Themenwoche C+ – Solidarität

jogginghose


„Wer eine Jogginghose trägt, hat die Kontrolle über sein Leben verloren.“ – Karl Lagerfeld​

Dieser Satz hat wohl bisher noch nie so gestimmt wie derzeit. Ja, viele tragen diese Hosen mehr als vor dieser verrückten Zeit. Der Trend geht sogar zur Jogginghose mit Hemd und Krawatte, so mancher muss beim Business-Zoom ja schick aussehen … obenherum. Wir haben durch Corona tatsächlich die Kontrolle über unser Leben so ein bisschen verloren. Der eine mehr, der andere weniger. Ich finde interessant zu beobachten, wie Menschen sich in einer Krise verhalten.


Durch Corona haben wir viel Solidarität erlebt! 

Als gerade ältere und vorerkrankte Menschen aufgefordert wurden zu Hause zu bleiben, boten Jüngere regional oder in sozialen Netzwerken ihre Hilfe an. 

Ob Einkaufen, Gassi gehen mit dem Hund oder ein "offenes Ohr". Ich habe viele Angebote gelesen. Mich hat das berührt und animiert auch einige Zettel in der Nachbarschaft aufzuhängen. Dadurch lernte ich zB. einen 92-jährigen Nachbarn kennen, für den ich Medikamente besorgte.

Ich bin jemand, der an das Gute im Menschen glaubt. Auch weil ich Schlechtes erlebt habe und selbst nicht immer ein "guter Mensch" war. Mich begeistert, was Menschen Gutes und Positives auf die Beine stellen können.


Ich denke es ist aktuell eines unserer größten Herausforderungen anderen Menschen zu dienen, statt sie zu dissen. 

Unsere Gesellschaft ist gespalten. Wir bezeichnen uns gegenseitig mehr denn je als Egoisten, Arschlöcher, Versuchskaninchen, Querdenker oder weiß ich was … Meinst Du wirklich, dass bringt Menschen zum nach- und umdenken?

Ich stelle viel mehr fest, dass die Fronten sich dadurch mehr und mehr verhärten. Solidarität stirbt. Keiner von uns gleicht dem anderem. Keiner gehört in Schubladen, denn die Realität ist viel komplexer. 

JEDER verhält sich manchmal egoistisch, (un)fair, (un)kooperativ und (a)sozial! Auch ich. Und all das hat seine Gründe in jedem selbst. Man sollte Menschen die Meinung sagen können, ohne sie zu runter zu machen. Und ich bin der Meinung, manchmal (!) sollte man nicht alles aussprechen, was man denkt. Dazu braucht es Empathie. 
 

Meine Beobachtung: Angst frisst Empathie.

Ich habe das nie zuvor so krass wahrgenommen, wie in diesen Zeiten. Womit wir uns beschäftigen, macht immer auch etwas mit uns. Menschen, die sich beinah permanent (fragwürdige) YouTube Videos, Artikel, Sondersendungen und die neusten Inzidenzwerte rein ziehen, nähren damit ihre Angst. = so funktioniert Gehirnwäsche. 

Statt Solidarität, Hilfsbereitschaft, Menschlichkeit und Empathie fördert Angst das Gegenteil. Menschen werden anfällig dafür, allein auf das eigene Überleben zu schauen. Sündenböcke werden gesucht, um Schuldige für die Katastrophe zu finden. Solidarität heißt anderen Gutes zu tun, die berühmte zweite Meile gehen, manchmal auch eigene Nachteile hinnehmen, zB. auf einen Besuch zu verzichten, um jemand anderen zu schützen – obwohl man sehr drauf gefreut hat. 
 

Wenn wir ehrlich sind, steht hinter Solidarität auch die Erwartung oder zumindest der Wunsch, selbst Unterstützung zu erfahren, wenn man auf Andere angewiesen ist. Wer solidarisch handelt, erhöht die Chance, selbst im Bedarfsfall Hilfe zu bekommen. Und doch bin ich der Ansicht Solidarität sollte auf Vertrauen basieren – dem Vertrauen auf Wechselseitigkeit.

Angst und Vertrauen geht selten zusammen. Angst und Misstrauen schon eher. Wer anderen misstraut, wird nicht bereit sein Opfer zu bringen.


Wir haben eine Welle von Solidarität in dieser Krise erlebt. Das ist toll!

Auch wenn es immer Andersdenkende geben wird  – selbst nach Corona. Lasst diese Welle der Menschlichkeit nicht abebben! Spaltung ist doof und bringt niemanden voran. Ein Miteinander stärkt uns hingegen!! 


Im 1. Korinther 1, 10 steht:

"Bildet keine Gruppen, die sich gegenseitig bekämpfen! Haltet in gleicher Gesinnung und Überzeugung zusammen!" –

Können wir das schaffen?  –  JO, wir schaffen das!! wink


Bis morgen
Deine Mandy

 


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Dieser Beitrag wurde am 17. November 2021 veröffentlicht.

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