Wie durch Vergebung aus einer Wunde ein Wunder wird…

Vergebung ist echt so nen Hard Core Thema und mit Sicherheit eines der schwersten Dinger, die Gott uns bittet zu tun. Es gibt genügend Bücher darüber und doch bleibt das alles nur so theoretisch.

Oft liest man da auch warum und wieso Vergebung, aber wie konkret vergebe ich denn jetzt?

 

"Wünscht denen, die euch verfolgen, Gutes. Segnet sie, anstatt sie zu verfluchen."
Römer 12, 14

 

Das sagt uns Wiki:

  • Segnen = durch göttliche Kraft jemanden das Geschenk der Gnade machen
  • Fluchen= verbale Aggresion, jemanden etwas schlechtes wünschen

 

Bete für die, die Dich verletzt haben. Klare Ansage. Wünsch ihnen Gutes. Okay, dass geht Dir gegen den Strich… die haben Dich verletzt, aber Du sollst sie nicht verletzen…. sie auch nicht ignorieren geht eh nicht, sondern ihnen auch noch ein Geschenk machen. Deine Gefühle werden Dir was anderes sagen. Voll normal.

Es ist natürlich leichter jemandem zu vergeben, der Dein Nutellabrot weggegessen hat, als jemanden der Dich missbraucht hat. Aber ich denke, so krass das ist, für Gott macht das keinen Unterschied.

Segne diesen Menschen, egal was er gemacht hat Triff die Entscheidung ihm zu vergeben. Segen ist der Hauptbestandteil der Vergebung. Der "Verletzer"  bekommt diese Gnade von Gott, auch wenn man sie (noch) nicht sehen kann.Vielleicht kann der Segen, den Du aussprichst Gottes Werkzeug sein, um den "Täter" zu erreichen, sein Herz zu berühren, ihm Einsicht zu schenken…..

 

"Lass dich nicht vom Bösen besiegen, sondern überwinde es durch das Gute!"
Römer 12, 21


Wenn Du verletzt wurdest tut es manchmal gut, über die Sache mit jemanden zu sprechen. Einfach um auch mal einen anderen Sichtwinkel der Situation zu hören, wer weiß…. vielleich ist man doch gar nicht so unschuldig?


Wenn Du auch eine Teilschuld trägst, dann bitte Gott Dir zu vergeben und er wird es tun! Sofort und auf der Stelle! Ja… der ist Gott und mit Vergebung etwas schneller als Unsereiner.

 

Wie dem auch sei… im Sprüche 17, 9 steht noch was sehr wichtiges:

"Wer Freundschaft halten will, verzeiht Unrecht; wer es immer wieder auftischt, zerstört sie."

 

Egal ob Du nun mit dem, der Dir Mieses angetan hat, befreundet warst oder nicht…. irgendwann mußt Du das was geschehen ist, ruhen lassen. Egal wie heftig das auch war.

Wenn Du jedem, den Du begegnest die alte Sosse von vor zig Jahren wieder erzählst, dann reißt Du diese seelische Wunde wieder auf. Die ist so ähnlich wie eine körperliche Wunde. Erst tut es sehr weh, es blutet… dann bildet sich Schorf, dass ist wie ein Schutzdecke darüber, doch sie ist nicht sehr stabil. Wenn Du immer wieder dran kratzt, dann wird die Wunde wieder geöffnet und es beginnt wieder zu bluten und weh zu tun. Und je öfter Du das machst, umso größer wird auch die Narbe werden.


Lass Deine seelischen Wunden heilen und lass Gott daran arbeiten. Dann ist es möglich, dass aus Wunden Wunder werden und Du vielleicht Menschen eine große Hilfe und ein fetter Segen sein kannst, die auch missbraucht wurden bzw. erleben was Du hinter Dir hast.

Erzähl nicht jedem was Dir passiert ist und wenn Du trotzdem mal mit jemanden darüber sprechen möchtest, dann überlege Dir gut, wie Du das machst.


Ich schrieb in einem Blogbeitrag mal:

 

"Meine Mutter war ein Alki und hat mich in meiner Kindheit mit Worten und Schlägen misshandelt. Mein Vater stand daneben und hat nichts getan. Ich hatte Scheiß Eltern."

Bis mich jemand drauf hinwies, dass diese Wunde nicht "geschlossen" werden kann, wenn ich so über meine Eltern schreibe. Und er hatte Recht. Ich find's echt gut, wenn mir jemand schreibt, was ich, seiner Meinung nach, falsch mache. Darüber kann ich mit Gott sprechen und abchecken, ob was dran ist und wooow es gibt so einen Wachstumschub. 😉

Heute sage ich:

 

"Meine Mutter war ein Alki und hat mich in meiner Kindheit mit Worten und Schlägen misshandelt. Sie war krank. Mein Vater war ein total unsicherer Mensch, den die Angst regierte und er handelte nicht. Ich bin dankbar für meine Eltern, die mich auf die Welt brachten und groß zogen, auch wenn sie viele Fehler gemacht haben und mich verletzt haben."

 

Was klingt in Gottes Ohren wohl vernünftiger?

Es geht nicht darum, etwas schön zu reden und meine Eltern zu entschuldigen, warum sie mich so behandelten…. aber es ist wichtig Gott da "rein zu lassen", rein in die schlimmen Erfahrungen meines Lebens und nicht voller Bitterkeit und Unvergebenheit zu reden…
 

"Wovon das Herz erfüllt ist, das spricht der Mund aus! Wenn ein guter Mensch spricht, zeigt sich, was an Gutem in ihm ist. Ein Mensch mit einem bösen Herzen ist innerlich voller Gift, und alle merken es, wenn er redet."
Matthäus 12, 34+ 35

Hey Leute….. Gott ist in meinem Herzen, weil ich "Ja" zu ihm gesagt habe und dann kann ich nicht so abfällig reden, wie ich es getan habe. Das war ein Fehler.
Wenn es Dir schwer fällt nicht über den herzuziehen, der Dich verletzt hat, dann bitte Gott um seine Hilfe dafür. Denn er wird Dir bei dem helfen, was Du nicht kannst. Vertrau ihm, tue Dein Bestes, dass was Du kannst und er erledigt den Rest.
Worte sind mächtig, die können total verletzen. Der Teufel, die alte Stinkebacke, weiß das ganz genau. Also setzt er sie gern ein, um jemanden eine reinzuhauen.
Mach Deine Probleme und Deine Vergangenheit nicht immer wieder zum Gesprächsthema Nummer 1. Denn dann tapst Du voll in die Falle, die die Stinkebacke so schön aufgestellt hat…. und ratz fatz blutet Deine Wunde wieder.
Achja… und derjenige, dem Du erzählst was passiert ist… wer weiß, vielleicht reißt Du seine Wunde auch gleich mit auf.
Triff die Entscheidung zur Vergebung, segne den "Täter". Somit hast Du Deinen Teil zur Vergebung beigetragen. Ich glaube mehr kannst Du nicht tun und jetzt BIG Daddy… Bühne frei, Dein Auftritt!
Er wird Deine Gefühle und Gedanken heilen und dafür sorgen, dass Du wieder glücklich wirst. Vielleicht hast Du schon mal gelesen was im Galater 6,7 steht:
"Was der Mensch sät, das wird er auch ernten."

Bitte vergiß nicht, Vergebung ist eine GABE, ein Geschenk. Und ein Geschenk muß man sich nicht verdienen. Vergebung ist ein Gebot Gottes und ein Geschenk, was Du weitergeben sollst

Nochmal zum mitschreiben:
  • Falls Du auch Mist gebaut hast, bitte Gott um Vergebung, er will Deine Ehrlichkeit und wird Dir vergeben, egal was Du angestellt hast.
  • Triff die Entscheidung dem Menschen, der Dich verletzt hat zu vergeben, segne ihn! Tue es täglich, wenn es sein muß.
  • Vertrau darauf, dass Gott Deine Gefühle und Deine Wunden heilt
  • Hör uff mit dem rumfrimmel an dem Schurf Deiner Verletzung ruhen. Heilung braucht Zeit.


Deinen Feind zu segnen und zu vergeben, kostet fette Überwindung und tut weh. Doch ich glaube, es ist weithaus schmerzvoller in Unvergebenheit zu leben… das nimmt Dich gefangen.

 
Ich wünsche Dir, dass JETZT wo Du meinen Beitrag gelesen oder gehört hast eine wichtige Entscheidung treffen kannst. Ich fände es schön, wenn mir einen Kommentar dazu hinterlässt. Du bist wertvoller als Gold!
Deine Jesus Punk
 


Foto mitte: flickr.com
Ich schreibe für eine Initiative von In-Meiner-Strasse e.V. – Wenn Du meine Arbeit unterstützen möchtest, findest Du auf diesem Link alle Infos.

 


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Dieser Beitrag wurde am 14. Juni 2011 veröffentlicht.

10 Gedanken zu „Wie durch Vergebung aus einer Wunde ein Wunder wird…

  1. Dietmar Schleihauf

    Hy Du
    hab dich zum ersten mal gehört durch ne Bekannte aus wkw
    bin echt beeindruckt über deine Erkenntnis und ja Vergebung
    ist ein sehr wichtiges Thema das uns immer wieder in unserem
    Leben begegnet, so wie ihr euren Schuldigern vergebt so will ich
    euch auch vergeben ich wünsche dir weiterhin Gottes reichen Segen
    mach weiter so vieleicht bis bald mal wieder.
    LG Dietmar

    Antworten
    1. Mandy Artikelautor

      Danke Dir Dietmar, schön das Du mir das schreibst. Ich wünsche dir auch ganz viel Segen und das, falls Du mal jemanden vergeben solltest…. du hier an diesen Blogbeitrag zurückdenkst. 😉

      Antworten
  2. Anonymous

    Danke Vater für diese Botschaft … genau das brauchte ich so dringend!
    Danke, liebe Mandy für deine amüsante, kreative und doch eindringliche Schreibweise,
    dass du wesentliche Themen aufgreifst .. so wie du sie verpackst, nehmen sie mir die Angst ..
    und gehen doch tief.
    Unser GOTT segne dich und dein TUN weiterhin!

    LG Martina

    Antworten
  3. Evie

    Hey!

    hab heute einfach "Vergebung" eingegeben bei google, weil ich ein lied darüber schreiben wollte und dann deinen Beitrag gelesen.hammer!!hat mir Mut gemacht!!du hast mir wie aus der Seele gesprochen;)

    Gott segne Dich ganz reich!Halt an ihm fest er trägt dich auch wenn es manchmal so scheint, als wenn Gott schweigt!

    Alles Liebe evie

    Antworten
  4. Margarete Schubert

    GOTT MACHT MEINE KRUMMEN WEGE GERADE!!!

    EIGENTLICH WOLLTE ICH SCHON SCHLAFEN:.Wir haben morgen FRÜH -Einsatz- im Evangeliumsteam International- in CHORWEILER! Komm doch einfach mal vorbei, am Wochenmarkt eine besondere Atmosphäre zur EHRE unseres HERRN!

    Super deine Worte der VERGEBUNG – ein GEBOT GOTTES und die BIBELSTELLEN, dazu deine bemerkenswerten praktischen Gedanken und Hilfen.

    Danke HEILIGER GEIST; DAS IST MILIMETERARBEIT VON DIR ZU MIR!!!

    Margarete

     

    Antworten
  5. dara

    Hi Mandy, danke für Deine Gedanken und für die 22 Statements, was Vergebung NICHT ist.

    Habe ein Dauerproblem mit Vergebung, das schwerste finde ich, die Sachen zu vergeben, die immer, immer wieder kommen und die man meint, nicht mehr zu ertragen.

    Aber dieser Artikel hat mir wieder etwas Mut gemacht, dranzubleiben und die Situationen immer wieder "abzubeten" und nicht aufzugeben. Toll ist auch, wenn man Leute hat, von denen man weiß – sie beten mit. und das teilweise schon echt lange.

    Viele Grüße, Gott segne Dich und Deinen Mann

    dara

    Antworten
  6. Anonymous

    Danke. Habe gerade eine schwere Krise. Ich glaube es war kein Zufall auf diese Seite zu gelangen. Gottes Wege sind wirklich unergründlich. Deine Worte haben mir sehr viel Kraft gegeben. Auch wenn es sicherlich noch sehr lange dauern wird, bis ich alles überwunden habe und der Schmerz nachläßt.

    Antworten
  7. Juli

    Hallo,

    ich gehe grade ein schwierige Zeit durch.
    Dein Beitrag hilft mir, mich selber wieder zu finden.
    In manchen Situationen erkenne ich mich selber nicht mehr wieder und mein Verhalten ist mir so fremd.
    Alsob ich ein Stier wäre, der nur Rot sieht.
    Aber das hilft mir, wieder zu mir zu finden und jemanden zu verzeien, auch wenn es mir schwer föllt.
    Die Personen die einen Verletzten, tun das nur weil Sie meistens selber verletzt sind. Und der blöde Teufel die Person überannt hat. Auch wenn die Person immernoch verletzt ist, bedeutet es nicht, das wir ihm was schlechtes wünschen. So wird es nie Frieden in unserer Nähe und auf der ganzen Welt geben. Vergebung scheucht das Böse in uns und schenkt uns das vertrauen und die Lehre Gottes.

    liebe Grüße und Danke
    Juli

    Antworten
  8. Lani

    Hi Mandy,

    ich hatte jahrelang das Problem, dass meine Wunden immer wieder aufgerissen wurden, da ich dachte ich müsste einen christlichen Kontakt zu meinen Eltern aufrecht erhalten. Nun habe ich mich von der Vorstellung verabschiedet, dein Artikel „was Vergebung nicht ist“ , hilft dabei.
    Manchmal muss man anderen weh tun um sich selbst treu bleiben zu können. Das wird einem dann schnell als Rache ausgelegt. Das fehlt mir irgendwie in der Beschreibung. Mir wurde mein mich zurück ziehen immer als Trotz und Rebellion ausgelegt, wovon ich mich jahrelang nicht verstand freizusprechen. Das war Ungebildet sein sowie religiöse Manipulation von meinen Eltern.
    Ich finde es ziemlich schwer da zu unterscheiden, dass man jemandem vergeben hat aber trotzdem keine tiefe Verbindung wiederherstellt und dem anderen die Stirn bieten muss. Nach meinem jetzigen Wissensstand geht es nicht anders, wenn da keine Veränderung entsteht und es immer wieder zu den selben Einschüchterungs und Manipulationsversuchen kommt.

    Liebe Grüße und vielen Dank für deine Anregungen.
    Lani

    Antworten
    1. Dahlia

      Hallo Lani, ich denke, dass Vergebung bedeutet, den anderen aus seiner Schuld zu entlassen. Der Schuldschein wird zerrissen und es darf eine neue Verbindung aufgebaut werden – ohne Altlasten. Wenn aber neue Verletzungen drohen, weil keine echte Einsicht und Reue beim Verursacher der Verletzungen zu erkennen ist, dann bleibt aus Selbstschutzgründen nur der erste Teil der Vergebung. Der Verletzte zerreißt den Schuldschein…. bleibt aber aus Sicherheitsgründen erstmal auf Distanz und beobachtet die Lage. Allerdings mit dem Angebot der Nähe, wenn echte Einsicht und Reue gezeigt bzw. bekundet wird. Wir müssen unseren Schuldigern schon sagen, was uns verletzt hat, und unter welchen Umständen wir, auch nach der Vergebung keine Nähe zulassen können…. oder eben schon. Dann wissen unsere Schuldiger woran sie sind und haben eine faire Chance, ihr Verhalten zu ändern. So, wie auch wir froh sein sollten, wenn wir an anderen schuldig geworden sind und sie uns sagen, was wir getan haben und was wir verändern müssen. Dann kommt zur Vergebung der zweite Teil. Die eine Seite, die vergibt und die andere Seite, welche die Vergebung annimmt und das Verhalten verändert. Also: Schuldschein der Eltern zerreißen, die beiden aus der Schuld entlassen, ihnen sagen, was verletzt und was sie bleiben lassen müssen, wenn wieder engerer Kontakt entstehen soll und dann warten und beobachten, Chancen aus sicherer Entfernung zur Verhaltensänderung geben… (Notfälle ausgenommen, da würde ich persönlich immer dazu raten, den Eltern zu helfen….auch wenn das Risiko einer noch hinnehmbaren Verletzung droht.) Jesus riet uns erst zum Gespräch unter vier Augen und sollte das nichts bringen, einen Vertrauten und Weisen mitzubringen. Sollte das auch nichts bringen, sollen wir das Ganze in der Gemeinde ansprechen und um Hilfe bitten, wenn auch das nicht hilft, sollen wir uns abwenden. Bei ehrlicher Reue aber, rät er dazu immer wieder zu vergeben – was ich sehr gut verstehen kann.
      Alles Gute für dich und deine Eltern.
      Matthäus 6,14 „Denn wenn ihr den Menschen ihre Verfehlungen vergebt, so wird euch euer himmlischer
      Vater auch vergeben.“

      Antworten

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