Hallo, mein Name Noah …

Ich möchte Dir meine Geschichte erzählen.

Die meisten finden sie ziemlich abenteuerlich. Und ich? Nun, ich bin mir nicht sicher ob "abenteuerlich" die richtige Bezeichnung dafür ist. Sie ist eher ….naja, also …


Es kam der Tag an dem Gott mir eine unglaubliche Mission gab. Ich sollte mit meinen Söhnen loslegen und ein rießiges Schiff bauen und das bei uns mitten auf dem Land. Er sagte was von einer großen Flut, die kommen wird. Die "Arche" wie er das Schiff nannte, sollte unsere Familie vorm Ertrinken retten.
Ich bekam richtig Schiss, weil ich mir nicht vorstellen konnte, wie das alles funktionieren sollte. Und das ganze Wasser … ??!


Ich unterhielt mich ganz oft Gott und er gab mir weitere Anweisungen. Ich sollte von den verschiedensten Tieren jeweils ein Weibchen und ein Männchen mit auf das Schiff nehmen, damit jede Tierart überlebt. Fürs Futter sollte ich auch noch sorgen.

So hatte die nächsten Wochen und Monate gut zu tun. Von Langeweile oder Freizeit, keine Spur. Wir haben geschufftet wie die Blöden. Vielleicht sind wir auch blöde?! Vielleicht bin ich voll psycho und bilde mir das alles nur ein, von wegen: "Bau ein Schiff, die Sintflut kommt …. ?!" – ja, der Gedanke kam mir öfter. Wo ist der Sinn der Sintflut?


Die Leuten tuen immer so, als wäre ich was Besonderes. "Dein Vertrauen möchte ich haben!" oder "Du bist so stark und mutig und so fromm!" …. Ja, ich bemühe mich mit Gott in Kontakt zu bleiben. Egal was gerade ansteht oder wie die Lebensumstände aussehen, ich spreche mit Gott drüber. Warum? Naja, warum nicht?


Ich glaube mit Gott Kontakt zu halten ist die beste Art zu leben! 

Mir gelingt das nicht immer, aber ich versuchs.
Ok, dann bin ich vielleicht doch ein ziemlich frommer Typ.

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Zurück zur Arche; die war irgendwann tatsächlich fertig!! Keine Ahnung wie wir das geschafft haben – aber wir haben es geschafft! Und das obwohl ich zwischendrin mehrfach alles hinschmeißen wollte. 

Der Begriff "Arche" kommt übrigens aus dem altgriechischen und bedeutet soviel wie "Anfang" oder "Beginn". Die Arche hatte kein Segel oder Steuerrad, aber sie schwamm! Und wie sie schwamm! Ich war sehr, sehr dankbar dafür. Denn ich selbst kann nicht schwimmen, meine Familie auch nicht. 


Eines Tages ging es los mit dem Regen. Es regnete und regnete, der Wasserstand stieg und stieg  ….


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Jetzt stell Dir mal vor, wie wir Nichtschwimmer gezittert haben als das Wasser stieg und damit die Frage: "Schwimmt das Ding wirklich oder saufen wir jetzt alle ab??" – es schwamm! Gott sei Dank!
 

Hach. Wie oft stand ich kopfschüttelnd am Fenster und beobachtete was da vor sich ging??! Unzählige Male. Es machte mich so traurig und bedrückte mich. Warum tat Gott das? Und was wird nach der Flut kommen?? Was ist, wenn ich mit meiner Familie für immer auf diesem Schiff leben muss?? Wir mussten ständig das rein geschwemmte Wasser vom Schiff schippen. Es war stürmisch, ungemütlich, nass und rutschig. Durch die vielen Tiere stank es, wir mussten irgendwas zimmern, damit wir das Getreide immer mal wenden und trocken legen konnten, damit es nicht schimmelt. Tagein, tagaus hieß es Tiere füttern und ausmisten. Ne mistige Zeit war das, im wahrsten Sinne.

Wir mussten auch Tiere schlachten, denn die vermehrten sich und irgendwas mussten wir ja auch essen. Wann die harte Zeit endlich enden würde, wusste keiner von uns. Durchhaltevermögen war gefragt! Ich gab nicht auf – vertraute Gott! Ich versuchte es zumindest …. Er hatte uns vor dem Ertrinken bewahrt und sein Vertrauen in mich gesetzt. Er hatte mir zugetraut dieses mega Schiff zu bauen, all die Tiere an Bord zu holen und zu versorgen. Und auch jetzt war er bei uns.

Ich kann mir dieses Vertrauen manchmal gar nicht erklären, aber das muss ich ja auch nicht. Vielleicht lag es daran, dass all das Leben außerhalb unserer Arche nicht mehr existierte, wir waren die einzig Überlebenden …. vielleicht war es die Sehnsucht in mir, dass das Leben in uns, nicht auch noch sterben sollte?!!


Nach 40 Tagen und Nächten hörte es endlich auf zu regnen!! Aber wir trieben noch immer auf dem Wasser rum. Kein Land in Sicht. Ich kam irgendwann auf die Idee eine Taube fliegen zu lassen, wenn sie zurück kommt und uns irgendein Blatt oder so mitbringt, dann hatte sie Festland erreicht. Es klappte nicht auf Anhieb … aber dann eines Tages, kam sie wieder und landete mit einem Olivenbaum Blatt auf unserer Reling. Wir tanzten vor Freude!! 

Ja klar, es war nur eine kleine, unscheinbare Taube – aber manchmal sind es eben die kleinen Zeichen die uns Gott in schweren Zeiten schickt und die uns in all dem Chaos Mut machen.


Wir wussten jetzt: Es ist wieder Land in Sicht!

Die krasse Zeit war vorbei – der Wasserstand sank. Ca. 150 Tage brauchte die Flut, bis sie abfloss und unser Schiff auf dem Trockenen strandete. War ich froh wieder festen Boden unter den Füßen zu haben!!

Wir lagen uns gegenseitig in den Armen und lachten und weinten vor Freude! Wir hatten es geschafft!! Das war der schönste Moment in meinem Leben! Die Gewissheit, dass der Kampf sich gelohnt hatte!

Und dann, dass hättest Du erleben müssen, öffnete ich das große Tor unserer Arche und all die Tiere, die uns mittlerweile ans Herz gewachsen waren, stürzen hinaus in die Freiheit. Es duftete nach frischem Gras, Kräutern, Blumen … Schmetterlinge und Bienen flogen herum … paradisische Zustände!!!


Vielleicht muss man manchmal schwere Zeiten durchleben, um das Gute um uns herum wieder neu schätzen zu lernen?! Um überhaupt ein Auge dafür zu haben?


Ich spreche noch heute oft mit Gott über diese Zeit. Er gab uns Menschen ein Versprechen. Sommer und Winter, Schnee und Sonne, Tag und Nacht, Säen und Ernten – eben all das was das Leben besonders und nicht eintönig macht, soll nie mehr aufhören. Gott möchte keine Katastrophen mehr schicken, die soviel Leben auslöschen, dass hat er versprochen.

Wir Menschen, so sagte er zu mir, wir haben in Zukunft die Aufgabe, uns in Liebe um alles zu kümmern, was auf der Erde lebt und wächst. Wir sollen gemeinsam das Leben genießen. Und damit wir dieses Versprechen niemals vergessen, schenkte er uns den Regenbogen – als Zeichen – nach jedem noch so starkem Regen wird wieder die Sonne scheinen. 


Vergiss das nie – egal wohin Dein Weg Dich führt … 
 

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– frei erzählt nach 1. Mose 8 – ein etwas anderer Blickwinkel.

 


Alles Liebe
Mandy


© Fotos: pixabay.com  / Creative Commons CC0

 

 


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Dieser Beitrag wurde am 1. Juni 2016 veröffentlicht.

8 Gedanken zu „Hallo, mein Name Noah …

  1. Sylvia Schmahl

    Toll und spannend in unser Leben rein erzaehlt. Klasse, das das auch angehoert werden kann.

    Liebe Gruesse und Gottes Segen fuer Deinen Dienst.

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  2. Strolch

    Klasse erzählt Mandy. Darf ich das so für unseren Kindergottesdienst übernehmen? Ich denk das ist auch für unsere kleineren mal spannend zum zuhören.

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