Ich bin davon überzeugt, dass Gott jedem Menschen in seinem Leben begegnet.
Manchmal passiert ein krasses Wunder, was sich keiner erklären kann.
Gott spricht in Form von Gefühlen, er spricht durch andere Menschen oder auch direkt akustisch zu jemandem. In diesem Moment weiß man einfach, dass er es ist und nicht nur Phantasiegedöns oder Halluzinationen.
Er kann durch die Bibel sprechen oder durch andere Bücher.
Ein Freund von mir fand zu Jesus durch das Buch:
Der Herr der Ringe
und dann hörte er einen Song von Nina Hagen, wo eine Textzeile lautet: "Hey Jesus hier spricht Nina."
Das hat er dann einfach mal ausprobiert mit seinem Namen. TSCHAKA
Nichts ist unmöglich – dem Chef gehen die Ideen nicht aus!
In den letzten Beiträgen erzählte ich von meinem Leben auf der Straße, in dem auch meine zwei Freunde Simone und Andreas eine große Rolle spielten.
Gestern schrieb ich den Beitrag: "Ich erlebte die Hölle…. und den Himmel!"
Bei diesem "Himmel-Erlebnis" mit Gott (das ich allerdings erst nach 6 Jahren richtig schnallte) bekam ich neue Hoffnung und es stärkte mich, alles dran zu setzen und eine Therapie zu machen.
Ich sprach mit Simone und Andreas darüber. Wir waren immer zusammen, immer zu dritt.
Simone war fast nie klar, fast immer im Delirium. Ihr ging es sehr schlecht. Sie verletzte sich selbst, besonders an den Füßen mit Messer und Feuerzeug. Sie sprach oft davon, dass sie sterben möchte. Das war heftig. Wir mussten auf sie aufpassen, dass sie keinen Scheiß machte.
Als ich dann von meiner Planung mit der Therapie sprach, schaltete sie total ab. Sie hatte sich aufgegeben und wollte davon nichts hören. Andreas wollte es auch mit Therapie probieren.
Wir dachten, dass wir es vielleicht gemeinsam schaffen und schon bald clean wären.
Wir träumten oft vor uns hin. Wir wollten dann irgendwo am Meer eine Surfschule eröffnen oder eine Strandbar…. Hauptsache weit weg, Sonne, Sand und Meer. Wir liebten diese "Traumreisen", vielleicht waren sie auch ein kleines Geschenk von Gott, um mal "abzuschalten" ohne Alk und Drogen.
Ich und Andreas wir versuchten alles um Simone zu überreden doch noch zur Therapie zu überreden.
"Notfalls hauen wir eben wieder ab!", sagte ich.
Doch sie lies sich nicht umstimmen. Sollten wir unsere Freundin allein zurück lassen??
Nach einem langem emotionalen Gesprächen entschlossen wir uns tatsächlich ohne sie zur Therapie zu fahren. Wir dachten, wir könnten zu ihr zurück und auf sie aufpassen, wenn es uns besser geht. (tolle Vorstellungen)
Am nächsten Tag trafen wir einen Sozialarbeiter, der uns in die 200km entfernte Klinik per Zug begleiten sollte.
Wir liefen gemeinsam zum Bahnhof, man war das krass, wenn ich zurück denke. Und dann sagte Andreas plötzlich, dass er doch nicht mitkommt. Ich dachte ich werd blöd.
Meine erste Reaktion bestand darin auch nicht zu fahren.
"Wenn Andreas und Simone bleiben, dann bleibe ich auch!"
Was haben wir diskutiert und rum gemacht.
Andreas wollte nicht, das ich wegen ihm bleibe und er wollte wiederum nicht fahren, um Simone nicht allein zu lassen. Als Mädchen auf der Straße ist es heftig, klar kannte sie Leute, aber wir waren ihre besten Freunde.
Andreas hatte uns immer beide beschützt. Er brachte es einfach nicht übersich sie zurück zu lassen.
Viel Gelaber, kurzer Sinn…. er blieb und ich fuhr.
Ich schaffte die stationäre Therapie nach 4 Monaten tatsächlich. Ich hatte dann einen Freund, mit dem ich zusammen zog. Es verging kein Tag an dem ich nicht an Simone und Andreas dachte.
Wie wird es ihnen gehen? Wo sind sie?
Ich hatte kapiert, dass ich nicht zurück gehen kann. Ich war nicht stark genug, ich hatte noch einen langen Weg wirklich weg zu bleiben von den Drogen. Das war eine Zeit, wo ich auf mich selbst achten musste.
Dann lernte ich im Internet eine Frau kennen, die mir von Jesus erzählte. So kam es dann, dass ich in einem Gemeinde ging und ab sofort mein Leben mit Gott startete. WOOW!
Etwa zur gleichen Zeiten stand Andreas wieder vor meiner Tür. Er hatte mittlerweile doch allein eine Therapie gemacht, er war clean. Von Simone wusste er nichts mehr. Er hatte Streit mit ihr bekommen, als sie mit einem Typen durchbrannte. Dieser Typ war ähnlich schlimm dran, wie sie…..
Andreas' Vater hat mittlerweile ebenfalls eine erfolgreiche Therapie gemacht und ist vom Alk frei geworden. Seine Kneipe hat er verkauft und hat wieder geheiratet. Seine Frau ist Christin, ihr Mann starb auch vor einigen Jahren.
Sie hat zwei Kinder im Teeniealter. So kam Andreas' Vater in eine Gemeinde, wo er weitere Christen kennenlernte und sich letzendlich ebenfalls für ein Leben mit Gott entschied. Er hat sich bei Andreas entschuldigt, für sein besch… Verhalten, die Sucht und die Schläge, die hätten niemals passieren dürfen.
Auch Andreas fand zu Jesus, in dem er seine alte Bibel las, wo viele Seiten fehlen, weil wir uns immer daraus Joints drehten. 😉
Lies mal diesen Beitrag von mir: "Vom Bibeljoint zum Bibeljunkie!"
Heute wohnen alle fünf in diesem Haus und sind eine echt happy Family! Ja, ein Happy End 😉
Leider gab es mit Simone kein Happy End. Wir haben von ihren Eltern erfahren, dass Simone es nicht geschafft hat. Sie starb im Frühjahr 2005.
Zu all ihren Problemen, mit der Sucht und den Depressionen kam noch eine Magersucht. Sie ging in eine Klinik, aber haute wieder ab. Die Eltern fanden sie tot vor ihrem Bett.
Ich bin sicher auch Simone hatte Chancen, die Gott ihr gab und die sie nutzen konnte. Mir zeigt meine Story, dass es sehr wichtig ist zu kämpfen.
Gott zieht uns nicht immer raus. Er reicht uns oft die Hand, aber wir müssen sie packen!
Sei fett gesegnet
Deine Mandy
Jesus Punk
© Foto: Mandy