Archiv für den Monat: April 2012

Bin ich nach dem Tod direkt bei Gott?

Heute hab ich die folgendes Geschichte ins Seelen – Futter geschrieben:

Der beste Spieler eines Fußball-Teams hatte einen blinden Vater. Trotz seiner Blindheit, besuchte er jedes Spiel seines Sohnes. Eines Abends jedoch verstarb der Vater vor einem wichtigen Spiel seines Sohnes.

Der Trainer sagte zu dem Jungen, es wäre vielleicht besser, wenn er angesichts dieses Vorfalls nicht spielen würde. Doch er spielte trotzdem und es war das beste Spiel seines Lebens.

Der Trainer fragte ihn, warum er so gut gespielt habe. Der Junge antwortete darauf: "Das ist das erste Spiel, dass mein Vater sehen konnte."

Verfasser mir unbekannt, falls du ihn kennst – melde dich

 

Rührend, fast schon kitschig. Doch, was ist dran?

Der Vater des Jungen ist gestorben. Der Junge glaubt nun, dass der Vater nach seinem Tod im Himmel ist. Und von da aus, kann er ihn Fußball spielen sehen. Er sieht von seiner himmlischen Position nun also mehr, als wo er noch auf der Erde lebte. 

Jemand schrieb mir dann, dass sei doch eine unbiblische Sicht. Denn wenn ein Mensch stirbt, dann hört, fühlt und sieht er nichts mehr – bis Jesus eines Tages wieder auftaucht und die Toten aufweckt. Begründet hat er hat das mit den folgenden Bibelstellen:


Ich habe sie in mehreren Bibelübersetzungen gelesen, auch Kapitelweise um den Kontext zu kapieren… aber so richtig klar wurde mir da nichts.


Tschja, wie sieht das nun aus?
Nehmen wir mal, ich falle noch heute aus dem Fenster und sterbe. Weiterlesen

Dieser Beitrag wurde am 10. April 2012 veröffentlicht.

„Bis dass der Tod uns scheidet … „

Eine Geschichte von von Ennaid Seyer – übersetzt ins Deutsche :

Als ich diesen Abend nach Hause kam und meine Frau das Abendbrot serviert hatte, nahm ich ihre Hand und sagte ihr, dass ich ihr etwas mitteilen müsse. Sie setzte sich hin und aß schweigend. Und ich sah wieder die Angst in ihren Augen.

Auf einmal war ich wie versteinert, ich konnte meinen Mund nicht mehr öffnen. Aber ich musste ihr sagen, was ich denke: "Ich möchte mich scheiden lassen."

Sie wurde nicht aufbrausend und regte sich über meine Worte nicht auf, sondern fragte mich leise nach dem Grund dafür. Ich vermied eine Antwort auf die Frage. Das verärgerte sie.

Sie schmiss ihr Besteck umher und schrie mich an, dass ich kein Mann sei.

In dieser Nacht redeten wir nicht mehr miteinander. Sie weinte die ganze Nacht.

Ich wusste, dass sie herausfinden will, was mit unserer Ehe passiert ist, aber ich konnte ihr keine zufriedenstellende Antwort geben: Ich habe mich in Jane verliebt. Meine Frau liebte ich nicht mehr.


Mit einem tiefen Gefühl der Schuld entwarf ich einen Ehevertrag, in dem ich ihr unser Haus, unser Auto und 30% von unserer Firma anbot. Sie schaute ihn kurz an und zerriss ihn anschließend. Die Frau, mit der ich zehn Jahre meines Lebens verbracht habe, wurde mir fremd. Mir tat es um ihre Zeit und ihre Energie leid, die sie mit mir verschwendet hatte, aber ich konnte nicht mehr zurück, dafür liebte ich Jane zu stark.

Schließlich brach sie vor meinen Augen laut in Tränen aus, das war die Reaktion, die ich erwartet hatte. Sie weinen zu sehen, brachte mir ein Gefühl der Erleichterung. Schon seit einiger Zeit spielte ich mit dem Gedanken mich scheiden zu lassen. Ich war regelrecht besessen von dem Gedanken. Nun wurde das Gefühl nochmal stärker und klarer, dass es die richtige Entscheidung ist.


Am nächsten Tag kam ich spät nach Hause und sah sie schreibend am Tisch sitzen. Ich war sehr müde an dem Abend und so ging ich ohne Abendessen direkt ins Bett. Die vielen Stunden mit Jane haben an meinen Kräften gezehrt. Ich wachte kurz auf und sah sie immer noch schreibend am Tisch sitzen. Das war mir aber egal und so drehte ich mich um und war sofort wieder eingeschlafen.


Am nächsten Morgen hat sie mir ihre Forderungen für eine Scheidung mitgeteilt: Sie verlangt gar nichts von mir, möchte jedoch einen Monat Zeit, bevor wir unsere Scheidung bekannt geben.

 

Sie möchte, dass wir einen Monat ein normales Leben leben und so tun, als wäre nichts geschehen. Ihre Gründe dafür waren einfach: Unser Sohn schreibt in einem Monat seine Klassenarbeiten und sie möchte ihn mit unserer kaputten Ehe nicht belasten. Das konnte ich akzeptieren.


Aber es ging noch weiter: Sie wollte, dass ich mich daran erinnere, wie ich sie am Tag unserer Hochzeit über die Türschwelle getragen habe. Sie wollte, dass ich sie jeden Morgen aus unserem Schlafzimmer bis zur Wohnungstür trage.

Ich dachte, dass sie nun total verrückt wird. Damit unsere letzten Tage aber so angenehm wie möglich wurden, willigte ich ein. 

Später erzählte ich Jane von den Bedingungen, die meine Frau gestellt hatte. Sie lachte und sagte, dass es absurd sei. "Egal, was für Tricks sie anwende, sie muss die Scheidung akzeptieren", sagte sie höhnisch.


Nachdem ich meiner Frau mitgeteilt hatte, dass ich mich scheiden lassen will, hatten wir keinerlei Körperkontakt mehr. So ist es kein Wunder, dass es am ersten Tag ein ungewohntes Gefühl war, als ich sie hinaustrug. Unser Sohn stand hinter uns und applaudierte. "Papa hält Mama im Arm" , freute er sich.

Seine Worte taten mir weh. Vom Schlafzimmer durch das Wohnzimmer bis zur Wohnungstür – ich ging über 10 Meter mit ihr im Arm. Sie schloss langsam ihre Augen und flüsterte mir zu: "Bitte sag unserem Sohn nichts über unsere Scheidung".

Ich nickte und ein bedrückendes Gefühl überkam mich. Ich setzte sie draußen vor der Tür ab. Sie ging zur Bushaltestelle, um dort auf den Bus zu warten, der sie zu ihrer Arbeit bringt. Ich fuhr alleine in mein Büro.


Am zweiten Tag fiel uns alles viel leichter. Sie lehnte ihren Kopf an meine Brust. Ich konnte den Geruch ihrer Bluse riechen. Mir wurde klar, dass ich diese Frau für eine lange Zeit nicht mehr richtig angesehen hatte.

Mir wurde klar, dass sie nicht mehr so jung wie bei unserer Hochzeit war. Ich sah kleine Falten in ihrem Gesicht und auch die ersten grauen Haare. Unsere Ehe ging an ihr nicht spurlos vorüber. Für eine Minute habe ich mir die Frage gestellt, was ich ihr damit angetan habe.


Als ich sie am vierten Tag auf den Arm nahm, merkte ich, dass ein Gefühl der Vertrautheit wieder aufkam. Das war die Frau, die mir zehn Jahre ihres Lebens geschenkt hatte. Am fünften Tag fiel mir auf, dass die Vertrautheit weiter zunahm. Ich erzählte Jane nichts davon.


Je weiter der Monat dahin ging, desto leichter fiel es mir, sie zu tragen. Vielleicht machte mich das tägliche Training stärker. Eines Morgens sah ich ihr dabei zu, wie sie überlegte, was sie anziehen soll. Sie probierte einige Kleidungsstücke aus, konnte sich aber nicht entscheiden.

Dann sagte sie seufzend: "Alle Kleidungsstücke werden immer größer."

Plötzlich merkte ich, dass sie viel dünner geworden war. Das war also der Grund dafür, dass mir das Tragen immer leichter fiel.


Auf einmal traf es mich wie ein Schlag: Sie trug so viel Schmerz und Bitterkeit in ihrem Herzen! Unterbewusst streichelte ich ihren Kopf.

In diesem Moment kam unser Sohn und sagte: "Papa, es ist Zeit, Du musst Mama aus dem Zimmer tragen!"


Es wurde ein wichtiger Teil seines Lebens, zu sehen, wie Papa Mama aus dem Zimmer trug. Meine Frau sagte unserem Sohn, dass er näherkommen solle. Als er das tat, nahm sie ihn fest in den Arm. Ich drehte meinen Kopf weg, weil ich Angst hatte, meine Meinung noch in letzter Minute zu ändern.
Ich nahm sie dann in meinen Arm und trug sie aus dem Schlafzimmer durch das Wohnzimmer in den Flur. Ihre Hand lag leicht an meinem Hals. Ich hatte sie fest im Arm. Es war so wie an dem Tag unserer Hochzeit.


Ich machte mir Sorgen, weil sie immer weniger wog. Als ich sie am letzten Tag auf dem Arm hatte, konnte ich mich kaum bewegen. Unser Sohn war schon in der Schule. Ich hielt sie fest und sagte ihr, dass mir gar nicht aufgefallen war, dass in unserem Leben die Intimität fehlte. Ich fuhr zu meinem Büro und sprang aus dem Auto, ohne es abzuschließen – dafür war keine Zeit. Ich hatte Angst, dass jede Verzögerung mich umstimmen könnte. Ich rannte die Treppe hoch. Als ich oben ankam, öffnete Jane die Tür.
 

"Es tut mir leid, aber ich will mich nicht mehr scheiden lassen" , sagte ich ihr. Sie blickte mich erstaunt an und fasste mir an die Stirn. "Hast Du Fieber?!", fragte sie.

Ich nahm ihre Hand von meiner Stirn und sagte:

"Es tut mir leid, Jane, ich will mich nicht mehr scheiden lassen. Unser Eheleben war vermutlich deswegen so eintönig, weil sie und ich uns nicht zu schätzen wussten, und nicht, weil wir uns nicht mehr lieben! Jetzt erst wird mir klar, dass ich damals, als ich sie an unserem Hochzeitstag über die Türschwelle getragen habe, die Treue geschworen habe, bis der Tod uns scheidet".


Plötzlich schien Jane aufzuwachen. Sie gab mir eine schallende Ohrfeige, knallte die Tür zu und brach in Tränen aus. Ich lief hinunter zu dem Blumenladen, der auf meinem Weg lag. Dort angekommen bestellte ich einen Strauß für meine Frau. Die Verkäuferin fragte mich, was sie auf die Karte schreiben soll. Ich lächelte und schrieb: "Ich werde dich jeden Morgen über die Schwelle tragen, bis der Tod uns scheidet."
 

Als ich an diesem Nachmittag zu Hause ankam, hatte ich ein Lächeln auf den Lippen und einen Strauß Blumen in der Hand. Ich rannte die Treppen nach oben und fand meine Frau im Bett. Tot.

Meine Frau hatte seit Monaten gegen Krebs gekämpft und ich war zuviel mit Jane beschäftigt, um das überhaupt nur mitzubekommen. Sie wusste, dass sie bald sterben würde und wollte mich vor einem bewahren: Den negativen Gefühlen unseres Sohnes mir gegenüber. Wenigstens in den Augen meines Sohnes bin ich der liebevolle Ehemann geblieben.


vom englischen auf deutsche übersetzt / Ennaid Seyer



Es sind oftmals die kleinen, alltäglichen Gesten, die eine Beziehung wertvoll machen!

Es ist nicht die Villa oder das Auto das gefüllte Konto. Diese Dinge können zwar das Leben bereichern, aber sind bringen kein anhaltendes Glück.

Also nimm Dir die Zeit und sei für Deinen Partner da! 

 

"Liebe ist geduldig und freundlich. Sie ist nicht verbissen, sie prahlt nicht und schaut nicht auf andere herab. Liebe verletzt nicht den Anstand und sucht nicht den eigenen Vorteil, sie lässt sich nicht reizen und ist nicht nachtragend. Sie freut sich nicht am Unrecht, sondern freut sich, wenn die Wahrheit siegt. Liebe ist immer bereit zu verzeihen, stets vertraut sie, sie verliert nie die Hoffnung und hält durch bis zum Ende. Die Liebe wird niemals vergehen."

 

 

 

 

1. Korinther 13, 4-8 HfA 


Dieser Beitrag wurde am 9. April 2012 veröffentlicht.

Auferstehung. Was ist das?

Jesus hat gelitten.
Unter Pontius Pilatus.
Unter grausamen Qualen.
Unter den Sünden der Menschheit.

 

Er ist gestorben.
Und wurde dann begraben.

 

Aber er bliebt nicht im Grab.
Sein Auftrag führte ihn an einen anderen Ort.
Hinab in ein dunkles Reich,
in dem der Tod regiert.

 

Und man sagt, dass Jesus dort auch die Botschaft
der Erlösung erzählt hat.
Denen, die diese Botschaft auf der Erde nicht
gehört haben.

 

 

Drei Tage blieb er dort.

 

 

Doch dann zeigte er sich seinen Jüngern und
vielen anderen Menschen. Ließ sich anfassen
und bestaunen, hat geredet, sich gezeigt.

 

40 Tage lang ist er Hunderten von Menschen
begegnet, bevor er zurückging in den Himmel.

 

Dort ist er bis heute.
Mit Gott, seinem und unserem Vater.
Dem Gott, der alle Macht hat über die Erde
und über alle Menschen.
Dort sitzt Gott auf seinem Thron.
Er sitzt in der Mitte.
Und rechts daneben sitzt Jesus.

 

 

Und von dort wird er wiederkommen.
Eines Tages.

 

Und seine Aufgabe wird dann eine neue sein:
Dann wird er Recht sprechen über alle Menschen.
Über die dann noch Lebenden und über die,
die bereits gestorben sein werden.
Über Dich, über Deine Vorfahren,
über Deine Nachfahren. Über alle.

 

Eines steht fest: Diese Gerichtsverhandlung wird
wichtig werden. Für uns alle.

 

 

 


Aus dem Buch "Vom Hasen zum Himmel" von Thomas Joussen und Peter Karliczek

Mit freundlichen Genehmigung von  © www.gerth.de


Dieser Beitrag wurde am 8. April 2012 veröffentlicht.

Ein Held stirbt

 

Jesus über die Soldaten, die ihn kreuzigten:

"Vater, vergib ihnen, denn sie wissen nicht, was sie tun …"

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Dieser Beitrag wurde am 6. April 2012 veröffentlicht.

Wer sucht, der findet.

Wer sich an Ostern aufs Eiersuchen beschränkt, hat nur den halben Spaß. An Ostern hat Jesus Christus dem Tod den Garaus gemacht. Dieses weltbewegende Ereignis bietet genug Stoff, sich auf eine Suche zu begeben, die mehr verheißt, als ein Körbchen voller Schokoeier.

Ein paar (genauer gesagt zehn) Gedankenanregungen sind in diesem Osterpuzzle versteckt. Bitte dazu einmal auf das Bild klicken und dann einfach mit der Maus das Motiv absuchen und jeweils die Stelle finden, das den Klick zum nächsten Motiv freigibt. Also die Stelle suchen, wo sich der Mauszeiger in das Händchen verwandelt.

Viel Spaß beim Finden!

 

Text und Karte von der wunderbaren Eva Jung auf www.godnews.de

Weitere Osteraktionen von godnews findest Du HIER

Dieser Beitrag wurde am 5. April 2012 veröffentlicht.

Jonathan’s Ei

Jonathan Förster war körperlich und geistig leicht behindert zur Welt gekommen.

Als er zwölf Jahre alt war, ging er mit viel jüngeren Kindern zusammen in eine Klasse. Es hatte den Anschein, dass er einfach nicht lernen konnte. Oft brachte er seine Lehrerin Doris Müller schier zur Verzweiflung, wenn er sich auf seinem Stuhl hin und her wand, vor sich hinstierte und dabei grunzende Geräusche von sich gab……..

Es gab allerdings auch Augenblicke, in denen Jonathan klar und deutlich sprach – gerade so, als sei ein Lichtstrahl in die Dunkelheit seines Gehirns gedrungen.

Die meiste Zeit jedoch empfand es Doris als ausgesprochen unbefriedigend, Jonathan zu unterrichten. Eines Tages rief sie seine Eltern an und bat sie zu einem Gespräch in die Schule.


Als das Ehepaar schließlich in dem leeren Klassenraum schweigend vor ihr saß, eröffnete Doris ihnen:

"Jonathan gehört eigentlich in eine Sonderschule. Es ist nicht fair ihm gegenüber, dass er immer mit viel jüngeren Kindern zusammen sein muß, die zudem keine Lernprobleme haben. Schließlich ist er drei Jahre älter als seine Mitschüler!"

Frau Förster weinte leise in ihr Taschentuch, während ihr Mann das Wort ergriff: "Frau Müller", sagte er zögernd, "es gibt hier in der Nähe keine derartige Schule. Für Jonathan wäre es ein furchtbarer Schock, wenn wir ihn aus seiner gewohnten Umgebung herausnehmen müssten. Ich weiß, dass es ihm hier in dieser Schule sehr gut gefällt."


Nachdem Beide gegangen waren, saß Doris noch lange auf ihrem Platz am Fenster und starrte hinaus auf den neugefallenen Schnee. Seine Kälte schien langsam in ihr Herz hineinzukriechen. Einerseits empfand sie Mitleid mit den Försters. Schließlich hatten sie nur dieses eine Kind, und das war unheilbar krank. Aber andererseits war es einfach nicht zu verantworten, Jonathan in dieser Klasse zu lassen.

Außer ihm hatte sie ja noch 14 andere Kinder zu unterrichten, für die seine Anwesenheit nur eine ständige Ablenkung  bedeutete. Außerdem – er würde sowieso nie lesen und schreiben lernen. Warum also sollte sie sich noch länger abmühen und ihre Zeit an ihn verschwenden?


Während Doris so über die ganze Situation nachdachte, wurde sie plötzlich von einem starken Schuldgefühl überfallen.

"O Gott", sagte sie halblaut, "ich sitze hier und klage, während meine Probleme doch gar nichts sind im Vergleich zu denen dieser armen Familie! Bitte hilf mir, mehr Geduld mit Jonathan zu haben!"


Von nun an gab sie sich alle Mühe, Jonathans Geräusche und seine stierende  Blicke einfach zu ignorieren. Eines Tages humpelte er plötzlich auf ihr Pult zu, wobei er sein lahmes Bein hinter sich her zog. "Ich liebe Sie, Frau Müller!" rief er – laut genug, dass die ganze Klasse es hören konnte. Die Kinder kicherten, und Doris bekam einen roten Kopf. "A-also", stammelte sie, "das ist ja sehr schön, Jonathan. A-aber setz dich jetzt bitte wieder auf deinen Platz!"


Der Frühling kam, und die Kinder unterhielten sich angeregt über das bevorstehende Osterfest. Doris erzählte ihnen die Geschichte von der Auferstehung Jesu, und um den Gedanken des hervorkeimenden neuen Lebens zu unterstreichen, gab sie abschließend jedem Kind ein großes Plastikei.

"Hört zu", sagte sie, "ich möchte, dass ihr das Ei mit nach Hause nehmt und es morgen wieder mitbringt – mit etwas darin, was neues Leben zeigt. Habt ihr mich verstanden?"  "Na klar, Frau Müller!" riefen die Kinder begeistert – alle außer  Jonathan. Er hörte aufmerksam zu, seine Augen unverwandt auf ihr Gesicht geheftet. Nicht einmal seine gewohnten Grunzlaute waren zu hören.


Ob er wohl begriffen hatte, was sie über den Tod und die Auferstehung Jesu gesagt hatte? Und verstand er, welche Aufgabe sie den Kindern gestellt hatte?

Vielleicht sollte sie lieber seine Eltern anrufen und es ihnen erklären. Als Doris am späten Nachmittag nach  Hause kam, stellte sie fest, dass der Abfluß in ihrer Küche verstopft war. Sie rief den Hausbesitzer an und wartete dann eine volle Stunde, bis er endlich kam und die Sache in Ordnung brachte. Anschließend mußte sie noch einkaufen, bügeln und einen Vokalbeltest für den nächsten Tag vorbereiten. So kam es, dass sie den Anruf bei Jonathans Eltern völlig vergaß………

Am folgenden Morgen stürmten ihre 15 Kinder aufgeregt in den Klassenraum, um den großen Weidenkorb auf dem Tisch ihrer Lehrerin mit den mitgebrachten Plastikeiern zu füllen. Aber erst nach der Mathematikstunde durften die Eier geöffnet werden.

Im ersten Ei befand sich eine Blume. "O ja", sagte Doris, "eine Blume ist wirklich ein Zeichen des neuen Lebens. Wenn die ersten grünen Spitzen aus der Erde ragen, wissen wir, dass es Frühling wird."

Ein kleines Mädchen in der ersten Reihe winkte heftig mit der Hand. "Das ist  mein Ei, Frau Müller, das ist meins!" rief sie dabei laut.

Das nächste Ei enthielt einen Plastik-Schmetterling, der richtig lebensecht aussah. Doris hielt ihn in die Höhe. "Wir wissen alle, dass aus einer hässlichen Raupe ein wunderschöner Schmetterling wird. Ja, auch das ist ein Zeichen für neues Leben!"

Die kleine Judith lächelte stolz und sagte: "Das ist von mir, Frau Müller."

Als nächstes fand Doris einen Stein, mit Moos bewachsen. Sie erklärte der Klasse, dass Moos ebenfalls ein Beweis für Leben sei. Willi aus der letzten Reihe meldete sich zu Wort. "Mein Papa hat mir beim Suchen geholfen!" verkündete er strahlend.
 

Doris öffnete nun das vierte Ei – es war merkwürdig leicht – und hole tief Luft: Das Ei war leer!

"Das ist bestimmt Jonathans", dacht sie. "Natürlich hat er nicht verstanden, was er damit machen sollte. Hätte ich doch bloß nicht vergessen, seine Eltern anzurufen!"

Und weil  sie ihn nicht in Verlegenheit bringen wollte, legte sie dieses Ei, ohne ein Wort zu sagen, beiseite und griff nach dem nächsten. Da meldete sich plötzlich Jonathan.

"Frau Müller", sagte er, "wollen Sie denn nicht über mein Ei sprechen?" Verwirrt gab Doris zurück:  "Aber Jonathan – dein Ei ist leer!" Er sah ihr offen in die Augen und meinte leise: "Ja, aber das Grab Jesu war doch auch leer!"

Eine ganze Weile sprach niemand ein Wort. Als die Lehrerin sich endlich wieder gefangen hatte, fragte sie: "Jonathan, weißt du denn, warum das Grab leer war?"

"O ja", gab er zur Antwort, "Jesus wurde getötet und ins Grab gelegt. Aber dann hat ihn sein Vater wieder lebendig gemacht!"

Die Pausenglocke schrillte.

 

Während die Kinder aufgeregt nach draußen auf den Schulhof stürmten, saß Doris wie betäubt da und hatte Tränen in den Augen. Das Eis, das sich noch in ihrem Herzen befand, begann zu schmelzen. Dieser zurückgebliebene, rätselhafte Junge hatte die Wahrheit der Auferstehung besser verstanden als alle anderen Kinder.

Drei Monate später war Jonathan tot.

 

Die Leute, die in die Friedhofskapelle kamen, um von dem Entschlafenen Abschied zu nehmen, wunderten sich nicht wenig: Oben auf dem Sarg waren 15 leere Eierschalen zu sehen.


– Verfasser unbekannt –

 

Dieser Beitrag wurde am 4. April 2012 veröffentlicht.

Lena – 11 Jahre – vergewaltigt und ermordet… WARUM?

Lena – 11 Jahre – sie ist tot. Vergewaltigt und ermordet in einem Parkhaus in Deutschland.

Wider starb ein Kind – unschuldig. Der Täter ist gerade mal 18 Jahre alt. Mein Mitgefühl gilt vorallem den Eltern des Mädchens und auch den Eltern des Täters.


Und wie nach jedem grausamen Verbrechen lese ich die Fragen…

  • Wer ist schuld an diesem brutalen Verbrechen?
  • Der Täter?
  • Die Ballerspiele?
  • Der Staat?
  • Oder ist es doch Gott, denn er hat es nicht verhindert?

 

Es gibt im Leben viele solcher Fragen:

  • Warum habe ich diese Krankheit bekommen?
  • Warum habe ich nach 35 Jahren guter Arbeit meinen Job verloren?
  • Warum hat Gott zugelassen, dass unser Haus abbrennt?
  • Warum verlässt mich meine Frau?

 

Warum? Warum? Warum?

Die Antwort ist einfach: ich weiß es nicht. Keiner von uns weiß das.

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Dieser Beitrag wurde am 3. April 2012 veröffentlicht.