Christoph: „Ich bin Christ und schwul, na und!?“


Als ich kürzlich Dirk Bach starb, folgte dem leider eine mehr als peinliche Diskussion über Homosexualität – ich schrieb darüber:

Ich schäme mich!

Daraufhin hat sich Christoph bei mir gemeldet.
Er erzählte, dass er Christ ist, in seiner Jugend schwere Kämpfe in seiner „christlichen“ Umgebung damit hatte, aber dennoch nie den Glauben an Gott und die Bibel verlor. Heute lebt er offen schwul, und das wird in seiner Gemeinde akzeptiert.

Ich finde es genial, dass er an Jesus dran blieb und ich habe ihn gefragt, ob er darüber gern mehr erzählen möchte – dem hat er zugestimmt. Danke Dir!
Ich heiße Christoph, bin 30 Jahre alt, arbeite an der Uni und lebe mit meinem Mann Laurent und unseren Hunden und Katzen zusammen in einem kleinen Häuschen.

Ich definiere mich in erster Linie als Mensch, dazu gehört, dass ich Christ und schwul bin. Es ist für mich selbstverständlich, so zu sein, wie ich bin, denn ich habe es mir nicht ausgesucht und hatte auch nie Zweifel mit mir. Andere Menschen aber haben es mir nicht immer leicht gemacht – das klingt jetzt so als „Opfer“, ist aber gar nicht so gemeint.
Man wird schwul geboren und stirbt auch schwul, das ist für mich eine Wahrheit, man hat keine Wahl, genauso wie ein Kind schwarz oder weiss geboren wird. Auch das ist normal, auch das ist gut und richtig.

Die sog. Homophobie, die uns umgibt, ist für mich eine Form von Rassismus. Es gibt leider noch viele Menschen (vor allem Männer!), die uns nicht die gleichen Rechte anerkennen wollen.

Es macht mich immer wieder traurig, denn so eine Meinung darf man haben, während heutzutage wohl kaum jemand fordern würde, dass Schwarze oder Buddhisten oder Juden andere Rechte haben sollten als sie. Das wäre ja nun wirklich (und zum Glück) undenkbar. Für Schwule, Lesben, Transgender sieht die Realität oft leider anders aus. Aber man muss da durch, Gott hilft mir, denn er ist auf meiner Seite.

Mein Outing war alles andere als angenehm. Ich wuchs in einem kleinen Dorf auf und wurde ziemlich katholisch erzogen. Als ich mit 15 Jahren merkte, dass ich andere Jungs ganz toll finde, war es für mich klar, dies allen sagen zu wollen, denn es ist ja normal, zumindest dachte ich so. Und schließlich geht es ja im Grunde um nichts anderes als um Liebe und Anerkennung.

Wir Menschen wollen lieben und geliebt werden, wir wollen Gott lieben, und wir müssen auch uns selbst lieben, um ein erfülltes und auch frommes Leben leben zu können. Mein Kinderglaube war bis dato auch noch intakt, denn Gott hat mich so gemacht, ich habe nichts falsches angestellt, niemandem weh getan, also ist das normal und richtig und von Gott so gewollt! Mein kindliches Urvertrauen ging aber schlagartig zu Bruch, leider.

Die Reaktion meiner Eltern war leider sehr schlecht, mein Vater redete nicht mehr mit mir, warf mir schlimmste Dinge vor, meine Mutter weinte tagelang. Das Verhältnis wurde immer schwieriger, in der Schule wurde ich von den Jungs ziemlich gemobbt. Dies hat natürlich Narben in der Seele hinterlassen. Ich war ja erst 15 und hatte keine Ahnung, was da auf mich zukommt. Ich habe doch nichts getan. Erst mit dem Ende der Pubertät gewann ich genügend Kraft, mich dagegen zu wehren, wobei, wenn ich ehrlich bin, ab und an heute noch spüre, dass ich in den Augen anderer nicht normal bin.

Es ist wie ein Stigma, das einen das gesamte Leben begleitet, aber damit muss man lernen zu leben. Denn in mir drin weiss ich ja, ich bin normal und gut so und richtig so.

Mein Glaube spielte in den nächsten Jahren seit dem Outing keine Rolle. Ich setzte Kirche mit Glauben gleich (das machen viele Schwule leider) und meine schlechten Erfahrungen in meinem Dorf und die Ablehnung auch der Kirche führten dazu, dass ich damit nichts zu tun haben wollte.

Gut 10 Jahre später aber kam ich wieder zu meinem Glauben. Mir wurde klar, dass ich Gott brauche und Gott will, mir wurde klar, dass Christ sein ein Teil meiner Identität ist und das wurde mir immer wichtiger. Aber mir war auch klar, dass ich kein Katholik sein kann und will. So habe ich mich auf die Suche begeben und die reformierte Konfession gefunden.

In vielen Gesprächen mit Pastoren und Pastorinnen habe ich alle meine Fragen gestellt, auch, wie sie zu gleichgeschlechtlichen Menschen stehen. Das war mir wichtig, ich wollte ja ganzes Mitglied einer Gemeinde sein.

Theologie und Liturgie der Konfession war mir natürlich sehr wichtig und gefiel mir sehr. Im Gegensatz zu dem rituellen katholischen Messen fand ich die sehr reduzierte, schlichte, aber würdevolle reformierte Liturgie für mich sehr ansprechend. Zu Beginn jedes Gottesdienstes sprechen wir die 10 Gebote, wir beten immer gemeinsam einen Psalm und die Predigten sind immer ansprechend, aufbauend und nachdenklich zugleich.

Ich erfuhr sogar, dass in meiner Gemeinde seit vielen Jahren gleichgeschlechtliche Paare gesegnet werden, somit war klar, dass ich da eintreten kann. Das habe ich gemacht. Seitdem gehe ich regelmäßig zu unserem Gottesdienst und bin sogar seit knapp einem Jahr Lektor.

Mittlerweile habe ich sehr enge Kontakte zu einem ökumenenischen Kloster, in dem es auch keine Rolle spielt, wer wie liebt, denn es die Liebe ist ein Geschenk Gottes. Dort sehe ich, dass Kirche nicht gleich Kirche ist. Die meisten Katholiken und Lutheraner dort denken ebenso wie ich und haben ein kritisches Verhältnis zur Politik ihrer Kirche.

————
Mandy: Ich habe Christoph dann mal nach den allgemein bekannten Bibelstellen gefragt, die immer wieder genannt werden, wenn es um Homosexualiät geht:

„Wer verbotene sexuelle Beziehungen eingeht, andere Götter anbetet, die Ehe bricht, wer sich von seinen Begierden treiben lässt und homosexuell verkehrt, wird nicht in Gottes neue Welt kommen; ….“

1. Korinther 6, 9

 

„Ein Mann darf nicht mit einem anderen Mann schlafen, denn das verabscheue ich.“

3. Mose 18, 22

 

 

Du kennst diese Bibelstellen bestimmt – wie stehst Du dazu?
Christoph:

Also diese Bibelstellen kenne ich alle, aber das ist für mich eine sehr abstrakte Diskussion. Noch nie hat mir ein Mensch sowas ins Gesicht gesagt, das lese ich nur im Internet, bei sog. shitstorms, wenn irgendwelche anonymen und weltfremden Nutzer ihren Frust Kund tun müssen. Ob dies dann „wahre“ Christen sind, bezweifle ich zudem. Zu urteilen, zu richten, das ist Gottes Aufgabe und darf keine menschliche Anmaßung sein.

Wir sind die Liebe Gottes, Gottes Kinder und gut und richtig so, wie wir sind.

Noch absurder wird es, wenn man darüber nachdenkt, worum es eigentlich geht: um LIEBE. Liebe ist ein Geschenk Gottes.


Wer will denn gegen Liebe kämpfen?

In Bezug auf diese Bibelstellen, die du zitierst, halte ich es mit der Aussage meines (heterosexuellen) Pastors, der sagt: „Wer die Bibel wörtlich liest, ist Fundamentalist und hat nichts verstanden!“

 

Wir müssen bei solchen Diskussionen um gesellschaftliche Hintergründe immer bedenken, in welcher Zeit dies geschrieben wurde und an welches Publikum sich dies damals richtete.

Es ist und bleibt Wort Gottes, aber der Rahmen verändert sich (zum Glück), und wir heutigen Christen haben es zur Aufgabe, die Bibel im Lichte unserer Zeit, unserer Welt immer wieder neu zu lesen und zu entdecken und auch zu deuten.

Dies ist übrigens ein Leitsatz der Reformierten, wie ich ja einer bin.

Die damalige Gesellschaft war archaisch und unentwickelt, komplett von Männern dominiert, Kriege und Gewalt waren Alltag im Leben, es gab weder Menschenrechte, noch Aufklärung. Die Rechts-Vorstellungen wurden aus den Traditionen der Vorfahren abgeleitet und weitergeführt. Das Individuum galt nur wenig, die Frau erst recht nicht.

 

Zum Glück bewegt sich die Menschheit aber und auch wir heute sind nur Kinder unserer Zeit, vielleicht wird man in einigen Jahrhunderten über uns spotten und lachen, wie rückständig wir heute oftmals denken und handeln (z.B. im Umgang mit der Schöpfung).

Außer einigen Fundamentalisten wird sich heute wohl kaum jemand eine alttestamentliche Gesellschaft wünschen. Ich meine hier nicht die Botschaften des Alten Testaments an sich, was in meiner Konfession und auch mir selber sehr viel bedeutet und gibt (vor allem: Daniel, Hiob, Psalmen), sondern ich meine die damalige Zeit.

Wenn also der Mann nicht beim Manne liegen soll, dann soll sich die Frau nicht waschen, keine Rechte haben, die Umwelt nach Belieben ausgebeutet werden, Kinder wie Erwachsene behandelt werden, Kriege und Plünderungen Alltag sein usw. All dies findet man ja ebenso. Und es klingt für uns ja absurd und völlig furchtbar.


Glaube, Liebe, Hoffnung, das ist doch das, was zählt.

Demut und Engagement, Nachsicht und Respekt, all dies sind doch durch und durch christliche Werte, die wir leben sollen und wollen. Darauf kommt es an.

Gott ist Liebe, Jesus ist Liebe. Jesus lud alle zu sich an den Tisch. Die Zöllner und Huren und Bettler und Kaufmänner von damals könnten heute die Transvestiten, illegalen Asylbewerber, Schulabbrecher sein, oder einfach alle MENSCHEN, denn das ist doch der Kern der Botschaft, sie gilt für uns alle, das ist doch das tolle daran!

 

Christoph

 

 

Anmerkung von Mandy – Mittwoch, 15:30 Uhr:

Ich finde es ist das eine, sich eine Meinung über die Bibel bzgl. der Stellen zu Homosexualität zu bilden. Natürlich kann man zu dem Entschluss kommen Schwulsein ist Sünde und das kann man auch offen schreiben – genauso wie jemand seine Meinung dazu schreiben kann, dass er der Meinung ist, dass es für Gott in Ordnung geht.

Was ich unter aller Sau finde: Ich bekomm fast im 5 Minuten Takt (ohne Übertreibung) Emails, die unter aller Sau sind, alà ich solle in der „Homo Hölle schmoren“ und „blogge ab sofort nicht mehr, du bist von einem widerwärtigen Dämon befallen und brauchst Befreiungsgebet“ – so schlimm war es noch nie – dabei sind 70% der Leute im Facebook nebenher an Bibelverse auf ihre Pinnwand kloppen. Keiner der Email Schreiber kennt mich persönlich!

Wenn ich keine Menschen kennen würde, die einfach wunderbar und Christ sind, würde ich den Glauben an sie verlieren… in diesem Sinne, denkt vielleicht jeder mal für sich drüber nach: Was würde Jesus tun?!

Ich für meinen Teil, werde auf solche mails nur reagieren, indem ich für die Schreiber bete und sie segne – mit Argumenten scheine ich da eh auf Granit zu beissen. Und ich bete für Christoph. Es ist unglaublich schade, dass seine Offenheit und sein Mut so belohnt wird.

Ich denke aber auch, dass viele dankbar sind über das was er schreibt – nur wer traut sich das schon zu schreiben, in Anbetracht dessen was er dann für Contra bekommt….

Alles Liebe und viel fetten Segen an jeden einzelnen.

 

© Foto oben: CocteauBoy / flickr.com
Foto unten: Dieses Bild hängt in einer schottischen Kirche

 


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Dieser Beitrag wurde am 17. Oktober 2012 veröffentlicht.

252 Gedanken zu „Christoph: „Ich bin Christ und schwul, na und!?“

Kommentare sind geschlossen.

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  1. Brennil

    Also Gott, nun horch mir mal zu: „Ich lebe wie ich will und Deine Liebe hat gefälligst unter menen Schuhen zu liegen, damit ich laufen kann wie Ich will. Mein Passepartout ist Deine Liebe, verstanden?“
    Ach, bequem ist das schon…

  2. Cornelia

    ich finde das thema auch heikel…bloss ehrlich mal einige ansichten sind wirklich etwas hartherzig…wer sagt dass es nicht zulaessig ist sollte sich fragen,ob er den ersten stein werfen kann…jesus liebt jeden gleich…und klar mag gott nicht homosexualitaet.aber gott mag auch keine yuende.nun ist aber keiner von uns davor frei…gott liebt alle menschen

  3. Heiko

    Ich kann mir nach allem, was ich von Jesus gelernt habe, nicht vorstellen, dass er einen Menschen aufgrund seiner sexuellen Orientierung ablehnen oder gar beschimpfen würde.

    Deshalb finde ich es traurig, wenn Christen dies tun.

  4. Günter J.

    Es ist schon erschreckend, wie viel Verachtung, Hass und Ignoranz wieder mal ausgerechnet in Kommentaren von ach so frommen Christen zu sehen ist. Man schämt sich fremd und hofft, dass niemand Christsein mit dem gleichsetzt, was solche Schreihälse von sich geben.

  5. Ille

    Das gebietet der Respekt, dass man es vorher gelesen hat… wobei, wenn ich hier nur auf einen Kommentar antworten will, dann würde ich sagen, dass man es nicht unbedingt gelesen haben muss.
    Schätzungsweise ist das einfach ein sehr heikles Thema, dass die Diskussion hier zustande kommt heißt aber auch, dass du nicht ignoriert wirst liebe Mandy 😉

  6. Mandy Artikelautor

    Das Traurigste fände ich, wenn es Christoph bereut, so offen gewesen zu sein und von seinen Erfahrungen zu erzählen.

    Es ist ätzend und traurig wie es bereits nach wenigen Minuten hier abgeht – ich hoffe und wünsche mir für jeden, dass er sich wenigstens die Zeit genommen hat zu lesen, was Christoph geschrieben hat, bevor er kommentiert und seinen Senf abgibt. Christoph liest das alles mit – Gott hat ihn unglaublich lieb, davon bin ich überzeugt. Bitte vergesst das nicht – keiner ist besser oder schlechter als er, nur weil er einen anderen Menschen liebt!

    Wer der Meinung ist das Homosexualität laut Bibel Sünde ist – okay. Aber vielleicht kommen dann konstruktivere Vorschläge also einfach nur Vorwürfe.

  7. Kerstin

    Entweder lebe ich 100%ig nach dem Wort Gottes und nach seinen Regeln oder ich bin „tolerant“und nimm Gott nicht völlig ernst. Für Gott ist schwul sein ein Greul und es ist Sünde. Satan will dass wir es nicht so genau mit Gottes Gebote nehmen so wie die Welt. Ja, jeder muss sich vor Gott verantworten.Egal ob ich Ehebruch begehe oder morde oder schwul bin usw. Gott wird sowas NIE gutheissen da lügen wir uns was vor und der heilige Geist macht einen eigentlich auch darauf aufmerksam wenn ich nicht nach seinen Regeln lebe. Gott macht das ja nur für uns damit es uns gut geht. Ehebruch zerstört Familien und mord ein Leben und so hat jede Sünde seine eigene „Saat“. Ich bin nicht perfekt aber ich versuche nach Gottes geboten zu leben damit Gott einmal beim Gericht stolz auf mich ist…

  8. Günter J.

    Aus dem Artikel:
    „Wenn also der Mann nicht beim Manne liegen soll, dann soll sich die Frau nicht waschen, keine Rechte haben, die Umwelt nach Belieben ausgebeutet werden, Kinder wie Erwachsene behandelt werden, Kriege und Plünderungen Alltag sein usw … “
    Steht ja schließlich so und ausdrücklich in „Gottes Wort“. Na denn!

  9. Brennil

    Die Prozentzahl, die homo geboren sind ist extrem schwach, so sehr, dass man weltweit gar keine Statistik aufführen kann. Alles andere ist mainstream. Wer wirklich etwas mehr darüber wissen will, kann die Berichte des Dr. Nicolisi in englisch lesen, der inzwischen unendlich viel Morddrohungen einstecken musste und eine Bombe in seinem Büro.
    Ein tränenmelkender Bericht ist da natürlich etwas ganz anderes, der wirkt halt aufs Gemüt. Christ sein ist etwas konsequenter, wenn auch unbeliebt.

  10. Thomas

    Stefanie ich gebe dir recht. Es ist nicht richtig (nach der Bibel bzw. Gottes Wort) schwul oder lesbisch zu sein, sie dafür zu verurteilen aber auch nicht. Gott hasst auch nicht die Homosexuellen sondern nur die Homosexualität.

  11. Helene

    Es geht nicht um meine Meinung, denn dann hätte ich schon einige Beiträge nicht mehr gelesen 😉
    Finde es sehr gefährlich, die Bibel so zu drehen. Auch wenn ich es absolut verstehen kann. Dirk Bach war sehr sympathisch und viele andere schwule sind es auch. Trotzdem macht es die Sache nicht besser.

  12. Günter J.

    „Werde deswegen auch diese Seite nicht mehr lesen…“ – das ist so die typische Reaktion von Menschen, die außer der eigenen Überzeugung keine andere stehen lassen können. Schade drum. Solche Menschen berauben sich jeglicher Möglichkeit, den wohl meist sehr engen Horizont zu erweitern. Man muss ja nicht mit allem einverstanden sein, aber die Beschäftigung mit anderen Ansätzen und Sichtweisen von vorne herein ablehnen … traurig.

  13. Patric

    Es kommt NIE darauf an, was WIR denken, fühlen oder sagen! Aber, es kommt immer darauf an, was GOTT und sein Wort denkt und sagt. Und da steht nunmal mehr als einmal drin, dass es Gott ein Greuel ist, wenn ein Mann bei einem Manne liegt. Gleiches gilt natürlich auch für, wenn eine Frau bei einer Frau liegt. Es ist mehr als ein Teilsieg Satans, dass schwulsein oder lesbisch sein Heute in weiten Teilen der „Christenheit“ nicht nur akzeptiert, sondern direkt auch gefördert wird. :-( Homosexualität ist KEINE Veranlagung, (denn sonst käme sie ja von Gott), sondern eine Verführung des Widersachers, Luzifers! Wenn wir als Christen mehr und mehr solche Verführungen akzeptieren und sie selbst in unseren Gemeinden dulden, machen wir uns vor Gott mitschuldig an der Verführung. Ich sage nicht, das Schwule oder Lesben nicht gerettet werden, allerdings kann ich es mir, wenn ich an Soddom und Gomorra denke nicht wirklich vorstellen. JESUS WILL JEDEN Homosexuell veranlagten Menschen heilen, ja noch mehr, er KANN und WIRD jeden heilen, jeden, der ernsthaft geheilt werden will! Ich kenne genügend Beispiele, hier ein Video mit nur einem Beispiel:

    1. Herbert

      Dass Gott jeden Menschen liebt, geht aus dem Gesamtzeugnis der Bibel klar hervor. Ob und wie ich dieser Liebe begegne, ist eine andere Sache.
      Wissenschaftich ist bis heute klar: Homosexualität kann angeboren sein oder auch erworben werden.
      Von persönlicher Schuld zu sprechen sollte man hier sehr vorsichtig sein.
      Für mich gilt: Homosexualität soll nicht "gelebt" sein. Als "Hetero" würde ich auch gern mit vielen anderen Frauen… aber ich darf es als Verheirateter nicht.
      Also: Der Homo, wenn er nicht Hetero wird, was es ja geben soll, darf seine Neigung nicht leben.  

  14. Ille

    Du liest es wegen EINER Meinungsverschiedenheit nicht mehr? Das finde ich – ohne dich zu kennen oder angreifen zu wollen- auch extrem schade…

    1. Anonymous

      Thess 3, 14-15 Wenn aber jemand unserem brieflichen Wort nicht gehorcht, den kennzeichnet und habt keinen Umgang mit ihm, damit er sich schämen muß; doch haltet ihn nicht für einen Feind, sondern weist ihn zurecht als einen Bruder.
       
      Ich verstehe ehrlich gesagt ihr verhalten und es ist duraus biblisch. Ich finde oft ist es vielmehr ein Akt der Nächstenliebe, wenn man offen zeigt, dass man Ansichten von Geschwistern nicht teilen kann, denn so kann man oft jemanden zum umdenken bewegen. Als Gott Sodom und Gomorra zerstörte wollte er damit zum Ausdruck bringen, wie er über Sexualität denkt, die nicht dem Bild der Ehe entspricht, wie sie Adam und Eva vollzogen haben. Was ich persönlich zudem schade finde und was für einen Christen verheerend ist, ist, dass in diesem Artikel an vielen Stellen die Bibel teilweiße relativiert wird. Jesus ist der selbe gestern heute und in Ewigkeit und Gott ist das Wort!!
       
      Was ich noch als kleinen Denkanstoß bringen möchte ist, dass Paulus Homosexuelle genauso verurteilt wie Neider und Hasser sowie Leute die andere Sünden tun, somit sollte man darauf achten Homosexuelle nicht zu verurteilen, wenn die selbe Liste einen doch selbst in einem anderen Punkt anklagt.
      Ich bin der Meinung Homosexualität ist Sünde, aber wenn du dich an Gott wendest, glaube ich nicht, dass er dich verstoßen wird, sondern er kann dir helfen und kann dir zur Buße verhelfen. Wenn du sagst ich mach alles richtig, dannn hat das natürlich wenig sinn wenn gott dir helfen will.

      Liebe Grüße Dominik

  15. Helene

    ja, habe geschrieben dass ich deine Andachten immer sehr gut fand und sie mich auch geprägt haben. aber das ich diesen Artikel und diese Sichtweise nicht gut finde. Werde deswegen auch diese Seite nicht mehr lesen… auch wenn ich es schade finde.

    1. Mandy Artikelautor

      Das finde ich auch schade Helene. Nur wirst Du niemanden finden, der immer mit allem diegleiche Meinung hat.

      Ich finde es mutig, dass Christoph seine Sicht der Dinge und seine Erfahrungen erzählt.

  16. Maxi

    Danke für den schönen Text. Ein Thema, das mich schon seit längerem beschäftigt, besonders, seit ich diesen Film gesehen habe. Absolut empfehlenswert – der Text von Christoph und der Film 😉

  17. Helene

    stefanie, stimme dir zu und bin etwas „überrascht“ dass mein Beitrag hier nicht mehr sichtbar ist.

  18. Stefanie

    ich finde es traurig das „Christen“ wirklich der Meinung sind das Schwul u Lesbisch sein richtig ist!!!! Ich bin der Meinung da wurde was nicht richtig verstanden. Und ja ihr dürft mich jetzt steinigen das bin ich gewöhnt ^^

    1. Luise

      Hallo Stephanie,
      wer hat denn versucht, dich zu steinigen? Also ich kann nix entdecken :). Fuer mich ist das Thema auch sehr schwierig. Auf der einen Seite hat Gott sich ja mehr als einmal in der Bibel gegen Homosexualitaet ausgesprochen. Auf der anderen Seite sollten wir einfach nicht urteilen. Das steht uns nicht zu. Homosexualitaet verletzt niemanden, und deswegen ist das auch nicht meine Sache…so sehe ich das mittlerweile nur noch. Und ich finde es total daneben, deswegen Leute zu verurteilen. Das ist einfach nicht ehrlich. Wie auch immer….vielen Dank fuer einen interessanten und nachdenkenswerten Artikel! Und vielen Dank fuer deine Offenheit, Christoph. Das ist phaenomenal.
      Luise

  19. Günter J.

    Schöner Artikel, den leider diejenigen, die dringend umdenken sollten, vermutlich nicht lesen werden.

  20. Cora

    Schöner Artikel, toller Kommentar (der von Antje unter’m Artikel). Ich finde, beides trifft den sprichwörtlichen Nagel auf den Kopf. Denn, wenn ich mir ansehe, wie ein Dirk Bach post mortem „gefleddert“ wird, nur weil i-was an ihm nicht so war, wie andere es haben woll(t)en, dann wird mir schlecht. Du hast recht Mandy, ich schäme mich da auch. Ille hat recht, am Ende muss es jeder für sich selbst entscheiden, ich bin nur Gott und mir selbst Rechenschaft schuldig bzw nur Gott und ich selbst können mich ändern, wenn ich es zulasse. Für mich ist aktuell – durch Dirk’s Fall – aber weniger die Frage, ob sein Lebensweg der Richtige war, sondern eher, ob es sein muss, dies‘ post mortem zu beurteilen – geschweige denn so abzuurteilen, wie es grade wieder mal passiert ist. Man kann seinen Lebensweg ja gerne falsch finden, wenn man meint, es so sehen zu müssen, aber das ist kein Grund, das Leben eines Menschen noch nach dessen Tod im Internet breitzuquatschen und Besserwissereien vom Stapel zu lassen. Spätestens, wenn der Mensch tot ist, sollte man auch die Kritik an ihm endlich mal ruhen lassen.

  21. Ille

    Ist immer die Frage, wie bibelnah man leben will/meint Leben zu müssen… gibt von „stimmt alles nicht mehr, ist überholt, nur die Liebe zu gott zählt“ zu „jedes Wort muss so umgesetzt werden“ ja alles… letztendlich schätze ich, dass schlicht und ergreifend zählt, dass man selbst damit zufrieden ist. Denn man selbst wird irgendwann vom HERRn gerichtet und muss dafür gradestehen – niemand anderes… finde es klasse, dass du dich damit so auseinandersetzt und habe Respekt vor jedem, der eine gute Lösung gefunden hat. Be blessed!

  22. Mandy Artikelautor

    Zu dem Thema schwul und Christ, hat mir die Antje auch was geschrieben. Erst wollte ich es mit in den Artikel packen – wird aber zu voll – deshalb, wem es interessiert – einfach mal durchlesen und drüber nachdenken.

     

    Danke Antje!

    —————————-

    Antje schreibt:

    Da ich in der letzten Woche auch sehr schockiert war, wie einige Leute auf den Tod von Dirk Bach reagiert haben, möchte ich Euch gerne einmal, erzählen wie schlimm es auch für Menschen sein kann, wenn man eben nicht mal eben so in die Otto- Normal- Schublade hineinpaßt .

    Man unterscheidet sich zwar in der sexuellen Neigung, ist aber trotzdem ein Mensch mit Herz, Verstand und oft mit ganz Gefühl.

    Ich habe vor gut 2 Jahren in einem Internetforum einen Mann kennenlernen dürfen, der mich dort bezugnehmend auf unseren gleichen Musikgeschmack angeschrieben hat. Zudem kam er wie ich auch aus Hessen und hatte sogar im selben Monat wie ich Geburtstag. Da hatten wir schon mal ein paar Gemeinsamkeiten über die wir uns austauschen konnten.

    Ich fand den Austausch mit ihm von Anfang an sehr positiv was mich darin bestärkt hat mit ihm weiteren Kontakt zu pflegen. Ich habe ihm dann von meinem Leben und meiner Familie erzählt. Das bei ihm oft so eine gewisse Traurigkeit zwischen den Zeilen zu lesen war habe ich sehr schnell gemerkt. Wir haben uns dann fast jeden Abend ausgetauscht und ich wußte das er nicht verheiratet war und auch keinen festen Freundeskreis hatte.

    Das fand ich sehr traurig, denn ich denke das Freunde ganz wichtig für unser Leben sind und jeder mal einen Ansprechpartner braucht.

    Nach einigen Wochen des intensivens schreiben, hat er mir zu verstehen gegeben, dass er ein Problem hat, er  auch kurz vor unserem kennenlernen in Therapie war, sich da aber auch nicht öffnen konnte und schon oft mit dem Gedanken gespielt hat sein Leben zu beennden. Er liebt zwar seine Eltern und Geschwister, kann mit ihnen aber auf meinen Vorschlag hin , auch nicht über seine Situation reden. Er hat nur immer gesagt, dass er anders ist als seine Schwestern….

    Für mich war nach ein paar  Wochen klar, was sein Problem war. Aber ich habe nichts gesagt, sondern war einfach für ihn da und wollte das er diesen entscheidenten Schritt von sich aus tut. So ist über ein 3/4 Jahr ins Land gegangen, wir haben intensive Gespräche geführt, ich habe ihm von meinem Glauben und Gott erzählt
    und er meinte das ich sicher den Kontakt abbrechen, wenn ich wüßte was mit ihm los wäre. Er hätte es nicht verdient auf der Welt zu sein.

    Ich hab ihn immer wieder aufgebaut und ihm gesagt, dass es mir als Christ gar nicht zu steht ihn zu verurteilen, ganz gleich was  los ist.

    Wir haben dann auch angefangen zu telefonieren, uns später getroffen und es ist eine richtige Freundschaft zwischen uns entstanden. Auf einmal hat er mir gesagt, dass wenn er jetzt Urlaub hätte wollte er mir sein Problem schildern und ich wäre der erste Mensch überhaupt dem er das anvertrauen würde. Wenn ich danach nichts mehr mit ihm zu tun haben möchte, könnte er das sehr gut verstehen. Gesagt, getan er hat wirklich Wort gehalten und dann kam eine Mail von ihm die auch meine Seele ganz tief berührt hat.

    Da hat mir ein Mensch seine tiefsten inneren Gefühle und Ängste in einer Art und Weise geschildet, dass ich selbst beim lesen Tränen in den Augen hatte, obwohl ich ja längst wußte was mit ihm los war. Es war für ihn wie ein Befreiungsschlag und ich habe gespürt wie gut es ihm getan hat, sich enfach mal alles von der Seele zu schreiben. Da habe ich ganz viel von Angst gelesen, nicht aktzeptiert zu werden, auch Angst vor Gott, der so einen Menschen doch sicher nicht liebt usw.

    Natürlich habe ich den Kontakt nicht beendet, sondern ihm gesagt, dass er für mich noch immer der gleiche Mensch ist wie vor seinem Geständnis. Ich habe ihn ermutigt seinen Weg zu gehen und sich für das Leben das Gott für ihn vorgesehen hat zu öffnen.

    Er hat vor Freude geweint, dass ich auch weiterhin mit ihm befreundet sein möchte und ihn nicht in die Hölle schicke. Das ist jetzt ein Jar her. Er ist noch immer
    auf dem Weg sein Leben zu finden, aber ich begleite ihn gern dabei und freue mich das er trotz mancher traurigen Phasen mittlerweile, ein viel offener und selbstbewußter Mann geworden ist, den ich genauso mag wie er ist. Eben nur ein bischen ANDERS……. aber trotzdem liebenswert.
     
    Antje

    1. Amisajo

       
       
       
      Liebe Mandy ich fand diesen Bericht nicht nur mutig (von allen Beteiligten) sondern auch sehr informativ.
      Ich wünschte mir, er würde vielen Christen die Augen öffnen. Auch für mich war das Thema Homosexualität lange Zeit eine erdrückende Tatsache mit der ich mich in meinem engsten Umfeld auseinandersetzen musste. Ich habs nicht gepackt und einiges dabei verloren. Ich wünsche das Keinem. Ich werde niemals verstehen, weshalb einige Menschen sich dazu berufen fühlen über Andere zu richten. Sie picken sich seid Anbeginn der Menschheit Textpassagen aus div. heiligen Schriften um ihre eigene Ignoranz zu rechtfertigen und dem menschenverachtenden Tun einen Grund zu geben damit sie ihre eigene Schande vor sich selber verbergen können. Dabei wäre es an sich ganz einfach, weil die wichtigste Textpassage in der Bibel in meinen Augen leicht zu verstehen und simpel in der Anwendung wäre:
       

      Lukas 6:37-42 
       
      37 Und richtet nicht, und ihr werdet nicht gerichtet werden; verurteilet nicht, und ihr werdet nicht verurteilt werden. Lasset los, und ihr werdet losgelassen werden. 38 Gebet, und es wird euch gegeben werden: ein gutes, gedrücktes und gerütteltes und überlaufendes Maß wird man in euren Schoß geben; denn mit demselben Maße, mit welchem ihr messet, wird euch wieder gemessen werden. 39 Er sagte aber auch ein Gleichnis zu ihnen: Kann etwa ein Blinder einen Blinden leiten? Werden nicht beide in eine Grube fallen? 40 Ein Jünger ist nicht über den Lehrer; jeder aber, der vollendet ist, wird sein wie sein Lehrer. 41 Was aber siehst du den Splitter, der in deines Bruders Auge ist, den Balken aber, der in deinem eigenen Auge ist, nimmst du nicht wahr? 42 Oder wie kannst du zu deinem Bruder sagen: Bruder, erlaube, ich will den Splitter herausziehen, der in deinem Auge ist, während du selbst den Balken in deinem Auge nicht siehst? Heuchler, ziehe zuerst den Balken aus deinem Auge, und dann wirst du klar sehen, um den Splitter herauszuziehen, der in deines Bruders Auge ist.

       
      Und wer diese EINFACHE Botschaft NICHT versteht, der kann sich den Rest der Schrift getrost sparen, weil er dann selber das Kamel sein wird, das nicht durchs Nadeloehr passen wird an dem Tag da er vor seinem Schöpfer steht.