Willkommen im Schlaraffenland?!

Fast jeder kennt die Geschichte vom
Schlaraffenland, oder?

Wer rein will, der muss sich durch einen
fetten Berg Reis fressen. Und wenn man drin is(s)t, dann gibt es Flüsse, in denen Milch,
Honig oder Wein fließen. Es 
gibt Häuser aus Pfannkuchen und Bäume, an denen Bratwürste oder Brötchen wachsen. Statt Steinen liegt Käse rum und Tiere fliegen bereits vorgegart und mundfertig durch die Luft. 

Und es gibt auch einen Jungbrunnen im
Schlaraffenland, in dem kann man baden und danach sieht man wieder jung, frisch, gesund und
knackig aus. 


"Für die Schlafsäcke und Faulpelze, die bei uns durch ihre Faulheit arm werden und betteln gehen müssen, ist das Schlaraffenland gerade das richtige Land. Jede Stunde Schlafen bringt dort ein Silberstück ein und jedes Mal Gähnen ein Goldstück. Wer gern arbeitet, das Gute tut und das Böse lässt, der wird aus dem Schlaraffenland vertrieben. Aber wer nichts kann, nur schlafen, essen, trinken, tanzen und spielen, der wird zum Grafen ernannt. Und der Faulste wird König im Schlaraffenland."Quelle 


​Eine phantastische Geschichte … und mal ehrlich, wenn man sich so in unserem Land umguckt, dann stellt man fest, dass wir in ähnlichen Zuständen leben:

Die Werbung verspricht uns immer weniger Mühe für immer mehr Wohlergehen und in unseren
Konsumtempeln wie Real, Kaufland, Globus und wie sie noch alle heißen, bekommen wir alles und noch viel mehr, wonach sich unser Gaumen sehnt. 

Die Jungbrunnen heißen bei uns Schönheitschirurgen und die Manager- oder auch Fußballprofigehälter von heute, die übersteigen die damaligen Königseinkünfte um ein Vielfaches. 


Das Schlaraffenland ist letztendlich ein ziemlich materialistischer Abklatsch vom Paradies. Dort lebten die Menschen wirklich ein erfülltes Leben, aber nicht wegen ihren gefüllten Bauchs (den sie dort natürlich auch hatten), sondern vielmehr wegen der Gemeinschaft mit Gott – ihrem Schöpfer. 

Auch gibt es einen gravierenden Unterschied zwischen dem Schlaraffenland und dem Paradies!

Während im Schlaraffenland der faulste Faulpelz zum König ernannt wurde und somit noch fauler sein konnte, wurde im Paradies gearbeitet. Richtig gehört! Arbeit ist nicht etwa die Folge vom Sündenfall oder so …. nein, da mussten die Leute richtig ran: den Acker bearbeiten, säen, ernten, die Ernte lagern,
weiterverarbeiten …. und der Lohn der Arbeit waren die vielfältigsten Gerichte, die Adam und Eva im Paradies genießen konnten.


Wie läuft das heute bei uns? Arbeit bedeutet nicht immer gleich Erwerbsarbeit.

Eine Mutter z.B. (evtl. dazu noch alleinerziehend) hat nun wirklich alle Hände voll zu tun, aber durch diese Arbeit bekommt sie nicht automatisch ihren Lebensunterhalt gesichert. Oder man denke nur mal an die ganzen Dumping-Löhne, da arbeitet jemand 8 Stunden täglich und muss trotzdem vom Amt
seine Kohle aufgestockt bekommen …. traurig sowas.

Was jemand "verdient" und was einer "bekommt" – macht manchmal doch einen deutlichen
Unterschied!


Im Vaterunser heißt es:

"Unser tägliches Brot gib uns heute." Matthäus 6, 11 – Luther Bibel
"Gib uns, was wir heute zum Leben brauchen." Matthäus 6, 11 – Gute Nachricht Bibel


Lies das Vaterunser mal komplett, damit Du den Zusammenhang kapierst. Ich verstehe ich es so, dass wir uns das, was wir zum täglichen Leben benötigen – trotz Arbeit und allen Mühen – nicht
"verdienen" müssen, sondern uns schenken lassen können. 


Alle lebenswichtigen Dinge im Leben, muss man sich nicht verdienen, sie sind ein Geschenk! 

Ich denke da auch an Freundschaft, Vertrauen, Freundlichkeit, Zuneigung – sobald ich mir das zwangsmäßig in Übermengen nehme (wie im Schlaraffenland), wird das Gegenteil dabei herauskommen, von dem, was ich möchte:

Aus Liebe wird Zwang, aus Hingabe Vergewaltigung, aus Freundlichkeit Bestechung usw. 


Jesus sieht jeden Tag neu und für sich – es geht ihm um das tägliche Brot.

Lass Dich bitte nicht lähmen von Zukunftsangst, sondern kümmere Dich um die Dinge, die heute und jetzt notwendig sind. Es ist genug, dass jeder Tag seine eigene Sorge hat.


Die angemessene Reaktion auf Sorgen ist nicht Sorglosigkeit, denn das ist oft eine Folge von Dummheit, die angemessene Reaktion ist Glauben!

Wenn Du Dich sorgst, dann denke dran, dass Gott versprochen hat, Dich täglich neu zu versorgen!


Und ein ganz wichtiger Punkt: Hast Du schon mal beachtet, dass da steht:

"Unser tägliches Brot gib uns heute." Matthäus 6, 11 – Luther Bibel

"Unser" – nicht "mein" – wir sollen teilen, wann immer es uns möglich ist! Das nicht nur wichtig für den, der was abbekommt , sondern auch für den, der etwas abgibt, denn sonst verhungert der eine und der andere erstickt. In unserer Welt ist das leider kein Einzelfall …

Manchmal ist das tägliche Brot auch der Mut, der vielleicht noch fehlt, um bescheuerte Umstände im Leben zu ändern. Um den Mut zu haben, die Kündigung zu schreiben …. Kein Mensch sollte sich mobben oder ausbeuten lassen! Es ist nur selten leicht, da rauszukommen und manchmal muss man es vielleicht eine Zeitlang ertragen … Dann besteht das tägliche Brot, vielleicht aus dem Vertrauen, der inneren Stärke und der Geduld. 

 

Das Schlaraffenland ist ein Ort, wo sich faule, vollgefressene Menschen langweilen und gähnen … Sie haben zwar alle materiellen Sachen im Überfluss, aber wirklich erfüllt und glücklich sind sie nicht. Das Reich Gottes, ist ein Land, in dem für das tägliche Brot gesorgt wird und in dem Verantwortung für das eigene Wohlergehen, sowie das des Nächsten übernommen wird. Das macht wirklich Spaß und gibt dem Leben einen Sinn!

Kann ich denn damit erfolgreich sein? Na klar! Erfolg ist, was folgt.

Ob ich damit nun auf der Erde berühmt oder reich oder beides werde, steht auf einem ganz anderen Blatt. Aber dass ich damit in Gottes Sinne handele, da bin ich felsenfest von überzeugt!

 

Denk mal drüber nach!
Deine Mandy

 


Textinspirationen aus "Glaube am Montag" von Ansgar Hörsting und Artur Schmitt

 


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Dieser Beitrag wurde am 1. Februar 2014 veröffentlicht.

8 Gedanken zu „Willkommen im Schlaraffenland?!

  1. Traudi

    Mir gefällt Deine Gegenüberstellung von Schlaraffenland und Paradies, es hat etwas treffendes ! Der Absatz " manchmal ist das tägliche Brot auch der Mut … " besonders zutreffend. Wir hoch muss oft der Schmerz sein bis man mutig genug ist sich gegen die Ungerechtigkeit zu wehren ! Es steckt viel in Deinem Artickel ! Hab vielen Dank für Deine Darstelungsgabe !

    Deine Traudi

    Antworten
  2. Sonja S.

    Wieder ein sehr schöner Artikel und immer wieder die Freude, dass ich ihn auch hören kann wegen meiner gesundheitlichen Probleme. Danke, Mandy! Danke Colin! Wunderbar vorgetragen!

    Antworten
  3. Ester

    Damit hast du aber was wundervoll gesagt und es passt auch für mich, superoptimal.

    ja vor Gott  haben wir keine "Rechte" und können uns nix verdienen, im Gegenteil, je mehr wir uns mühend desdo mehr führt er uns einen Kreuzweg, aber das allerwichtigste im Leben das müssen wir uns schenken lassen! Und auch die düsteren Stunden, alles was eben Kreuzweg ist, ist sein Segen, wie in diesem wundervollen Lied von Bonhoeffer gesagt.

    Ich denke mir oft und oft, dass darin die Ursünde druchscheint, Gott wollte Adam und Eva Ereknntnis (und ewiges Leben) schenken, aber sie haben sich genommen, was man nur geschenkt erhalten kann.

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  4. Anonymous

    Das Schlaraffenland ist das Paradies der ewig Hungrigen- wer nicht sicher sein kann, morgen auch nur genug zum bloßen Überleben auf den (wenn vorhandenen) Teller zu bekommen, für den ist unbegrenzt essen und trinken der Traum aller Träume. Und erst wenn  der erfüllt, kann  man übner weiteres reden.

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  5. luise

    liebe mandy,

     

    danke für diese warmen worte.

    jetzt weiß ich dass nicht ein schulabschluss allein die erfüllung,sondern die menschlichkeit es ist an der wir arbeiten müssen.heute hab ich darüber nämlich nachgedacht.faul ist in dem sinne derjenige der seine menschlichen eigenschaften verkommen lässt und aufgrund diesem mangels auf anderen rumhackt "die" wären ja die faulen,weil die sich z.b nicht ausbeuten lassen wollen,damit andere das geld absacken können und andere verhungern lassen dafür.

     

    in dem sinne versteh ich jetzt was als schlaraffenland gemeint ist.

    arbeit,erliche arbeit ist für die gemeinschaft da,damit diese aufrecht erhalten bleibt

    und jeder tut sein bestes dafür dass diese erhalten bleibt.man macht aus seinen anlagen und

    fähigkeiten das beste und lebt mit sich und andern in harmonie ohne sich ausbeuten zu lassen.

    das ist wahres glück.meine definition vom paradies.

     

    das andere ist vorgegaukeltes glück.schlaraffenland.wir werden ausgebeutet damit sich irgendwelche materiell

    gesteuerten gestalten an dem ganzen bereichern können und andere dafür aushungern lassen und aufhetzen gegeneinander.alleinerziehende zb. gegen erwerbstätige die wiederum selber von ihrem chef ausgebeutet werden oder gemobbt werden usw. das ist eine niemals endlos wollende kette an unmenschlichkeiten die da geschieht und alles hat ein system:damit man "glücklich" ist muss man andere unterdrücken,dabei muss man soviel geld wie möglich anscheffeln um sich das "gewährleisten" zu können auf anderen rumhacken zu können um sich vorzumachen man hätte doch alles.

    am ende ist alles wiederum nichts.

    oder wie eine bekannte mal erwähnt hatte:wozu braucht man das geld?das wird man sowieso im paradies nicht brauchen können.

     

    in diesem sinne sei lieb gegrüßt

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  6. Sonnenschein

    Darauf will ich antworten: Was immer ihr tut, was ihr auch esst oder trinkt, alles soll zur Ehre Gottes geschehen.  1. Korinther 10,31 

    Diesen Monat wird bei uns in der Gemeinde das Thema FLEIß behandelt. Alles, was wir tun, soll Gott ehren. Ja, er hat uns das Paradies geschenkt. Was aber nicht bedeutet, dass wir den ganzen Tag in der Hängematte liegen sollen. Wir sollen fleißig sein. Und würden wir alles teilen und Gott die Ehre geben, wäre es sicher auch für jeden ein Vergnügen. Arbeiten und leben, in Gemeinschaft. Der moderne Mensch lebt leider viel zu oft in Isolation, abgetrennt von Gemeinschaft. Und manch einer hat nicht genug, hat nicht das tägliche Brot. Aber er darf sich an Gott wenden. Und er darf sich an die Gemeinschaft wenden. Und dazu braucht es Mut. Keiner muss allein sein. Gott möchte nicht, dass wir allein sind. Einer achte den anderen höher als sich selbst. Wer in Demut vor den anderen tritt und nicht mit Bedienermentalität, dem wird geholfen. 

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