Das Gleichnis vom verlorenen Sohn ist eines der bekanntesten – und ehrlich gesagt auch eines der herausforderndsten. Ein Sohn, der alles hat, aber meint, woanders sei das Leben besser. Also packt er sein Erbe, zieht los, verprasst alles – und steht am Ende vor dem Nichts. Was tut er? Er geht zurück. Nicht aus Stolz, sondern weil er keinen anderen Ausweg sieht.
Und dann passiert das Unfassbare: Der Vater sieht ihn schon von weitem, rennt ihm entgegen, fällt ihm um den Hals und richtet ein Fest für ihn aus. Kein „Hab ich Dir doch gesagt!“, kein strafender Blick, sondern nur: „Du bist wieder hier. Und das ist alles, was zählt.“
Hast Du Dich mal gefragt, ob Du Dich in der Rolle des Sohnes wiederfinden kannst? Vielleicht in Momenten, in denen Du dachtest, Dein Weg ist besser als der, den Gott für Dich hat? Wo Du weggelaufen bist – vielleicht nicht körperlich, aber innerlich – und erst gemerkt hast, wie leer sich alles ohne Ihn anfühlt?
Das Berührendste an diesem Gleichnis ist für mich: Der Vater wartet nicht. Er rennt. Er sucht den Blickkontakt, bevor der Sohn überhaupt bei ihm ist. Das ist Gottes Liebe für Dich und mich – eine Liebe, die nicht mit Vorwürfen kommt, sondern mit offenen Armen.
Vielleicht kennst Du das Gefühl, irgendwo im Leben festzustecken – mit Schuld, mit Scham, mit Entscheidungen, die sich falsch anfühlen, und Du fragst Dich: *Wie bin ich hier gelandet?* Aber weißt Du, was mich an diesem Gleichnis immer wieder berührt? Es zeigt mir, dass es nie zu spät ist. Egal, wie weit ich mich entfernt habe, Gottes Liebe hört nicht auf.
Ich stelle mir vor, wie der Vater rennt – nicht gemächlich, nicht zögerlich, sondern voller Freude und Sehnsucht. Er sieht Dich, auch wenn Du Dich vielleicht verloren fühlst. Und in dem Moment, wo Du nur den ersten kleinen Schritt wagst, kommt Er Dir schon entgegen.
Egal, wie weit Du Dich entfernt fühlst, wie sehr Du denkst, alles falsch gemacht zu haben: Gott wartet nicht passiv. Er kommt Dir entgegen. Vielleicht ist heute der Moment, zurückzukehren. Nicht aus Pflicht, sondern weil Du spürst: Bei Ihm bist Du zuhause.
„Denn dies mein Sohn war tot und ist wieder lebendig geworden; er war verloren und ist gefunden worden.“ – Lukas 15,24
Du bist willkommen. Du bist geliebt. Du bist genug.
Deine Mandy