Schaff dir deine Grenzen!

In meinem letzten Beitrag ging es um Grenzen setzen im Umgang mit anderen Menschen.

Ich hatte Euch gefragt wie ihr das macht bzw. ob es überhaupt notwendig ist sich Grenzen zu setzen. Danke für Eure hilfreichen und persönlichen Kommentare dazu!

Auch ich habe mir meine Gedanken zu diesem Thema gemacht.

Ich musste an die Story mit dem Samariter denken:

„Ein Mann befand sich auf der Straße von Jerusalem nach Jericho, als er von Räubern überfallen wurde. Sie raubten ihm seine Kleider und sein Geld, verprügelten ihn und ließen ihn halb tot am Straßenrand liegen.“
„Dann kam ein Samariter. Er kniete sich neben ihn, behandelte seine Wunden mit Öl und Wein und verband sie. Dann hob er den Mann auf seinen eigenen Esel und brachte ihn zu einem Gasthaus, wo er ihn versorgte. Am nächsten Tag gab er dem Wirt zwei Silbermünzen und bat ihn, gut für den Mann zu sorgen. `Sollte das Geld nicht ausreichen´, sagte er, `dann werde ich dir den Rest bezahlen, wenn ich das nächste Mal herkomme.´“

Lukas 10, 30 – 36

Der Samariter tat was er tun konnte, er leistete erste Hilfe und brachte den Mann in ein Gasthaus, wo er sich erholen konnte. Er kümmerte sich bis zum nächsten Tag um ihn.

Dann kümmerte sich der Samariter wieder um sich und seine Angelegenheiten.

Er gab dem Wirt Geld und bat ihn, sich jetzt um den Verletzten zu kümmern und sogar noch Geld nach zu schießen, falls es nicht reicht!

Der Samariter ist ein gutes Vorbild, wenn es darum geht sich Grenzen zu setzen. Er half wo er helfen konnte, aber er ließ sich nicht die Nerven rauben.


Er hatte genügend Geld um etwas abzugeben, also gab er dem Wirt das Geld für die Verpflegung.

Nurich sagte zum Thema Grenzen:


„Ich denke man kann helfen, indem man weitere Hilfe vermittelt. Das heißt nicht selber helfen, aber für Hilfe sorgen. Mann muss keinen abweisen und hilflos zurück lassen.“


…und genau das tat der Samariter!!

Ich habe eine Freundin, die psychisch krank ist. Ich und einige andere Freunde haben uns lange Zeit intensiv um sie gekümmert.

Ich merkte, wie diese Hilfe mir immer mehr an die Substanz ging – die Beziehung bestand nur aus „geben“, dass tat mir nicht gut.

Ich ging mit zwei Freunden zu einer „Beratungsstelle“ dort gab man uns gute Tipps und auch den Rat eine Grenze zu setzen. Und diese Grenze gehört verteidigt!

Es ist nicht einfach „Nein!“ zu sagen, wenn sie wieder und wieder heulend anruft – doch es ist wichtig, denn sonst wird die Grenze lächerlich, weil ich mich nicht dran halte.

Das Problem ist, dass sie sich nicht helfen lassen will – sie ist nicht bereit, etwas in ihrem Leben zu ändern. Einmal sagte sie zu mir: „Du bist Christ, du mußt mir helfen?!“
Doch es ist keine (Nächsten)Liebe sich benutzen zu lassen!

Liebe heißt sich von Gott anleiten zu lassen: „Was soll ich tun, wann und wieviel…?“

Wir sollen Opfer bringen, aber wir sollen nicht unser Leben ruinieren für jemanden der keine Veränderung will.

Ich war eine zeitlang verärgert, weil ich getan hatte was ich konnte und dann zu hören bekam: „Ich habe ja keine Freunde!“

Doch irgendwann habe ich kapiert, dass nichts umsonst war – meine Hilfe war eine Saat, die hoffentlich bald aufgeht.

Ich habe die Stelle gelesen wo Jesus unterwegs war und einen kranken Mann am See Bethesda traf. Dieser See war dafür bekannt das er Menschen heilte.

„Unter ihnen war ein Mann, der seit achtunddreißig Jahren krank war.

Jesus sah ihn dort liegen, und es war ihm klar, dass er schon lange leidend war. »Willst du gesund werden?«, fragte er ihn.“

Das ist mal ne Hammer Frage! 38 Jahre krank!! Diese Frage erscheint fast lächerlich… doch was antwortet der kranke Mann:

»Herr, ich habe niemand, der mir hilft, in den Teich zu kommen, wenn das Wasser sich bewegt. Und wenn ich es allein versuche, steigt ein anderer vor mir hinein.« Johannes 5, 5-7

Ein Großteil seines Problems… waren nicht seine verkrüppelten Beine, sondern seine verkrüppelte Entschlossenheit sich helfen zu lassen, er lag da bedauerte sich selbst und wartete bis jemand kam und ihm half.

Menschen zu lieben, bedeutet nicht immer sie aus der blöden Lage zu befreien, wo sie sich selbst hinein gebracht haben.

Zerstöre nicht dein Leben, weil der Andere nicht bereit ist Verantwortung für sich zu übernehmen und seinen Teil zu tun!

Jesus versuchte nicht Menschen zu überreden sich helfen zu lassen, er half denen die zu ihm kamen!

Fühl dich nicht schuldig, wenn du nicht alles für jemanden tun kannst!

Ich glaube wir können jedem der Hilfe braucht etwas geben, es fragt sich nur was und wieviel – frag BIG Daddy!

In diesem Sinne, pass auf dich und deine Grenzen auf.

Eure Jesus Punk

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Dieser Beitrag wurde am 20. Juni 2010 veröffentlicht.

6 Gedanken zu „Schaff dir deine Grenzen!

  1. Mandy

    Hallo Leute, leider hatte ich ziemliche Probleme mit dem Layout meiner Webseite!
    Gott sei Dank wieder alles behoben!

    Leider mußte ich meinen letzten Beitrag erstmal löschen, um etwas zu bearbeiten.

    Ich habe ihn eben wieder eingefügt – Eure Kommentare sind durch diese "Reparatur Aktion" leider auch verschwunden. Allerdings habe ich sie gespeichert und füge sie in meinem Namen wieder dazu.

    Sollte ich jemanden vergessen – Sorry!!

    Vielleicht könnt ihr ihn gerade nochmal schreiben.

    Jetzt funktioniert wieder alles und es können wie gewohnt Kommentare abgegeben werden 😉

    Eure Mandy

    Antworten
  2. Jocky

    Ja, schwieriges Thema. Wann ist die Grenze, wo ist sie richtig? Der Knackpunkt ist wohl wirklich, ob die Leute sich wirklich helfen lassen wollen.

    Die Nürnberger Freaks hatten mal ein Konzept, das sogenannte "Casemanagement". Beide Parteien haben einen Vertrag unterschrieben, wo genau drinsteht, wer für was zuständig ist.

    Wer ist der Seelsorger, wer hilft bei Behörden, wer geht mit aufs Amt, hilft bei Finanzen, wo bin ich einfach nur Freund,… Die Grenzen sind klar. Jeder muss sie einhalten, auch die Gemeinde.

    Sonst rennt die angeblich Hilfesuchende Person zu jedem hin, vermittelt ihr, dass sie ja die einzige Person ist, die ihr hilft. Saugt sie aus, läßt sie ausgelutscht zurück und rennt zur nächsten. Der sie das gleiche Gefühl vermittelt: "Wenn du mir nicht hilfst, bist du schuld, wenn ich mir was antue…"

    Und dann sucht sie sich den Ratschlag aus, der ihr am besten gefällt, wo sie sich eben nicht verändern muss und hinterläßt einen Scherbenhaufen an Leuten…

    Vielleicht etwas übertrieben, aber nicht wirklich. Solche Sachen hab ich auch schon erlebt.

    (irgendwie gibt es mit deinem neuen Layout ein Problem. Es legt sich ein Block über den Anfangsteil deines Posts, so dass man ihn nicht richtig lesen kann) – behoben Danke Jocky 😉

    Antworten
  3. GELI

    GELI sagte:

    "Jemand sagte einmal wenn der Mann am Teich wirklich ins Wasser gewollt hätte, hätte er sich mit der Zeit immer näher an das Wasser hinschaffen können und dann wäre es irgenwann nur noch ein kleiner Sprung gewesen, ins bewegte Wasser zu gelangen. Aber lieber blieb er wo er ist und lamentierte."

    Antworten
  4. Kaaarsten

    … du bist Christ – du mußt mir helfen!

    … ein kleines Bißchen hat sie kapiert vom Glauben, wirklich auf Gott zu vertrauen leider nicht!

    "Pitty party" nennt sich ihr Lieblingshobby auf Englisch – Selbstmitleid zu zelebrieren kann zur Lebenseinstellung – zum Lebensmittelpunkt werden.

    Zu dem Mann am See Bethesta kam Jesus hin und fragte ihn ob er geheilt werden will – auch das gibt es.
    Heilung ist Gnade – das wünsche ich auch dieser Freundin!!!
    Das wünscht auch Du ihr von Herzen – das weiß ich.

    Deine Entscheidung hier eine Grenze zu setzen war – zumal du damals selbst gesundheitlich zu kämpfen hattest richtig und wichtig.

    Kaaarsten

    Antworten
  5. maze

    ja, ein hartes Thema. Immer wieder poppt es auf. Ich stimme dir zu.

    Über den Mann in der Bibel, der da nicht nah genug am Wasser war, sich vielleicht nicht helfen lassen wollte oder, oder, oder. Über diesen Mann kann ich nichts sagen. 38 Jahre sind eine lange Zeit. Er hat sie überlebt. Das ist damals nicht selbstverständlich gewesen.

    Allerdings kann ich etwas über Jesus sagen. Jesus streckt seine Hand hin, selbst wenn wir sie verschließen. Das können wir auch. Was wir nicht können: Wir könenn keine (oder nur sehr, sehr beschränkt) Herzen bewegen. Und das ist der große Punkt! Jesus kann das. Und ich denke, darin ist die Hoffnung.

    Ich kenne auch Menschen, die sich nicht helfen lassen wollen und alles besser wissen. Denen kann ich nicht helfen. Alles, was ich tun kann, ist: sie zu Jesus bringen. Ich muss oft lernen, dass es das wichtigste ist, was ich tun kann. Und das Jesus nur so die Chance hat, an erste Stelle zu kommen. Demut ist sicher auch eine Art Grenze.

    Antworten
  6. Mandy

    Hey, danke für Eure Kommentare!

    Das ist ne gute Idee, die du da ansprichst Jocky. Ich hab nen Fernstudium Psychologie gemacht und da wurde auch immer gepredigt solche Verträge zu machen… auch anderer Art, wie du beschreibst – aber immer ging es eben um Grenzen.
    Ne ganz gute Sache wie ich finde, so ist dass ganze von vor herrein geregelt.

    Schnell wird es ja auch zum erpressen von dem Hilfesuchenden…. "Wenn du mir nicht hilfst, dann bist du kein echter Freund!"
    SSchrecklich sowas…. das lehrt das echt Demut, seine Grenzen zu verteitigen!

    Ich wünsch euch, dass ihr das könnt, denn ihr müßt euch davor wirklich in Acht nehmen und schützen!

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