Wäre es nicht viel einfacher …

Viele haben die Aktion "Ein Treppenlift für Stephanie" bereits mitbekommen. Da folgende (verständliche) Fragen wiederholt gestellt werden, sollten sie beantwortet werden. Stephanie hat das mal getan!

 

"Wäre es nicht möglich, dass Stephanie in eine Erdgeschoss-Wohnung umzieht oder in eine Wohnung, wo ein richtiger Fahrstuhl ist? Evtl. könnte diese Wohnung ja auch im gleichen Haus sein. Ist es möglich, dass sie ihre Wohnung mit derjenigen eines Mieters in einem unteren Stockwerk tauscht? 

Dann braucht es womöglich nicht mehr zwei, nicht nur eine, sondern keine Person vom Pflegedienst und es wäre noch ein ganzes Stück mehr Selbständigkeit."


"Natürlich habe ich über einen Umzug auch schon nachgedacht. Aber die wenigen behindertengerechten Wohnungen, die es gibt, sind belegt. Ich bin seit einigen Jahren auf der Liste. Allerdings sind viele Wohnungen so teuer, dass ich sie nicht bezahlen kann. Auch über einen Tausch innerhalb des Hauses haben wir nachgedacht. Es bleibt trotzdem das Problem mit den Stufen, es ist Hochparterre, übrigens in allen Häusern hier im Viertel. Und sobald die Wohnung getauscht wird, wird die Miete erhöht. Vor 5 Jahren hätte ich eine größere Wohnung im Erdgeschoss (Hochparterre) tauschen können. Ich hätte eine 4-Zimmer-Wohnung nehmen müssen, die um einiges teurer gewesen wäre.

Dann kann ich nicht in einen anderen Stadtteil ziehen, denn meine Mutter pflegt mich mit und wohnt eine Häuserreihe weiter. Meine Mutter (77 Jahre) ist schwer krank und ich kann sie nicht im Bus drei- oder viermal am Tag durch halb Lübeck schicken. Nebenbei habe ich hier Nachbarn, die auch mal den Einkauf oder kleine Gefälligkeiten erledigen. Das ist vielleicht unwichtig, aber trotzdem. Eine bezahlbare behindertengerechte Wohnung in der Nähe zu bekommen – auch für meine Mutter, ist leider sehr, sehr schwer. Der Wohnungsmarkt ist schwierig. Allein die Miete von meiner jetzigen Wohnung, einfache Wohngegend, beträgt mehr als die Hälfte meiner Erwerbsunfähigkeitsrente.

Übrigens, benötige ich immer jemanden vom Pflegedienst. Ich bin ab Hals abwärts gelähmt und habe ein paar Schläuche, ich benötige ständig Hilfe. Wenn mein Rollstuhl unterwegs einen Defekt hat, das kam schon häufiger vor, kann ich mir nicht helfen. Ich kann nicht mal Hilfe herbeitelefonieren. Wenn dann noch die Platte von meinem künstlichen Nierenausgang abgeht – das passiert mehrfach am Tag – dann bin ich voller Urin und ich kann sie nicht wieder anbringen.

Ich kann nur den Kopf bewegen. So viele tägliche Hindernisse kann ich nicht alleine bewältigen. Ich kann weder alleine trinken, noch essen. Auch Türen zu öffnen ist mir nicht möglich.  Ich brauche immer jemanden, der mir hilft. Ganz alleine kann ich das Haus nicht verlassen und meine 77-jährige Mutter kann mir da nicht helfen. Wenn ich im Rollstuhl nach unten rutschte, das passiert trotz Gurten, dann kann sie mich nicht hochziehen.  Also Hilfe brauche ich leider ständig, alleine rausgehen, geht nicht! Ich danke jedem Einzelnen für seine unendlich kostbare Hilfe, mir diesen Traum eines Treppenlifts zu erfüllen!"



Diese Frage konnte Stephanie mit Hilfe der Sprachsteuerung beantworten. Solche Hilfsmittel sind unendlich wertvoll, und dennoch bleiben sie "Ersatzteile", die einen funktionierenden Körper nicht ersetzen können.

Mir hat Deine Antwort geholfen, ein wenig besser zu verstehen, wie wichtig der Treppenlift für Dich ist und wie sehr Du auf Hilfe angewiesen bist, Stephanie.


Weiterhin viel Kraft für Dich und Deine Mutter – bisher läuft die Aktion ja sehr gut an – Stufe für Stufe schaffen wir das gemeinsam!

 

Deine Mandy
 

 


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Dieser Beitrag wurde am 5. Juli 2015 veröffentlicht.

12 Gedanken zu „Wäre es nicht viel einfacher …

  1. Chrissie

    Ich arbeite selbst im Pflegedienst und kann vollkommen nachvollziehen, weshalb der Treppenlift so superwichtig ist. :)
    Was ich mich beim Lesen jedesmal frage: Weshalb wird dieses unbestreitbar notwendige Hilfsmittel nicht von den üblichen Konstenträgern übernommen?
    Ich weiß, das ist mit viel Papierkrieg und Zeit verbunden – deshalb ist die Aktion hier eine super Lösung, um zügig ans Ziel zu kommen und auch wirklich genau das zu bekommen, was du brauchst.
    Meine Frage zielt vielmehr dahin: Brauchst du, liebe Stephanie, jemanden, der fit ist mit Widersprüchen ect.? :)
    Falls ja, gerne bei mir melden (ich nehme an, mindestens Mandy kommt an die angegebene Emailadresse ran….)

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    1. Kerstin

      Das ist ein tolles und wichtiges Angebot! Zu viele Dinge muss man sich von den zuständigen Stellen erkämpfen,obwohl man rein rechtlich Anspruch hat, während für andere fragwürdige Dinge das Geld locker sitzt.

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  2. Christine Faiella

    Hallo Ihr Lieben

    hat schon wer gespendet über ….betterblace.org…?

    da mus man  ja Iban und Bic angeben..habt Ihr erfahrung damit?

    danke und Gruss christine

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    1. Mandy Artikelautor

      Es haben biser 210 Personen für Stephanie gespendet. Ich nutze betterplace.org seit Jahren und habe nie schlechte Erfahrungen gemacht, im Gegenteil. Natürlich sind Spenden immer auch ein Schritt Vertrauen.

      Du kannst PayPal nutzen, dann braucht betterplace.org nicht von Deinem Konto abbuchen. Das macht dann halt PayPal, wo Du einmalige Deine Bankverbindung angibst. 

      Ich kann Dir nur versichern, dass betterplace.org seriös arbeitet und die Spenden zu 100% weitergibt – an das Projekt, wofür Du gespendet hast! Auch Deine Kontodaten werden vertraulich behandelt und Du musst keine Angst vor irgendwelchen Mehrfachabbuchungen haben, wenn Du eine einmalige Spende gibst. 

      Wenn ich betterplace.org nicht 100%ig vertrauen würde, würde ich diese Plattform nicht für dieses große Projekt nutzen.


      Alles Liebe und Danke für Deine Mithilfe!
      Mandy

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  3. Traudel

    Liebe Stephanie,

    mein Bruder befindet sich auch im Rollstuhl und lebt in einem Pflegeheim. Daher kann ich deine Lage gut verstehen und nachvollziehen, wieviele Schwierigkeiten du hast ein selbstständiges Leben zu führen.

    Hast du schon einmal etwas davon gehört, dass es vom Bundesministerium für Arbeit und Soziales  ein persöhnliches Budget für die Fälle gibt, wo Behinderte alleine leben wollen und Unterstützung brauchen. Du kannst dich auf der Website http://www.bmas.de darüber informieren. Das persönliche Budget erlaubt dir, deine Pflegepersonen selbst auszusuchen. darüber musst du dann buchführen und diese Leute, die du z.B. für Botengänge, Einkaufen, Saubermachen usw bezahlst werden wie Haushaltshilfen abgerechnet.  Eine Freundin von mir nutzt das, sie hat MS und sie sagt, dass es eine sehr große Hilfe ist.

    Gott segne dich

    Traudel

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  4. Anonym

    Seelenfutter abbestellt. Diese Spendeneintreiberei geht mir auf die Nerven. Ich hab kein Geld und noch mehr Probleme und für mich sammelt auch keiner.

    Antwort zwecklos, ich bin weg. Kannst auch löschen, merke ich eh nicht.

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    1. Mandy Artikelautor

      Schade. Eine Einzelperson in dem Umfang habe ich noch nicht unterstützt – es diesmal aber auf dem Herzen. Jeder Mensch darf sich frei fühlen zu helfen oder es sein zu lassen. Ich freue mich sehr, dass diese Aktion ins Laufen gekommen ist, mit mir auch andere Leser, deshalb teile ich es mit. Alles Gute für Dich!

      Antworten
  5. Gabi

    Liebe Mandy, liebe Stephanie

    Ich finde die Aktion Klasse ! Es macht den meisten Menschen – wie man auch hier sehen kann – einfach Freude, etwas abzugeben, und die Vorstellung, dass Stephanie durch den Treppenlift ein Stück Freiheit gewinnt, ist doch wunderschön.

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  6. Kristin

    Klasse Aktion… eigentlich wollte ich ja erst von Zuhause aus etwas beisteuern. Aber ihr seid ja so fleißig, das ich mich hier im Urlaub einloggen musste, sonst hätte ich wohl nicht mitmachen können… 😉
    Alles liebe und sonnige Grüße von der Ostsee

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