Der Gast nutzt den 3. Advent, um Geschenke einzupacken. Ein Teddy, ein Glas selbstgemachte Marmelade, Plätzchen, die er vor ein paar Tagen gebacken hat, ein paar handgeschriebene Grüße. Keine großen, teuren Dinge, sondern solche, die von kommen. Doch während er die Schleifen bindet, schleicht sich ein Gedanke ein: „Reicht das?“
Er kennt sie, diese Erwartungen. Manche Familienmitglieder scheinen fest damit zu rechnen, dass unterm Baum genau das liegt, was sie sich vorgestellt haben. Es geht längst nicht mehr nur um die Geste, sondern darum, ob das Geschenk den „Erwartungs-Check“ besteht. Und wenn man nicht mitspielt? Dann ist man schnell der Buhmann unterm Weihnachtsbaum.
Der Gast seufzt. Wann hat das angefangen? Wann wurde aus Weihnachten ein stiller Wettkampf um die schönsten, teuersten oder ausgefallensten Geschenke? Als Kind schien alles so viel einfacher. Damals leuchteten die Kerzen, es duftete nach Plätzchen, und der Weihnachtsabend fühlte sich magisch an. Kein Druck, keine Erwartungen – nur dieses warme, friedliche Gefühl & die leise Vorfreude auf die Bescherung.
So wünscht man es sich, denkt der Gast. Aber er weiß auch: Für viele war es nie so. Da gab es keine warmen Abende im Kerzenschein, sondern Streit, Einsamkeit oder ein Gefühl des „Nicht-genug-Seins“. Die Erwartung, dass Weihnachten etwas Magisches sein muss, bringt oft genau das Gegenteil hervor: Druck, Enttäuschung und das Gefühl, irgendwie zu versagen.
Der Gast schaut auf die Geschenke vor sich. Nein, es muss nicht perfekt sein. Weihnachten war nie dazu gedacht, ein Wettbewerb zu sein. Es war von Anfang an eine Einladung – zur Liebe, zur Gemeinschaft, zur Dankbarkeit. Damals in der Krippe lag kein glänzendes Paket, sondern ein Kind. Einfach, verletzlich, voller Liebe.
Vielleicht, denkt der Gast, liegt genau darin der Weg zurück: Geschenke, die keine Erwartungen erfüllen, sondern von Herzen kommen. Ein Teddy, der Trost spendet. Marmelade, die nach Zuhause schmeckt. Plätzchen, die mit Liebe gebacken wurden – keine Massenware, sondern kleine Zeichen der Zuneigung.
Und während er die Schleife um das letzte Päckchen bindet, spürt er Frieden. Vielleicht wird nicht jeder die Liebe dahinter erkennen. Aber das ist in Ordnung. Denn das, was Weihnachten wirklich bedeutet, braucht keine perfekten Geschenke – nur ein offenes
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