„Im Boot bist Du sicher!“

Es gibt Probleme und es gibt Sorgen!

Probleme sind, laut Wörterbuch, schwer zu lösende Aufgaben, offene Entscheidungen. Etwas, das Ärger und Unannehmlichkeiten bereitet.

Sorgen dagegen entstehen lediglich im Kopf! Sie treffen Dich nicht aus heiterem Himmel wie ein Blitz, lassen Dich erstarren und raffen Dich dahin! Sorgen sind eine mögliche Reaktion auf Probleme und Du kannst entscheiden, wie Du darauf reagierst! Machst Du eine Sorge daraus oder nicht? Sich sorgen bedeutet Angst und Unruhe zu spüren. Jeder kennt das!

Du verlierst zum Beispiel Deinen Job. Und zu Hause schiebt Dir zudem Dein Vermieter die Kündigung durch den Türschlitz und faselt was von Eigenbedarf. Vor Schock fällt Dir auch noch Dein Handy ins Klo. Jo. Prost Mahlzeit. 

Perfekte Bedingungen, um durchzudrehen und die Welt nur noch Scheiße zu finden!

Skuril, wenn man bedenkt, dass es auf der anderen Seite unserer Erdkugel Menschen gibt, die auf Müllbergen arbeiten und leben müssen! Darüber habe ich in den letzten Tagen einen Dokumentationsfilm gesehen und war sehr bewegt. Ein Smartphone ist für diese Menschen ohnehin nur ein Fremdwort … 


Artikel in der Süddeutschen: Äthopien: Leben auf Müllbergen

 

Klar, das ist der typische, klischeehafte "Die Kinder in Afrika hungern"-Vergleich. Der hinkt oft, da wir in unterschiedlichen Kulturen und Gesellschaften leben. Und doch birgt sich hier eine nachdenkenswerte Wahrheit.


Wechsel die Perspektive

Es kommt nämlich bei sämtlichen Situationen, Ereignissen und Vorfällen in unserem Leben letztlich immer auf die Perspektive an!

"Das Leben ist kein Ponyhof", sagt man. Was will man auch machen, wenn ein Familienmitglied viel zu früh stirbt oder einen selbst plötzlich eine unheilbare Krankheit erwischt?! Am Anfang nicht viel, man erleidet zunächst wohl fast immer erst mal eine Art Schock. Es folgen dann oft Angst, Unsicherheit, Perspektivlosigkeit, Traurigkeit, Wut, Hoffnungslosigkeit. Oft fühlt man sich auch diesen Gefühlen regelrecht ausgeliefert. Vermutlich haben viele von uns schon schreckliche Situationen erlebt, wo man zu ohnmächtig war, etwas anderes zu fühlen, zu denken, zu tun … man kann nur versuchen, den aktuellen Zustand auszuhalten. Doch nach einer Leidenszeit ist es wichtig, irgendwann auch wieder sein eigener Herr zu werden und die Situation unter Kontrolle zu bringen. Sich nicht treiben und gehen zu lassen, denn ein solcher Strudel führt geradewegs und kontinuierlich nur nach unten…

Nüchtern betrachtet ist gerade der Tod ein neutrales Ereignis. Für uns oft furchtbar schlimm, weil wir es automatisch negativ bewerten. Ein geliebter Menschen kann doch nicht "einfach so" sterben!! Für die Nachbarn ist der Tod dieses Menschen längst nicht so tragisch. Er hat eine andere Beziehung zu dem Menschen, den er eventuell nur ab und zu an der Mülltonne traf oder mit dem er vielleicht mal einen Grillabend verbracht hatte. Die Distanz macht ihm die Bewertung dieses Ereignisses leichter. Er sieht die Situation aus einem anderem Blickwinkel.

Du kannst einem verstorbenen Menschen lange nachtrauern und Dir Vorwürfe machen, weshalb ihr nicht noch dies und jenes besprochen oder unternommen habt?! Du kannst aber auch dankbar sein, für die Zeit ,die Du mit ihm hattest und für all Eure gemeinsamen Gespräche, Erfahrungen und Erlebnisse. Beide Sichtweisen entstehen aus unterschiedlichen Blickwinkeln.

Je nachdem, wie Menschen leben und glauben, feiern sie sogar, nachdem jemand aus ihrer Reihe starb, denn sie sehen ihn jetzt im Nirvana oder bei einem liebenden Gott im Himmel. 

Boot


Frage Dich, ob Du JETZT – in diesem Augenblick – Sorgen hast!

Ist Dir schon aufgefallen, dass "Sorgen" nur selten im JETZT existieren?

Meist sorgen wir uns um die Zukunft: Wie werde ich wohl Anfang des nächsten Monats meine Miete bezahlen? Werde ich wirklich bald einen neuen Job finden?

Oft hadern wir auch mit vergangenen Entscheidungen: Hoffentlich habe ich damals den richtigen Handyvertrag abgeschlossen. War die Versicherung wirklich nötig? Habe ich für mich den passensten Beruf gewählt?

Mir kommt es manchmal so vor, dass ich von meinen eigenen Sorgen erdrückt werde. Ein blödes Gefühl. 


Ich möchte meine kostbare Lebenszeit nicht mit Sorgen verschwenden!

Ich verwende sie lieber für andere Dinge, die mir am besten sogar Freude machen 😉

Dazu kläre ich am besten zunächst, ob meine Sorge wirklich begründet ist und spreche darüber mit jemanden, dem ich vertraue. Denn ganz ehrlich: Wir neigen meist dazu, aus einer Mücke einen Elefanten zu machen, ohne es zu merken. Dann überlegen wir gemeinsam weiter, wie ich Vorsorge treffen und Risiken minimieren kann. So bin ich Umständen nicht mehr nur hilflos ausgeliefert, sondern kann auch vorher schon aktiv werden.


Mir fällt die Stelle in Markus 4, 35-41 ein. Da heißt es:

"Am Abend dieses Tages sagte Jesus zu seinen Jüngern: »Lasst uns über den See ans andere Ufer fahren!« Sie schickten die Menschen nach Hause und fuhren mit dem Boot, in dem Jesus saß, auf den See hinaus. Einige andere Boote folgten ihnen. Da brach ein gewaltiger Sturm los. Hohe Wellen schlugen ins Boot, es lief voll Wasser und drohte zu sinken. Jesus aber schlief hinten im Boot auf einem Kissen. Da weckten ihn die Jünger und riefen: »Lehrer, wir gehen unter! Kümmert dich das denn gar nicht?« Jesus stand auf, gebot dem Wind Einhalt und befahl dem See: »Sei still! Schweig!« Sofort legte sich der Sturm, und es wurde ganz still. »Warum habt ihr Angst?«, fragte Jesus seine Jünger. »Habt ihr denn noch immer kein Vertrauen zu mir?« Voller Entsetzen sagten sie zueinander: »Was ist das für ein Mensch? Selbst Wind und Wellen gehorchen ihm!«"


Es gab eine kritische Situation, ein dickes Problem – ohne Zweifel! Statt cool zu bleiben, kam Panik auf! Die Jünger sorgten sich und hatten Angst zu ertrinken. Doch was konnte ihnen Besseres passieren, als Gott selbst an Bord zu haben? Meine Adoptivmama sagt oft: "Im Boot bist Du sicher!" Sie wuchs mit diesem Leitsatz auf, bekam ihn schon von ihrer Mutter beigebracht. 

Sie hat Recht. Da wo Gott ist, ist das Boot – hier bin ich sicher. Selbst beim schlimmsten Unwetter, selbst wenn das Boot kentert, so bin ich mir sicher … nimmt Er mich an die Hand und geht mit mir übers Wasser. Gott selbst, der mir mein Leben hier auf Erden geschenkt hat!


Ja, HIER ist Boot! 

Vielleicht hilft auch Dir dieses Bild in stürmischen Zeiten?

 

Alles Liebe


Deine Mandy

 

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Dieser Beitrag wurde am 7. März 2019 veröffentlicht.

38 Gedanken zu „„Im Boot bist Du sicher!“

  1. Ursula Baltzer

    Sehr gut, sehr passend. Manchmal muss man doch wieder mit der Nase drauf gestoßen werden, dann weiss man wieder, wo vorne ist!

    *

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  2. Edith

    Danke dafür und ich habe seit meiner Krebserkrankung durch die Chemo auch Kontentrationsprobleme und kann mir nicht alles merken. Ist immer tagesformabhängig. Danke, dass du dich da so öffnest

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  3. Inchen

    Dankeschön!
    Deine Worte haben mir sehr gut getan.
    Kann immer weniger Schritte gehen und der Rolli wird immer mehr zu meinem Begleiter.
    Aber…. ich weiss, mein Erlöser lebt!
    Was nützt es mir Sorgen zu machen? Probleme lösen sich manchmal (leider nicht immer) auch von alleine.
    Wünsche dir Gottes reichen Segen!!!

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  4. Heike Sintermann

    Dankeschön, für deine guten Impulse. Mich holt das Bild mit dem Boot sehr ab, da ich zu diesem Thema auch schon ein sehr eindrückliches Bild bekommen habe. Es tut gut sich immer wieder daran zu erinnern, dass ich auf stürmischer See nicht alleine und verloren bin.

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  5. Colin-Aleksander Vaupel

    Hallo Mandy,
    vielen Dank für diesen Beitrag. Ich denke, dass viele besonders jüngere Leute, wenn sie über den Inhalt nachdenken, ihr künftiges Leben um Einiges angenehmer verbringen können, werden, als ohne.

    Wenn ich jetzt, in der Zwischenzeit 72 Jahre »junggeblieben« zurückschaue, wäre mein Leben um sehr vieles angenehmer verlaufen, weil ich mit den meisten Ängsten anders umgegangen wäre, mich nicht hätte von ihnen blockieren lassen. Ja echt, im Nachhinein weiß ich, wie viel Zeit ich vergeudet habe, wie viele Tränen ich umsonst vergossen habe; ich wäre manches Mal darin ersoffen – weil ich im »Boot« saß; und das nicht allein.

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  6. Amelie

    Hi Mandy,
    wurde von Gott zu deinem Blog gelenkt und so ermutigt! Danke! Ich will mehr im Jetzt leben, eben wie ein Kind :)

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  7. Elvira

    Liebe Mandy, vielen Dank für diesen Artikel ….. ich wünsche dir Kraft aus der Höhe und dass du täglich gesundheitlich Fortschritte machen kannst. Gesegneten Sabbat !

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  8. Holger

    * :-) Danke Mandy, der Blogartikel ist gelungen auch wenn das „nicht Du bist“. Sei gesegnet und bleib dran. Auch Du bist unendlich geliebt!

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  9. Heidi

    *
    Danke Mandy! Gott segne Dich, die Leute hinter und vor „den Kulissen“.
    Das mit dem „Boot“ hilft mir sehr!

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  10. Friedemann

    Liebe Mandy,
    mir hat dein Beitrag sehr gefallen. Du weißt, wovon du sprichst. Mir gefällt auch die Verbindung zur biblischen Bootsgeschichte. In meiner Coachingarbeit versuche ich auch stets andere Perspektiven anzuregen. Mir geht zur Zeit ein eritreischer Junge durch den Kopf, ich begleite ihn in einer WG. Er hat wirklich schlimme Dinge erlebt und zeigt alle Merkmale einer Traumatisierung. Und da überlege ich immer wieder, wie kann ich ihn ins Fühlen bringen?! Er ist auch Christ. Aber kann er diese Bootsperspektive so nachvollziehen? Was hat er auf dem Boot erlebt, als er übers Mittelmeer kam? Trotz der vielen Fragen ist mir dein Text ein guter Impuls, ihn auf dieser Ebene anzusprechen… Danke.

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  11. Anonymous

    Es gibt keinen Gott! Zu oft hast man den gefragt und bestenfalls keine Reaktion bekommen. Ich würde viel dafür geben nicht getauft worden zu sein und nichts von diesem Mist je gehört und schlimmer noch geglaubt zu haben. Ich widerrufe jedes bisschen glauben an diesen ganzen scharlatanigen stinkenden Mist! Ein totes Buch ist alles worauf sich was stützt, aber das tut es in jeder anderen Religion auch. Einriesiger häufen Mist, oder einen ekelhaft schändlichen und vor allem schwachen Gott sollte es dieses Arschloch geben!!!

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  12. Friedemann

    Hallo Anonymus,
    aus deinen Worten spricht sehr viel Enttäuschung und Wut. Wahrscheinlich auch mit Christen, die dir nicht helfen konnten, dass du positive Erfahrungen mit Gott machen konntest. Ich glaube auch nicht an einen Superman-Gott. Gott hat sich schwach, mitleidend und mitfühlend gezeigt. Im Menschen Jesus, der sich nicht gewehrt hat, als sie ihn wie einen Verbrecher hingerichtet haben. Ja, manchmal frage ich mich auch, was so ein Gott nutzt? Wäre der allmächtige Gott nicht besser? Einer, der einfach Schluss macht mit dem ganzen Scheiß auf der Welt… Anderseits frage ich mich dann, was dann eigentlich noch mein Job ist? Das nur ein kleiner Ausschnitt meiner Gedanken zu deinem Kommentar. Und, Zweifel ist gut. Gott hat jedem Menschen einen Verstand gegeben, was es aber halt nicht einfacher macht. Alles Gute!

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