Guter Bettler, böser Bettler?

Gestern schrieb ich über Bruno, der den ersten Schlafsack über die "Schenke Wärme" Aktion bekommen hat.

Bithya fragt mich und andere Leser daraufhin: "Woher wisst ihr, dass die, die ihr unterstützt, nichts mit der Bettel-Mafia zu tun haben und auch die Sachspenden abgeben müssen und die vielleicht verkauft werden für irgendwelche reichen Fuzzis? […] Ich mache mir Gedanken, wenn ich die Leute auf der Straße sehe, wem ich was geben könnte, weil ich das System nicht unterstützen möchte. Ich hab mal ne Weile gehofft, dass es das gar nicht gibt, aber ich höre immer wieder davon, auch in Dokumentationen und so. Und dann sieht es (leider) oft so aus, dass ich ihnen nicht viel mehr als ein “Hallo” und ein Lächeln oder mal einen Coffee to go geben kann :-( Wäre schön, wenn ihr da ein paar logische Anhaltspunkte habt…"


In jeder Großstadt und auch in immer mehr kleineren Städten gibt es sie; Obdachlose und Bettler. Da hat sich wahrscheinlich jeder der an ihnen vorbei läuft schon die Frage gestellt:

"Ist das jetzt ein echter Bettler oder steht eine Bettlerbande dahinter??"
 

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"Guter" oder "Böser" Bettler?? 


Eins vornweg, die ultimative Antwort im Sinn von: "Genau daran erkennst Du das … " habe ich nicht. Aber ich kann Dir von meinen Erfahrungen erzählen und wie ich damit umgehe.


Leute, die für organisierten Bettelbanden arbeiten (ich mag den Begriff eigentlich nicht, nenne sie jetzt aber so aus Mangel eines passenderen Wortes), kommen meist Osteuropa und sind im Rudel unterwegs. Wenn Du jemanden an einer Straßenecke stehen oder sitzen siehst, dann schau Dich um. Wenn Du 100 Meter weiter noch einen sieht und 200 Meter steht noch einer, kann das ein Indiz für eine Bettlerbande sein. Interessant ist es auch zu lesen, was auf ihren Foliezetteln steht, die sie oft dabei haben. Zum Beispiel: "Hallo, ich komme aus Rumänien und suche Arbeit. Finde aber keine. Habe Familie und zwei Kinder. Bitte um Spende. Danke!" – Hundert Meter weiter sitzt der nächste Bettler und hoppla, was fällt auf? Auf seinem ausgedruckten Zettel kannst Du haargenau das gleiche lesen.


Eins ist mir auch hier wichtig. Pauschalisieren darf man nicht! In München zB. sind laut Sozialreferentin Brigitte Meier aktuell 26000 Rumänen und Bulgaren gemeldet. Die meisten von ihnen arbeiten und zahlen Steuern. Nur 7,6 Prozent erhalten Sozialhilfe, wieviele von ihnen sich Bettlerbanden anschliessen ist unklar. Natürlich auch wieviele sich in München und in anderen Städten im Untergrund aufhalten. Da das Ordnungsamt allerdings immer wieder Ausweiskontrollen durchführt, ist es schwierig "unerkannt" offensiv zu betteln. (ja klar, es kann auch da getrickts werden)


Nicht die aggressiven Bettlerbanden aus Osteuropa sollten unser Bild
der Menschen die von dort in unserem Land leben prägen.


Bettler, die organisiert betteln, wollen in erster Linie Geld! Das sie unsere Schlafsäcke bei eBay verscherbeln, glaube ich kaum. Denn wenn Du ihnen mit Essen, warmer Kleidung usw. kommst, reagieren sie nicht selten aggressiv. Sie sind oft konfrontativ. So gehen sie bettelnd mit Bechern rum und scheuen sich auch nicht, Gäste in Straßencafés anzusprechen oder an Autoscheiben zu klopfen, während die Fahrer auf die Grünphase warten. Das ist übrigens eine Ordnungswidrigkeit. Es ist erlaubt "still" zu betteln. Das bedeutet, dass man die Hand aufhalten oder eine Hut, eine Tasse oder ähnliches vor sich aufstellen darf. Aggressives oder bandenmäßiges Betteln ist verboten. Betteln mit Kindern und vorgetäuschten Behinderungen ebenso. Das immer genau zu erkennen ist für unsereins natürlich schwierig. Sogar für die Polizei ist das System der Bettelbanden nicht ganz durchsichtig.
 

Ich glaube es wird auch viel gebettelt ohne den Druck einer Bettelmafia im Rücken zu spüren, sondern auch den Druck der eigenen Familie. Wahrscheinlich setzt es da auch schnell Schläge, wenn nicht genug Geld heim gebracht wird. Das ist allerdings nur eine Vermutung von mir.


Wie es in den meisten Bereichen ist, gibt es eben auch in der "Straßenszene" Menschen die Hilfsbereitschaft ausnutzen. Und doch geht es darum nicht die zu übersehen, die unter dem "die wollen ja eh nur Geld" Klischee leiden. Meiner Erfahrung nach sind die meisten gute Leute und keine Verbrecher, die andere abziehen. 


Ich glaube wir sollten geben – auch auf die Gefahr hin, manchmal die "falschen" zu erwischen.


Selbst die Leute von Bettlerbanden sind letztendlich arme Leute die auf der Straße sitzen und betteln, während die Obermacker dann die Kohle kassieren und wehe es wird nicht genug rangebracht. Da kann man nur hoffen und beten, dass sie eines Tages da raus kommen und ihr Leben einen besseren Weg geht.


Ich mache keinen Unterschied zwischen "echter" Bettler oder nicht, wenn ich losgehe, um Schlafsäcke und andere warme Sachen zu verteilen. Ich gebe gern, wenn ich kann. Ich / wir verteile/n die Sachen am Abend oder auch Nachts, wenn die Geschäfte bereits geschlossen haben. Denn die organisierten Bettler ziehen sich dann zurück, sie brauchen schließlich "Laufkundschaft", doch die schläft ja gerade. Mit der Zeit weiß man auch, welcher Obdachlose sich wo aufhält – man "kennt" sich und es ist sinnvoll immer mal wieder dem gleichen zu geben, ein paar Worte zu wechseln, eine Beziehung aufzubauen. Wer weiß, wenn es richtig gut läuft, kann man ihn eines Tages vielleicht sogar mehr helfen, als mit einem Schlafsack, trockenen Socken oder etwas Geld.
 

Selten passiert es, dass ich angepampt werde … aber so what …

Jesus sagte mal irgendwo: "geh weiter und schüttelt den Staub von deinen Füßen"
… und das tue ich. Ich versuche es zumindest.


Ich gebe nur selten Geld – außer Straßenmusikern, die mag ich gern und die gibt's hier in Berlin zu genüge und Leuten, die die Obdachlosenzeitung verkaufen. Ich habe das früher eine Zeit lang selbst getan und weiß was für ein Knochenjob das ist – im wahrsten Sinne. Kälte ist gemein. Obdachlosen kaufe ich heute ab und zu was essen, kleine Gutscheine für den Bäcker oder ich schenke ihnen warme Sachen. Geld spende ich eher an Vereine der Obdachlosenhilfe – dort wird es eingesetzt wo es gebraucht wird, zum Essen kochen, für Kleidung, für Notunterkünfte …


Ich bin überzeugt davon, dass es nicht richtig ist, unser Herz verhärten zu lassen, nur weil wir Angst davor haben, verarscht zu werden. 
 

Im 2. Korinther 9, 7 NLB steht:

"Jeder von euch muss selbst entscheiden, wie viel er geben möchte. Gebt jedoch nicht widerwillig oder unter Zwang, denn Gott liebt den Menschen, der gerne gibt." 

 

In diesem Sinne, fühl Dich frei – Du bist es! 

Deine Mandy

 


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Dieser Beitrag wurde am 13. Oktober 2016 veröffentlicht.

22 Gedanken zu „Guter Bettler, böser Bettler?

  1. Stephanie

    Ich habe das Gefühl daß die Gerüchte von wegen „Bettelmafia“ auch bewusst gestreut werden um Leute davon abzuhalten, Hilfsbedürftigen etwas zu geben.
    Sicher gibt es auch kriminelle Banden. Aber teilweise wird suggeriert daß grundsätzlich jeder Obdachlose bzw. Bettler ein hochkrimineller Mafioso wäre.
    Im Zweifelsfall lässt man sich von seinem Instinkt und gesunden Menschenverstand leiten und nicht von der Propaganda von BLÖD und co.

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  2. Petra

    Rein praktisch schlage ich vor, Kleidung, Schlafsäcke etc einer Hilfeeinrichtung für Wohnungslose zukommen zu lassen. Die kennen ihre Klienten. Außerdem hat nicht jeder die Traute die Menschen auf der Straße anzusprechen. Unsere Gemeinde spendiert jedes Jahr eine Ladung Schlafsäcke an eine Selbsthilfeeinrichtung. Und auch Gebrauchtkleiderspenden von Gemeindegliedern leite ich dorthin weiter.

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  3. Rolf Oetinger

    Hi Mandy,
    generell unterstütze ich „deine Linie“ und schreibe oft keinen Leserbrief, wenn ich zustimme…..
    Du schreibst „Pauschalisieren darf man nicht! In München zB. sind laut Sozialreferentin Brigitte Meier aktuell 26000 Rumänen und Bulgaren gemeldet. Die meisten von ihnen arbeiten und zahlen Steuern. Nur 7,6 Prozent erhalten Sozialhilfe“

    Wahrscheinlich sind die 7,6% alte Zahlen, bundesweit sind es Stand September 2015 (auch schon wieder 1 Jahr alt!) über 17% Rumänen / Bulgaren, die die Bevölkerung für sich arbeiten lassen:
    http://www.sueddeutsche.de/wirtschaft/eu-auslaender-mehr-migranten-beziehen-hartz-iv-merkel-fuer-kuerzungen-1.2809337
    Andere geben noch viel höhere Zahlen an – bei diesem Link der letzte Abschnitt:
    http://www.faz.net/aktuell/wirtschaft/fluechtlingsstrom-ein-drittel-der-balkan-fluechtlinge-sind-roma-13724375.html
    Ich finde es immer gut „der Wahrheit ins Auge zu sehen“.

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    1. Mandy Artikelautor

      Hallo Rolf.

      Du als auch ich liegen richtig. Du hast gut recherchiert. Meine Zahlen bezogen sich auf München (die Stadt mit den höchsten Gehältern), Deine auf ganz Deutschland. Wer „für sich arbeiten lässt“ sei mal dahin gestellt. Ohne einzelne Menschen und deren Geschichte zu kennen, spare ich mir solche Bemerkungen. Sicher gibt es welche die faul daheim hocken und sich einen lachen und sicher gibt es auch andere. 

      Liebe Grüße
      Mandy

      PS: Ich freue mich auch über zustimmende „Leserbriefe“ 😉

       

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  4. Richter

    Ich habe schon ähnliche Erfahrungen gemacht wie du.
    Bei uns im Einkaufszentrum stand eine alte Frau mit schwarzen Zähnen und auch so einem Zettel.
    Ich sah sie als ich in den Discounter hinein ging. Als ich Später bei meinem Auto war sah ich sie wieder lachend in einem dicken Merzedes in sauberen Kleidern. Meine Kinder machten mich darauf aufmerksam. Ich verteile auch nie Geld. Wenn ich jemand sehe bringe vom einkaufen ein Gebäck und ein Getränk mit und meine Kinder bringen es ihm dann. Dann ist es egal ob Bande oder nicht, ich habe ja keinen Verlust dabei.

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  5. Bithya

    Danke :-)

    Ich wollte auch nicht sagen, dass ich Bettler verurteile oder schlecht über sie denke. Ich bin nur unsicher. Weil ich denke, wenn ich einer Bettlebande/Opfern der Bettelmafia/wie auch immer helfe, sende ich den „großen Fischen“ die Botschaft „Das, was ihr tut, lohnt sich, macht weiter so.“ Und das möchte ich nicht. Dann frage ich mich eher, wie man die „richtigen“ Bettler erkennen und unterstützen kann (danke für einige Hinweise) und wie man die „falschen“ Bettler (die Anführungszeichen waren extra) längerfristig unterstützen kann, damit dieser Teufelskreis aufhört.
    Wollte ich nur sagen, um Missverständnissen vorzubeugen :-)

    LG

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  6. Sean

    Ich habe diesen Bettlerkolonnen auch nie etwas gegeben… bin ich einmal eine Predigt von Joyce Meyer hörte… sie sagte… Gott hat uns die Aufgabe gegeben zu helfen wo wir können!
    WAS dann mit dem (Geld, Kaffee, Schlagsack etc) passiert wenn wir es gegeben haben, liegt nicht in unserer Verantwortung!

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  7. Monika

    hier sind organisierte bettler an der einheitlichen haltung – knieend auf unterlage mit leidensmiene, weil hungrig, zu dünn angezogen etc. zu erkennen, ein junger mann aus ungarn, also nicht immer sintii/roma, bedauerte mal sehr, keine arbeit zu haben, auch diese tun mir leid, gab schon zu essen zu trinken, kein geld, denn das müssen sie abliefern, zT für spielhöllenn, wie schon beobachtet

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    1. Bithya

      stimmt, so Leute gibt es bei mir auch, kniend und mit Schild vor sich. Aber was ich auch seltsam finde ist, dass an einer bestimmten Ecke immer jemand sitzt, erst ist mir eine Frau aufgefallen, ich hab ihr einen Kaffee spendiert und wir haben uns etwas unterhalten, so gut es ging, sie hat nur wenig deutsch gesprochen. Dann war sie auf einmal weg und ein Mann saß genau an derselben Stelle. Und irgendwann war der auch weg und noch ein dritter ist jetzt an dieser Stelle. Komisch…

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  8. Martina

    Der Bettelmafia hilft nur Geld. Die Bettler sind arme Menschen, die von dem Geld nicht profitieren.

    Mit Sachspenden und Essen hilft man immer.

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  9. Sophia

    Bettelmafia oder nicht…. da sitzen frauen jung/ alt stundenlang bei wind und wetter ohne wasser und essen an ampelkreuzungen oder u- bahn ausgänge. Dem einen jungen mädchen, vielleicht 14 j. Wasr sehr dankbar über das trokene brötchen was ich ihr gab. Es gibt aber auch bettler die dir für alles vor die füsse spucken was kein geld ist.

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  10. Cori

    Hallo Ihr Lieben, 

    wie ich gerade mitbekommen habe, spielt die Band Stilbruch am kommenden Samstag ab 12:30 Uhr ein Straßenkonzert auf der Prager Str. in Dresden (Höhe Centrum Galerie) unter dem Motto "Dresdner füreinander". Die Band sammelt während des Konzertes Kleiderspenden für Obdachlose, die dann direkt an die Stadtmission Dresden übergeben werden. Wenn ihr also etwas gutes tun wollt, durchsucht mal euren Kleider-/Schuhschrank und bringt eure Spenden am Samstag dort vorbei.

    Ganz toll wäre es auch, wenn ihr die Veranstaltung teilt, damit möglichst viele Leute davon erfahren und möglichst vielen Obdachlosen geholfen werden kann, jetzt wo es langsam immer kälter wird. Vielen Dank!!

    Bildschirmfoto 2016-10-13 um 18.00.10

     

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  11. Andrea

    Hallo Bithya,
    super, dass du die Frage gestellt hast. Finde ich auch interessant.

    Hallo Mandy,
    super, wie du darauf eingegangen bist.

    Antworten
  12. Alicia

    Insgesamt sind auch viel weniger der Bettler „organisiert“ als die meisten annehmen und als immer erzählt und in Zeitungen berichtet wird. Ich habe den Eindruck, dass viele Menschen mit dieser „Ausrede“ ihr Gewissen beruhigen wollen, um unangenehmen und herausfordernden Situationen auszuweichen.

    Ich denke, das Wichtigste ist jedem Menschen Jesus Liebe zu zeigen. Also lasst uns Wege suchen und finden sie den Bettlern zu vermitteln! :-)

    Antworten
  13. Sabine

    Als wir vor kurzem in Köln war,saß ein bedürftiger mann in der Fußgängerzone und hat Armbänder geflochten.meine Tochter wollte gerne ein haben und bei der Preisfrage,sagte er,das er keinen Preis nennen darf,wir sollten ihm einfach das geben,was es uns wert ist. Fande ich super,das er so für seine Arbeit sein Geld bekam.Bei hier sind die Bettler so aufdringlich geworden,das sie einen mit ihrem Becher hinterher laufen.

    Antworten
  14. Alexandra

    Bei uns hier (Kleinstadt im äußeren Westen Deutschlands) gibt es leider meist nur die organisierten Bettler.
    Ich wollte das auch erst nicht wahrhaben, aber es stimmt.
    Vor ein paar Wochen kaufte ich (noch in Unkenntnis) einem von ihnen in einer Bäckerei ein belegtes Brötchen und er stopfte es nur achtlos in eine große Plastikeinkaufstüte. Die Brötchenverkäuferin hatte mich vorgewarnt und mir auch gesagt, dass die Leute pünktlich um 18 h mit einem kleinen Bus oder manchmal auch in einem schicken Mercedes abgeholt würden. Inzwischen habe ich das leider auch schon selbst beobachten können.
    Erst letzte Woche klopften 2 ältere Kinder an unser Autofenster als wir vor einem Geschäft ausparkten. Sie hielten mir ihre ausgestreckte Hand hin. Ich sagte zu meinem Mann, der schon vor dem Laden stand, als ich noch drin war, dass ich solchen organisierten Banden nichts geben würde. Er meinte, das müsse ich auch nicht, er hätte ihnen schon was gegeben. Ok, dann war’s halt so. Aber das ältere Kind war sehr penetrant, so dass ich die Scheibe nach unten drehte und sagte, er solle aufhören, mein Mann hätte ihnen ja bereits etwas gegeben. Der Junge meinte dann mürrisch, das seien ja „nur“ zwei Euro gewesen und bedrängte mich regelrecht, ihm noch mehr zu geben. Da hat’s mir dann aber auch gereicht und ich sagte ihm, wenn er nicht weggeht, rufe ich die Polizei.
    Ich finde es schlimm, dass man zu solchen Mitteln greifen muss und mir tut es leid um all diejenigen, die wegen solcher Banden, die bei den Menschen in schlechter Erinnerung bleiben, dann auch nichts bekommen, obwohl sie „Einzelkämpfer“ sind und sicher jede Hilfe brauchen.
    Mein Rat an alle, die sicher sein wollen: Schaut, wer nach Geschäftsschluss noch übrig ist. Diese Leute brauchen in aller Regel wirklich Hilfe und sammeln nicht für einen Oberboss.

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  15. Martina Baro

    Hallo Mandy,

    vor unserer Hauptkirche sind immer Bettler, der Dekan schickt sie nicht weg. Einen Mann treffen wir immer wieder, spenden und sprechen mit ihm. Im vorigen Sommer wurde er aggressiv von mehreren anderen Bettlern bedrängt, dass sogar die Polizei da war.
    Ein uns bekannter Pater, mit dem wir darüber sprachen, teilte uns mit, dass diese ausländischen Bettler, Frauen, die sogar Kinder dabei haben, jedem Sommer aufkreuzen. Der Pater kennt sich aus, weil er mit den Leuten spricht, die leider nur auf Geld aus sind. Sie wollen nicht mit uns reden und nehmen keine Sachspenden, das ist leider die Wirklichkeit.
    Über den Sommer kommen sie hierher, eine gute Verdienstmöglichkeit. Keine Mafia steht hinter ihnen, dafür agieren sie viel zu selbstbewusst. Voll die Egos, kommt mir vor, die andere benutzen.
    Unser Bekannter, ein kranker Mann, kann sich da nicht durchsetzen.
    Wir müssen den Tatsachen ins Gesicht schauen, ob wir wollen oder nicht. Ein wichtiger Indikator, Du hast es erwähnt, ist, wie sich die Bettler zu Sachspenden oder zu einem Gespräch stellen.
    Es gibt eine schöne Geschichte von Rainer Maria Rilke, dem in Paris eine Bettlerin begegnete, die nur die Hand aufhielt und nie jemanden ansah oder ihm dankte. Rilke schenkte ihr eine Rose. Eine ganze Woche lang sah sie niemand. Als sie wieder an ihnem Platz saß, fragte Rilke ein Bekannter: „Wovon hat sie die ganze Woche über gelebt?“ Die Antwort lautete: „Von der Rose!“

    Liebe Grüße,

    Martina

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    1. Rolf Oetinger

      Du kannst nur einen job geben nach der Leistunsfähigkeit und -willigkeit des Angestellten. Wenn du jemanden suchst, der bei Umzügen mithilft, muss er stark sein und mit Möbeln vorsichtig umgehen können. Wenn du einen Verkäufer suchst, muß er freundlich sein und deutsch sprechen können…..Der job fängt pünktlich morgens an und wenn der Mitarbeiter nicht kommt kann schon die Krise da sein. Es hat auch oft seinen Grund, warum sich jemand entscheidet auf der Straße zu leben.

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