Am Freitag schrieb ich den Blogartikel:
Wie genau urteilt man denn nun fair?
Achte auf den richtigen Maßstab!
Einer der wichtigsten Schlüssel ist wohl, daran zu denken, dass der Maßstab, mit denen Du andere misst, auch der Maßstab sein wird, den Gott bei Dir anlegen wird.
So steht es auch schon in der Bibel: Matthäus 7, 2 und Römer 2, 1.
Fair urteilen will gelernt sein, braucht Empathie, Sensibilität und doch auch klare Worte. Fehlverhalten sollte nicht ignoriert oder absichtlich übersehen werden, sondern zur richtigen Zeit, mit den richtigen Worten angesprochen werden.
Ich glaube, wir Menschen sind in der Regel schnell dabei, genau die Dinge bei anderen (oft auch besonders streng) zu verurteilen, mit denen wir selbst am meisten Mühe haben.
Vielleicht tun wir das, um einen Ausgleich zu schaffen; von wegen, wenn ich etwas lautstark verurteile, ist es nicht ganz so schlimm, wenn ich das Verurteilte heimlich selbst tue. Wie unlogisch.
Oder es ist ein naiver Versuch, Gott und sich selbst davon zu überzeugen, dass man noch immer auf seiner – auf der guten Seite des Lebens steht – trotz des blöden Problems, das man irgendwie nicht in den Griff bekommt.
Und dann gäbe es noch die Möglichkeit, dass man Menschen, die man liebt, beschützen möchte. Sie sollen nicht den gleichen Scheiß durchmachen, wie man selbst – sie sollen nicht den gleichen Schmerz und die gleichen Probleme erleben müssen, also schimpft man ordentlich drauf los.
Aber mal ehrlich; dabei verurteilt man in den meisten Fällen sich selbst und bringt den anderen nicht zum Umdenken, sondern stößt auf Ablehnung, Unverständnis und Frustration.
Fair zu urteilen bedeutet ehrlich zu sein und auch eigene Schwächen zuzugeben!
Wenn ich selbst Probleme mit Alkohol hatte, und merke wie jemand langsam in diesen Suchtsog hineingezogen wird, dann hilft es wenig zu schimpfen und mich abfällig darüber zu äußern, wie dumm es doch ist zu saufen. Es wird mehr bringen, ihm ehrlich zu erzählen, dass ich selbst in einer ähnlichen Situation war und wie ich gelernt habe und immer noch lerne, das Leben mit allen Tiefs auch ohne Alkohol zu bewältigen.