Wann missbrauche ich Gottes Namen?

Im 3. Gebot steht:

"Du sollst meinen Namen nicht missbrauchen, denn ich bin der Herr, dein Gott! Ich lasse keinen ungestraft, der das tut!" – 2. Mose 20, 7


Was ist damit eigentlich gemeint?

Wenn jemand erschreckt oder erstaunt ist, dann ruft er oft: "Oh Gott".

Missbraucht er damit schon Gottes Namen?

Oder wie sieht das bei den Bayern aus? Da gibt es welche, die sagen vor Aufregung sogar: "Jesus, Maria und Josef!"


Wird Gott diese Menschen bestrafen? Sterben jetzt die Bayern aus? indecision 

 

Um eine Antwort zu finden, stellt sich erstmal die Frage:
Was bedeutet, in diesem Zusammenhang, eigentlich "Missbrauch"?


Ich habe mir die verschiedenen Bibelübersetzungen angeschaut. In allem ist die Rede von "Missbrauch", nur die Elberfelder Übersetzung, die nah am Urprungstext ist, schreibt:

"Du sollst den Namen des HERRN, deines Gottes, nicht zu Nichtigem aussprechen, denn der HERR wird den nicht ungestraft lassen, der seinen Namen zu Nichtigem ausspricht."

In der Worterklärung steht, dass "nichtigen" sowas bedeutet wie "falsches oder lügenhaftes".

 

Wie sieht es aus mit "dem Namen des Herrn" – was ist damit gemeint?


"Gott"? Die Menschen früher und heute auch noch einige sagen: "Jahwe"  Oder ist mit dem Namen "Jesus Christus" gemeint? Oder alle Namen von Gott?

Meine Meinung ist, dass Redensarten wie z.B. "Oh mein Gott" noch kein Missbrauch sind. Aber wenn man mal genauer darüber nachdenkt, ergibt es keinen Sinn, wenn man erschreckt: "Oh mein Gott" zu sagen. Irgendwie unangebracht – also kann ich auch drauf verzichten. Somit bin ich auf der sicheren Seite.

 

Ich vermute Missbrauch vom Namen Gottes tritt am häufigsten da auf, wo von Gott erzählt wird;
z.B. beim Gottesdienst.

Den Prediger hinter der Kanzel bezeichnet man auch als "Sprachrohr Gottes". Er sollte möglichst das weitergeben, was er beim Beten von Gott mitbekommen hat. Natürlich kann und muss er sich auch seine eigenen Gedanken machen – keine Predigt wird von Gott vollständig diktiert.

Auch ich hoffe hier auf dem Blog das zu schreiben, was in Gottes Sinn ist und manchmal bete ich und er sagt mir etwas ganz konkret. Ich hab mich sogar mal als "Gottes Tippse" bezeichnet.

Aber natürlich ist vieles, was ich schreibe, meine persönliche Meinung. Es ist wichtig, dass auch deutlich zu machen.

Paulus sprach mal über die Ehelosigkeit und auch er machte klar, dass er dazu seine eigene Meinung sagt…

"Für die Unverheirateten hat der Herr keine ausdrückliche Anweisung gegeben. Aber ich bin vom Herrn in seiner Gnade dazu bestimmt worden, vertrauenswürdig zu sein. Darum möchte ich euch meine Meinung sagen. …."

1. Korinther 7, 25

Es ist außerdem ein Unterschied, ob ich etwas als absolute Wahrheit hinstelle und sage:

"Dieser Bibelvers bedeutet dies und das…" oder ob ich sage: "Ich denke, dass dieser Bibelvers folgendes bedeutet: …"

 

Es geht nicht darum, den Leuten das zu erzählen bzw. zu schreiben, was ich glauben möchte und was meine eigenen Interessen sind, sondern das was Gottes Wahrheit ist.
 

Und genau das ist das Schwierige und da steckt Missbrauchspotenzial drin!

Es gibt aber ein wichtiges Mittel gegen den Missbrauch, was jeder Hörer und Leser auch nutzen sollte. Es erinnert mich an Mathe, wo es manchmal so Wege gibt, um zu überprüfen, ob ein Ergebnis richtig ist.

Lesen kannst Du das in Apostelgeschichte 17, 11 – 12:
 

"Die Einwohner Beröas waren offener als die Leute in Thessalonich und hörten die Botschaft Gottes mit Interesse an. Tag für Tag forschten sie in den Schriften nach, um zu prüfen, ob Paulus und Silas tatsächlich die Wahrheit lehrten. Die Folge war, dass viele Juden und viele vornehme griechische Frauen und Männer zum Glauben fanden."

 
 
Checke mit der Bibel selbst ab, ob das was Du irgendwo hörst oder liest wirklich mit Gottes Meinung übereinstimmt!

 

Ich bin ganz dankbar, wenn Menschen mich auf etwas hinweisen, was so nicht stimmen kann. Weil ich dann weiß, dass die wirklich prüfen, was ich hier so schreibe. Ich hab die Weisheit nicht gefressen und liege mit Sicherheit auch öfter mal falsch.

 
Menschen, die die Gabe der Prophetie haben müssen auch vorsichtig sein. Diese Menschen beten und bekommen dann manchmal was von Gott gesagt, was für jemanden anderen ist. Oder sie bekommen ein "Bild" für jemanden, d.h. sie sehen innerlich etwas, z.B. eine Tür und der Schlüssel hängt daneben…

Bei sowas ist es sehr wichtig nachzuprüfen, ob der Gedanke wirklich von Gott kommt oder ob da nur die eigenen Gedanken sind. Ich glaube, dass kann schwierig sein.
 

In der Apostelgeschichte 11, 27-29 wird von Agabus erzählt, der einen prophetischen Gedanken hatte:

"Einer von ihnen, Agabus, trat vor die versammelte Gemeinde und sagte auf Eingebung des Heiligen Geistes voraus, dass eine große Hungersnot über die ganze Erde kommen werde – wie sie dann auch tatsächlich unter der Regierung des Kaisers Klaudius eintraf.
Da beschloss die Gemeinde in Antiochia, den Brüdern und Schwestern in Judäa nach Kräften zu helfen – entsprechend dem, was die Einzelnen in der Gemeinde erübrigen konnten."

Das zeigt auch, dass es wichtig ist – sich zu trauen und prophetische Gedanken wirklich weiterzugeben. Denn in diesem Fall traf die Zukunfsprophetie wirklich ein und die Leute konnten handeln.
 
Um abzuchecken, ob ein prophetische Meldung nun wirklich echt ist oder nicht gibt es noch folgende Möglichkeit, zu lesen im Matthäus 7, 15 – 16:
"Hütet euch vor den falschen Propheten! Sie sehen zwar aus wie Schafe, die zur Herde gehören, in Wirklichkeit sind sie Wölfe, die auf Raub aus sind. An ihren Taten sind sie zu erkennen."
Aha. Wenn also einer lebt wie Assi Wolf und mal ganz krass gesagt, ständig neidisch ist, rumzickt und arrogant daher kommt … ist Vorsicht angesagt.
 
 
Im 1. Tessalonicher 5, 19- 22 steht auch noch was dazu:
"Unterdrückt nicht das Wirken des Heiligen Geistes. Verachtet nicht die Weisungen, die er euch gibt. Prüft aber alles, und nehmt nur an, was gut ist. Von jeder Art des Bösen haltet euch fern!"
Ich denke, wenn Du prophetisch unterwegs bist, solltest Du lieber mehrmals abchecken – ob es wirklich von Gott ist, was Dir da so kommt – das gilt auch für für das, was Du im Gebet so mitbekommst.

Jemand, den ich kürzlich beim predigen hörte, der erzählte von einem jungen Mann, der einer jungen Frau sagte:

"Gott hat mir gezeigt, dass Du meine Frau wirst!"

Nun…. der Frau aber nicht. Das gleiche gibt es auch öfter mal, von wegen:

"Gott hat mir gezeigt, dass er Dich bald heilen will!"

Mit diesen "Gott hat mir gezeigt" – Reden kannst Du Menschen ganz schön unter Druck setzen. Du solltest Gott immer um Bestätigung bitten, ob dass wirklich von ihm kommt.


Die Motive von Missbrauch sind vielseitig, bewusst oder unbewusst:

  • eigene Bedürfnisse stillen
  • Selbstdarstellung
  • Wunsch nach Anerkennung
  • uvm.

 

Zum Schluss noch: Gott sagt, er lässt keinen ungestraft, der sein Wort missbraucht.  2. Mose 20, 7

Hm. Ich habe keine Ahnung wie genau die Strafe nun aussehen wird. Fakt ist, wir leben in der Gnade und Gott vergibt uns, wenn wir ehrlich sind, unsere Fehler bereuen und ihn um Vergebung bitten.

Ich denke Gott ist es wirklich ernst damit, dass wir seinen Namen nicht missbrauchen sollen. Also denk ab und an dran, checke ab was Du anderen sagst und kontrolliere auch das, was Du hörst. Behalte das Gute im Blick und hinterfrage immer mal wieder Deine Motive.

 

Sei fett gesegnet
Deine Mandy

 

© Fotos: Spencer Fnnley / flickr.com

 


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Dieser Beitrag wurde am 21. April 2012 veröffentlicht.

44 Gedanken zu „Wann missbrauche ich Gottes Namen?

  1. Andrea

    Jesus, Maria und Josef ist ein Kurzexorzismus!
    Die Menschen hoffen darauf, dass die 3 sie vor allem Bösen schützen mögen

    Antworten
      1. Adina

        Braucht es nicht. Ich denke, du hast recht mit dem was du schreibst. Es gibt Inhalte, die sind für die einen gut, anderen sagen sie nichts. Aber wenn sie Menschen wie Mister Anonymus nichts sagen, braucht er sie nicht als "geqirlte Scheiße" zu bezeichnen. Solche Sprüche machen mich echt sauer! Mandy, mach einfach weiter so. Das wichtigste ist doch immer, dass jeder alles im Licht Gottes selbst überprüft. Denn all unsere Erkenntnis ist doch immer nur Stückwerk, ne?
        Sei du auch fett gesegnet!

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        1. Mandy Artikelautor

          Danke Adina.

          Klar kannste das ja schon als "gequirle Scheiße" bezeichnen Mister A.  – kommt aber unbegründet etwas komisch und kann ich nicht wirklich ernst nehmen. Da entsteht dann schon der Eindruck, als wenn du nur irgendne Sosse abgeben willst.

          Wie dem auch sei… schönen Abend!

           

           

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  2. Friederike

    Zusatzinfo: Juden sprechen den Namen Gottes "Jahwe" in der Regel nicht aus – eben, um sich vor dem Risiko zu schützen, dass sie ihn missbrauchen können. Wo die hebräischen Buchstaben JHWH stehen, wird beim Vorlesen "Adonai" (der Herr) gesagt – deshalb in deutschen Bibelübersetzungen oft HERR in Großbuchstaben.
    Die Frage nach sem Missbrauch des Gottesnamens stellt sich natürlich so oder so …
    Schöne Grüße aus Leipzig!

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  3. Thomas

    nö die bayern sterben nicht aus. in dem kurzen ausruf kann man z.b. ein kl. bekenntnis zur geburt, wenn man will, von jc hören … maria war die mutter und josef hat sich beider angenommen bzw. jc adoptiert sprich die vater rolle übernommen. ihm vaterschaft (verantwortung etc.) vor gelebt und einen guten beruf gelehrt. – ich denke da spricht nix gegen, war doch ne coole familie oder :-D?

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    1. Susanne

      Bayern ist mein Lieblingsurlaubsland, weil man da "Grüß Gott!" sagen kann, ohne unangenehm aufzufallen, abgesehen davon, dass man dort als Ösi überwiegend verstanden wird!!!

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  4. Dirk

    In Bayern rufen viele auch "Grüß Gott". Wenn jedes Mal Gott seine Lauscher spitzt um das Anliegen ds Anrufers zu erfahren, wird er meistens enttäuscht sein, da nichts weiter folgt, was an IHN gerichtet ist. Werden diese Menschen bestraft werden?

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  5. Ursula

     
    Das ist aber harter Tobak, für mich. Wann missbrauche ich Gottes Namen? Hm,….. Ich denke, daß ich Gottes Namen missbrauche, wenn ich die Dinge, die Gott uns gegeben hat, unachtsam benutze, und dann noch anfange zu beten und dann den gleichen Fehler wieder und wieder tuhe. Wenn ich auf Dingen rumtrampeln tuhe, die ich doch achtungsvoll behandeln sollte und dann noch fluche, daß etwas schief gegangen ist. Es ist so oft so, daß die Menschen soetwas tuhen. Aber wenn wir es so betrachten, daß wir diejenigen sind, die sich da gegenseitig jagen anstatt gütig miteinander um zugehen, denke ich mir das so zurecht. Die jagen uns, weil wir gelernt haben, mit den bisschen, was uns geblieben ist, besser zurecht zu kommen, als die es können. Sonst würden sie es ja lassen. Wir haben gelernt, bescheiden zu sein. So bald ein kleines bisschen positive Energie auf uns einwirkt, wissen die, daß es uns gut tut. Wir werden dadurch ofter gestärkt, als wir das wahrnehmen. Gebt einmal darauf acht!

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  6. Mandy Artikelautor

    Ich bin mir unsicher, wer den Artikel vollständig gelesen… oder nur die zwei Zeilen in der Facebook Vorschau.

    Dirk – wie ich bereits schrieb, denke ich nicht das solche "Umgangsfloskeln" direkten Missbrauch an Gott sind. Und Gott weiß ja auch, dass sich die Leute so begrüßen… ich glaub kaum, dass der jedes Mal die Ohren spitzt und sich fragt: "Ja, bitte? Was ist denn?"

    Ursula – ich weiß nicht ob Du den Beitrag komplett gelesen hast. Ich denke nicht, dass es beim 3. Gebote um irgendwelche Dinge geht, sondern um das was wir sagen. Ist natürlich auch nen interessanter Aspekt mit dem Zeusch, was uns Gott anvertraut gscheid umzugehen.

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    1. Ursula

      Hab ich auch nicht. Du hast recht. :)
      Ich wollte erst eimal meine Gedanken dazu schreiben. Jetzt kommt meine Berichtigung, an mich selber. Was nicht schlimm ist. Werde nun den Text lesen und erfahren, was ich da noch begreifen sollte.

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      1. Mandy Artikelautor

        Ich find's cooler… erstmal zu lesen um was es geht und dann zu kommentieren. Hier geht's, aber für manch einen ging das schon peinlich aus. 😉

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  7. Ille

    *_* Elberfelder! DAAAAAAAAAAAAANKE Mandy, ganz doll danke! 😉
    Sorry, zum Inhalt noch groß was zu sagen, habe ich grad echt keine Zeit, aber das mit der Elberfelder wollte ich doch nochmal loswerden, vielen Dank dafür!
     
    Be blessed!

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  8. Maddin

    Hi Mandy,
    lohnt sich drüber nachzudenken. Zum einen sagen es oft einfach Leute, die Gott nicht kennen, das ist dann ein super Anknüfpungspunkt, er sagt ja "ich bin der HErr, dein Gott". Und was Du über Prophetien schreibst – ein Bruder sagte einmal, wenn er sich nicht sicher sei, dann bitte er Bestätigung von zwei oder drei "Zeugen". Das können dann einfach Ereignisse, Schriftstellen oder auch Menschen sein. Das ist biblisch, das kann man ruhig auch auf so etwas anwenden. 
    Und wie Du sagst, man soll darauf achten, vorsichtig mit den Aussagen "Gott hat mir gezeigt" umgehen und dem anderen Raum zu lassen, denn er ist Dein Bruder und Deine Schwester. Und "Aufeinander achhaben" und "Ermuntern" findet man noch viel häufiger als Ermahnung in der Bibel als "Prophetien zu haben". Alles zur Zurechtbringung… darauf soll geachtet werden, gelle?
    Liebe Grüße vom
    Maddin
    Sei gesegnet!

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    1. anno2015

      Gute Idee, das mit dem Chip. Jemand der mir nahe steht hat neulich auch einen in ihrem Einkauswagen gefunden und extra mir angerufen um das mitzuteilen.

      Ich denke es ist immer schoen wenn Gott einen genau da mit der guten Botschaft erwischt wo man eben nicht damit rechnet.

      In diesem Sinne, noch viele andere "guten" Ideen…

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  9. Sebastian

    Allahu akbar – Gott is groß!

    Für mich stellt es einen Missbrauch des Namens Gottes dar, wenn ein Terrorist einen Mordversuch oder die Tötung eines Mitmenschen durch so einen Ausruf mit Gott verbindet, ja rechtfertigt, und damit das fünfte Gebot ins Gegenteil verkehrt. Er kleidet so Teufelswerk in ein Gottesmäntelchen.

    Antworten
    1. gekreuzSiegt Moderator Hanspeter

      Hallo Sebastian, Allahu akbar heisst korrekt Allah ist grösser. Damit meint man, der Gott der Christen und Juden ist minderwertig. Merkwürdiges Statement auf einem christlichen Blog. Der Ausdruck ist also auch eine Abgrenzung gegen andere Gottesverständnisse. In diesem Jahr sind schon rund 11 000 Menschen wegen diesem Allah umgebracht worden sind – nicht aber wegen dem Himmlischen Vater, der ist voll damit beschäftigt Menschen vor ihrem Untergang zu bewahren.

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      1. Stefan

        Ich vermute mal, er bezieht sich mit dem Zitat auf seinen Beitrag.

        Aber an einem Punkt muss ich widersprechen – Allah heißt ja Gott – wortwörtlich übersetzt.
        Und im Islam wird ja nicht zwischen Allah und dem Gott der Christen und Juden unterschieden, sondern im Islam ist es der selbe Gott, nur haben sich Juden und Christen verführen lassen.

        Gut, das ändert natürlich nichts daran, dass das Bild von Allah ein völlig anderes ist als unser himmlischer Vater.

        Antworten
        1. gekreuzSiegt Moderator Hanspeter

          Da hätte ich wohl Anführungzeichen setzen sollen. „Allah ist grösser“ bezeichnet das islamische Gottesverständnis, welches andere Gottesverständisse als minderwertig bezeichnet. Im Volksmund wird heute Allah als der islamische Gott verstanden. Der christliche Gott ist der Himmlische Vater mit Sohn und Heiligen Geist. Der jüdische Gott Adonai, wobei man den Gottesnahmen nicht ausspricht. Oft sagt man einfach der Gott Israels. Das ändert aber nicht daran, dass die 11 000 Toten im Namen des muslimischen Gottesverständnisses umgebracht wurden und nicht im Sinne des christlichen Gottesverständnis ausgeführt wurden.

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          1. Sebastian

            Natürlich war meine Einleitung mit dem Ausruf „Allahu akbar“ ein Zitat aus den jüngsten Gewalttaten in Europa. Ich hatte vorausgesetzt, dass der Konnex mit Terroristen in diesen Tagen allen klar ist, habe mich aber wohl geirrt. In einem christlichen Blog von Gott bzw. Allah zu sprechen, finde ich gar nicht merkwürdig. Wer an einen Gott glaubt, wie Christen, Muslime und Juden, der darf nicht zwischen einem Allah und einem himmlischen Vater unterscheiden, denn das sind zwei Namen für dasselbe Phänomen. Menschen werden auch nicht „wegen“ des Allah-Gotts oder des himmlichschen Vater-Gotts umgebracht, also weil es ihn gibt. Menschen werden umgebracht, weil einzelne Menschen die Ehrfurcht vor ihren Mitgeschöpfen verloren haben, und nicht weil sie sich nach außen irgendein intellektuelles oder religiöses Mäntelchen umhängen. Tiefgläubige Muslime bringen ebensowenig Mitmenschen um wie tiefgläubige Christen, oder umgekehrt formuliert, Mörder praktizieren keine Religion. Terroristen zu unterstellen, sie hätten ein Gottesverständnis, nur weil sie den Namen Gottes aussprechen und den Koran zitieren, ist eine grobe Fehleinschätzung. Für die ist Gott nicht mehr als ein menschlicher Guru oder Bandenchef – er hat lediglich die Funktion einer Werbemarke zur Wiedererkennung andere Menschen gegenüber. Zwischen dem, was sie sagen, und dem, was sie denken und innerhlich glauben, ist also einen himmelhoher Unterschied. Nicht umsonst heißt es „An ihren FRÜCHTEN sollt ihr sie erkennen“ (und nicht an ihren Worten).

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            1. gekreuzSiegt Moderator Hanspeter

              Hallo Sebastian, wer an den himmlischen Vater glaubt muss zwischen „Allahu akbar“ unterscheiden. Dies ist nämlich eine Beschreibung von jemandem, der grösser sein will als der Gott der Bibel. Ich stimme mit dir überein, dass viele die Ehrfurcht vor ihren Mitgeschöpfen verloren haben. Doch es ist auch nicht zu übersehen, dass dies bei vielen Morden von Muslimen nicht die Motivation zum Töten ist, sondern die Ehre „ihres Allahs“ die in ihren Augen verletzt worden ist. Es ist eine Täuschung, wenn die Nichtmuslime definieren, wie der Islam aussehen soll. Das ist eher ein Wunschbild, entspricht aber nicht den Tatsachen. Das ist auch der Grund, warum Muslime den Glauben wechseln, weil Gott sich im Islam und christlichen Glauben total unterschiedlich offenbart. Ein Muslim unterwirft sich als Sklave Allah. Ein Christ vertraut sich dem himmlischen Vater an und wird als sein Kind in seine Familie aufgenommen. Allah wird im Islam nicht Vater genannt, noch die Glaubenden als seine Kinder bezeichnet. Das ist ein großer Unterschied.

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  10. Flo

    Danke für diese aufschlussreiche Erörterung. Was ich aber vermisse, ist der Missbrauch Gottes im politischen Sinne, z.B. Hetze gegen Homosexuelle (Westboro Baptist Church, die Ausrede der Religionsfreiheit), Verbreitung von Terror in Gottes Namen (IS, Al-Kaida, Taliban, …) usw.

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  11. Patrick

    Hallo, meine Frau sagt oft „oh mein Gott“…
    Sie sagt es in Momenten, wo sie auf etwas sauer oder böse ist.
    Ich macht es jedes Mal traurig…
    Ich bin seit über 30 Jahren wiedergeborener Christ im Sinne der Bibel.
    Ich denke wenn man eine lebendige Beziehung zum Vater hat, sagt man Vater. Auf die Idee Gott zu sagen würde ich nicht kommen, weil mich meine Kinder ja auch nicht Siezen.
    Ich denke auch dass Gott geduldig ist. Ob es Missbrauch ist, möchte ich. Ichs beurteilen…
    Das soll der Vater entscheiden.
    Ein Gedanke… was kann man von einem Menschen erwarten, der die Finsternis mehr liebt?

    Ich nutze jene Momente um. Ist meiner Frau die noch nicht errettet ist zu nutzen um mit ihr darüber ins Gespräch zu kommen. Ich denke es ist wie EY oft eine blöde Angewohnheit.

    Ich weiß, dass dieser Threat (schreibt man das so?) alt ist, doch das wollte ich noch eben ergänzen.

    Seid gesegnet vom Vater.

    Patrick

    Antworten
    1. Stefan

      Hallo Patrick,

      auf mich wirkt dein Beitrag als ob du sehr analytisch gegenüber deiner Frau bist.
      Wenn du jeden Moment nutzt und das schon seid 30 Jahren, dann wäre ich an der Stelle deiner Frau extrem frustriert.
      Ich weiß nicht wie eure Ehe so läuft, aber vielleicht kannst du ja mal einen Gang runter schalten und ihr Luft zum atmen lassen.
      Glaube entsteht ja vor allem durch Begegnung, Erfahrung und Vorbildern und nicht durch permanentes drüber sprechen.

      Antworten
      1. Patrick

        Hi Stefan,
        Danke für Dein Kommentar. Ich bin sehr sehr geduldig. Freunde sagen oft… Du… ich wäre schon längst abgehauen. Ich bin sehr treu und sehe über vieles locker hinweg.
        Wir lassen uns in unserer Ehe sehr viel Luft zum Atmen. Geben uns viel Freiraum.
        Es ging ja um das Lästern. Oder ob man den Namen missbraucht, wenn man z.B. Nur mein Gott sagt.
        Da mir meine Beziehung zum Vater sehr wichtig ist, trifft es mich. Ich denke es wäre vielleicht eher komisch, wenn es. Ich gleichgültig lassen würde.
        Natürlich sage ich nicht in jedem Moment was dazu…
        ich hatte die Tage mal was dazu gesagt und dann laß ich hier nach und gab den Kommentar ab.

        Ich denke nach 20 Jahren ehe kann ich beurteilen, dass es Arbeit ist und es ein gegenseitiges Bemühen mit viel Toleranz bedeutet.
        Wir sind Wegbegleiter… einander zu ermahnen ist gut.. sollte aber auch verdaulich sein.

        Herzliche Grüße zurück…

        Antworten
        1. Wolfgang

          Hallo Patrick, das ist für mich auch immer wieder ein Stein des Anstoßes. Meine Frau kennt Jesus auch nicht, hält sich da aber zurück, diese „Redewendung“ ist nicht ihr Ding. Ihre Schwester nutzt diesen Ausruf allerdings auch regelmäßig und so habe ich sie dann schon angesprochen, indem ich entweder sage, wenn ich meinen Gott so oft nennen würde, würde dir das nicht gefallen. Auch habe ich sie schon einmal gefragt, wer denn ihr Gott ist, was den Erfolg hatte, dass zumindest zugegeben wurde, dass es eine völlig unsinnige Äußerung ist.

          Antworten

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