Abendmahl – Was wird da eigentlich gefeiert?

"Und jetzt feiern wir noch Abendmahl!" 

"Aha, ähm, ok!"


Und ich sah, wie ein etwas edler, kleiner Krug mit rotem Traubensaft gefüllt wurde. Da ich mich, wie so oft ganz außen hingesetzt hatte – um freien Fluchtweg zu haben (man weiß ja nie), bekam ich den Krug auch als erste Person der Reihe gereicht.

Wow, ganz schön schwer war er und doch wesentlich größer als ein Trinkglas. Hm – und nun? Etwas unbeholfen – unter all der Beobachtung – setzte ich an und trank. Wie läuft das hier eigentlich, kriegen die anderen denn nix?

Hm, egal, ich trank weiter … auf Ex. Alles weg.

Der Mann reichte mir eine Serviette – sehr höflich – damit wischte ich mir den Mund ab und steckte sie ein. Ich bedankte mich. Doch was war das? Der Mann, der mir den Krug gereicht hatte, guckte irgendwie ziemlich verdutzt.

"Ähm, lecker – danke!", wiederholte ich nochmals. Doch irgendwas war komisch?! Er sagte nichts, ging wieder nach vorn und der Krug wurde erneut gefüllt. Okaye … äh?? Ich verstand überhaupt nicht, was da gerade abging. Ich hatte doch genug, hätte ich einen Anstandsrest lassen sollen?!?! Ich überlegte kurzfristig den Fluchtweg zu nutzen und schnell abzuhauen – aber ich blieb, wäre ja sonst auch peinlich.

Dann war der Krug auch schon voll und der Mann mit Krug kam wieder auf mich zu. *ähm — äää, wat is??? leichte Panik machte sich breit* … aber er reichte ihn nicht mir, sondern der Person neben mir. *puh, erleichtert*


Ja, so wirklich geschehen. Mein erstes Abendmahl vor etwa 7/8 Jahren.

Ich hab' den Krug – der eigentlich die Reihe rumgeht und jeder trinkt nur andächtig einen Schluck und wischt den Rand sorgsam mit der Serviette ab – komplett ausgesoffen.

Tschuldigung, werte Gemeinde, in der ich damals war! Vielleicht liest ja einer von Euch mit 😉 Ihr hattet sicher Eure Lacher hinterher, die hab ich heute auch, wenn ich diese Erfahrung weitererzähle.

Damals war mir diese, zu Adrian Plass passende Story, einfach nur megapeinlich. Alles guckte auf mich, ich wusste weder, was das alles sollte, noch was zu tun war … und ich und im Mittelpunkt stehen, das geht so gar nicht!! Pfui. *schrecklichfühl* 


Übrigens, das danach gereichte Brot hab ich nicht gleich alles in mich reingestopft – man gab mir wohl vorsichtshalber nur ein kleines Stückchen und reichte den voll bestückten Teller lieber gleich weiter. Danke! Ach ja, dass es kein Wein war – dafür war ich auch ganz dankbar!
 


Den Begriff "Abendmahl" hatte ich nie zuvor gehört. Woher auch?

Ich hatte nie Religionsunterricht, ich hatte auch keine Konfirmation oder sowas, meine Eltern hatten mit Gott nichts am Hut und die Bibel kannte ich auch nicht. Mag sein, dass sowas recht selten ist – bei mir war es so. 

Und vielleicht geht es Dir, lieber Blogleser, ja ähnlich. Dann möchte ich Dich vor dieser Peinlichkeit – den Abendmahlkrug auf Ex zu saufen – lieber bewahren und erkläre Dir mit meinem besten Wissen, was es mit dem Abendmahl so auf sich hat. Wem noch mehr Wissenswertes dazu einfällt, der kann das gern in einem Kommentar ergänzen.


Es heißt, es wird "Abendmahl gefeiert" – ist etwas irreführend – denn erstens ist der Gottesdienst meist Sonntagvormittag und zweitens ist die Stimmung leider meistens ganz schön weit weg von "Feiern" – irgendwie andächtig still bis bedrückend. Na ja, je nach Kirche und Gemeindegruppierung kann das auch varieren. Ich denke, je begeisterter die Leute dabei sind, umso mehr haben sie begriffen, was sie da eigentlich feiern :-)

Das Abendmahl ist ein Sakrament (also eine Art Ritual) in der Kirche. Es soll an an die Kreuzigung und Auferstehung von Jesus erinnern. In der Bibel kannst Du lesen, dass Jesus am Abend vor seiner Hinrichtung nochmal alle seine Jünger (Freunde) zusammentrommelte und sie gemeinsam ein  "Passahmahl" feierten – Lukas 22, 7 – 30. "Passah" ist hebr. für "Päsach" und bedeutet überspringen, Verschonung.

Beim Passahmahl wurde richtig dick aufgefahren, ein großes ausgiebiges Fest, wo jede Menge zelebriert wurde – das ist durchaus ein weiteres Blogthema wert.  


Jedensfall sagte Jesus bei diesem gemeinsamen letzten Passahfest:

 »Ich habe mich sehr danach gesehnt, dieses Passahmahl mit euch zu feiern, bevor mein Leiden beginnt. Denn ich sage euch jetzt, ich werde es nicht wieder essen, bis es sich im Reich Gottes erfüllt.« Dann nahm er einen Becher mit Wein, und nachdem er Gott dafür gedankt hatte, sagte er: »Nehmt ihn und teilt ihn unter euch. Denn ich werde keinen Wein mehr trinken, bis das Reich Gottes gekommen ist.«  Dann nahm er ein Brot, und nachdem er Gott dafür gedankt hatte, brach er es in Stücke und reichte es den Jüngern mit den Worten: »Dies ist mein Leib, der für euch gegeben wird. Tut das zur Erinnerung an mich.«  Nach dem Essen nahm er einen weiteren Becher mit Wein und sagte: »Dieser Wein ist das Zeichen des neuen Bundes – ein Bund, der mit dem Blut besiegelt wird, das ich für euch vergießen werde." – Lukas 22, 15 – 21 NLB
 

Das ist auch die Stelle, die beim Abendmahl in der Kirche / Gemeinde häufig vorgelesen wird. Wir sollen also das Brot essen und dabei dran denken, dass Jesus seinen Körper für uns hingegeben hat – sich hinrichten ließ. Und den Wein (oft wird Traubensaft genommen) trinken und dabei an sein vergossenes Blut denken.
 
Ich kam mir gerade die ersten Mal sehr kannibalisch vor, aber ich glaub', man darf das nicht so arg übertragungsmäßig sehen, sondern eher als Erinnerung an das, was Jesus getan hat und natürlich auch voller Dankbarkeit, denn erst durch Seinen wahnsinnigen Mut sind wir frei! Uns ist vergeben und der Himmel steht uns offen!


Abendmahl kann jeder für sich allein feiern oder mit anderen Leuten zusammen, so wie es Jesus mit seinen Jüngern gemacht hat. Sinn hat es dann, wenn man weiß, was es bedeuten soll. :-) Ich feiere Abendmahl auch gerne richtig groß – so passahfestmäßig! 

 

So, das war es auch schon. Weißte Bescheid?!
 
 

Alles Liebe und seinen fetten Segen für Dich!
Deine Mandy
 

 

PS: Liebe Pfarrer, Pastoren und wie Ihr Euch alle nennt … bitte, vor jedem Abendmahl erklärt in einigen Sätzen, was da gleich vor sich geht 😉 Danke! 

 


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Dieser Beitrag wurde am 24. Mai 2014 veröffentlicht.

43 Gedanken zu „Abendmahl – Was wird da eigentlich gefeiert?

  1. Sven

    Mein erstes Abendmahl, dass ich seit ich eine Beziehung mit Jesus führe, nahm ich mit meinem zukünftigen Chef ein.

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  2. Angelika Thiermann

    Wichtig ist auch noch, dass man mit anderen im Reinen ist und eine lebendige Beziehung zu Jesus  hat, bevor man das  Abendmahl nimmt. Darum prüfe sich jeder selbst…LG Geli

    Antworten
  3. Mandy Artikelautor

    Hallo Angelika.

    Klar, mit anderen im Reinen sein ist immer ganz vorteilhaft und ich glaube so ziemlich jeder strebt das auch an. Warum Streit haben? Soviel Spaß macht das auch wieder nicht.

    Du sagst im Umkehrschluss, wenn man mit anderen gerade Stress / Streit hat, dann sollte man nicht am Abendmahl teilnehmen? Weil man dann dem nicht würdig ist? Verstehe ich Dich richtig?

    Wenn ja, sehe ich das anders. Ich nehme mal an Du begründest das mit 1. Korinther 11, 17 – 34:

    "Was ich euch jetzt noch zu sagen habe, ist kein Lob. Wie ihr eure Gottesdienste feiert, kann ich wirklich nicht gutheißen. Sie scheinen eurer Gemeinde mehr zu schaden als zu nützen. Zunächst höre ich da von Uneinigkeit bei euren Versammlungen. Etwas Wahres muss wohl daran sein. Allerdings muss es auch zu Spaltungen unter euch kommen, denn nur so wird sichtbar, wer sich im Glauben bewährt hat. Was ihr in euren Gottesdiensten feiert, ist gar nicht das Mahl des Herrn. Weil jeder das isst und trinkt, was er mitgebracht hat, bleibt der eine hungrig und durstig, während der andere sich betrinkt. Könnt ihr denn nicht zu Hause essen und trinken? Oder bedeutet euch die Gemeinde so wenig, dass ihr diejenigen geringschätzig behandelt, die arm sind und kein Essen mitbringen konnten? Soll ich euch dafür auch noch loben? Darauf könnt ihr lange warten!

    Denn Folgendes habe ich vom Herrn empfangen und euch überliefert: In der Nacht, in der unser Herr Jesus verraten wurde, nahm er das Brot, dankte Gott dafür, brach es und sprach: "Das ist mein Leib, der für euch hingegeben wird. So oft ihr dieses Brot esst, denkt an mich und an das, was ich für euch getan habe!" Nach dem Essen nahm er den Kelch und sprach: "Dieser Kelch ist der neue Bund zwischen Gott und euch, der durch mein Blut besiegelt wird. So oft ihr aus diesem Kelch trinkt, denkt an mich und an das, was ich für euch getan habe!"  Denn jedes Mal, wenn ihr dieses Brot esst und aus diesem Kelch trinkt, verkündet ihr, was der Herr durch seinen Tod für uns getan hat, bis er kommt. Wer aber gedankenlos und leichtfertig von diesem Brot isst und aus dem Kelch des Herrn trinkt, der wird schuldig am Leib und am Blut unseres Herrn. Darum soll sich jeder prüfen, ehe er von dem Brot isst und aus dem Kelch trinkt. Denn wer davon nimmt, ohne zu bedenken, dass es hier um den Leib Christi geht, der liefert sich selbst dem Gericht Gottes aus. Deshalb sind so viele von euch schwach und krank, und etliche sind schon gestorben.  Wenn wir uns selbst prüfen, wird Gott uns nicht auf diese Weise bestrafen. Straft uns aber der Herr, so will er uns erziehen, damit wir nicht zusammen mit der gottlosen Welt verurteilt werden. Darum, meine Brüder und Schwestern, wartet aufeinander, wenn ihr zusammen das Abendmahl feiert. Wer hungrig ist, soll vorher zu Hause etwas essen; sonst bringt euch dieses Mahl nicht Gottes Segen, sondern seine Strafe. Alles andere werde ich klären, wenn ich bei euch bin."
     



    Da les ich, dass das Abendmahl nicht zur Fress- und Sauforgie verkommen soll, wo man sich besäuft und den Ranzen voll haut, während die anderen daneben hocken und hungern. 

    Wenn man sagt, man muss mit anderen gerade im Reinen sein und nur dann darf man teilnehmen, dann schürt das meiner Meinung nach eher die Angst dem ganzen nicht "würdig" genug zu sein. Aber mal Hosen runter, wer von uns ist dem schon würdig genug? 

    Wir haben alle irgendwo Dreck am Stecke und sündigen täglich – doch durch Jesus sind wir gerecht gemacht – durch ihn ist uns vergeben. Wenn wir das kapieren und annehmen, dann macht das Abendmahl Sinn und ist auch ein symbolisches Dankeschön an Jesus.

    Vielleicht ist dann gerade dieses Abendmahl – diese Handlung – ein Anfang, um sich aufzuraffen und Sachen aus der Welt zu schaffen, die gerade nicht so toll sind. 

    Antworten
    1. Bernd

      Hallo Mandy,

      ich verstehe die Stelle nicht so, dass man nicht am Abendmahl teilnehmen soll, wenn man "Dreck am Stecken hat", sondern eher so, dass man

      1. bei Streitigkeiten vor dem Abendmahl die Versöhnung sucht oder zumindest die Schuldfrage mit Gott klärt, sprich um Vergebung bittet

      2. eben kein Sauf- und Fressgelage aus dem Abendmahl macht (das kommt nach meiner Enschätzung eher weniger vor).

      Dass man wegen solcher Punkte ganz aufs Abendmahl verzichten soll, halte ich für übertrieben.

       

      Antworten
      1. Mandy Artikelautor

        Das sehe ich wie Du Bernd. Ich hatte Angelika geschrieben, die das vermutlich anders sieht – daher meine Nachfrage an sie. Nicht das Du da was verwechselst :-)

        Antworten
    2. Angelika Thiermann

       

      Bin gerade noch mal auf deine Antwort auf meinen Kommentar vom Mai 2014 gestoßen. Ich danke dir sehr, dass du so ausführlich schreibst und mir ist doch noch einiges klarer geworden. Bei uns in der Gemeinde wird das immer so gesagt, mit der Selbstprüfung und ich habe es ernst genommen, was ja nicht verkehrt ist. Es hat mich aber manchmal schon belastet und ich dachte tatsächlich, ich sei unwürdig das Mahl zu nehmen. Deine Gedanken haben mir sehr geholfen und ich habe nun ein weiteres Herz für andere und auch für mich. Danke du Liebe. Gott segne dich überreich. Liebe Grüße von der Angelika

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  4. Helga

    Bei uns gab es das erste heilige Abendmahl bei der Konfirmation, und wir wurden vorher gut darauf vorbereitet.

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  5. Monika Jakob

    Aha. Abendmahl. Also bei mir ist das so: Ich bin Katholisch. Und ich bin sehr gerne Katholisch. Ich feiere nicht Abendmahl. In der Katholischen Kirche feiern wir Eucharistie. Das heißt Danksagung. Wenn wir das feiern, dann ist das nicht einfach nur eine Gedächtnisfeier, sondern wir glauben ganz fest (jedenfalls ich 😉 ) dass Jesus in dem Brot und dem Wein anwesend ist. Weil er ja gesagt hat dass er der Wein ist und das Brot. So wird das zu einer ganz besonderen Feier und Stärkung. Wir gehen dann hinaus mit IHM in uns. Bei uns ist es so, dass nicht jeder das Brot bekommt der sich in die Reihe stellt. Es wird vorausgesetzt, zu wissen, was man da isst. Und dass man sich dessen bewusst ist, dass es der Leib Christi ist. Deshalb sagen wir, wenn wir das kleine flache Brot, die sog. Hostie, bekommen, auch: Amen. Das heißt "ja, so ist es". Die Feier der Eucharistie ist eines der sieben Sakramente, ein heiliges Zeichen Gottes. Das glauben wir. Wer nicht daran glaubt bekommt stattdessen einen Segen. 

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    1. irene

      danke monika , ich wollte das als katholikin ebenfalls gerade so ergänzen. ich darf noch hinzufügen: bei uns kann das eben nciht jeder allein feiern für sich zu hause, sondern wir feiern es in gemeinschaft in der kirche ( oder zu hause bei einer hausmesse) – aber auf jeden fall muss ein geweihter priester die wandlung vornehmen ( wenn das brot zum leib und der wein zum blut christi wird). es ist der heiligste akt in der messe. einen wortgottesdienst können auch laien machen. und soweit ich weiß, wird bei uns nie traubensaft verwendet 😉

       

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      1. Mandy Artikelautor

        Vielen Dank Monika und Irene für den Einblick und die Erklärungen, wie das mit dem Abendmahl bei Euch abläuft :-) dafür liebe ich diesen Blog, interessanter Austausch.

        Antworten
      2. Anne Q.

        Hallo ihr lieben, 

        da ich mal Ministrant in der katholischen Kirche war und man als Ministrant meist ja auch nur ein ganz normaler Teenie mit Flusen im Kopf ist, kann ich euch sagen es ist nicht immer Wein was da im Becher ist. :-)))… Weiß aber auch nicht ob das daran lag, dass unser Pfarrer damals Alkoholiker war und deshalb was anderes verwendet wurde, außer bei Hochfeiern wo auch die Gottesdienstbesucher den Wein bekommen. (Bei den Katholiken, wird nämlich ziemlich oft Eucharistie gefeiert , also eigentlich jeden Sonntagsgottesdienst aber da bekommen die Besucher meist nur die Hostie, nicht den Wein). 

        Jedenfalls haben wir damals verbotenerweise immer mal den Finger kurz reingesteckt u probiert was es war. Es wechselte zwischen Apfelsaft und Traubensaft je nachdem ob es Weißwein oder Rotwein imitieren sollte. Da war übrigens auch noch so als wir ein paar Jahre später einen anderen Pfarrer hatten. :-)))

        Hm… das nur als kleine Anmerkung. 

        Antworten
  6. ali

    Die Bibel nennt das Brotbrechen. warum tue ich das schon seit vielen Jahren jeden ersten Tag in der Woche?

    1. Der Wein und das Brot sind Zeichen für den Tod des Herrn
    2. Der Herr Jesus hat das Mahl selbst eingesetzt (zu seinem Gedächtnis) und will das wir ihm gleichtun. (Lukas 22,19+30)
    3. Es war der letzte Wunsch des Herrn Jesus und den will man doch gerne erfüllen oder? Wir müssen uns mal vorstellen in welcher Situation der Herr Jesus dieses eingeführt hat: Er stand kurz vor dem Tod am Kreuz
    4. Das brechen des Brotes und trinken des Weines ist ein Zeichen der Gemeinschaft mit dem Herrn.
    Es gibt dort aber zwei Seiten:
    a) Tisch des Herrn: (1. Korinther 10) der Tisch spricht von Gemeinschaft mit dem Herrn und untereinander. (Deshalb ein Leib)
    b) Mahl des Herrn: (1. Korinther 11) das Mahl des Herrn spricht von den persönlichen Segnungen auf dem gemeinsamen Weg. Wir denken an seinen Tod.

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  7. Sönke

    Genau deshalb bin ich beim Abendmahl ungern der erste am "Tisch". Denn es kann so viel passieren. Mal trinkt man zu viel wie du. Mal setzt der Liturgiker (Pastor/Pfarrer/) den Krug an, mal gibt er ihn dir. Und wenn ich der letzte am Tisch bin wird oft verlangt das ich den Krug weitergebe an den Liturgiker. Oft macht das aber jemand vom Kirchenvorstan, wenn die Gemeinde schon wieder im Schiff sitzt. Trotzdem ist das Abendmahl einers der schönsten Augenblicke im Gottesdienst. Egal ob du Millionär oder Hartz IV Empfänger bist. Du wirst immer mit den gleichen Worten angesprochen. Ich bin das erste mal zum Abendmahl bei meiner Konfirmation gegangen. Dort in der Gegend ist es Sitte den Krug nicht zu trinken sondern das Brot darin zu tauchen. Dann kann man auch nicht alles leer trinken 😉

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  8. Struppi

    :) :)

    Dat ne tolle Geschichte!!!!!

    Ich stell mir manchmal vor, wie Gott über uns liebevoll lächelt….

    Beim Lesen dacht ich auch noch, dass das Aus"saufen" des Kelches auch verstanden werden kann als "davon kann ich nicht genug bekommen"…. das ne coole Sache! "Von Gott kann man nicht genug bekommen" und "er gibt uns mehr als genug"!

     

    Lieben Gruß!!!!

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  9. irene

    ach ja, nochwas katholisches ;-): krugunfälle könen bei uns nicht so leicht passieren. erstens haben wir einen kelch und keinen krug. und zweitens kriegen wir den nur zwei bis drei mal im jahr, auf jeden fall am palmsonntag und am gründonnerstag :-). jeder darf einmal nippen, der rand wird gleich wieder abgewischt. der spender passt wie ein haftelmacher auf, wie man so schön in österreich sagt :-)

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  10. Susanne Nitsch

    Liebe Mandy,

    entschuldige bitte, aber bei der Beschreibung Deines ersten Abendmahles habe ich herzhaft gelacht. Ich kann mir das bildlich vorstellen :o)

    Ein Freund von mir, ebenfalls evangelisch, kam irgendwie mal in eine katholische Kirche und hat ganz unbedarft am Abendmahl teilgenommen. Er hörte, dass jeder etwas sagte, der die Oblate erhielt, konnte aber nicht verstehen, was gesagt wurde. Als der Priester kam und ihm die Oblate gab, sagte er ganz höflich: "Vielen Dank!" Das finde ich auch total niedlich.

    Ich habe mich auch mal so schön blamiert. Ich bin evangelisch und schreibe ein Buch über eine Nonne in der Reformationszeit. Um das Klosterleben richtig kennenzulernen, durfte ich eine Woche lang in einem Benediktinerinnenkloster wohnen. Ich durfte zwar an allen Gebetszeiten teilnehmen, aber nicht am Abendmahl. Jeden Morgen stellte ich mich als Letzte in die Reihe der Schwestern, und wenn ich beim Priester angekommen war, sollte ich die Hand aufs Herz legen. Daraufhin legte mir der Priester die Hand auf und segnete mich. Das ging sechs Tage lang gut. Am siebten Tag erschien ein anderer Priester, und niemand hatte ihm gesagt, dass sich eine Protestantin unter den Gläubigen befand. Ich stand vor ihm, die Hand auf dem Herzen und sah ihn an. Er hielt mir die Oblate vor mein Gesicht und wartete. Ich spürte die Blicke der Schwestern förmlich in meinem Rücken und wurde knallrot. Ich mag es nicht so gerne, wenn mir so viele Menschen zusehen. Ich konnte gar nicht richtig überlegen, nahm ihm die Oblate aus der Hand und ging auf meinem Platz. Die Schwestern blieben alle ganz ruhig, aber hinterher wurde mir erzählt, dass sich alle glänzend über mich amüsiert haben ;o)

    In meinem Bibelgesprächskreis nähern wir uns der Stelle mit dem Abendmahl. Wenn Du nichts dagegen hast, würde ich diese Stelle von Deinem ersten Abendmahl gerne vorlesen. Die anderen sind alle um die 80 und haben keinen Computer. Ich hatte ihnen schon erzählt, dass Du Deine erste Bibel halb aufgeraucht hast – die andere Geschichte würde ich ihnen auch gerne erzählen :o)

     

    Antworten
  11. Ruben

    Johannes Kapitel 6 meine ich ist schon ganz wichtig um zu verstehen was bei einer Eucharistiefeier (katholisch) vor sich geht – nicht umsonst heißt das auch die große Brotrede. Siehe unten ein paar entscheidende Verse wie: Mein Fleisch ist wirklich eine Speise! Das die, die Jesus das sagen hörten es auch genauso Verstanden haben ("Er meint das nicht symbolisch sondern ganz ernst, wir sollen IHN essen) merkt man daran, dass es dann heißt:

    "60Viele seiner Jünger, die ihm zuhörten, sagten: Was er sagt, ist unerträglich. Wer kann das anhören?…66Daraufhin zogen sich viele Jünger zurück und wanderten nicht mehr mit ihm umher."

     

    Sie halten das, was Jesus sagt nicht aus! Warum nicht? Weil es ein Skandal ist-seinen Leib sollen wir essen, sein Blut trinken – das ist ja noch schlimmer, immerhin ist Blutgenuß verboten usw. Also von der Bibel her meine ich ist es sehr klar, das Jesus das wirklich ernst gemeint hat, wenn er von Leib und Blut redet! (siehe 1 Korinther 11: …"Denn wer davon isst und trinkt, ohne zu bedenken, dass es der Leib des Herrn ist, der zieht sich das Gericht zu, indem er isst und trinkt"

     

    "Ich bin das lebendige Brot, das vom Himmel herabgekommen ist. Wer von diesem Brot isst, wird in Ewigkeit leben. Das Brot, das ich geben werde, ist mein Fleisch, (ich gebe es hin) für das Leben der Welt. 52Da stritten sich die Juden und sagten: Wie kann er uns sein Fleisch zu essen geben?53Jesus sagte zu ihnen: Amen, amen, das sage ich euch: Wenn ihr das Fleisch des Menschensohnes nicht esst und sein Blut nicht trinkt, habt ihr das Leben nicht in euch.54Wer mein Fleisch isst und mein Blut trinkt, hat das ewige Leben, und ich werde ihn auferwecken am Letzten Tag.55Denn mein Fleisch ist wirklich eine Speise und mein Blut ist wirklich ein Trank.

    56Wer mein Fleisch isst und mein Blut trinkt, der bleibt in mir und ich bleibe in ihm."

     ><>

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    1. irene

      Genau, Ruben. Und deswegen gibt es das Fest Fronleichnam, das wir gestern feierlich begangen haben, auch nur bei den Katholiken. Da feiern wir genau das: Dass Jesus wirklich u wahrhaftig in diesem kleinen Stück Brot (und im Wein) gegenwärtig ist und sich uns hingibt. Fronleichnam ist ein mitelhochdeutsches Wort und bedeutet "Leib des Herrn", die englischsprachigen Katholiken nennen es demzufolge "Corpus Christi". Es ist ein wirklich schwer zu verstehendes Mysterium, man kann sich nur entscheiden, dieses göttliche Geschenk anzunehmen in Glauben und Vertrauen. Thomas von Aquin hat die Hymnen zum Fest verfasst und wir singen daher auch:"…was sich dem Verstand entziehet, sieht der Glaube ein"

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  12. Helga N.

    wer im Gottesdienst das Abendmahl bekommt wird hoffentlich darauf hingewiesn. Aber das Gute ist Gott ist sehr gnädig!!!

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  13. Siegfried

    Die Einsetzung des Mahles des Herrn 26 Als sie nun aßen, nahm Jesus das Brot, dankte, brach es, gab es den Jüngern und sprach: Nehmet, esset! Das ist mein Leib. (1. Korinther 10.16) (1. Korinther 11.23-25) 27 Und er nahm den Kelch, dankte, gab ihnen denselben und sprach: Trinket alle daraus! 28 Denn das ist mein Blut des Bundes, welches für viele vergossen wird zur Vergebung der Sünden! (2. Mose 24.8) (Jeremia 31.31) (Hebräer 9.15-16) 29 Ich sage euch aber, ich werde von jetzt an von diesem Gewächs des Weinstocks nicht mehr trinken, bis zu jenem Tage, da ich es neu mit euch trinken werde im Reiche meines Vaters.

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  14. Helga

    Bei uns kaspert niemand beim heiligen Abendmahl. Und kein Kind bekommt vor der Konfirmation Brot und Wein. Kinder werden gesegnet.

    Antworten
    1. Mandy Artikelautor

      Hallo Helga, wen sprichst Du denn an?

      ​Wenn Du mein Erlebnis meinst, ich war damals um die 23 und ich hatte noch nie ein Abendmahl bzw. einen Gottesdienst erlebt. Da ging es nicht ums kaspern, sondern ich wusste überhaupt nicht um was es geht. Mir war das sehr peinlich und ich wäre am liebsten im Boden versunken. Mittlerweile kann ich drüber lächeln – ich glaube Gott tut das auch.

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    2. Ichkönntebrüllen

      Helga, ich versteh nicht, dass so viele Menschen immer meckern müssen, wo es nichts zu meckern gibt. Wenn man Mandy’s Beitrag liest, findet man nichts, in wie weit sie einen doofen Witz machen wollte. Ich könnte einmal mehr br….. :-)

      Antworten
  15. Johanna

    Mir ist da auch vor Kurzem etwas Unangenehmes passiert. Ich war das erste Mal bei einer kleinen katholischen Hausmesse. Der Pfarrer hat mir die Hostie in die Hand gegeben und daneben stand ein Mann mit dem Kelch Wein. Leider war ich auch die erste in der Reihe und hatte keine Chance gehabt, mir bei den anderen abzugucken, wie das da so läuft. Er hat mir den Kelch also hingehalten, aber nicht zum Trinken und ich habe ihn nur ganz verloren und unsicher angeschaut und wusste einfach nicht, was ich machen sollte. Hostie eintunken? Kelch selber nehmen und trinken? Keine Ahnung. Hab dann nur irgendwas gemurmelt und bin zurück an meinen Platz. Superpeinlich. Ich kannte das mit dem Kelch halt so nicht. Habe danach gesehen, dass sie die Hostie wohl nur symbolisch in den Kelch "getunkt" haben. Naja.

    Das unterschiedliche Abendmahlverständnis von Katholiken und anderen christlichen Gruppierungen beschäftigt mich zur Zeit auch. Ich heirate dieses Jahr einen Protestanten (der aber leider mit dem Glauben bis auf das Papier nicht so viel anfangen kann) und habe auch sonst viel mit Christen anderer Konfessionen zu tun und durfte von diesen wirklich viel über einen lebendigen Glauben lernen. Wir heiraten nun katholisch und normalerweise wird dann ein Wortgottesdienst (= Messe ohne Abendmahl) gefeiert, weil streng genommen nur Katholiken an der Eucharistie teilnehmen dürfen (was mich sehr traurig macht, aber der Pfarrer hat es mir dann nachvollziehbar erklärt. Für ihn ist da wirklich Jesus in Wein und Brot, beides ist nach der Wandlung heilig, und für Protestanten ist es eben "nur" Brot und Wein zur Erinnerung. Er sagt, er hat kein Problem damit, wenn Christen anderer Konfession teilnehmen, die das genauso sehen und würdigen können (er weiß ja im Normalfall eh nicht, wer da nun so alles nach vorne kommt und welcher Konfession die Leute angehören), aber wenn jemand das eigentlich nicht glaubt, dafür ist ihm das einfach zu wertvoll und schade.) Wir werden bei unserer Vermählung nun trotzdem Eucharistie feiern und es dürfen alle teilnehmen, die sich aus einem lebendigen Glauben heraus zur Gemeinschaft mit Jesus berufen fühlen (was für mich wichtig war – wenn es so gewesen wäre, dass wirklich nur die Katholiken teilnehmen dürfen, dann hätte ich lieber ganz darauf verzichtet, denn das tut wirklich weh) und meinen Verlobten wird er beim Abendmahl nur segnen (weil er damit eben generell ziemlich wenig anfangen kann, nicht weil er nicht katholisch ist).

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  16. Claudia

    Ich finde es ueberhaupt nicht gut, dass schon Kinder vor der Konfirmation das Abendmahl bekommen.

    Meine Meinung ist, dass z.B. 8-Jaehrige noch nicht verstehen koennen, was Abendmahl eigentlich bedeutet. Das erste Mal sollten Jugendliche bei der Konfirmation (Einsegnung) das Heilige Abendmahl gereicht bekommen. Im Konfirmandenunterricht lernen sie dann und es wird ihnen bewusst, was es wirklich bedeutet.

    Ich finde es gut, wie es bei euch gehandhabt wird, Helga, dass Kinder "GESEGNET" werden.

     

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  17. Claudia Schneider

    Nun, ich bin Katholisch getauft und hatte meine Erstkommunion mit 9 Jahren, vorher gab es keinen Leib Christi für uns, das ist kath. Gesetz und auch ganz gut so, finde ich. Viele Jahrzehnte später, ergab es sich, dass ich als geschiedene Frau nicht mehr kirchlich, also kath. oder evangelisch heiraten durfte. Also heirateten wir standesamtlich, schade, echt, es war immer mein Wunsch gewesen, einmal kirchlich zu heiraten und auch als weisse Braut. Mein erster Ehemann war bereits verwitwet und evangelisch, aber eben auch nur auf dem Papier. Als ich für die evangelische Kirche als Mesnerin gearbeitet habe, stellten sich die Pastoren die Frage, ob man mich nun zum Abendmahl gehen lassen dürfe oder nicht. Man ließ mich schließlich zum Abendmahl zu und ich bekam Traubensaft statt Wein, was meinem Wunsch entsprach, weil ich ja bereits viele Jahre lang schon abstinent und trocken lebte. Leider hatte diese Art des Abendmahles seine "Magie" bei mir verloren. Es bedeutete mir nichts mehr, ich ging nur noch zum Abendmahl, weil ich eine Art berufliche Verpflichtung dazu hatte, mehr aber nicht mehr. Das finde ich bis zum heutigen Tage sehr schade und traurig.

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  18. Tina

    Mein erstes Abendmahl habe ich kurz vor der Konfirmation bei einer Konfirmandenfreizeit erhalten. Da waren wir aber auch schon darauf vorbereitet.
    In meiner jetzigen Gemeinde ist grundsätzlich jeder zum Abendmahl eingeladen, was auch extra vorher gesagt wird.
    Meistens gibt es Einzelkelche. Jeder kann zwischen Wein und Traubensaft auswählen. Alle stellen sich im Kreis um den Altar herum auf. Nach der Austeilung des Abendmahls fassen sich alle an den Händen und der Pastor oder die Pastorin spricht einen Segen.
    Ich finde es so sehr schön, weil gerade auch die Gemeinschaft betont wird.
    Grundsätzlich glaube ich, dass Jesus bei jedem Gottesdienst, bei jeder Andacht und sogar bei den Haus- und Bibelkreisen anwesend ist, denn er hat ja gesagt :“Wo sich zwei oder drei in meinem Namen versammeln, da bin ich mitten unter ihnen. „

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  19. Backmisch

    Liebe Claudia,

    ich wünsche Dir dass sich Dein Erleben des Abendmahls völlig ändert und dass
    es zu einem Fest mit unaussprechlicher Freude für Dich wird.
    Ich wünsche Dir dass Dir Jesus dort auch begegnet.
    Jesus freut sich so sehr auf Dich.

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  20. Klaus

    das ist köstlich, Mandy. Du nimmst Jesus in Dich auf. Du nimmst den kompletten Kelch, deshalb ist er jetzt voll in Dir. – Okay, kein Problem. Die anderen haben auch noch etwas bekommen. Gott schenkt nach. :-)

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  21. Kevin

    Mandy…: Dich braucht man entweder öfter auf Erden oder mehr!! LG aus Wuppertal, ReLax Family(Monika Maus…). Du bist toll!

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