Vom Kampf gegen Verlustängste

Ich behaupte dreist: wir kennen sie alle! Diese elendig-quälenden Verlustängste. 

Die einen sind stärker davon betroffen, die anderen weniger stark. Doch ab und zu treffen sie jeden. Die Bandbreite ist breit. Sehr breit.  

Angst einen geliebten Menschen zu verlieren, den Partner, das Kind, Freunde. Angst den Job zu verlieren. Angst die Gesundheit zu verlieren. Angst die Wertschätzung, Anerkennung und Zuneigung zu verlieren. Angst sich selbst zu verlieren.  

Verlustängste haben alle die gleiche fiese Wurzel: Es ist ein festklammern an Dingen, an denen man sich nicht festklammern kann. König Salomo würde sagen: "Es ist ein Haschen nach Wind"


Wenn Du Dich permanent sorgen will, dann bist Du mit Verlustängsten gut bedient! 

Und wenn Du Dich mehr und mehr hineinsteigerst, dann mutiert die Angst sogar zur Panik: Verlustpanik. 
 

Verlassensängste


Vielleicht hatte auch unser Held aller Helden Verlustängste?! Als Jesus schrie: "Mein Gott, mein Gott, warum hast du mich verlassen?" (Markus 15, 34)  Selbst wenn Gott sein Kind in diesem Moment alleine ließ, eigentlich konnte Jesus darauf vertrauen, dass er zurück kehren würde. Eigentlich. Doch die Angst schien in diesem Moment größer zu sein, als die Hoffnung und sein Vertrauen.


Woher kommen Verlustängste?

Jede Verlustangst basiert darauf, dass Du denkst Du verlierst jemanden oder etwas, der bzw. das Dir sehr wichtig ist! Du hast Angst einen Verlust zu erleiden. Verlustängste sind eine emotionale, niemals eine rationale Reaktion. Verlustangst ist unlogisch.
 

Du hast Angst etwas zu verlieren, dass Du niemals besessen hast!

Dein Partner, Deine Kinder, Dein Job … all das bereichert Dein Leben, doch Du besitzt es nicht! Das ist ein großer Unterschied! Menschen sind frei zu gehen, wann immer sie wollen, Du hast keine Kontrolle darüber. Genauso kannst Du Deinen Job verlieren, Deine Gesundheit usw. Natürlich kannst Du Dich darum bemühen! Du solltest mit Deinem Partner offen und ehrlich sprechen, das Vertrauen zu Deinen Kindern stärken, auf der Arbeit solltest Dir keine unentschuldigten Fehltage erlauben und Du hast die Möglichkeit Dich gesund zu ernähren und Sport treiben. Doch auch Krankheit kann jeden treffen, selbst die fittesten unter uns!

Warum solltest Du Dich also daran festklammern?! Soll Deine Familie, Dein Job, Deine Gesundheit dafür herhalten Dich glücklich zu machen?? Machst Du Dein (Lebens-)Glück an anderen Menschen und Lebensumständen fest? Suchst Du in ihnen Erfüllung, anstatt sie an dem einzigen Ort zu suchen, wo Du sie wirklich finden kannst, nämlich bei Gott? Bei Gott, Deinem Papa? 

"Bleibt fest mit mir verbunden, und ich werde ebenso mit euch verbunden bleiben! Denn eine Rebe kann nicht aus sich selbst heraus Früchte tragen, sondern nur, wenn sie am Weinstock hängt. Ebenso werdet auch ihr nur Frucht bringen, wenn ihr mit mir verbunden bleibt." Johannes 15, 4 HfA 


Wenn von Dir wertgeschätzte Menschen und die äußeren Umstände nur das kleinste Anzeichen geben und wegzufallen drohen, dann ist es nicht verwunderlich, dass Du Angst bekommst! Ich kenne es von mir. Ich habe immer wieder Verlustängste, gerade bei Menschen, die ich liebe. Sicher spielt auch hier die Prägung unserer Eltern und / oder anderen erwachsenen (Vertrauens-)personen in unser Kindheit eine Rolle. 

Ich habe das Talent, mich in Ängste hineinzusteigern und muss in diesen Momenten auf mich achten!  Ich versuche mich zu beruhigen und wieder runter zu holen! Und so kommen wir zum nächsten Punkt:


Sich von Verlustängsten befreien.


Im Grunde ganz einfach:

Suche Dein (Lebens-)glück nicht in anderen Menschen und Umständen, sondern in Gott! Ich bin als gläubiger Mensch davon überzeugt, dass er die Quelle für ein glückliches und erfülltes Leben ist.

Tschja. Wenn das so einfach wäre wie es klingt, würde ich keinen so ausführlichen Blogbeitrag schreiben.

Ich kann mir nicht einfach sagen: „Ok, ich lass jetzt einfach mal mit diesen scheiß Verlustängsten und alles jut…“ Nee nee, so einfach funktioniert das leider nicht nicht. Es ist keine einmalige Entscheidung, die man mal eben so trifft. Stattdessen muss man Tag für Tag, Moment für Moment daran festhalten und an sich arbeiten!  

Leben ist Veränderung. Alles kommt einmal, alles geht einmal. Menschliche Liebe kommt, Liebe geht. Jobs kommen, Jobs gehen. Selbst Dein Leben kam einmal und es vergeht einmal. Also klammere Dich nicht daran. Es ist sinnlos. Verlustängste werden Dir das Leben unnötig schwer machen.  


Hast Du schon mal darüber gedacht, dass man wunderschöne Augenblicke nicht mehr genießen kann, wenn man sich ständig mit Verlustängsten plagt? Ein Spaziergang in der frisch erwachten Frühlingssonne, das erste Eis, die erste große Liebe, der Traumjob, Gesundheit, ein schöner Nachmittag mit den (älter werdenden) Eltern. 

Du kannst permanent Angst haben, dass dieser Moment vergeht, er nie wieder kommt oder Du kannst Dich JETZT in diesem Moment darüber freuen! DU hast die Wahl! Durch Jesus sind zur Freiheit berufen (Galater 5, 13). Ich denke das gilt auch in diesem Punkt. Nicht umsonst soll, laut einiger fleißiger Bibelleser, 365x sowas wie "Hab keine Angst" in der Bibel stehen. Für jeden Tag des Lebens, ein wichtiger Hinweis.


Ja, die Angst ist des Menschen größter Feind ihm seine Freiheit zu rauben. Angst hält gefangen.

Wir halten fest: Verlustängste kommen immer dann, wenn Du Dein Glück in anderen Menschen und Äußerlichkeiten suchst und Dich daran festklammerst, obwohl das gar nicht geht. Genieße was Du jetzt hast, lebe im Moment, aber halte nicht daran fest. Suche Dein Glück nicht in äußeren Umständen, sondern ziehe Deine Erfüllung aus dem der Dich geschaffen hat.

Ich glaube, dass ist der einzige Weg, um jemals vollkommen frei zu werden und ein erfülltes Leben zu führen!  


Ich wünsch Dir viel Freude und Segen dabei!

Deine Mandy

 


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Dieser Beitrag wurde am 21. Februar 2019 veröffentlicht.

16 Gedanken zu „Vom Kampf gegen Verlustängste

  1. Steffi

    Ich kann mir auch nicht vorstellen, dass es einen Menschen gibt, der sie nicht kennt! Also ich habe definitiv Verlustängste und muss gegen sie angehen! Wäre ich ohne Jesus, wäre das mein Untergang!!!

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  2. Susanne

    Danke Mandy dafür dass du immer wieder auch heikle Themen ansprichst. Nachdem mich mein Mann verlassen hat, im gleichen Monat desselben Jahres meine Mutter auffällig wurde mit Demenz, mein Vater dabei Unterstützung brauchte und mein Sohn gerade 11 Jahre alt war…. und im vergangene Jahr ich einen Auflösungsvertrag meiner Arbeit, mein Vater im April und meine Mutter im Oktober verstarb, da habe ich begriffen saß es keine Sicherheit gibt in dieser Welt. Wir wünschen uns das lediglich. Aber es gibt Dankbarkeit für alles was wir erleben durften. Dankbarkeit für unsere Versorgung. Dankbarkeit für jede einzelne gute Begegnung in dieser turbulenten Zeit. Dankbarkeit für die Reife die daraus gewachsen ist . Es hilft mir mehr und mehr loslassen. Auf Gott zu schauen. Er ist der alleinige, der es vermag, mich nicht zu verlassen, bis zu meinem letzten Atemzug und darüber hinaus. Und ich sinniere darüber nach, wie selbstverständlich ich vieles hinnehme, weil es täglich geschieht. Es sind aber Geschenke. 😉 auch das hilft mir zu vertrauen, dass Gott nicht damit aufhört sich um mich zu kümmern. Ich wünsche dem Leser, dass ihr Gottes Liebe ganz praktisch spürt, gerade in den Situationen des bevorstehenden /drohenden Verlustes. Dass ihr spürt, seine Liebe trägt.

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  3. Königstochter

    Wow Mandy
    Ich habe zurzeit Leukose positive Katzen. Du hast ja selber 2 Schnüggel und weisst wie man sie ins Herz schliesst. Vor 1.5 Jahren habe ich dreien einen Platz gegeben. Nur einer davon hat bis jetzt überlebt. Er war todunglücklich allein, so habe ich 2 neuen ein Platz gegeben. Jeden Tag habe ich Angst, man könnte sogar sagen Panik, dass die Leukose ausbricht und ich sie wieder verliere. Oder noch schlimmer, dass ich es nicht merke und sie qualvoll ersticken müssen. Die Angst ist sicher auch nicht ganz unbegründet. Statistiken sehen schlecht aus. Habe gerade wiedermal für die 3 Gebetet als dein Blog auftauchte. Was für ein zu Fall :).
    Und sorry für alle die, die weitaus grössere Probleme haben wie Katzen. Ich weiss…

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    1. Josef

      Carmen, wir haben alle unsere eigenen persönlichen Herausforderungen. Wir können unseren Job verlieren, einen Unfall haben, krank werden oder uns um etwas wie unser Aussehen und unser Gewicht sorgen. Um die Dinge zu komplizieren, die andere Menschen, die wir lieben, mit sehr schwierigen Situationen kämpfen können.

      Wir fürchten den Verlust, weil wir wissen, dass sich unser Leben oder ihr Leben sehr schnell ändern kann. Wir alle altern und wir sind alle sterblich.

      Wir sind alle sehr menschlich und daher ist es uns unmöglich, die ganze Zeit ruhig zu sein. Die Angst vor dem Verlust packt uns zeitweise sehr stark. Wir können manchmal befürchten, dass wir zu jung sterben, ohne unsere Mission zu erfüllen. Wir können auch für diejenigen, die wir lieben, Angst haben, obwohl Gott uns befiehlt, um nichts zu bangen.

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  4. kerstin

    ja kenne ich auch aber es ist super dein Blochartikel zu hören das vorlesen habe ich schon vemisst, ^das kann ist super.

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  5. Traudi

    Ja, wir sind vergänglich. Mit fast 80 Jahren ist mir das immer Gegenwärtiger. Die Angst von Verlusten geht auf Loslassen über. Gehört wohl zum Lebenslauf. Ich habe mich gefreut Deine reifen Überlegungen zu hören. Danke !

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  6. Amsel A350

    Das Paradoxe ist:
    Obwohl wir als Christen wissen, daß die Menschen die wir lieben und die dann versterben in Gottes Liebe geborgen sind, denn Gott hat bei weitem nicht nur für brave Gläubige Platz, empfinden wir Trauer und Schmerzen wenn wir uns verabschieden müssen.
    Das ist ganz normal so.

    Aber ist in diesem Schmerz nicht auch Gutes?
    Er erinnert uns daran, wie kostbar und wertvoll das Leben hier ist. Daß es nicht, wie man früher sagte, ein „Jammertal“ ist durch das man halt durch muss um zur Erlösung zu kommen, sondern daß es hier und jetzt wertvoll ist.

    Es ist natürlich eine Balance nötig:
    Wie du ganz richtig schreibst, dürfen uns Verlustängste nie so gefangennehmen, daß wir das Leben nicht mehr genießen können. Generell dürfen uns keine Ängst gefangennehmen.
    Aber komplette Gleichgültigkeit führt auch nie zum Guten.

    Ein wenig Verlustängste darf man sich schon erlauben. Gerade so viel, daß wir unsere geliebten Mitmenschen und alles was wir haben wirklich zu schätzen wissen.
    Aber, wie du ganz richtig schreibst, dürfen die Verlustängste uns nicht komplett beherrschen. Du schreibst ganz richtig, daß es ebenfalls unmöglich ist, die Stunden mit den geliebten Mitmenschen zu genießen, wenn sich alles um einen möglichen Verlust dreht.

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  7. Mario

    Hallo Mandy, ich sag nur David, Psalm 65. Dort sagt er unter anderem: „Verbirg mich vor der Schar der Bösen, vor dem Toben derer, die Unrecht tun. Sie schärfen ihre Zunge wie ein Schwert, schießen giftige Worte wie Pfeile,“ Damit meinte er nicht nur seine Neider im Palast (die hätte er ganz leicht entfernen können), sondern eher die bösen Gedanken oder die dämonischen Angriffe aus der geistigen Welt. Deswegen auch die Waffenrüstung Gottes (Gürtel der Wahrheit, Brustpanzer der Gerechtigkeit, Beinstiefel zur Verkündung des Evangeliums, Helm des Heils der Hoffnung auf Gott, der Schild des Glaubens um alle giftigen Pfeile abzuwehren und das zweischneidige Schwert das das Wort Gottes ist und die Kraft des Heiligen Geistes). Diese Waffenrüstung ist natürlich nur Geistig zu verstehen. Aber all dies hat man ja nun schon gefühlte tausend mal gehört. Aber niemand wendet es an. Alle sagen nur ja ja und haben es schon wieder vergessen.
    Wenn bei dir der Feind also mit giftigen Pfeilen schießt, wie: was soll nur aus mir werden, ich bin doch viel zu alt, um nochmals neu anzufangen, ich bin nicht gut genug usw. So denkt man erst einmal dieses sind die eigenen Gedanken, weil man ja täglich mit sowas ähnlichen bombardiert wird. So denkt man aber nur, weil man nicht weiß wer man wahrhaftig ist in Gott. Wenn wir uns zu IHM bekamit haben und für unsere Sünden, vor IHM, gebüßt haben, dann sind wir von IHM geistig rein gemacht. Das heißt, die vergangene Schuld ist vergessen, wegradiert, ausgelöscht, abgestorben. So einfach will das Böse dich aber nicht gehen lassen und schießt mit giftigen Pfeilen (Gedanken) auf dich, wie: du hast noch nicht genug gebüßt, schau dich nur an, wie soll Gott dich denn lieben, du packst es nicht Gott treu zu sein, gib am besten gleich auf, was willst du dich unnütz quälen usw.
    Doch wende den Schild des Glaubens an und sage geistig: “ Ich bin ein Kind Gottes und im Jesu Namen hälst du jetzt dein dumme Klappe! Ich will mit dir keine Gemeinschaft haben!“ Du kannst natürlich auch mit dem Schwert agieren und sagen: „Es steht geschrieben…..“ Bete bitte auch das der Herr dich schützt und reinigt mit dem kostbaren Blut Jesu Christi. Denn dieses ist für den Feind, ätzende Säure.
    Du musst endlich dagegen kämpfen, sonst macht der Feind mit Dir was er will. Wisse du bist gut, du bist nicht diese bösen Gedanken, das hört jetzt auf, weil du jetzt kämpfst und nicht zurück weichen wirst. Die erste Zeit wird hart sein, doch mit der Zeit wirst du stärker gegen sie, denn dein Glaube wird wachsen und du hast keine Angst, denn neben dir ist der Herr und stärkt dich, denn du betest zu IHM im Geist und weisst um seine Präsenz. Du weisst es wird nicht immer leicht sein, und dass der Herr Dich verändert geht leider nicht immer ohne Schmerzen, doch mit IHM an deiner Seite bist du in der Freude, in der Herrlichkeit, der wahrhaftigen Liebe, die diese Welt dir nicht geben kann, in dem unvergleichlichen Frieden, den dir niemand mehr nehmen und rauben kann.
    Ich wünsche Dir Alles Gute, Kraft & Stärke, Klarheit & Weisheit Gesundheit & Konzentration und Glauben. Gott segne dich reichlich.
    PS.: Auch Krankheiten sind Angriffe des Feindes, gegen die man beten und mit der Hilfe des Herrn vorgehen kann.

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  8. Alex

    Ein hilfreicher Text, vielen Dank dafür!
    Nur eine kleine Anmerkung: es gibt keine fleißigen Bibelleser, die 365x sowas wie „Hab keine Angst“ in der Bibel finden. Der erste Bibelleser, der diese Aussage so oft findet, schreibt das bitte hier in den Kommentar.

    Liebe Grüße

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