Vera Birkenbihl, eine Autorin, die leider vor gut einem halben Jahr starb, schrieb mal etwas, was mich beeindruckt hat:
Verzeihen ist die größte Heilung!
Wenn ein Stammesmitglied der Babemba aus Südafrika ungerecht gewesen ist oder unverantwortlich gehandelt hat, wird er in die Dorfmitte gebracht, aber nicht daran gehindert wegzulaufen.
Alle im Dorf hören auf zu arbeiten und versammeln sich um den “Angeklagten”. Dann erinnert jedes Stammesmitglied, ganz gleich welchen Alters, die Person in der Mitte daran, was sie in ihrem Leben Gutes getan hat.
Alles, an das man sich in Bezug auf diesen Menschen erinnern kann, wird in allen Einzelheiten dargelegt. Alle seine positiven Eigenschaften, seine guten Taten, seine Stärken und seine Güte werden dem “Angeklagten” in Erinnerung gerufen. Alle, die den Kreis um ihn herum bilden, schildern dies sehr ausführlich. Die einzelnen Geschichten über diese Person werden mit absoluter Ehrlichkeit und großer Liebe erzählt. Es ist niemandem erlaubt, das Geschehene zu übertreiben und alle wissen, dass sie nichts erfinden dürfen.
Niemand ist bei dem, was er sagt, unehrlich und sarkastisch. Die Zeremonie wird so lange fortgeführt, bis jeder im Dorf mitgeteilt hat, wie sehr er diese Person als Mitglied der Gemeinde schätzt und respektiert. Der ganze Vorgang kann mehrere Tage dauern.
Am Ende wird der Kreis geöffnet, und nachdem der Betreffende wieder in den Stamm aufgenommen worden ist, findet eine fröhliche Feier statt
Wenn wir durch die Augen der Liebe sehen, wie es in der Zeremonie so schön sichtbar wird, entdecken wir nur Vergebung und den Wunsch nach Integration. Alle Mitglieder des Kreises und die Person, die in der Mitte steht, werden daran erinnert, dass durch Verzeihen die Möglichkeit gegeben wird, die Vergangenheit und die Angst vor der Zukunft loszulassen.
Der Mensch in der Mitte wird nicht länger als schlecht bewertet oder aus der Gemeinschaft ausgeschlossen. Stattdessen wird er daran erinnert, wie viel Liebe in ihm steckt und dann wieder in die Gemeinschaft integriert!
Quelle: Vera Birkenbihl “Story-Power”
Das ist ein toller Brauch! Wir sollten ihn unbedingt auch hier bei uns in Deutschland einführen.
Wenn jemand etwas falsch macht, dann kritisiert man ihn und oft bleibt es dabei nicht, sondern es wird ihm immer und immer wieder vorgehalten. Doch wie wäre es, wenn man aufhört jemanden seine Fehler unter's Maul zu schmieren und damit beginnt ihm ehrlich zu erzählen, wie wertvoll er ist und was er schon alles Gutes in seinem Leben getan hat?
Dankbar sein, statt zu verurteilen!
Ich glaube so gibt dem Menschen die Chance selbst einzusehen, wo er Fehler gemacht und erreicht viel eher eine tiefgehende Veränderung.
"Liebe Freunde, versucht alles, was ihr tun könnt, um mit den anderen Menschen klarzukommen. Und wenn jemand link zu euch war, dann überlasst es Gott, die Rechnung zu bezahlen. In den alten Büchern steht dazu: „Überlasst mir die Rache, ich werd die Rechnung begleichen, sagt Gott.“
Römer 12, 19
Am besten wir fangen gleich damit an!
Viel Segen
Deine Jesus Punk
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© Foto: Claus Bünnagel_pixelio.de
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finde ich gut – artikel und brauch!
…das erinnert mich an den verlorenen Sohn…ihn hat Gott auch wieder freudig aufgenommen, ohne zu verurteilen. Aber im wirklichen Leben ist das immer wieder eine Herausforderung….
Ich habe eine Geschichte gehört vom Walter Heidenreich, die ich echt krass finde:
Da ist ein Typ, Drogendealer – nen ganz „harter Kerl“. Er hat viel Scheiße gebaut und ist immer wieder im Knast gelandet. Selbst da hat er noch Heroin gespritzt.
Doch irgendwann wird ihm klar, dass es so nicht mehr geht. Er nimmt Kontakt zu seinem Vater auf, indem er ihm einen Brief schreibt.
Er möchte den Vater gerne wiedersehen – auch wenn er ihn sehr enttäuscht hat. Und er schreibt, dass er am Tag seiner Entlassung durch den Wohnort des Vater’s mit dem Zug fahren wird. Wenn der seinen Sohn treffen möchte, dann soll er an eine große Eiche die am Bahnsteig steht, ein weißes Handtuch hängen. Wenn da eins hängt, dann steigt Sohnemann aus, wenn keins da hängt dann bleibt er im Zug und fährt weiter.
Irgendwann kommt der Tag der Entlassung. Der Sohn ist total uffgeregt, er schwitzt wie blöd und hängt sich aus dem Zugfenster, die letzte Kurve…. und dann sieht er den riesigen Baum, der voller weißer Handtücher hängt.
Herzlich Willkommen bei Deinem Daddy! 😉
Da hab ich auch mal drüber geschrieben: https://unendlichgeliebt.de/2011/06/08/gott-hangt-den-baum-voller-handtucher-fur-dich/
ist zu schön um wahr zu sein, in unserer gesellschaft herscht leider das wolfsgesetz. ich versuche jedoch immer öfter begangenes unrecht aus dem blickwinkel gottes zu betrachten.
Man sollte wohl auch bedenken, dass dieser Brauch nicht gegen die Konzequenzen schützt. Wenn ich jemanden betrüge… wird mir das dann vielleicht klar, ich hab nen Fehler gemacht – deswegen wird das Vertrauen zum anderen trotzdem im Keller sein. Und wenn ich einen umgebracht hab, muß ich dennoch in den Knast – wobei sie mit nem Mörder ja vielleicht direkt anders umgehen oder ob der auch da in den Kreis gesetzt wird und alle erzählen ihm, was er tolles gemacht hat? Ob das funktioniert? Hier in Deutschland wahrscheinlich nicht….
ja ist wohl wahr
wenn Kritik an unseren Freunden nicht ausgrenzt, sondern die Integration zum Ziel hat, dann sind wir auch in unserem Land auf gutem Weg….
Fängt im Kleinen an . Statt n Teller voll Vorwürfe gibt es Lob und Anerkennung zum "gute Nacht wünschen". Dabei fällt mir ein; Kinder lernen die Muttersprache Ist auf jeden Fall eine Option ! Lieber Herbert," wenn Kritik an unseren Freunden nicht ausgrenzt… Es geht ja darum (so hab ich es auf jeden Fall verstanden) , dass kein Wort der Kritik gesagt wird . Alle wissen doch sicher , dass jeder einzelne zu sich oder mit sich am Strengsten umgeht. uND WIE MAN SICH SELBER RUNTERZIEHEN KANN. Im Leben geschieht es doch ,wenn man z.B in der U-Bahn sitzt oder im Bus … dass jemand den Kopf hängen lässt . Wenn dieser jemand nicht gerade noch eine Mütze voll Schlaf nachholt , könnte man ja fragen , was so bertübt gemacht hat… Und den guten Eindruck , den diese Person gemacht hat auch aussprechen. Irgentetwas , was einen Menschen ausmacht, sieht man sicher in jedem… wenn man dann noch daran denkt , wie sehr man sich manchmal ein tröstendes Wort oder ein Wort der Anerkennung wünscht . Vielleicht nicht nur die glücklichen Menschen ansprechen . , sich diesem witmen, der wirklich betrübt ist und aussprechen , was man in diesem Gesicht gesehen hat … wenn man das Gefühl hat , trösten zu wollen . Mensch – traurig, betrübt (fremd oder Familie)- ich sehe ihn an – Gesicht..Gesichtszüge , Mimik …- und teile das Positive mit , das ich in dem Gesicht sah oder erzähle einen Schlag aus besseren Zeiten "…weisst du noch ?? hi hi hi …" Das schätze ich an dir ! Wenn man den Menschen noch kennt … dann sollte es noch einfacher sein. Manchmal sicher auch nicht einfach Aber wenn man positive Erinnerungen findet , darauf die Gedanken und Erinnerungen wach rufen. denjenigen , den ursprünglichen Menschen . (manchmal ist ja schon ganz schön etwas angehäuft)…
Dieser Beitrag hat mir gutes input gegeben !
…ich hocke schon zu lang am PC Pflicht ruft …
Have a nice day ! God bless youI.L.Pitri:)
Also in so einer Gesellschaft möchte ich auf keinen Fall Schwach und Beschützenswert sein. Wenn jemand dich schlägt und dir deinen Lohn abnimmt, dein Kind mißbraucht, deinen Bruder im Streit nieder sticht, dein Haus anzündet, stielt, dir in irgendeiner Form ein Unrecht antut – dann wird er dafür auch noch in die Mitte geholt, 3 Tage gelobt und am Ende wird ein Fest gefeiert dass jetzt alles wieder gut ist (OK, mein Bruder ist noch immer tot, mein Kind mißbraucht, mein Lohn weg – und ich weiß nicht wie ich mir mein Essen leisten soll, etc.) … aber hauptsache dem Täter wird viel Liebe entgegen gebracht … Ja, das ist sicher eine ganz tolle Gesellschaft, in der es allen (auch den schwachen, Frauen, Kindern, Alten etc.) super geht