Brief an Ephesus: Komm zurück zur ersten Liebe


Das ist der erste Streich zur Themenreihe der 7 Briefe von Johannes an die 7 Gemeinden.


Eine echte Herausforderung, da die Offenbarung für mich nicht leicht zu kapieren ist. Ich glaube, dass wir gerade aus den Briefen von Johannes eine Menge lernen können.

Gott hat Johannes, als der auf der kleinen Insel Patmos im Exil hockt, gesagt, was er schreiben soll und er hat es getan.


Den ersten Brief schreibt er an die Kirchengemeinde in Ephesus – das war damals die größte Hafenstadt in Kleinasien. 

Nachlesen kannst Du das in der Offenbarung, Kapitel 2, 1 – 7:

"Ich weiß von all dem Guten, das ihr tut: von eurem Einsatz und eurer Ausdauer. Von eurem Einsatz: Ihr duldet niemand unter euch, der Böses tut; und die Leute, die sich als Apostel ausgeben, aber keine sind, habt ihr geprüft und als Lügner entlarvt. Und von eurer Ausdauer: Um meinetwillen habt ihr gelitten und doch nicht aufgegeben.

Aber etwas habe ich an euch auszusetzen: Eure Liebe ist nicht mehr so wie am Anfang."

Offenbarung 2, 2 – 4

Gott ist dankbar und lobt die Leute:

Ihr macht soviel Gutes für mich, investiert viel Power, Geduld und Zeit für mich! Aber die Liebe zu mir, die ist Euch irgendwie verloren gegangen.
 

Kannst Du Dich an Deine erste Liebe erinnern?


Der erste Mensch, den Du angehimmelt hast – an den Du ständig gedacht hast? Es gab für Dich nur diesen einen Menschen und alles andere um Dich rum hast Du vergessen. Und wenn Du ihn gesehen hast, dann hattest Du Düsenjets im Bauch…


Ich glaube, die erste Liebe vergisst man niemals und dieser Mensch wird immer etwas ganz Besonderes bleiben. Gott wünscht sich, dass wir ihn wie eine erste große Liebe lieben.


Lesen wir mal weiter:

"Erkenne doch, wie weit du dich von deiner ersten Liebe entfernt hast! Kehre wieder zu mir zurück und bemühe dich so, wie du es am Anfang getan hast. Wenn du dich nicht änderst, werde ich kommen und deinen Leuchter von seinem Platz unter den Gemeinden wegnehmen."

Offenbarung 2, 5

Am Anfang einer Beziehung ist man frisch verliebt, rosa Wolken – aber dann mit der Zeit, wenn der Alltag kommt, dann kühlt die heiße Liebe ab. Man streitet sich, nicht selten auch um alltägliche Kleinigkeiten; die offene Zahnpastatube, der nicht rangerückte Stuhl, das schmutzige Geschirr  ….

Als Christ funktioniert das ähnlich und Du kennst es vielleicht – am Anfang saugst Du nur so auf, was Du über Jesus und die Bibel erfahren kannst. Du bist tief bewegt und nur so überwältigt – der heilige Geist hat Dich regelrecht high gemacht. Du fühlst Dich total abgefüllt mit Gottes Liebe und willst allen Menschen erzählen, was Du gerade durch den Glauben erlebst.

Ok, vielleicht etwas dick aufgetragen, aber ich denke nicht wenige erleben das auch so extrem.

Da wird gebetet was das Zeug hält, blöde Gewohnheiten werden abgelegt und durch nen fetten Haufen Nächstenliebe ersetzt.

Eine Zeitlang erlebst Du sowas wie geistliche Flitterwochen.

"Ihn liebt ihr, obwohl ihr ihn nie gesehen habt. Auf ihn setzt ihr euer Vertrauen, obwohl ihr ihn jetzt noch nicht sehen könnt. Und darum jubelt ihr mit unaussprechlicher und herrlicher Freude."

1. Petrus 1, 8

Doch mit der Zeit klingt diese überwältigende Freude ab – Gewohnheit schleicht sich ein, der Alltag hält Einzug…. 

Vielleicht hast Du Stress auf der Arbeit, Deine Nachbarn nerven, Du schreist auch schon mal die Kinder an, Du machst Dir zuviel Sorgen, Du bist eifersüchtig, Du betrügst, um Dich aus einer schwierigen Lage herauszumanövrieren oder um Deinen Willen durchzusetzen. Du fällst vorschnell Urteile über andere, bist oberflächlich, wirkst fast schon arrogant. Und das Beten ist wie eine Achterbahnfahrt, Du nimmst es Dir immer wieder vor, dann tust Du es mal, dann wieder nicht.

 

Doch Gott sagt im Brief an die Epheser:

"Kehre um zu mir – komm zurück! Liebe mich wie zu Beginn!"

Er möchte nicht, dass Du Dich entfernst, sondern dass Du ganz nah bei ihm bleibst. Falls Du merkst, dass Du Gott nicht mehr so liebst, wie zu Beginn, dann sieh es als Einladung – er reicht Dir die Hand und sagt:

"Komm zu mir zurück!"

Warum möchte Gott, dass wir ihn so sehr lieben?


Ein Schriftgelehrter kam mal zu Jesus und fragte ihn nach dem höchsten Gebot. Jesus antwortete ihm:

"Du sollst den Herrn, deinen Gott, von ganzem Herzen, von ganzer Seele, mit all deinen Gedanken und all deiner Kraft lieben.´ Das zweite ist ebenso wichtig: `Liebe deinen Nächsten wie dich selbst.´ Kein anderes Gebot ist wichtiger als diese beiden.«"

Markus 12, 30 – 31

Gott weiß, dass wir seine Liebe brauchen, um andere zu lieben, um zu vergeben und um Großes bewirken zu können!

Ich stell mir das immer wie einen Becher vor und Gott füllt seine Liebe rein, erst dann kann jemand daraus trinken und seinen Durst stillen.

Eine Gemeinde, wo die Liebe zu Jesus nicht im Mittelpunkt steht, die wird gewöhnlich – sie wird langweilig. Da ist kein Feuer mehr zu spüren, keine Power, wenig Liebe – da laufen Schnarchnasen rum und die Wunder bleiben aus.

 

Die große Frage ist jetzt:


Wie schaffe ich es Gott innig zu lieben?

 

Liebe ist eine Entscheidung – täglich aufs Neue. Ich entscheide mich, ob ich weiterhin an Gott dran bleibe und bete, obwohl nicht gerade alles nach Friede, Freude, Eierkuchen aussieht.

Verbringe soviel Zeit wie möglich mit Gott – richte Dir feste Rituale ein oder stell Dir den Wecker für ihn!

Wenn Du frustriert bist oder Dich etwas ärgert, dann sage es ihm sofort und lass es sich nicht aufstauen.

Triff Dich regelmäßig mit anderen Leuten, betet gemeinsam. Unterhaltet Euch über Gott und verschiedene Abschnitte in der Bibel.

Lies in der Bibel und studiere sie richtig, lies Erklärungen zu den verschiedenen Bibelstellen.

 

Weitere Gedanken, Ideen, Erklärungen, Vorschläge?

 

Ich wünsch Dir, dass Dein Herz für Gott schlägt und er die "erste Liebe" bleibt!

Deine Mandy
 


Der gute Hanspeter, der hier auf dem Blog auch die Kommentare moderiert ist mal von Basel nach Jerusalem gelaufen (!) und hat in der Stadt Ephesus mal einen Film gedreht, wie es da heute so ausschaut:

Wenn Du mehr über Hanspeter erfahren willst, dann schau auf seinem Blog vorbei: www.obrist-impulse.net

 

Alle Artikel dieser Themenreihe:

 


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Dieser Beitrag wurde am 25. April 2013 veröffentlicht.

15 Gedanken zu „Brief an Ephesus: Komm zurück zur ersten Liebe

  1. abigail

    Guter Artikel wie immer :-).

    Womit ich mich persönlich ein wenig schwer tue sind Erklärungen zu verschiedenen Bibelstellen zu lesen. 10 Erklärungen, 10 Meinungen, so hab ich das schon erlebt. Das kann manchmal ganz schön verwirren.Oder wie Paulus schon schrieb das heute alles nur Stückwerk ist. Also erleben oder erfahren oder verstehen viele oftmals Bibelstellen unterschiedlich.Hier braucht`s,meiner Meinung nach schon ein festes Fundament im Glauben.Für Anfänger kann so etwas mehr Verwirrung stiften und viele Fragen aufwerfen, die eher behindern können als hilfreich sein.Jedenfalls war`s bei mir so als ich zum Glauben zurückfand. Da fuhr mein Hirn so mache Loopings. Da war`s mal vorgekommen, das ich gerne etwas wissen wollte, und auf meine Frage hin gab`s heisse Diskussionen bis hin zum Köppe eindrücken, wobei ich selbst und vor allem meine Frage schon längst vergessen war :D.

    So habe ich für mich festgestellt das Beste was ich machen kann ist, mir Zeit für Gott zu nehmen.Jeden tag.In dieser Zeit komm ich zur Ruhe.Und hier und da werden nach und nach Dinge für mich verständlicher,durch das Gebet, Nachdenken und vergangene Dinge zu reflektieren.

    Und Gott immer alles und sofort zu sagen, egal was es ist, das ist mir schon in Fleisch und Blut übergegangen..

    Fetten Segen

    Abi

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    1. Mandy Artikelautor

      Hallo Abi.

      Da haste natürlich Recht, zuviele Meinungen verwirren. Letzendlich isses manchmal gut, wenn man etwas gar nicht versteht und das eigene Wissen ist und bleibt Stückwerk, auch wenn es wächst. Letzendlich mache ich hier auf dem Blog auch nichts anderes, als Erklärungen abzuliefern wie ich diese oder jene Aussage verstehe – mit Sicherheit ist das nicht immer richtig.

      Nur wer sich letzendlich mit den Themen auseinander setzt, wird dazu lernen können und kann sich so eben das Fundament aufbauen. Und mit der Zeit erkennt man vielleicht, was man mal falsch verstanden hat und kann es verbessern.

       

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  2. Ulli P.

    Hallo Mandy,

    du hast das wirklich gut beschrieben, genau SO fühlt es sich an.

    Trotz täglichem Gebet und Bibelstudium, hatte ich zwischenzeitlich das Gefühl, sie hat auch bei mir nachgelassen. – Das meine Liebe für manche Menschen, stärker ist als für Gott und Jesus. Und das durfte doch nicht sein! 

    Ich betete darum, das meine Liebe zu ihnen wieder inniger wird, aber trotz allem Bitten, Bibellesen und Loblieder singen, blieb alles beim Alten. Das verstand ich lange nicht, bis mir ein Licht aufging…denn als ich mal meine Gefühle hinterfragt habe, fiel mir dabei auf, das sie doch alle anderen überragen.

    Ich liebe meine Familie und auch meine Freundin wirklich inniglich, aber meine Liebe zu ihnen ist nicht bedingungslos und hat auch ihre Grenzen. Ganz im Gegensatz zu meiner Liebe dem Vater und Jesu gegenüber. Meine Liebe und meine Treue zu ihnen ist bedingungslos, meine Freude und mein Vertrauen grenzenlos.

    Und schon sind sie wieder da, die Düsenjets. :-)

     

    LG Ulli

     

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  3. Susanne Nitsch

    Hiermit habe ich meine Probleme, das klappt doch noch nicht einmal in einem kontemplativen Kloster:

     

    Du sollst den Herrn, deinen Gott, von ganzem Herzen, von ganzer Seele, mit all deinen Gedanken und all deiner Kraft lieben.´ Das zweite ist ebenso wichtig: `Liebe deinen Nächsten wie dich selbst.´ Kein anderes Gebot ist wichtiger als diese beiden.«"

    Markus 12, 30 – 31

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  4. Raik Seume

    Hallo Mandy,

    ich dachte gerade mal wieder an eben diese Worte und damit verbunden an das Zeugnis eines Mannes aus Indonesien, der mich unglaublich beeindruckte. Vielleicht findest du die Zeit dir den Film dazu anzuschauen. Ich hab ihn schon oft gesehen, meistens aber, scroll ich auf die letzten Worte des Mannes kurz vor Ende des Film s… sie fangen mich immer und immer wieder ein !!! Wenn du auf YouTube gehst und -Gesichter der Verfolgung Michael aus Indonesien- eingibst, müsste es passen… Schaut mal rein… Danke

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  5. Volker Wilhelm

    Ich wurde getauft am 13.03.1993. In Wasser. Mein kleiner Bruder suchte einen Decksmann in der Krappen Fischerei. Ich ging, weil ich glaubte, dass es es von Gott so gedacht war. Ich hörte erst nein tue es nicht nachdem ich meine Wohnung schon entleert hatte. Dann kam es in Norddeutschland zu riesigen Auseinandersetzungen. Ich wurde sauer auf Gott. bis Mai letztes Jahr 2021. Ich bete und hoffe, dass Gott mir wie ein verlorener Sohn nimmt. in den 29 Jahren habe ich rumgehurt gesoffen und mein Geld ausgegeben. ich habe Buse über alles was ich getan habe mit flehen gemacht Aber auch alles was ich noch wusste was ich tat. und habe bitterlich Tränen fließen lassen. Ich höre ihm nicht mehr und habe im Durchschnitt 3 Stunden am Tag mit Bibel lesen und Gebete verbracht. Doch ich höre nichts von ihm. Am Anfang habe ich gedacht OK er prüft dich ob du es ehrlich meinst. OK doch ich bin jetzt am Ende und glaube fast das es ihm egal ist mit mir. Seit vielen Tagen weine ich, weil ich nicht mehr glaube, dass er mir noch lieb hat. Ich bin kurz davor alles aufzugeben, weil ich glaube, dass er von mir nichts mehr wissen will. Volker

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    1. Anonymous

      Sweety :) Gib nicht auf!!! Keine Ahnung, weshalb Er Dir nicht antwortet. Ich bin auch ziemlich sauer deswegen, dass Er sich Dir nicht offenbart. Sei nicht traurig. Es kommen auch wieder bessere Tage! Halte durch und vertraue.

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    2. Jim

      Volker, lassen Sie sich ermutigen, denn ehrliche Bemühungen werden immer belohnt. Sie sollten sich bemühen, Gott zu danken, auch wenn er aus Ihrer Sicht in Ihrem Leben schweigt. Seien Sie ermutigt, denn Er ist der Lehrer der Lehrer. Sie haben Recht, Gott prüft Sie. Wir müssen uns bemühen, ehrlich zu ihm zu sein, um ihn zu ehren. Das Wichtigste, was Sie an dieser Stelle wissen müssen, ist, dass Gott Sie mit einer Seele erschaffen hat. Ihre Seele ist von großem Wert. Der Herr Jesus, der Gott ist, hat schreckliches Leid ertragen, um Ihnen die Chance auf ein neues Leben zu bieten. Stellen Sie sich der Herausforderung, die Mission Jesu zu verstehen. Er kam vom Himmel auf die Erde, um die Verlorenen zu suchen und zu retten. Sein Opfer am Kreuz zeigt, wie sehr er die Verlorenen liebt. Gib nicht auf, sondern danke dem auferstandenen Herrn Jesus dafür, dass er voller Gnade und Wahrheit ist. Danke ihm für sein vollkommenes Sühneopfer. Danke ihm, dass er der Weg, die Wahrheit und das Leben ist. Singen Sie ihm ein Danklied, denn er ist es wert, gedankt zu werden.

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    3. C.

      Mein Rat: Suchen Sie sich andere Christen in Ihrem direkten Umfeld. Kommen Sie gemeinsam vor Gott, lassen Sie für sich beten. Das hat in meinem Leben schon einige Durchbrüche bewirkt. Jesus hat versprochen: „Denn wo zwei oder drei versammelt sind in meinem Namen, da bin ich in ihrer Mitte. (Matthäus 18,20)“
      Auch unabhängig davon klingen Sie so, als würde gute Gemeinschaft Sie aufbauen und Ihnen gut tun. Manchmal ist es gut, nicht alles mit sich selbst auszumachen… Nicht umsonst sind wir alle zusammen seine Familie, ein gemeinsamer Leib aus vielen Gliedern.

      Jesus, bitte komm mit deiner Ruhe und deinem Frieden, den die Welt nicht geben kann, in Volkers Herz! Stelle ihm andere Geschwister zur Seite, in denen du ihm begegnest. Lass sie einander aufbauen und stärken! Amen.

      Lieben Gruß!

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