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Nachgefragt: „Wer ist Gott für Dich?“

Ich war heute mit einem Mikro und einem kleinen Aufnahmegerät auf der Straße unterwegs – besser gesagt dem Mauerweg,
wo vor vielen Jahren die Mauer stand – und habe Menschen gefragt:

"Wer ist Gott für Dich?"
 

Das war 'ne ganz eigene Erfahrung,
die jeder mal machen sollte! 

​Es kostet etwas Mut, aber ich finde es interessant zu erfahren, was die Leute in der eigenen Nachbarschaft glauben oder eben nicht glauben.

Wahrscheinlich sind die Ergebnisse auch ganz unterschiedlich; je nachdem, wo man die Leute fragt. Vielleicht machen auch die Jahreszeit und das Wetter einen Unterschied.
 

Ich stand also an einem trüben Novembermittag in Ost-Berlin, "in dor Zone" und bekam nun von mind. 80% der Leute Antworten zu hören, die sich alle doch sehr gleichen:
 

  • "Ich glaube an keinen Gott! Bin schon lange aus der Kirche ausgetreten!"
  • "Gott gibt es nicht! Dumme Erfindung von noch dümmeren Menschen!" 
  • "Ach hör auf mit Gott! Wenn es ihn gibt, dann hat er uns vergessen!"


Oder wie ein Laubwegbläser antwortete: "Gott habe ich längst weggesaugt! Von dem merk' ich nichts mehr!"


Ins Mikrofon wollten dabei die wenigsten sprechen. Das blockiert wohl irgendwie, also war ich schnell ohne unterwegs und hab nur noch das Diktiergerät zur privaten Nutzung laufen lassen, damit ich keine Antwort vergesse und ordentlich zitieren kann.


Was mir oft auffiel, einige Menschen sind erstmal sehr sympathisch, bleiben stehen und hören zu. Ich stelle mich ihnen kurz vor, sie begrüßen mich – alles super und dann frage ich: "Wer ist für Dich / Sie Gott?" … und baaaaam … geht dieser Mensch ohne ein Wort zu sagen einfach weiter oder das Lächeln verändert sich ganz plötzlich. Es fühlt sich fast so an, als würde diese Frage sie sehr überraschen und in einen Bereich ihres Lebens eindringen, den sie vor einem Fremden nicht zeigen wollen.


Glauben ist Privatsache? Ja, so hat es sich mehrmals angefühlt!

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Dieser Beitrag wurde am 12. November 2014 veröffentlicht.

Gott ist ein verschwenderischer Gott!

Wir haben den 17. August und ich habe pünktlich zu den ersten Lebkuchen schon mal das erste Weihnachtslied ausgegraben. 

Auf gehts, singt mit!

  

Er macht eine Liste 
Und checkt sie zweimal durch
Er wird herausfinden, wer frech und wer nett war
Santa Claus kommt in die Stadt
Er sieht doch, wenn du schläfst
Er kennt dich, wenn du wach bist
Er weiß, ob du schlecht oder gut warst
Also sei gut um Himmels willen


Ok. Ok. Es reicht! Aus! Ja, Du hast ja recht …

Das ist eine freie deutsche Übersetzung zum englischen Song: "Santa Clause is coming to town" und bis zum Weihnachtslieder singen, kann man sich ruhig noch Zeit lassen. 

Doch bei dem Lied würde wohl so mancher statt "Santa Claus" auch "Gott" einsetzen. Denn seine Vorstellung – das Bild von Gott – entspricht dem eines Buchhalter-Gottes. Einem Gott, der permanent dabei ist, Buch zu führen und alle gute Aktionen, Fehler und Fehltritte mitzählt. Und irgendwann kommt dann der Tag des Gerichts und es gibts mords Stress, wenn auf der Schuldenseite mehr verbucht ist als auf der Habenseite.


Wenn Du so eine Vorstellung von Gott haben solltest, dann ist das sehr traurig und wert, sie zu überdenken. Ich bin fest davon überzeugt, dass Gott ganz gewiss nicht so drauf ist!

Gott ist ein verschwenderischer Gott!


Ein Gott, der nicht 1 oder 2 oder 3 Spinnenarten erschafft, sondern der zwischen 50 000 – 100 000 verschiedene Spinnen auf dieser Erde rumlaufen lässt. Er ist ein Gott, der Millionen von verschiedenen Pflanzen entwickelt und gestaltet. Ein Gott, der unendlich liebt und ein Gott der unendliche Male vergibt … 

Er ist als Mensch auf diese Welt gekommen, um für unsere Schuld einzustehen. Um all die Schuld zu tragen, die wir Menschen im Laufe eines Lebens verbocken. Und dabei hat er sicher nicht penibel ausgerechnet: "Ok, also Herbert wird 35.273x lügen und Steffi wird 3x ihren Mann betrügen und Peter der wird 7x seinen Freund hintergehen und Mandy beleidigt 677x Leute auf ihrem Blog, Robert wird  … das macht insgesamt xy Sünden!"


Quatsch mit Soße! Jesus bringt unser "Sünden-Konto" nicht nur auf Null, sondern beschenkt uns darüber hinaus mit Liebe, die wir weiterverschenken sollen. Mit Gnade, die wir auch bei anderen walten lassen dürfen und Hoffnung, die unbezahlbar lebensrettend ist – die nie stirbt!

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Dieser Beitrag wurde am 17. August 2014 veröffentlicht.

Na, noch grün hinter den geistlichen Ohren?

Eltern beobachten normalerweise ganz genau, ob sich ihr Kind gesund entwickelt.

Vom Säugling zum Kleinkind, vom Kleinkind zum Schulkind …

Bleibt ein Kind in seiner Entwicklung stehen oder macht sogar Rückschritte, dann werden fürsorgliche Eltern zum Arzt gehen und es untersuchen lassen. 


Mit dem Glauben und dem geistlichen Wachstum ist das doch irgendwie ganz ähnlich.

Wenn Du mal ein oder zwei Jahre zurückschaust …


Wie sieht Dein Glaube im Vergleich zu damals aus? 
Wie oft sprichst Du heute mit Gott im Vergleich zu damals? Mehr oder weniger?

Wie hat sich Dein Bild von Gott verändert? Hat es sich überhaupt verändert? 
Hast Du dazu gelernt? Was siehst Du heute anders?

Wie steht es mit der Nächstenliebe? Kannst Du Menschen annehmen, die so völlig anders als Du selbst gestrickt sind? Kannst Du heute leichter vergeben, als noch vor ein oder zwei Jahren?
 

… lasst uns in Liebe an der Wahrheit festhalten und in jeder Hinsicht Christus ähnlicher werdenEpheser 4, 15 NLB


Mal ehrlich, bist Du Ihm ähnlicher geworden?
Oder kaust Du immer noch an den grundlegenden Aussagen rum und hast das Gefühl noch voll
grün hinter den geistlichen Ohren zu sein?

 

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Dieser Beitrag wurde am 28. Juni 2014 veröffentlicht.

Das Puzzle des Lebens

Die Bundestagswahl liegt hinter uns und ich bin froh drum!

Denn gerade im #Neuland Internet ging es heiß her und viele zögerten nicht lang und erzählten ihren 3.512.631 Online-Freunden brühwarm, was sie von so manchem Politikern halten: 

"Frau Merkel ist so und so drauf …. die ist doch absolut … und der Rössler Philipp, ach das ist ja ein  …. und der Steinbrück, also …. "


Ich hab heute ein Buch von Judy Frankling gelesen, die eines Tages ein interessantes Gespräch mit Gott führte.

Es begann damit, dass er lediglich "Ronald Reagan" (der damalige Präsident) zu ihr sagte. Wie sich das Gespräch entwickelte, möchte ich Dir schreiben.

Statt "Ronald Reagan" werde ich "Angela Merkel" einsetzen und das Gespräch auf sie abändern. 


Gott: "Angela Merkel."

Judy: "Ja, das ist unsere Bundeskanzlerin?!"

Gott: "Jeden Tag kannst Du über sie lesen."

Judy: "Ja, ich kann über sie in Zeitungen und Büchern lesen."

Gott: "Jeden Tag kannst Du über sie hören."

Judy: "Natürlich. Ich kann im Fernsehen, Radio und durch Gespräche von Leuten, die über sie und ihr Handeln reden, über sie hören."

Gott: "Und was sie tut, wirkt sich auf Dich aus."

Judy: "Oh ja, sie unterzeichnet Gesetzesentwürfe und Gesetze, die mein Leben beeinflussen."

Gott: "Wie gut kennst Du sie?"

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Dieser Beitrag wurde am 28. September 2013 veröffentlicht.

Wie ist Gott eigentlich so drauf?

Eine Facebook Diskussion hat mich zum nachdenken gebracht.
Es ging dabei um Gott und die Leute hatten anscheinend total verschiede Ansichten darüber, wie der wohl so drauf ist, was er für gut und was er für schlecht hält. Wie kann das denn bitte sein?


Ich glaube unser Gottesbild wird oft schon in der Kindheit geprägt und daraus können ganz verschiedene Fragen entstehen:

  • Ist Gott der alte Mann mit dem langen weißen Bart?
  • Versteckt sich Gott im Himmel und lässt uns hier unten einfach machen?
  • Kann man Gott seine Sorgen bringen?
  • Ist Gott sowas wie ein Wachmann, der mit dem Finger auf Dich zeigt, wenn Du scheiße gebaut hast?
  • Ist Gott ungerecht oder gar pervers?
  • Ist Gott eine nette Erfindung der Menschen?

 

Ich denke unser Gottesbild wird stark von Christen geprägt, die wir kennenlernen.

Mir erzählte mal jemand, dass sie ne coole Show zu einem Gottesdienst machen wollten. In der Kirche wurde eine Bühne aufgestellt, eine Anlage sorgte für Musik und einige Showeinlagen gingen da ab. Dann kam eine ältere Frau und fragte den Veranstalter:

"Sagen Sie mal, darf man sowas denn in einer Kirche?"

Und der Veranstalter sagte:

"Wir haben das mit dem Pfarrer besprochen und er hat uns sein okay gegeben."

"Ah, ja dann ist es in Ordnung"

 

Ich glaube es ist oft so, dass wenn der Pfarrer sehr konservativ ist , streng und motzend – dann muß Gott auch so sein. Oder war die Christin in meiner Klasse total hübsch und liebevoll, dann muß Gott wohl auch so sein.

Wenn man dann Christ ist und älter wird, kann sich dieses Bild verändern und irgendwie lernt man mehr und mehr den "richtigen" Gott kennen. Aber ich glaube, dass ist nicht immer so.


Wenn man ein Bild von Gott in der Birne hat, seit eh und je und nie hinterfragt, ob dass überhaupt richtig ist, dann wird es gefährlich.

Wenn Du mal raus auf die Straße gehst und die Menschen fragst, was ihnen zu Gott einfällt, dann wirst Du, total viele verschiedene Antworten bekommen.

Christoph Phal, ein Autor, hat das mal gemacht und er kam mit Menschen ins Gespräch, die dann von Kreuzzügen, von der reichen katholischen Kirche, die Verhütung verbietet, von pädophilen Pfarrern und von langweiligen Gottesdiensten erzählten.

Klar Kreuzzüge und pädophile Pfarrer sind pervers. Doch was mir auffällt… diese Menschen reden nicht von Gott, sie reden von Christen, von Kirchengeschichte und von Erlebnissen mit Menschen.


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Dieser Beitrag wurde am 9. September 2011 veröffentlicht.