Menschen triffst Du überall! – Wie zeige ich Mitgefühl?

Gestern ging es um bedingungslose Wertschätzung. Lernen, den anderen als gesamten Menschen zu akzeptieren und in ihm den Wert zu sehen. Unabhängig davon, was er tut oder eben nicht tut.


Lesen oder hören, kannst Du das hier:

Menschen triffst Du überall! – Wie lerne ich Wertschätzung?


Wenn Du den anderen wertschätzt, fällt es in der Regel leichter, sich in ihn hineinzufühlen und seine Gedanken und Gefühle nachzuempfinden. 


Empathie (Mitgefühl) kann eine spannende Sache sein – eine Reise in die Abenteuerwelt des anderen! 


Eine tiefe Freundschaft ist ohne eine gewisse Dosis Mitgefühl nicht möglich! 
 

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Versuche mit den Augen des anderen zu sehen, mit seinen Ohren zu hören,
mit seinen Gefühlen zu fühlen und mit seinen Gedanken zu denken.


Wer hat uns Mitgefühl besser gelehrt als Jesus?

Er wurde als Mensch geboren, lernte laufen und sprechen, musste wahrscheinlich auch Spinat essen und gegen Grünkohl rebellieren … er fühlte und dachte (wenn auch vielleicht nicht immer) wie ein Mensch … obwohl er Gott war! War das nötig? Gott hätte sicher angenehmere Lösungen für seinen Sohn finden können. Und doch war es ihm wichtig Mensch zu werden, sich in uns hineinzufühlen. So kann ich ihn auch ernst nehmen und würde mich nicht bei dem Gedanken erwischen: "Was weiß der schon??? Wurde der gemobbt so wie ich?" – ähm. Ja! Definitiv! –


Jesus' Mitgefühl für uns Menschen, macht eine tiefe Freundschaft mit ihm möglich!

 

Ein indianisches Sprichwort sagt:

"Wenn du einen anderen Menschen verstehen willst,
musst du einen Tag lang in seinen Mokassins gehen."

 

Jeder Menschen wird bereits im Mutterleib geprägt. Seine Kindheit wird von Menschen, Kultur und Umwelt beeinflusst und so geht jeder seinen persönlichen Lebensweg und hinterlässt eigene Spuren. Manche Mokassins sind noch ganz gut in Schuss, andere total ramponiert. Deshalb ticken wir Menschen unterschiedlich. Es ist manchmal schwer andere Lebens- und Glaubenauffassungen zu begreifen, doch dieses Wissen im Hinterkopf zu behalten, hilft dabei. Und mal ehrlich … wären wir alle gleich drauf, wir würden vor Langeweile eingehen.


Jeder hat Gefühle und Gedanken und die darf er ausdrücken. Mein Leben hat sich erleichtert, als ich vor wenigen Jahren gecheckt habe: "Ich kann zuhören ohne direkt zu bewerten, was ich gerade höre." – Seitdem kann ich mich besser auf den anderen konzentrieren, weil ich mir in meiner geistigen Vorstellung keinen Apothekenschrank voller Schubladen vorstelle und alle Aussagen direkt einsortiere. Naja, zumindest nehme ich mir das vor. Es ist so manches Mal große Herausforderung.

Wir Menschen neigen von Natur aus dazu; gehörtes, gesehenes und irgendwie sonst war genommenes in Kategorien zu ordnen. Ob das unser Hirn so besser verarbeiten kann? Ob es das Hirn weniger anstrengt? Dazu müsste man schlaue Hirnforscher befragen, die sich ausführlich mit den Hirnarealen beschäftigt haben, die dabei anspringen oder eben nicht … 


Preisfrage:

Stell Dir mal vor Dein Kind sagt zu Dir: 

"Ich will nicht mehr in die Schule gehen, mich kotzt das alles an!" – was antwortest Du?


a) "Das hilft alles nichts, da musst du durch! So ist das eben!"
b) "Alles klar. Dann bleibst Du eben zuhause."
c) "Was kotzt Dich genau an? Warum willst Du nicht mehr hingehen?"

 

Mit Antwort a) bist Du schnell fertig. Von Mitgefühl allerdings keine Spur.


Mit Antwort b) ist Mitgefühl auch weit weg. Abgesehen davon, dass diese Antwort auch für Dich unangnehme Konzequenzen hätte ….  Mitgefühl bedeutet nicht, dass Du zu allem "Ja und Amen" sage, was der andere tut, denkt oder fühlt. 


Mit Antwort c) zeigst Du Mitgefühl und nimmst Dein Kind ernst. Du zeigst Interesse daran, wie es ihm geht und möchtest wissen was seine Gründe sind, nicht mehr zur Schule gehen zu wollen. Du schiebst seine Problem nicht zur Seite, sondern versuchst mit ihm eine Lösung zu finden. Vielleicht findet es die, durch das erzählen ja auch selbst.

 

Und um das ganze abzuschließen; wenn Du Dir von anderen Mitgefühl wünschst, dann zeige auch selbst Mitgefühl! Denn wie so oft zeigt sich auch hier, dass geben und nehmen zusammen gehören!

 

In diesem Sinne: 

"Freut euch mit denen, die sich freuen; weint mit denen, die weinen." 

Römer 12, 15


Alles Liebe. Segenregen und ein schönes Wochenende!

Deine Mandy



Übrigens: Lies doch mal wieder einen Roman!

Einer Studie von Raymond Mar zufolge, steigert Romane lesen die Empathie Fähigkeit. Die Teilnehmer der Studie identifizieren sich während des Lesens mit den Romanfiguren und schnitten im nachfolgenden Empahie-Test wesentlich besser ab, als Leser von Sachbüchern.


© Foto: pixabay.com  / Creative Commons CC0

 


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Dieser Beitrag wurde am 15. April 2016 veröffentlicht.

6 Gedanken zu „Menschen triffst Du überall! – Wie zeige ich Mitgefühl?

  1. Birte Daniela

    Ich finde es schade, dass es zu diesem Thema keine Antworten gibt. Und ich die erste bin und vielleicht die Einzige, die eine Antwort zu diesem Thema gibt. Ich habe mir so meine Gedanken gemacht. Das Tagesgeschehen zieht wahrscheinlich deshalb besser, weil sich die Meisten eh darüber Gedanken machen. Wir werden von den Medien regelrecht überflutet. Ich persönlich lehne z.B das Fernsehen ab. Und mittlerweile mag ich auch das Radio nicht mehr anstellen, dieses viele Gesabbel und die vielen Songs, die in meinen Ohren so schief klingen. Ich habe nach einer Weile, wo ich kein Fernsehen sah, wieder mal hinein gesehen, den Musiksender Viva, weil mich Musik noch am ehesten interessant. Es ist mir nach so langer Zeit aufgefallen, dass in den Musikvidios sehr viel nackte Haut gezeigt wird. Das muss doch nicht sein! Nun gut, dass ist jedem selbst überlassen, ob er sich so etwas ansieht, ich will nicht intolerant erscheinen.
    Ich habe Dir, Mandy, eine Email gesendet mit meinem Anregungen für Dein Thema
    „Menschen triffst Du überall! – Wie lerne ich Wertschätzung? „.Nun folgte ein zweiter Teil. Ich weiß nicht, ob ich da etwas hinein interpretiere, etwas sehe an Kritik, die nicht vorhanden ist. Du darfst wissen, dass es mich nicht einmal sehr verletzt, ich sehe das eher als Anregung, um im Glauben weiter zu kommen, zu reifen. Es geht um „Mitgefühl , da hab ich tatsächlich Differenzen , ich möchte die vor Jesus bringen, und ihn bitten, mir zu helfen, und mich in der Beziehung umwandeln lassen. Das indianische Sprichwort ist eins, das ich sehr schön finde. Ich stand mal an einer Bushaltestelle und beobachtete eine Frau, die mir wohlhabend erschien, aufgefallen war mir, dass sie so einen grimmigen Eindruck gemacht hatte, ihre Gesichtsausdruck war sehr verhärtet. Ich dachte, selbst sie ist nicht zufrieden, irgendetwas ist immer. Ich hätte in früheren Jahren nicht so gedacht. Damals wäre ich neidisch gewesen. Ich hätte gehässig gemeint, sie hat doch alles, was will sie denn noch. Sie ist undankbar! Das Seltsame war, nachdem ich eine Weile mitfühlend über sie nachdachte, wurden ihre Gesichtszüge weicher, sie lächelte sogar plötzlich. Und nun zu Deiner Aufforderung einen Roman zu lesen. Ich mag keine Romane mehr lesen. Diese Träumerei und die Illusionen, nein, das möchte ich nicht.
    Zu dem Thema, Gott hätte es sich als Mensch Jesus Christus leichter machen können, fällt mir folgendes ein, es steht im Buch von C.S.Lewis „Pardon, ich bin Christ 2. Buch / Teil Kapitel 4, Der vollkommene Büsser, wer das Buch hat, dem empfehle ich diese Stelle zu lesen.
    Für alle, die hier vielleicht lesen. Ich habe der Mandy folgende Anregungen gegeben : Matthäus 18, 15-20 und 18, 21-35 zu lesen und Andachtsauslegungen dafür, die ich hier nicht schreiben möchte, weil es doch sehr lang wird.
    Und aus dem Buch von Anselm Grün
    „Das Buch der Antworten Zu den großen Fragen des Lebens“ „Ist Feindesliebe nicht unrealistisch – in einer Welt, wie sie nun einmal ist “ S. 198/199
    Auch interessant zu lesen S. 196 /197. Der eine oder andere hat vielleicht die erwähnten Bücher und liest die angegebenen Stellen.

    Antworten
  2. Birte Daniela

    Was ist los? Zu meinem Kommentar steht :
    „Dein Kommentar wartet auf Freischaltung“
    Ich hätte noch weitere Gedanken, Ideen. Aber ich möchte erstmal wissen, ob meine Gedanken, Ideen überhaupt erwünscht sind!

    Antworten
    1. Mandy Artikelautor

      Liebe Birte Daniela.

      Genau das ist los, was Du als Info angezeigt bekommst. Am Wochenende mache ich fast nichts am Blog, nur in Notfällen. Montagmorgen geht es weiter und eben habe ich Deinen Kommentar frei geschaltet. Solange weitere Gedanken und Ideen das Thema betreffen, kannst Du sie gern dazu schreiben. Kleine Anmerkung: In der Kürze liegt die Würze 😉

      LG
      Mandy

      Antworten
  3. Ines

    Liebe Birte,

    ohne von mir auf andere schließen zu wollen. Aber manchmal ist einfach alles gesagt und dann ist Schweigen die Form der Zustimmung. :-)

    LG, Ines

    Antworten
  4. Anonymous

    Mitgefühl aktuell ganz praktisch. Im Internet wurde ich „zufällig“ auf eine Familie in Not aufmerksam, sie steht vor riesigen Herausforderungen und ist an ihrer psychischen Belastungsgrenze angelangt . In meiner eigenen Hilflosigkeit nicht helfen zu können, habe ich spontan einen Hilferuf als Rundbrief geschrieben. Dabei hat mich leider meine eigene Vergangenheit getriggert und ich fürchte dass ich nicht ganz ohne manipulativen Druck geschrieben habe. Das hat mir etwas Bauchschmerzen beschert.

    Dann die ersten Reaktionen bereits am nächsten Tag. Eine sehr gute Freundin von mir hat sich mit sozialen Anlaufstellen und dem Bürgermeister vor Ort in Kontakt gesetzt. Außerdem möchte sie, da sie sich da auskennt, die Einstufung der Pflegegrade von zwei Familienmitgliedern überprüfen. Ein anderer Freund hat mir spontan 100,-€ überwiesen.

    Etwas erschrocken über den Stein den ich da, ohne Absprache (würde ich so nicht mehr machen), ins Rollen gebracht habe, das erste Gespräch mit der Ehefrau der Familie. Entwarnung: „Sie ist dankbar und berührt und findet die Initiative gut. Dass andere, fremde Menschen an ihrem Schicksal Anteil nehmen und helfen wollen, hat ihr neue Kraft gegeben.“ Auch ihre Mutter findet die Aktionen gut und war schon länger der Ansicht, dass dieser Fall eigentlich in die Medien gehört.

    Am Sonntag fahre ich die Familie besuchen, vorher noch bei der Tafel dabei und Essen mitnehmen. Alle sind aufgeregt und ich freue mich darüber neue Menschen kennen zu lernen. Ich weiß dass ich mit meiner unbeholfenen Art und Weise manchmal Glas zerschlage, aber ich lerne daraus und ich lasse mich davon nicht abhalten auf mein Herz zu hören. Ja, es ist anstgrengend, aber anderen Menschen Mut zu machen und in ihnen wieder wenigstens ein bisschen Hoffnung wecken zu können, wiegt alles auf und am Ende wird man selbst beschenkt.

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