hat. Ja, auch bei mir sind es immer Peinlichkeiten aus jüngster oder schon länger zurückliegender Vergangenheit. Ich habe es seit ich mit dem Rauchen und allen anderen Süchten (fast) vollständig aufgehört habe nur mehr ca. 10x am Tag, vorher denke ich warens auch so um die 50mal. Ehrlich gesagt belastet mich das mittlerweile eher weniger, viel schlimmer find ich die Verlustangst und die daraus resultierende Wut, die Leere und den selbstszerstörerischen Handlungen die daraus resultieren. Ich darf auch nicht mehr Autofahren da es in manchen Momenten(Kurzschlussmomenten) zu gefährlich ist, für mich und auch für andere.

      Was mich noch sehr belastet sind sehr schlimme Zwangsgedanken über geliebte Menschen, Tiere oder aber auch Gott wenn ich mich denjenigen sehr nahe und geborgen fühle. Sobald etwas Sicherheit in mir aufkommt und ich die Nähe gerade so ertrage kommen übelste negative Gedanken über die jeweilige Person oder Gott. Es hat definitiv mit der Verlustangst zu tun, kennst du das auch?

      Aufgegeben wird nicht, da hast recht, die Gutschrift wird bei uns bombastisch ausfallen :D. Ich bin seit 10 Jahren Christ und bete regelmäßig für meine Eltern da sie in esoterischen Dingen waren und weißt du was, es hat sich ausgezahlt, meine Mutter durfte ich am 16.6 diesen Jahres taufen, sie hat alles Spiritistische verworfen. Das war neben meiner Bekehrung der bislang schönste Tag meines Lebens. Ich denke, wäre ich nicht krank dann hätte ich Familie, würde irgendwo im Ausland leben, wäre vermutlich kein Christ u. ebenso wenig wäre meine Mutter nicht zum Glauben gekommen. Das war immer mein oberstes Ziel, jemand zum Glauben zu führen in meiner eigenen Familie, denn ich hoffe das auf kurz oder lang alle anderen mitziehen werden.

      Solltest du noch irgendwo welche Süchte haben, dann setzte alles daran sie los zu werden, es stabilisiert die Psyche total.
      lg

      Antworten
  8. Arbeitshypothese Borderline

    Ich würde am liebsten viel mehr und persönlicher schreiben, aber mein Größenwahn hindert(e) mich. Denn man stelle sich vor wie blöde ich in ein paar Jahrzehnten dastuende, wenn man diese Beiträge hier von mir beim Recherchen über mich findet bzw mir zuordnen kann. So ein Blödsinn oder? Selbst angenommen ich würde tatsächlich so berühmt, dass wer recherchiert: dann Glückwunsch zum vip status (an mich) und ja, damals ging es mir offensichtlich so schlecht und erbärmlich wie es sich darstellt. Ich bin nun einmal so offenkundig schwach im Fleische.

    Also weg damit und ehrlich(er) sein!

    Und zwar verschwieg ich meine massiven Drogenprobleme. Kiffe seit Jugend und opiat abhängig seit 20 er. Ich war auch schon gut 18 Monate clean von allem im Rahmen einer Drogen Therapie. Aber auch das hat mir mein Leben nicht so lebbar gemacht wie erhofft. Depressionen, soziale Ängste und nicht zuletzt die angesprochenen flashbacks sind nach wie vor wie ewig da.

    Danach bin ich sogar 1jahr in private psychotherapie unkonventioneller Schule (bioenergetik nach lowen) gegangen und das war auch das beste bisher – aber es ist sau teuer und mein Therapeut ist glaube einfach noch nicht erfahren genug für mich und teils auch zu hartherzig. Ich kann ihm nicht vertrauen. Reibungspunkt ist immer wieder „mein weltbild“, mit dem er ua als mutmaßlicher Atheist (mindestens Agnostiker) und „Schlafschaf“ nichts anfangen kann.

    Ich werde euch mal 1zu1 kopieren was er mir letztens bei WhatsApp schrieb nach dem ich ihn Hilfe suchend kontaktierte (das war als ich hier den ersten Beitrag verzweifelt neulich schrieb). Also festhalten, das schrieb mir mein therapeut nachdem ich ihm mitteilte, am liebsten einfach nur sterben zu wollen aber mein weltbild verhindere es GOTT sei Dank (siehe oben die Begründung):

    „Dein wahres Weltbild kannst du dir in den A***** schieben und du solltest langsam mal den Kopf aus selbigem bekommen.
    Du bist 34 Jahre, Junkie, ohne Berufsausbildung, hochverschuldet, kriegst dein Leben nicht auf die Reihe und hast die emotionale Reife eines 2-3-Jährigen. Außer deiner Arroganz und deiner Verbohrtheit kannst du bisher nichts vorweisen. Korrigiere mich, wenn ich falsch liege.“

    Heftig oder? Abgesehen von der unglaublichen Kontrafaktizität verletzt es mich trotzdem. Auch wenn bis auf die unreife alles Gott sei Dank tendenziell unwahr ist, ist das für mich eine Grenz Überschreitung (selbst wenn es wahr wäre).

    Das Alter stimmt bspw schon mal nicht und ich habe ihm schon mehrfach erzählt, dass ich immerhin erfolgreich ein Bachelor Studium abschloss (scheint er ständig zu vergessen) . Hinzu kommt, dass ich im Rahmen meiner beruflichen Selbständigkeit mutmaßlich (sofern der Herr mich diese gnade wohl erhalten lässt) finanziell ausgesorgt habe und nur deshalb alles die letzten Monate „etwas“ schleifen ließ (sodass ich nur Ausgaben, keine geltend gemachten Einnahmen hatte, was er entsprechend missinterpretierte). Ok, das mit dem Geld konnte er nicht wirklich wissen (ich habe dem Herrn versprochen mich hier in Demut und Bescheidenheit zu üben und damit nicht hausieren zu gehen wie ich es früher täte).

    Aber der Rest?!

    Bin ich eine absolute oberpussy dass ich diese nachricht von meinem (wohl ex) Therapeuten als so schrecklich empfinde um jede vertrauensgrundlage als entzogen zu sehen – oder was meint ihr?

    Mir ist schon klar dass ich oft Dinge anders einschätze als andere Menschen und mein Problem mit der Welt allein aus mir selbst entspringt. Bin ich hier auch wieder falsch unterwegs und habe eigentlich Glück mit so einem konfrontativen Therapeuten?!

    Der Ehrlichkeit will ich aber noch sagen, dass mein therapeut die weltbild Kritik vor allem auf meine sog. „Verschwörungstheorien“ bezieht und nicht den Glauben. Ich recherchiere seit über 20 Jahren in diesen Dingen (zb ufologie) und identifiziere mich mit den Ergebnissen dieses autodidakten Selbststudiums. Leider recherchiert er selber keine Sekunde in diesen Themen, weiß aber trotzdem um deren Schwachsinnigkeit bestens bescheid – weshalb ich sie mir ja Auch in den arsxh schieben soll!

    Ich will dieses Thema hier jetzt gar nicht groß aufmachen, nur ein Erlebnis sei abschließend genannt:
    Ich schickte ihm nach einer Sitzung den link über einen Artikel des ex Verteidigungsminister Kanadas paul hellyer, welcher öffentlich gar über die Kooperation von sog außerirdischen und der us Regierung spricht. Er sagt ua, seit Jahrtausenden Besuchen sie uns schon etc. Die überraschende Reaktion meines Therapeuten: „der Sieg sei dir gegönnt“. Wtf?! Er gesteht also der Quelle Authentizität zu und räumt seine eigene Unwissenheit ein – aber ich soll mir das alles trotzdem in den a schieben und bin arrogant, auf dessen Tatsächlichkeit zu bestehen?!

    Warum ist das überhaupt wichtig? Weil diese Studien einen großen Teil meines Lebens ausmachen, ich darüber bei ihm aber fast immer schweigen muss, da mir sonst seine unfundierte Privatmeinung (keine autonome Recherche aber denken bescheid zu wissen) ständig um die Ohren geschlagen wird. Aber schon klar einzig ich bin ja der arrogante vollhorst, der andere Ansichten ablehnt ohne überhaupt deren Argumente zu kennen 👍

    Deshalb jedenfalls kann ich zu ihm kein Vertrauen aufbauen und so wie oben geschildert war seine Reaktion darauf. Jeder riet mir dann, einen neuen Therapeuten zu suchen. Vielleicht aber brauche ich diese Kopfwäsche auch? Zumindest noch bringt er mich in so manchem weiter, auch wenn ich nicht weiß, wie hier langfristig echtes Vertrauen aufgebaut werden soll zu dieser Person…

    Antworten
    1. Conny

      Der Mann wollte dich wütend machen. Das ist ein unter Psychologen gern angewandter Kniff, um dich aus deiner Depression herauszuholen. Dass du dich ärgerst und ihn ablehnst, okay, aber es ist besser, als dein Leben zu beenden. Hat ja offensichtlich auch funktioniert. Du schreibst voller Energie.

      Antworten

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