Elia – Der Rain Man aus der Bibel

Wenn man sich mit dem Thema Gebet auseinandersetzt, dann kommt man um eine Geschichte aus dem Alten Testament nicht drum herum.

Es ist die von Elia, wie er um Regen betet bzw. darum, dass es nicht mehr regnet.

Er betet also, dass es bitteschön nicht mehr regnet – für sage und schreibe drei Jahre – und tatsächlich fiel in dieser Zeit kein Tropfen mehr vom Himmel. Das hatte natürlich eine katastrophale Dürrezeit zur Folge.

Es war wohl so, dass das ganze Volk Israel damals nichts mehr von Gott wissen wollte und schon durch Mose hatte Gott vorausgesagt, wenn dieser Fall wirklich eintrifft und sich keine Socke mehr für Ihn interessiert, dann wird er „den Himmel verschließen, so dass kein Regen mehr fällt und auf den Feldern nichts mehr wächst“ 5. Mose 11, 17


Elia schien mit Gott eine ziemlich enge Verbindung zu haben, denn wer kommt denn bitte auf die Idee dafür zu beten, dass es drei Jahre lang nicht mehr regnet? Vor allem, was hat das für einen Sinn?

Ich gehe also davon aus, dass Elia den Gedanken direkt von „oben“ bekam, genau eben dafür zu beten: 3 Jahren keinen Regen …. Er ignorierte diesen Gedanken oder Eindruck oder was auch immer nicht, sondern er hörte drauf! Ich vermute, dass er selbst ziemlich erstaunt war, dass es ab sofort trocken blieb. 




Übrigens betete der gute Elia nicht nur fürs Wetter, sondern z.B. auch für eine Witwe, die ihn mit lecker Essen versorgte, dass das Öl und das Mehl in ihrem Topf nicht ausgingen – und es ging nicht aus (1. Könige 17, 8-17).



Und dann – der größte Knaller – der Sohn dieser Witwe stirbt! Elia hockt sich zu dem toten Jungen und betet, dass er doch bitte wieder aufwacht – und plötzlich lebte der wieder (1. Könige 17, 18-24)! 



Und dann betete Elia noch um Feuer vom Himmel für sein Brandopfer, damit die Menschen erkennen sollten, wer der wahre Gott ist – und der Altar fing Feuer (1. Könige 18, 1-40). 





Ein absolut krasser Typ, dieser Elia! Der scherte sich drum, was Gott dachte, und nicht, was andere Menschen von ihm hielten  …


…. der hockte sich zu einem Toten und betete, dass der doch bitte wieder lebendig wurde. Da wäre ich gern dabei gewesen!





Und schließlich, drei Jahre später, bat er um Regen – und der Regen kam in Strömen!



Aber das war nicht so ein: „Gott, bitte lass es regen!“ – Gebet und drei Minuten später öffnen sich die Schleusen des Himmels. Nein, das lief ganz anders:




„Elia stieg zum Gipfel des Karmel hinauf. Dort oben kniete er nieder, verbarg das Gesicht zwischen den Knien und betete. Nach einer Weile befahl er seinem Diener: "Steig auf den höchsten Punkt des Berges, und blick über das Meer! Dann sag mir, ob du etwas Besonderes siehst." Der Diener ging, hielt Ausschau und meldete: "Kein Regen in Sicht!" Doch Elia schickte ihn immer wieder: "Geh, sieh noch einmal nach!" Endlich, beim siebten Mal, rief der Diener: "Jetzt sehe ich eine kleine Wolke am Horizont, aber sie ist nicht größer als eine Hand." Da befahl Elia: "Lauf schnell zu Ahab, und sag ihm: 'Lass sofort anspannen, und fahr nach Hause, sonst wirst du vom Regen überrascht!'" Da kam auch schon ein starker Wind auf, und schwarze Wolken verfinsterten den Himmel. Es dauerte nicht mehr lange und ein heftiger Regen prasselte nieder.“1. Könige 18, 42 – 45 HFA


Fassen wir mal zusammen:

Elia steigt auf den Berg mit seinem Diener – schnieke, schnieke der Herr! Er betet, dass es zu regnen anfangen soll und schickt dann seinen Diener ganz hoch auf den höchsten Punkt des Berges, dass der mal guckt, ob denn schon eine Regenwolke im Anflug ist …

Das passiert nicht nur einmal – sondern ganze siebenmal! Wow! Naja, jeder Gang macht schlank, lieber Diener!




Doch warum musste Elia siebenmal beten?

Warum reichte nicht einmal aus? Und wie genau sahen seine Gebete aus? Etwa so aus:

„Bitte, bitte, Gott – lass es endlich regnen!!“ – Kein Regen.
“Mach doch endlich, dass Regen fällt. Hörst Du mich denn nicht?“ – Kein Regen.
"Ich kapier's nicht!. Warum fällt denn kein Regen? Willst Du nicht, dass es regnet?" – Kein Regen.

"Bitte, bitte, bitte lass es doch R E G N E N!!!!!“ – Kein Regen.

"Ich flehe Dich an! ALLES vertrocknet!! Schicke doch endlich REGEN!!“ – Kein Regen.

"Was mache ich falsch? Du kannst es doch regnen lassen!! Du bist doch allmächtig! Lass es bitte, bitte regnen!!“ – Kein Regen.

"Lieber Gott, mach doch endlich, dass Regen fällt!“ – Eine Regenwolke zieht auf.


Hat Elia Gott wie blöd solange angebettelt, bis der entnervt aufgab und es endlich regnen ließ??



Nee, das glaube ich nicht!! Gott muss man nicht überreden, weich klopfen oder überzeugen, sein Gebet endlich doch zu erhören.

Ich denk gerade dran, was Jesus mal sagte: "Plappert nicht vor euch hin, wenn ihr betet, wie es die Menschen tun, die Gott nicht kennen. Sie glauben, dass ihre Gebete erhört werden, wenn sie die Worte nur oft genug wiederholen." – Matthäus 6, 7 NLB.


Ich schätze, es kommt nicht drauf an, wie lange man für etwas betet und auch nicht wie oft. Denn dann wäre Gebet eine Leistung – so wie ein Wettkampf, nach dem Motto: „Was muss ich alles tun und wie oft muss ich nun beten, bis ich Gott rumkriege und er endlich mal in die Gänge kommt?!“




Wahrscheinlich hat Elia eher so ähnlich gebetet – nicht gebettelt, sondern vertraut:

„Gott, ich hab' die feste Gewissheit, dass es regnen wird! Es kann losgehen!“ – Kein Regen.

"Du hast mir versprochen, dass es wieder regnen wird! Darum wird es wieder regnen." – Kein Regen.

"Ich weiß, dass Du meine Gebete erhörst, denn ich habe es immer wieder erlebt. Ich vertraue Dir!“ – Kein Regen.


"Ich lasse mich von dem, was ich mit meinen Augen noch nicht sehen kann, nicht aus der Ruhe bringen. Wir bekommen schon noch den Regen! Danke dafür!“ – Kein Regen.


"Ich weiß nicht ,was den Regen aufhält. Aber ich weiß, dass weder Du noch ich Hindernisse sind. Also warte ich ab." – Kein Regen.


"Danke, dass der Regen schon unterwegs ist." – Kein Regen.


„Geduld ist nicht wirklich meine Stärke. Aber ich versuche dran zu bleiben!“ – Eine Regenwolke zieht auf.

 

Ich bin überzeugt davon, Gott hat jedes einzelne Gebet von Elia in dem Moment gehört, als er es ausgesprochen hat! Und ernst genommen hat er es auch. Ich denke, es liegt weder an Elia, dass der irgendwie „falsch“ betete oder nicht „richtig“ glaubte … noch an Gott selbst.



Manchmal sind es vielleicht auch ganz banale Gründe, warum Gebete nicht sofort an Ort und Stelle erfüllt werden.

Vielleicht hing es bei Elia damit zusammen, dass sich erst noch Wolken über dem Mittelmeer bilden mussten und der Wind von Ost auf West drehen musste und es einfach eine gewisse Zeit dauerte, bis der Wind die Wolken vor sich her nach Israel getrieben hatte. 



Manche Gebetserhörungen müssen sich erst im natürlichen Umfeld entwickeln. Das braucht Zeit. Und bei Gott läuft die Uhr bekanntlich anders.

 Und manchmal kollidieren unsere Gebete ja auch mit denen von anderen Leuten. Die einen wünschen sich Regen und die nächsten Sonnenschein. 


Man könnte jetzt noch viel mehr Möglichkeiten aufzählen, warum es nicht sofort anfing mit Regen. Oder man nimmt sich Elia als Vorbild – er gab nicht auf. Er bliebt dran – 7 Runden lang!




Jakobus behauptet später übrigens, dass wir das auch hinbekommen:

„Elia war ein Mensch wie wir. Er betete inständig, es möge regnen, und tatsächlich fiel dreieinhalb Jahre kein Wassertropfen auf das Land. Dann betete er um Regen. Da regnete es, und alles Land wurde grün und brachte wieder Früchte hervor.“Jakobus 5, 16 – 18.

Jakobus sagt, dass Elia „ein Mensch wie wir“ war – das heißt, er war kein Ausnahmegebetstalent, sondern ein stinknormaler von Gott geliebter Mensch!

Folglich kannst auch Du betet, lieber Blogleser, und das selbe (oder noch viel mehr) erleben wie Elia!

Hör nicht nach der ersten Runde auf, sondern bleibt dran – Gebete sind nicht wirkungslos!




Wie oft habe ich gebetet, es ging mir eine Zeitlang gesundheitlich sehr schlecht. Die Ärzte waren ziemlich ratlos …. einiges Tages ging es mir relativ schnell besser. Keiner hat damit gerechnet. Ich auch nicht, geb ich ehrlich zu – Gott schon :-)

Und gerade vor einigen Monaten hab ich wie blöd gebetet, dass wir in ein schönes Haus zu Freunden ziehen. Nach ewigem Hin und Her sah es mehr als beschissen aus … und im letzten Moment geschah etwas, womit keiner gerechnet hatte und der Kredit für das Haus wurde unseren Freunden doch noch bewilligt …. ein absolutes Wunder, was wir hier gerade erleben!


Gott findet es total dufte, wenn wir im Vertrauen losziehen – wenn wir dran bleiben, wenn wir glauben und die Hoffnung niemals ganz aufgeben!


Gerade jetzt bei dem Haus war mein Funken Hoffnung fast erloschen …. fast! Und jetzt sitze ich hier im Garten, die Sonne scheint und bin dankbar bis über beide Ohren und noch viel weiter, dass Er das Unmögliche möglich gemacht hat – ich halbwegs gesund bin und in diesen tollem Haus mit tollen Menschen wohnen darf! 




Gottes Gedanken sind immer höher, weiter und umfassender als unsere eigenen Gedanken (Jesaja 55,8). Und Seine Gedanken sind voll mit genialen Zukunftsaussichten und vor allem Hoffnung (Jeremia 29, 11)


Jesus hat uns versichert:

Denn wer bittet, wird erhalten. Wer sucht, wird finden. Und die Tür wird jedem geöffnet, der anklopft."Matthäus 7, 8 NLB.


Manchmal brauchen wir 'nen Arsch voll Ausdauer, bis wir in Händen halten, was uns schon in dem Augenblick gegeben wurde, in dem wir beteten!


Bleib dran – es lohnt sich!


Sommerliche Grüße! 


Deine Mandy

 




PS: Und gerade beginnt es zu regnen. Dann kann ich ja gleich noch ein passendes Foto machen. :-)

 


Buchtipps – wer mehr über Elia erfahren will, kann die ja mal lesen.
Weiß allerdings nicht wie sie sind … 

Wenn Du die Bücher nicht sehen kannst, liegt das wahrscheinlich an Deinem Ad-Blocker.

© Fotos: Mandy

 


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Dieser Beitrag wurde am 22. Juli 2014 veröffentlicht.

18 Gedanken zu „Elia – Der Rain Man aus der Bibel

  1. Kers Tin Hack

    Elia beschäftigt mich gerade auch. Zum Teil aus anderem Grund – siehe Blog, aber auch wegen seines Glaubens. Im Elias von Mendelson gibt es ein wahnsinnig tolles Duett, wo die Mutter des Kindes singt "Es hat keinen Sinn, hör auf!" und er schreit zu seinem Gott "Erbarme dich. Erhöre mich!"

    Lohnenswert anzuhören. Auch wenn es vielleicht nicht dem eigenen Musikstil entspricht.

    kerstinpur.de/allgemein/humanitaere-krisen-und-der-tod-der-wahrheit
     

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  2. Gabi

    Ein ganz prima Artikel, liebe Mandy, Vielen Dank dafür !

    Tja, Elia ist irgendwie an mir vorübergegangen in meiner gut katholischen Erziehung, aber Dein Blog ist ein guter Impuls, mal die ganze Geschichte zu lesen, das werde ich jetzt ganz bestimmt tun.

    Schön, dass Du ein neues Foto von dir eingestellt hast – das Bild mit den bunten Schuhen war zwar sehr charmant, aber so richtig lebensfroh kamst Du darauf nicht rüber ;o)

    Und ich freu' mich total für Euch, Dass es mit der Wohnung geklappt hat – irgendwie liest man im Blog, dass Dir ein Stein vom Herzen gefallen ist

    An Kerstin ganz herzlichen Dank für die wunderschöne Musik !

    Liebe Grüße   Gabi

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  3. Andreas

    Worin mir Elia besonders imponiert ist die Tatsache, dass er auch seine Schwächen hatte. Er hatte beispielsweise offenbar das, was man heute einen "Burnout" nennt. Er hatte die Schnauze voll, rannte in die Wüste und wollte am Liebsten sterben. Elia war eben wirklich ein Mensch wie wir. Kein Superheld. Die Bibel berichtet auch ganz offen davon. Und sie berichtet auch davon, dass Gott es war, der ihn da wieder heraus geholt hat. Der ihm auch da beistand, wo er sich einsam und verlassen gefühlt hat!

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  4. Klaus

    All unsere Macht und unsere Stellung vor Menschen in Bezug auf die Sünde hilft uns nichts in dieser Welt gegen unsere Sünde.

    Die Sünde klebt an uns wie der Aussatz Naamans und macht unser Leben zunichte.

    Wir müssen so wie Naaman geheilt werden!

    Ausdauer und Geduld wird gefordert um Gottes Stimme treu zu gehorchen.

    Alles Gute!

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  5. Beatrice Coray

    Bisch eifach so e Schatz! Ich bin sicher, unser Gott freut sich gerade ganz gewaltig über Dich, Du grosse Ermutigerin. Ich bete schon lange dafür, dass sich dieArterie meines linken Beines wieder öfffnet….viele haben dafür gebetet und manchmal überkommt mich schon mal eine Entmutigung, erst recht, wenn dann jemand sagt: siehste, da betest du auch schon lange und nix passiert. Dein Artikel hat mich gerade mächtig ermutigt dranzubleiben und nicht aufzuhören, bis eben etwas passiert :-). Mögen Regengüsse des Segens über Dich und Deine Lieben kommen, in Liebe, Beatrice

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  6. Nuri

    Guten morgen, du bist der Beweis das es ein Gott gibt. 

    Ich bitte auch schon fast drei Jahren das Gott unsere Ehe rettet und ER erhört meine Gebete denn vor ca. drei Wochen hat meine Frau erstmal die Scheidung ruhen lassen. Das ist ein großer Anfang. Ich weiß Gott erhört alle Gebete manchmal nicht sofort aber mit der Zeit. Wir müssen uns gedulden dann wird ER alles in die richtigen Bahnen lenken. 

    Einen schönen Tag und Gott segne euch allen. 

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  7. Gekreuz(siegt) Moderatorin - Ulrike

    Die Erlebnisse Elias sind wirklich sehr ermutigend, auch die so am Rande erzählt werden, denn sie zeigen uns den Charakter Gottes.

    Als er Elia die schlechten Nachrichten überbringen hieß, wusste er schon, dass der König "not amused" darauf reagieren wird und nahm Elia vorsorglich aus der Gefahrenzone. Woran wir seine Fürsoglichkeit erkennen können.

    Er hatte schon einen Plan bei wem Elia diesen Zeitraum überbrücken sollte. – Er hat eine Witwe dafür ausersehen, die kaum genug für sich und ihren Sohn hatte und ließ Elia das Versprechen geben, dass es auch für sie zum Vorteil sein solle. – Was seine Weitsicht und Fairness erkennen lässt.

    Als ihr Sohn starb, überhäufte sie Elia und Gott mit Vorwürfen und  bevor er ihn darum bat, den Sohn wieder zum Leben zu erwecken, stimmte Elia sogar darin mit ein, indem er Gott fragte warum er ihr das antat. Das Gott Elias Bitte erhörte, zeigt uns seine Nachsicht und das er echt gut im Einstecken ist.

    Was für einen wundervollen Gott wir doch haben! 

    LG Ulli

     

     

     

     

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  8. Gunter

    Da kommt mir wieder das Buch "Der Kreiszieher" in den Sinn. Da geht es am Anfang um Honi den Kreiszieher, der intensiv um regen betete, sich nicht mit ein bisschen Getröppel abfand, auch nicht mit einem kleinen Schauer, sondern immer weiter betete, bis der Himmel seine Schleusen öffnete. 

    Das ganze Buch ist voll von Geschichten, die immer die Kraft des Gebets hervorhebt. Sehr empfehlenswert!

    Gruß Gunter

     

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  9. Claudia

    Einfach genial…
    Diese feste Gewissheit, Gott steht zu seinem Wort, das unumstößliche Vertrauen und dieser Mut – kein einziger Gedanke daran, es könnte ja auch „schief gehen“…
    Das berührt mich gerade tief. Ich will’s in meinem Herzen verankern!!!

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  10. Dirk

    Gottes Segen fûr Euch Ihr Lieben. Das ist schön, dass es Menschen wie Euch gibt, die Gott glauben. Oft werden wir auf das Tuefste geprüft ob wir ihm treu sind. Denn er ist uns immer treu geblieben. Es ist wie eine Ehe.

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