Bin ich gut genug?

DU bist von Gott unendlich geliebt – sein Fingerabdruck – und deshalb was ganz Besonderes!

Das ist eine Tatsache, denn Gott ist die Liebe in Person – 1. Johannes 4, 16.

Glaubst Du das eigentlich?
Vielleicht glaubst Du ja schon, dass Gott Dich liebt, aber irgendwie verstehst Du nicht, warum er von Dir so beeindruckt ist?! 

Du bist was Besonderes, weil Du unverwechselbar und einzigartig bist. Du sollst nicht sein wie ich und ich soll nicht sein wie Du. Wir würden relativ schnell unglücklich werden, wenn wir versuchen, so drauf zu sein wie jemand anderes. Das tut einfach nicht gut.

Denn dahinter steckt: "So wie ich bin, bin ich nicht gut genug … ." und das ist eine ganz große Lüge! Glaub das bloß nicht! Bei Gott musst Du nicht "gut genug" sein.


Vielleicht hast Du ja Kinder … und vielleicht kennst Du es, wenn sie Dir z.B. beim Putzen oder Kehren helfen wollen. Sie nehmen ihren kleinen Besen und kehren munter drauf los. Natürlich ist danach nicht alles blitzblank und Du musst es wahrscheinlich selbst nochmal ordentlich machen, aber Du weißt, Dein Kind hat sein Bestes getan hat. Du wirst es loben und jede Mutter macht es wahrscheinlich stolz, wenn sie merkt, mein Kind möchte mir helfen – es macht nach, was ich tue und hat daran auch noch seine Freude. :-)
 

Ähnlich ist das mit Gott. Ich schätze, er erwartet, dass Du das, was Du tust, so gut tust, wie Du es kannst. Er erwartet nicht, dass Du etwas tust, wozu Du gar nicht in der Lage bist. Und er wünscht sich, dass Du das selbst auch erkennst und ihn um Hilfe bittest, für die Dinge, die Du eben alleine nicht schaffst.

Gott gibt Dir alles, was Du brauchst, nicht weil Du Dir es verdient hast, sondern weil er Dich liebt!

Das zu begreifen, gerade wenn man sich selbst nicht mag, ist schwer und dauert seine Zeit. Vielleicht ist es auch immer wieder ein Kampf gegen die Lügen und blöden Gedanken ("Du bist nicht gut genug …."). Verbringe nicht einen Großteil Deiner Zeit damit, Dich ändern zu wollen!

Sei wie Du bist, bitte Gott um Hilfe, wo Du sie brauchst, und lass Dich Stück für Stück von ihm
verändern.


Im 2. Korinther 12, 9 sagt Jesus:

"Meine Gnade ist alles, was du brauchst."

Kein Fehler, den Du jemals machen wirst, ist krass genug, dass Gott zu Dir sagen würde: "Ich liebe Dich nicht mehr, geh' mir aus den Augen!" 

Nein, er liebt Dich, egal was für Mist Du auch immer gebaut hast oder wie fehlerhaft Du bist! – ER liebt Dich … unendlich!


Seine Gnade und seine Vergebung sind kostenlose Geschenke! Nimmst Du sie an?

 

Alles Liebe
Deine Mandy

 

© Foto: Eva Jung / Godnews.de

 


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Dieser Beitrag wurde am 15. Januar 2014 veröffentlicht.

32 Gedanken zu „Bin ich gut genug?

  1. Gabi

    Vielen Dank für den guten Text, liebe Mandy – und Colin für das wunderbare Vorlesen (musste es mir gleich zweimal anhören)

    Ich glaube, das ist ein ganz dickes Problem in der Christenheit. Als Kind wurde uns doch ziemlich deutlich gesagt, wenn man immer brav ist und lieb zu seinen Mitmenschen und möglichst wenig sündigt, dann kommt man in den Himmel. Nix von Gnade und so …   Unter anderem deshalb wenden sich bestimmt so viele Menschen von Gott und der der Kirche ab, weil sie das Gefühl haben, sowieso "nicht gut genug" zu sein. Schade.

     

    Antworten
  2. Sabine

    Wunderbarer Beitrag. Super. …

    Liebe Mandy, schreib doch mal einen Beitrag über 'Wie beten man (richtig)'. Ich bin immer beeindruckt, wie Du mit Gott sprichst und und Betest. Ich frage mich, wie ich das auch tun kann. Gib es da Regeln, z.B. soll ich eine Bibelstelle erst nennen und dann diese erbeten oder reicht nur einfaches freies Sprechen oder Psalmen oder oder oder…… Danke, wenn Du dir da mal Gedanken machst.

    Antworten
    1. Dorothea

      Liebe Sabine,

      Gott freut sich über seine Kinder. Jesus sagt uns, dass er für uns wie ein Papa im Himmel ist – und ein Papa braucht keine "braven Mädchen oder Jungen, die ihm Gedichte aufsagen" (wenn man beten damit vergleichen will), sondern welche, die ihm in allen Lebenslagen vertrauen und das anvertrauen, was sie bewegt. Beten hat meiner Meinung nach sehr viel mit der Frage zu tun, wie man sich Gott vorstellt. Mir half es sehr, Gottesbilder zu hinterfragen – denn sie können den Glauben einengen. Gott ist ein Gott, der uns Freiheit schenkt, so wie ein Papa seinen Kindern Freiheit lässt, Erfahrungen zu machen. Gleichzeitig ist Gott der gute Hirte (und es gibt noch viele andere Bilder für Gott in der Bibel), der uns nachgeht.
      Lies einfach zum Einstieg einmal das Lukas-Evangelium – am Besten in einer Übersetzung, deren Sprache Du gut verstehst (z.B. Gute Nachricht Bibel, Hoffnung für alle, Neue Genfer Übersetzung…) und mache Dir selbst ein Bild davon, was Jesus zum Thema Gebet dort sagt. Noch besser wäre es, wenn Du Menschen findest, mit denen Du gemeinsam beten und in der Bibel lesen kannst. Viele Kirchengemeinden unterstützen Hauskreisarbeit und in vielen Landeskirchen gibt es entsprechende Ansprechpartner, die einem weiterhelfen. Für die EKD ist die zentrale Anlaufstelle dazu: http://www.a-m-d.de/hauskreise/ – zurück zu Deiner Frage:
      Wir brauchen weder "plappern wie die Heiden", noch eine bestimmte Form einhalten – gleichzeitig lehrt Jesus aber das Vater-Unser auf die Frage hin, wie wir beten sollen als ein Beispiel dafür, was im Blick auf Gebet wichtig ist. Wenn ich das Vater-Unser bete, dann möchte ich es bewusst und nicht als ein "Aufsagen" sprechen d.h. ich überlege und nehme mir dafür Zeit.
      Ein tolles Buch zum Gebet, dass mir sehr half ist: "Aufbruch zur Stille" von Pastor Bill Hybels – er schreibt sehr ehrlich über die Chancen des Gebets, Gebetstagebuch, Gottesbild und Gebet (sein Vater war für ihn ein großes Vorbild, weil er ihm viel anvertraute und daher war sein eigenes Gottesbild von Haus aus positiv geprägt).
      Ich wünsche Dir viele gute Erfahrungen mit dem Gebet und einem Glauben an Jesus Christus, der Gespräch mit ihm ist…
      LG
      Doro

      Antworten
    2. Hoffnung

      Hallo Sabine–da hast du was ganz besonderes bei mir angesprochen–denn ich tu mir da sehrrrrrrr schwer

      Danke

      gesegnete Zeit

      Lg sendet Hoffnung

      Antworten
  3. Marie

    Hallo!

    Zunächst einmal, ich bin wiedergeborener Christ. Daher finde ich alles gut, was meinen Retter und Herrn Jesus bekannt macht. ABER: Ich finde, dass hier auf der Seite das Evangelium nicht so gut rauskommt. Ja, Gott liebt uns (Joh 3:16), aber warum sollte sich ein Nichtchrist dann zu Gott und von der Sünde drehen?

    Das ist ja fast so, als würde man jemandem ein Medikament für Krebs schenken, der nicht mal weiß dass er die Krankheit hat. Man muss doch den Menschen zuerst klarmachen warum sie von Gott getrennt sind, und dass sie niemals durch gute Werke zu Gott gelangen können, weil er heilig ist. Nur deswegen ist das Evangelium die gute Nachricht. Gott ist nicht von mir beeindruckt. In der Bibel steht, dass er selbst meine guten Werke wie eine benutzte Binde ansieht. Er ist nicht beeindruckt von Christen, und erst recht nicht von Menschen, die gegen ihn rebellieren!!!

    Das Gottesbild was fürr mich durch diese Seite entsteht ist das eines „Kuschelgottes“ dessen Welt sich um mich dreht. Der Gott der Bibel hingegen ruft uns zur Umkehr auf. Wir sollen nach seinem Willen für Ihn leben, nicht Er für uns. Er ist heilig und hasst Sünde. Und trotzdem hat er einen Weg geschaffen, wie Sünder zu Ihm kommen können. Nur durch seine Gnade und für seine Ehre.

    Ich möchte diese Seite nicht schlecht machen. Aber ich liebe Gott und Menschen, und ich will nicht, dass jemand verloren geht weil er das falsche Evangelium gehört hat und glaubt, ohne Buße und eine echte Herzensveränderung gerettet zu sein.

    Antworten
    1. luise

      ich seh das so wie du.aber ich empfinde die seite nicht als kuschelvariante.mandy bringt das sehr gut und menschenah rüber OHNE VORURTEILE!

      genau das ist es was gott uns lehrt.man soll keine vorurteile gegen jmd. haben,weil man nicht besser oder schlechter ist,da wir alle von gott sind.viele menschen verstehen das aber nicht und denken sie wären bessere menschen,wenn sie bestimmte dinge tun oder haben.das ist aber genau falsch so zu denken.und damit wirst du nie den weg zu gott finden wenn du so hartnäckig bei dieser vorstellung bleibst ,wie ein mensch zu sein hat.es mag ja sein das andere fehler haben aber zuerst sollte man immer bei sich selber schauen bevor man andere fertig macht weil sie z.b "faul" "undankbar" "geizig" etc sind.denn du bist von gott ,du kannst sein licht nur dann anderen nahe bringen,wenn du anderen ein vorbild sein kannst.das ist auch in gottes sinne.das ist auch wahre liebe.denn :gott ist liebe! das ist sein plan!Liebe geben und voneinander lernen.kein mensch ist perfekt.aber Jesus liebe ist so stark ,dass er sogar Vergewaltigern,Mördern,Prostituierten verzeiht.Menschen die wirklich von Gott sich abgewant haben.Unsere Aufgabe besteht es darin diesen Menschen zu helfen:Das heißt jetzt nicht dass man Vergewaltigern seine Kinder anvertrauen sollte,sondern dass  sie lernen das ihr verhalten nicht richtig war und sie das aber von sich aus verstehen.Das kann man aber nur dann tun,wenn man Geduld aufweisen kann und sie zu diesem Weg ,zu Gott,begleitet indem man ihnen selber aufzeigt,dass man keine Gewalt anwenden muss sondern dass es auch anders geht.Es ist aber auch wichtig dass man auch seine Meinung sagen kann.Das heißt jetzt nicht dass man alles durchgehen lassen muss.Wenn du das unter Kuschelvariante meinst.:-)

      Aufjedenfall will ich damit sagen,dass ich riesen Respekt vor Jesus habe.Weil er so handelt wie sonst niemand handeln würde.

       

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    2. Mandy Artikelautor

      Liebe Marie.

      Ich möchte gerne wissen wie lange meine Seite schon kennst und wieviele Artikel Du im groben gelesen hast?

      Du hast Recht mit allem, was Du sagst. Nur bedenke, ich will und kann nicht in jedem einzelnen Artikel drauf eingehen was Jesus getan hat, warum er es getan hat und was das der Mensch damit zu tun hat und wie er nun sein Leben ändern sollte – auf frommdeutsch, die komplette Heilsgeschichte erklären.

      In diesem Artikel geht es darum, dass Menschen oftmals denken "Ich muss so und so sein, sonst liebt mich Gott nicht!" – das ist nicht so und ne ganz große Lüge und ich bin überzeugt, dass es in Seinem Sinne ist, dass wir den Menschen sagen das sie unendlich geliebt sind. Es geht nicht darum einen "Kuschelgott" aus ihm zu machen, sondern den Menschen rüberzubringen, dass er bedigungslos liebt.

      Alles Gute.
      Mandy
       

      Antworten
      1. Marie

        Liebe Mandy, liebe Luise,

        Ich wollte euch nicht angreifen und ich bin froh dass ihr es genauso seht wie ich. Ich wollte nur darauf hinweisen, dass es uns oft leichter fällt von Gottes Liebe zu sprechen als davon, dass er Sünder, die Jesus nicht annehmen nicht in den Himmel lässt.

        Luise, ich weiß natürlich, dass niemand perfekt ist, ich am allerwenigsten. Und ja, Gott kann sogar dem schlimmsten Sünder vergeben. Aber nicht nur Mörder brauchen Jesus, sondern jeder, weil ja alle gesündigt haben. Das muss man den Menschen erst mal klarmachen, weil viele ja denken dass sie gut genug sind. Und wenn man den Menschen nur sagt dass Gott sie unendlich liebt, dann denken sie dass Gott sie so liebt weil sie selbst so toll sind. Und mit der Einstellung kann man meiner Meinung nach keine richtige Beziehung zu Gott haben.

        Außerdem , wenn man wirklich angenommen hat was Jesus für uns getan hat dann hat man auch ne andere Einstellung zur Sünde. Denn dann will man garnicht mehr sündigen und ist traurig, wenn man etwas tut was gegen Gottes Willen ist. Mit „Kuschelgott“ meine ich also einen Gott, dem es egal ist wenn man weiterhin in Sünde lebt und Spaß daran hat, der jeden in den Himmel lässt, der nur Liebe Liebe Liebe ist aber nicht gerecht.
        Unser Gott ist Liebe, aber die zeigt er durch die Erfüllung seiner Gerechtigkeit mit Jesus der für uns am Kreuz gestorben ist.

        @Mandy, du hast Recht. Natürlich kannst du nicht in jedem Post auf alles eingehen. Und ich habe tatsächlich noch nicht sehr viele deiner Artikel gelesen.
        Wie bereits zuvor erwähnt, ist kein Mensch perfekt. Gott kann Menschen in jeder Situation retten. Und Er liebte uns schon bevor wir Christen wurden. Aber seine Liebe geht noch weiter, so weit, dass er uns nicht da lässt sondern uns verändert wenn wir ihm nachfolgen. Wenn man sich garnicht ändern will, weil man sich selbst schon als sehr gut empfindet und denkt, dass „Gott mich ja eh liebt, egal was ich mache“ dann würde ich mir ernsthafte Gedanken über meine Rettung machen. Deswegen finde ich dass man vorsichtig sein muss, wenn man über Gottes Liebe zu den Menschen spricht.

        Das wollte ich nur loswerden, damit ich sicher sein kann, dass hier die ganze Wahrheit verbreitet wird und Menschen wirklich gerettet werden.

        Gottes Segen!

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  4. Emmis Mama

    Liebe Mandy, vielen Dank für deinen Blog. Es bewegt mich, weil ich selbst erst auf schmerzhafte Weise lernen musste, wie tief Gottes Liebe ist und wie wenig wir dafür tun müssen. Hier ist meine Geschichte (ich denke, sie passt ganz gut zum Thema):

    Vor etwa zwei Jahren wurde unsere geliebte Tochter Emmi geboren. Stolz und glücklich waren wir über unser winzigkleines Mädchen mit den Knopfaugen und der einsamen Locke auf dem Kopf. Am nächsten Tag wurde sie wegen ihrer auffälligen Atmung auf die Säuglingsintensivstation verlegt. „Faziale Dysmorphiezeichen“ meinten die Ärzte zu entdecken. Zu deutsch: „Sie sieht behindert aus!“ Ungläubig und wütend war ich. Doch leider hatten die Ärzte Recht und die Diagnose war ein brutaler Schlag ins Gesicht: Unsere Tochter hat einen sehr schwerwiegenden genetischen Defekt. Für uns so selbstverständliche Dinge, wie sitzen, laufen, selber essen oder sprechen wird sie wohl nie lernen.

    Wir fuhren eine emotionale Achterbahn: Die Freude über die Geburt unseres kleinen Mädchens wich einem Nicht-wahr-haben-wollen, dann Verzweiflung, Trauer, Hoffnung, Zweifel, Sorge, Wut. Nun hatten wir unsere lang ersehnte Tochter und gleichzeitig fehlte ein Stück. Ein großes, so wichtiges Stück. So viel von dem, was wir ihr wünschten für ihr Leben, für unser Leben, zerbrach einfach. Ich fühlte mich, als sei mein geliebtes Kindes gestorben und trauerte so sehr. Und dennoch war mein kleines Mädchen da und wollte geliebt werden. Wir liebten sie und doch weinten wir so sehr und klagten Gott, er möge doch dieses Elend wegnehmen. Aber Gott schwieg.

    Er schwieg all die Wochen, die wir wegen Emmis instabiler Atmung auf der Säuglingsintensivstation verbrachten, und auch später als uns, wieder zuhause, die (Fehl)Alarme der Überwachungs- und Beatmungsmonitore des Nachts den Schlaf raubten. Er verhinderte es nicht, dass unsere Kleine immer wieder keine Luft bekam, und in Todesangst wimmerte und japste oder sie monatelang unter diversen scheinbar nie endenden Infekten litt. Und als wäre das nicht genug, tat es mir so unglaublich weh zu sehen, wie gleichaltrige Kinder anfingen zu greifen und zu laufen, an Apfelschnitzen zu knabbern und zu plappern, während unsere Emmi das immer größer werdende Baby blieb, das mit großen, verwirrten Augen die Welt um sich herum nicht verstand. Immerhin stellte Gott uns wertvolle Freunde und Verwandte zur Seite, die uns aufopferungsbereit halfen und auch unsere Zweifel und Klagen aushielten. Und ich habe mich monatelang an Gott geklammert, wie ein Ertrinkender an einen Strohhalm. Ich wollte und konnte den Glauben an einen guten, allmächtigen und liebevollen Gott einfach nicht aufgeben, auch wenn ich mich bisweilen sehr im Stich gelassen fühlte.

    Es hat lange gedauert bis ich langsam verstand, wie ähnlich Gottes Geschichte mit uns Menschen eigentlich unserer Situation mit Emmi ist. Dieser heftige, bisweilen überwältigende Schmerz darüber, dass meine Tochter nie so sein würde, wie sie hätte sein können und zu sehen, wie sie darunter leidet, dass ihr Körper nicht so funktioniert, wie er sollte, diesen Schmerz, den kennt Gott gut. Auch er hat sich uns eigentlich anders gewünscht als wir sind, nämlich als innerlich gesunde und freie Menschen. Aber das Böse haftet wie so ein genetischer Defekt an uns und wir leiden unter den Folgen. Was für ein Schmerz muss das für Gott sein, zu sehen, wie seine geliebten Menschlein so fern von dem sind, was er sich für sie vorgestellt hat. All dies Leid hat er sich nie für uns gewünscht. Und wie hilflos ist er, weil wir uns so oft nicht von ihm helfen lassen wollen. Ich glaube, Gott fühlt da sehr  ähnlich wie wir, wenn wir uns mit Emmis Behinderung auseinandersetzen.

    Aber stärker als der Schmerz ist die Liebe. Heute, über ein Jahr später, kann ich mehr denn je sagen: Emmi ist geliebt. Sie muss nichts leisten, um geliebt zu werden. Sie muss nichts besonderes sein. Sie ist einfach geliebt, so wie sie ist. Natürlich wünsche ich mir nichts mehr, als dass sie mal laufen lernt, oder selber essen oder sprechen. Aber selbst wenn sie keines dieser Dinge lernt, ist sie geliebt. Wenn sie lacht, lachen wir mit, ihr allerkleinster Fortschritt wird gefeiert. Aber wenn sie mal nicht lacht und keinen Fortschritt macht, ist sie trotzdem geliebt. Und so, davon bin ich überzeugt, liebt Gott uns. Nicht dafür, dass wir Großartiges leisten und irgendwas Besonderes sind, sondern einfach, weil wir sind.

    Gott selber hat in seiner Liebe zu uns Menschen sich voll und ganz auf den Schmerz der Liebe eingelassen. Er ging so weit, dass er selbst auf diese Erde kam und sich ans Kreuz schlagen ließ, damit er uns helfen kann. Mit dieser Tat machte er den Schmerz der Liebe so real, wie Schmerz nur sein kann. Er durchlitt den Schmerz nicht nur psychisch, sondern auf physisch, bis dahin, dass es seinen Körper zerstörte. Aber dadurch wurde es für uns möglich, heil zu werden und frei von den Dingen, die uns belasten und mit denen wir uns selber belasten. Jeden kleinen Schritt, den wir auf ihn zu machen, feiert er. Aber seine Liebe zu uns ist nicht davon abhängig, wie gut wir laufen, ob wir überhaupt in irgendeine Richtung laufen oder wie oft wir unterwegs fallen. Wir sind so oder so bedingungslos geliebt –

    Geliebt, wie ein kleines behindertes Mädchen, das seiner Mama und Papa wohl niemals sagen können wird, wie sehr es sie liebt, und das trotzdem jeden Tag mit Tränen und mit Lachen geliebt wird.

    Emmis Mama

    Antworten
    1. Hanna

      Liebe Emmis Mama,

       

      selbst Mutter habe ich Deinen Bericht soeben  gelesen und bin tiefst berührt über Deine Worte und auch Deinen Vergleich. Hab vielen Dank, dass Du diese Geschichte hier eingestellt hast und ich wünsche Euch mit Emmi weiterhin unglaublich reichen Segen und Berührung Gottes.

      Antworten
    2. Andreas

      Liebe Mama von Emmi,
      vielen Dank für dieses bewegende Zeugnis Eures Lebens und Erlebens mit Gott. Ich sitze hier im Hotel und freue mich zutiefst von Deinem Festhalten auch in verzweifelten Situationen lesen zu dürfen. Nicht weil wir durchgeknallt sind, sondern weil wir wissen, dass Jesus alternativlos ist. Und dass Emmi so wunderbare Eltern hat. Ich kann die Geborgenheit dieser Liebe bis hierher spüren. Und mit Paulus bin ich davon überzeugt, dass all das, was wir hier durchleiden, nichts ist im Vergleich zu der Herrlichkeit, die uns bei Jesus erwartet. Erst recht, wenn ich einen Anfang dieser Herrlichkeit schon in Deiner Befähigung zu diesem von Dir erzahlten Handeln durchscheinen spüre und auch in meinem Leben immer wieder davon ergriffen werde. Danke Gott für Emmi, danke Gott für unsere Emma und danke für die Mittel, die allein von Dir kommen, dies alles schaffen zu können.

      Antworten
  5. Gabi

    Hallo Emmis Mama

    Toll, dass Ihr Euren kleinen Schatz trotz ihrer (Defizite ???) annehmen und lieben könnt. Ich durfte einige schwerstbehinderte Kinder kennenlernen, sie sind ein solches Geschenk und einfach wunderbar ! Und ich durfte Menschen kennenlernen, die ein solches Kind als Pflegekind aufgenommen haben. Selten habe ich so glückliche Eltern gesehen, diese Freude über ein kleines Lächeln, einen winzigen Fortschritt, herrlich.

    Deinen Vergleich finde ich sehr gut, so sehe ich das auch. Wir müssen uns immer wieder bewußt machen, dass Gott uns mit unseren Defiziten annimmt.

    Alles Gute für Euch, und ganz liebe Grüße an Euren kleinen Schatz Emma !   Gabi

    Antworten
  6. Hoffnung

    Ich Danke dir -für diese Aufmundernte Mail-Ja ich bin noch im 4 Monat–also im Babyalter–und ja ich überfordere mich selbst–Habe auch dieses Helfersyntom–und muß das nun mal etwas zurückschrauben–ich werde nun die Leute auf mich zukommenlassen und wer meine Hilfe benötigt bekommt sie von mir werde mich jedoch nicht mehr selbst anbieten-Dennoch wenn ich sehe wer Hilfe benötigt –dann helfe ich das ist Sonnenklar

    Ja ich bin froh das ich nun entlich einen liebvollen Dady habe–ist nicht ganz einfach aber es tut gut zu wissen–geliebt zu sein wie ich bin-Sind noch viele Baustellen offen-aber ich bin auf dem Weg und freu mich soooo sehr-Mit meinem Bräutigam Jesus und der Heilige Geist begleitet mich –wie schön dieses zu Erfaren Danke mein Himmlischer Vater-Jesus und der Heilige Geist Amen

    Liebe Julia dir möchte ich Danken für deine so schöne Seite und deine Seelen-Futter Mails Danke Danke

    Nun wünsche ich dir eine gesegnete Woche und Gottes segen

    Es grüßt dich lieb Dagmar

     

    Antworten
  7. Gerhard Lenz

    "Sei wie Du bist, bitte Gott um Hilfe, wo Du sie brauchst, und lass Dich Stück für Stück von ihm
    verändern." – So ist es! Wir müssen und können nicht aus eigener Kraft neue Menschen werden. Wir müssen nur fest in Jesus verwurzelt sein, den Kontakt zu ihm halten und pflegen, dann werden wir durch seine Liebe nach und nach verwandelt werden. So wie ein Baum! Der kann sich im Frühjahr noch so sehr anstrengen und quälen und wird dennoch keine Früchte hervorbringen. Wenn er sich aber der Sonne überlässt und genug Wasser und Wärme bekommt, wird er die ersten zarten Blüten hervorbringen, die sich bis zum Herbst in schöne Früchte verwandeln werden. So lässt Gott uns ein ganzes Leben lang Zeit, Jesus ähnlicher zu werden und im Glauben und in der Liebe zu wachsen. Er verliert nie Geduld mit uns, also sollten wir auch geduldiger mit uns selbst sein…

    Antworten
    1. Hoffnung

      Danke Gerhard

      Ich wünsche ihnen einen gesegneten Abend und ein gesegnetes Wochenende

      Gottes segen

      grüße sendet Dagmar

      Antworten
  8. kerstin

    Danke für den Blogartikel und dein Seelenfutter für mich passte

    ( ,, wie die Faust aufs Auge" )

    wiedermal Danke für die richtigen Worte zur rictigen Zeit Danke

    Antworten
  9. Lisa

    Liebe Mandy,

    ich habe zu deinem Artikel einige Fragen und würde es zu schätzen wissen, wenn sich jemand die Zeit nehmen würde, darauf zu antworten: Und zwar verstehe ich das mit der bedingungslosen Liebe nicht so ganz, bzw. stehen in der Bibel doch sinngemäß Sätze wie "Der Weg ins Verderben ist breit und die meisten Leute gehen ihn und das Tor der Vergebung ist schmal." (soll doch heißen, dass nicht jeder Christ in den Himmel kommt, sondern nur die, die es sich durch ihre Taten verdient haben, oder?), und auch etwas wie "Nicht jeder, der sich durch Worte zu Gott bekennt, wird in den Himmel kommen, sondern nur die, die durch ihre Taten bewiesen haben, dass sie zu Gott gehören."

    Meine Eltern sind gläubige Christen (und meine Mutter ist übrigens ganz begeistert von deiner Einkaufswagenchip-Idee :-))  und demnach bin ich im christlichen Glauben erzogen worden. Dann, als Erwachsene und Dolmetschsstudentin, habe ich mich gedanklich und spirituell vielen verschiedenen Dingen zugewendet und wollte das Christentum nicht mehr einfach so als die alleinige Wahrheit hinnehmen (auch, weil ich aufgrund meines Studiums und mehrerer Reisen viel mit Menschen aus anderen Kulturen und Religionen in Kontakt war, die von ihrer Sache genauso überzeugt sind wie z.B. du vom Christentum und ich mich fragte: Wer kann schon wissen, wer wirklich Recht hat?").

    Doch so würde die Suche nach dem woher und wohin, gut und schlecht, etc. nie ein Ende nehmen und ohne solide Prinzipien für mein Leben gerate ich immer wieder in Situationen, in denen ich das Gefühl habe, dass ich in einer Sackgasse gelandet bin und es so nicht mehr weitergeht. In solchen Momenten komme ich immer wieder zum Glauben an Gott und Jesus zurück und flehe sie an, mich zu retten. Und ich habe das Gefühl, gerettet zu werden – immer und immer wieder – und plötzlich wieder auf dem richtigen Weg zu sein.

     

    Aber manchmal erscheint mir Gottes Wort so idealistisch, dass ich oft einfach das Gefühl habe, nicht anders zu können, als dagegen zu verstoßen. Nehmen wir zum Beispiel die Sache mit dem außerehelichen Sex. Ich bin eine junge Frau Mitte 20, bin nicht verheiratet und habe auch nicht vor, in der nahen Zukunft zu heiraten (ganz einfach, weil ich alleine, bzw. mit meiner Familie und meinen Freunden ziemlich glücklich bin und auch kein potentieleller Ehemann in Aussicht ist). Gewisse menschliche Bedürfnisse habe ich aber natürlich trotzdem und die Aussicht, diese in den nächsten, sagen wir 5 – 10 Jahren (oder bis ich eben verheiratet bin) unterdrücken zu müssen, emfpinde ich doch als seeeeeeeeehr schwierig, um nicht zu sagen undurchführbar. Ok, ehrlich gesagt, mit meinen 25 Jahren bin ich sowieso keine Jungfrau mehr, aber wenn ich ein Leben mit Gott führen will, sollte das doch auf alle Lebensbereiche eine Auswirkung haben.

    Das war aber nur eines für viele Beispiele, in denen die Bibel uns Menschen Gebote auferlegt, deren Erfüllung einfach übermenschliche Willensstärke erfordern würden. Und obwohl ich eigentlich vom Christentum begeistert bin, habe ich dann solche Schuldgefühle, weil ich den Weg des Verderbens wähle oder mich eben im Herzen und mit Worten zu Gott bekenne, aber dann trotzdem geben sein Wort verstoße, dass ich mich wieder einmal vom Christentum abwende. Also, was meinst du dazu? Reicht es wirklich mit dem Herzen bei Gott zu sein oder müssen wir auch immer bemüht sein, durch unsere Taten Gott gerecht zu werden? Und falls du der Meinung bist, dass auch unsere Taten Gott gerecht werden sollen: Muss ich mich also auf ein extrem mühsames Leben einstellen? Denn die Erfüllung von Gottes Wort (z.B. der Bergpredigt) verlangt von uns doch beinahe übermenschliche Selbstdisziplin.

    Was meinst du zu der Angelegenheit mit dem außerehelichen Sex? Soll ich einfach so bald wie möglich heiraten, damit ich Sex haben kann? (Aber das erscheint mir auch nicht als besonders sinnvoll, wenn ich abgesehen von der Erfüllung körperlicher Gelüste ohne Partner mega-glücklich bin.)  Soll ich meditieren oder andere Methoden ausprobieren, um meine körperlichen Bedürfnisse zu unterdrücken? Ist das Verbot vom außerehelichen Sex in einer Zeit, in der zumindest in der westlichen Welt die meisten Menschen erst viel später oder überhaupt nicht heiraten, überhaupt noch relevant? Ich meine, sicher sollen wir Christen uns nicht immer den Strömungen der Zeit unterwerfen, aber ich studiere zum Beispiel noch und hätte schon auch gerne einen Mann, der wirklich zu mir passt und nicht irgendwen. 

    Bitte um Antwort.

    liebe Grüße,

    Lisa

    Antworten
    1. Mandy Artikelautor

      Hallo Lisa.

      Ein langer Kommentar, versuche ich dir mal zu antworten bzw. Dich zu Artikeln zu schicken, wo Du meine Antwort dazu finden kannst.

      Deine erste Frage; wie gehts in den Himmel durch gute Taten oder allein den Glauben an Jesus?
      Dazu passt dieser Artikel ganz gut: http://www.unendlichgeliebt.de/2013/02/01/wenn-tante-gerti-nicht-an-jesus-glaubte/

      Ich rate Dir Bibelstellen, die Du im Kopf hast und hier zitierst mit ", selbst nochmal nachzulesen bzw. das Kapitel davor. Dann findest Du raus in welchem Zusammenhang sie standen bzw. ob Du sie überhaupt richtig in Erinnerung hast.

      "Ihr könnt das Reich Gottes nur durch das enge Tor betreten. Die Straße zur Hölle ist breit und ihre Tür steht für die vielen weit offen, die sich für den bequemen Weg entscheiden.  Das Tor zum Leben dagegen ist eng und der Weg dorthin ist schmal, deshalb finden ihn nur wenige." – Matthäus 7, 13-14 NLB

      "Vom Tor der Vergebung" wie Du zitiert hast, steht da nix – würde auch wenig Sinn ergeben. Das Tor, das zum ewigen Leben führt (Johannes 10, 7-9) wird als eng beschieben. Das bedeutet nicht, dass es schwer wäre, Christ zu werden, sondern dass es nur einen Weg zum ewigen Leben bei Gott gibt und dass nur wenige Menschen sich entscheiden, diesen Weg zu gehen. Der Glaube an Jesus ist der einzige Weg in den Himmel, weil nur er für unsere Sünden starb.

      Die zweite Stelle die Du anschneidest kannst Du im Matthäus 7,21-23 noch korrekt nachlesen. 

      Stell Dir vor, ich sage ich habe Dich lieb – ich lieb Dich über alles. Aber nie nehme ich mir Zeit für Dich, ich rede auch nicht mit Dir und Deinen Rat will ich auch niemals hören. Was würdest Du dann denken? – ähnlich geht es Gott, der legt mehr Wert auf unseren Lebenswandel als auf bloße Worte, wo nix dahinter ist. Er sieht das Herz und durchschaut die Menschen, die nur fromm daher schwätzen, aber wo nur heiße Luft dahinter ist. 

      Zu diesem Thema passt ja auch gut der Beitrag, unter dem Du hier kommentiert hast.

      Welche Religion nun die richtige ist? Da gibt es natürlich ganz unterschiedliche Ansichten, die Dir ja auch schon begegnet sind. Ich habe Jesus mehrfach erlebt und bin deshalb überzeugt, dass er der einzig richtige Weg ist. Genau das werden Dir auch andere Leute aus verschiedenen Religionen erzählen …  mach Dich selbst auf die Suche Lisa! 

      Dazu passt auch der hier ganz gut: http://www.unendlichgeliebt.de/2013/09/26/warum-ich-das-wortchen-religios-nicht-mag

      Das Thema Sex vor der Ehe würde ich hier gar nicht bequatschen wollen, sondern unter diesem Artikel: http://www.unendlichgeliebt.de/2011/06/03/sex-vor-der-ehe/

      Denn das ufert oft aus – irgendwie diskutiert der Mensch da gern ewig drüber und dreht sich im Kreis.  Meine Meinung dazu findest Du in dem Artikel und vielleicht hilft Dir dort ja auch der ein oder andere Kommentar weiter.

      Das wars erstmal dazu, jetzt muss ich weiter. Hoffe Dir da einige gute Punkte zum nach- und weiterdenken gegeben zu haben.

      Lieben Gruß
      Mandy

       

      Antworten
  10. Uwe

    Mhhh aber Jesus schmeist auch einige in`s Höllenfeuer,… von wegen Scheiße bauen ohne Ende aber Unendlich Geliebt? … wie soll man das Verstehen? …. ( An jenem Tag des Gerichts werden viele zu mir sagen: 'Herr, haben wir nicht mit deinem Namen geweissagt? Herr, haben wir nicht mit deinem Namen Dämonen ausgetrieben und mit deinem Namen Wunder getan?'Doch dann werde ich ihnen unmissverständlich erklären: 'Ich habe euch nie gekannt! Macht euch fort, ihr Schufte!'" Matthäus 7, 22 – 23

    Antworten
    1. Mandy Artikelautor

      Gut, dass ich das nicht geschrieben habe, von wegen Scheiße bauen ohne Ende … ich denke unendlich geliebt, bedeutet tatsächlich unendlich. Gott liebt alle Scheißebauer, davon bin ich überzeugt. Nur ob sie Gott lieben, dass steht auf einen anderen Blatt. Und trotz seiner Liebe, lässt er nicht alles durchgehen … ich denke er weint um jeden einzelnen Menschen, der nix von ihm wissen will.

      Antworten
      1. Uwe

        Liebe Mandy Jesus Sprach von denen die in den Gemeinden Angesagt waren, und dann sagt ER macht euch weg. BOAR was für eine Aussage. Das bringt mir nur mehr Erfurcht ein Gott gegen über. Aber du hast schon recht Gott liebt uns Unendlich. Das Merke ich Tag ein Tag aus

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  11. Claudia Schneider

    Ich bin katholisch getauft, erzogen und immer noch Katholikin, von einer Wiedergeburt ist bei mir  nicht die Rede. Muss ich auch nicht. Ich bin von Gott unendlich geliebt und glaube dies tief und gerne. Danke Jesus, dass Du mich so annimmst wie ich nunmal gedacht und gemacht bin. 2/3 meines bisherigen Lebens wurde mir eingetrichtert, dass ich, so wie ich bin, nicht gut genug bin, vielleicht auch deswegen, um mich einzuschüchtern, oder mich besser zu instrumentalisieren zu können. Dabei habe ich mich schon als Kind so sehr bemüht, gut genug zu sein und/oder zu werden. Doch egal wie sehr ich mich bemühte, ich hörte immer nur, dass ich dick, faul und gefräßig sei, das sagte mein Stiefvater, wenn ich die Mathehausaufgaben nicht gleich so kapiert habe, wie er sich das vorstellte. Lob kannte ich sehr lange Zeit überhaupt nicht, auch nicht im Heranwachsenenalter. Da sagte mein Stiefvater oft zu mir: Sowas wie Du, kommt entweder zum Film oder zu der Müllabfuhr. Ich zermarterte mir mein Hirn darüber, wie er das wohl meinte und warum er immer so verletzende, abwertende Dinge zu mir sagte. Wenn ich zu spät nachhause von der Disco kam, hiess es am nächsten Tag von meiner Mutter: Du bist doch sowieso nur eine Prostituierte, wer will Dich schon mal haben. Meine jüngeren Stiefschwester plapperten dann noch alles nach, was meine "Eltern" mir gegenüber an Abwertung von sich gaben und so passierte es, dass ich auch von meinen Geschwistern, als Hure beschimpft wurde, obwohl die viel jünger waren als ich und gar nicht wussten, was sie da sagten. In der Schule wurden wir auch teilweise von unseren Lehrern herabsetzend behandelt, besonders von jenen, die selber unsicher und mit Macken behaftet waren. Es war ein einziger Teufelskreis. Meine schulischen Leistungen rutschten, je älter ich wurde, tief in den Keller. Ich hatte irgendwann keinen Bock mehr auf Schule, Elternhaus oder Ausbildung. Ich nahm meine Mutter beim Wort, als sie mit 17 Jahren zu mir sagte, ich solle endlich verschwinden, ich brächte nur Unfrieden und Ärger nach Hause. Also verließ ich mein Elternhaus und lebte fortan in der Stadt, alleine, ohne Geld, ohne Ausbildung, wollte endlich frei sein und nicht mehr beschimpft werden. Junge, jüdische Geschäftsleute, für die ich ab und zu in einem Modeschmuck-Shop jobbte, verschafften mir eine Bleibe und zahlten die Miete für mich, sonst wäre ich auf der Straße gelandet. Diese Menschen meinten, ich solle doch wieder nach Hause gehen, meine Mutter hätte es bestimmt nicht so gemeint, mit dem Rauswurf. Ich konnte und wollte aber nie mehr nach Hause, zurück, zu meinem Stiefvater, der mich nur " sexuell aufklären" wollte, wie er es nannte und zu meiner Mutter, die mich Hure nannte, weil sie wohl spürte, dass da was ordentlich schief lief unter ihrem Dach, doch lieber die älteste Tochter opferte, um ihren Familienfrieden zu bewahren. Später meinte sie, sie hätte doch nie etwas bemerkt?!.  Es war damals mit 17 Jahren für mich auch kein schöneres Leben in der Stadt, aber wenigstens wurde ich nicht beschimpft und beleidigt, dafür wurde ich aber zunehmend depressiver und alkoholabhängig, denn, ich hörte meine Eltern auch ohne deren Anwesenheit ständig in meinen Ohren, dass ich nichts wert sei, nichts könne und niemand mich haben wollte. Ich glaubte sogar, dass sogar Gott so über mich dachte und urteilte, weshalb ich mich aus Scham und Enttäuschung auch von ihm abgewendet habe. Ich verschloss meine Ohren, meine Seele und mein Herz. Ich kann mich noch heutedaran erinnern, dass ein Mann, der scheinbar Seelsorger oder Sozialarbeiter war, mich abends schon öfters auf der Strasse rumhängen sah, einmal anhielt und ansprach. Er sagte, dass er mich schon eine ganze Weile alleine in der Stadt herumlaufen sah und den Eindruck hätte, dass ich sehr verzweifelt und durcheinander wäre. Er könne mir helfen, wenn ich wollte, es gäbe Einrichtungen für junge, obdachlose Menschen wie mich. Ich war sehr darüber erschrocken und geschockt, dass dieser unscheinbare, ältere Mann mich einfach so auf der Straße ansprach und sagte ihm, er solle sich verpissen und um seine eigenen Angelegenheiten kümmern. Ich vertraute Niemandem mehr, ich glaubte irgendwann sogar, dass es Niemanden auf der Welt geben würde, dem ich jemals wieder vertrauen könnte. Mein Leben war nun ein Desaster mit Alkohol, Depression, gelegentlicher Prostituion und ein paar Menschen, die mich ab und zu bei sich aufnahmen, um zu Duschen, zu Essen und zu Schlafen. Sobald sie aber versuchten, sich meiner anzunehmen, verschwand ich so schnell, wie ich gekommen war. Ich war jetzt das, was meine Mutter mir immer prophezeit hatte, wertlos und eine Prostituierte, die keiner haben wollte, nicht einmal mehr Gott wollte mich noch haben, davon war ich überzeugt. Ich lebte gute 2 Jahre in der Stadt, auf der Strasse und es sollte noch eine ganze lange Weile lang dauern, bis ich den Weg zu mir selbst und zu Gott wieder fand. Ich höre jetzt erstmal auf zu Schreiben, es wird sonst zu viel für mich und für die Leute, die, diese meine Geschichte auch noch lesen wollen.

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