Die Taube – einst ein Symbol des Friedens und des Heiligen Geistes – wird heute oft abwertend als „Ratte der Lüfte“ bezeichnet. Doch wie konnte es dazu kommen?
Ein Grund dafür liegt in den urbanen Lebensräumen, in denen Tauben heute häufig anzutreffen sind. Unsere Städte bieten ihnen Nahrung und Schutz – allerdings nicht so, wie es für sie ideal wäre. Tauben haben sich den von Menschen geschaffenen Umgebungen angepasst: Sie brüten auf engen Balkonbrüstungen und finden in unseren Städten ausreichend Lebensraum, wodurch sie sich weit verbreitet haben. Dabei richten sie unabsichtlich Schaden an. Heute gelten sie als potenzielle Träger von Krankheiten, ihre Exkremente verschmutzen Gebäude und Denkmäler – das kann wirklich lästig sein! Aus diesen Gründen werden sie oft als Schädlinge gesehen und abwertend als „Ratten der Lüfte“ bezeichnet. Dieser Wandel in der Wahrnehmung der Taube ist eine Reaktion auf die veränderten Umstände ihres Lebensraums.
Doch was sagt das über uns aus? Die Tauben haben sich lediglich an das angepasst, was wir Menschen geschaffen haben. Sie leben in einer Welt, die wir durch unsere Eingriffe und Veränderungen geprägt haben. Vielleicht spiegelt die Taube auch unsere eigene Beziehung zur Schöpfung wider – eine Beziehung, die zunehmend von Entfremdung und Ausbeutung geprägt ist?!
Wenn wir die Tauben als „Ratten der Lüfte“ betrachten, sollten wir uns auch fragen, wie sehr wir selbst zu den „Ratten der Erde“ geworden sind – Wesen, die die Welt um sich herum ausbeuten und verschmutzen.
Die Herausforderung liegt wohl darin, unsere Beziehung zur Natur zu überdenken. Können wir sie nicht nur als Ressource, sondern als ein echtes, wertvolles Geschenk betrachten, das es zu bewahren gilt? Wie können wir eine Umgebung schaffen, die sowohl für uns als auch für die anderen Lebewesen, die diese Erde mit uns teilen, lebenswerter ist?
Wenn wir beginnen, die Natur wieder mit den Augen Gottes zu sehen – als etwas, das heilig und wertvoll ist –, könnten wir auch die Tauben wieder als das sehen, was sie symbolisierten: Frieden, Reinheit und den Geist Gottes, der in allem Lebendigen gegenwärtig ist.
Jesus erinnert uns in Matthäus 6, 26: "Schaut die Vögel an. Sie müssen weder säen noch ernten noch Vorräte ansammeln, denn euer himmlischer Vater sorgt für sie. Und ihr seid ihm doch viel wichtiger als sie."
Wir alle – ob Mensch, Taube oder ein anderes Lebewesen – werden von Gott versorgt! Ich persönlich versuche, uns Menschen nicht über andere Lebewesen zu erheben. Vielmehr möchte ich die Natur und alles Leben hier als Teil der göttlichen Schöpfung wertschätzen!
In diesem Sinne: Oh happy Day!
Mandy