Wir alle sehen die Welt unterschiedlich – und das nicht nur im wörtlichen Sinne, durch die Brille auf unserer Nase, sondern auch im übertragenen Sinne, durch Prägungen, Überzeugungen und unseren Glauben. In Johannes 9, 25 antwortet der blind geborene Mann, den Jesus geheilt hat: »Ich weiß nur eins: Ich war blind, und jetzt kann ich sehen!«
Ich glaube, dieses Wunder ist mehr als eine physische Heilung. Jesus schenkte diesem Mann auch die Fähigkeit, mehr zu erkennen – auf geistlicher Ebene. Es war, als ob er dem Mann eine Brille des Glaubens aufsetzte, die ihm half, die Welt anders zu sehen. Klingt etwas pathetisch, aber ich bin überzeugt, dass wir ohne Gott oft eine verzerrte Sicht auf die Welt haben. Ohne seine Perspektive sehen wir nur das, was direkt vor uns liegt, gefiltert durch unsere Ängste, Zweifel und Verletzungen.
Vielleicht kennst Du das aus Deinem eigenen Leben? Diese Phasen, in denen alles um Dich herum irgendwie verschwommen wirkt. Nichts scheint klar zu sein. Du fragst Dich, warum bestimmte Dinge passieren, warum Entscheidungen so schwerfallen oder warum Situationen oft einfach keinen Sinn ergeben. Vielleicht wird unsere Sicht durch all den Ballast getrübt, den wir mit uns herumtragen, und es wird schwer, den Durchblick zu behalten.
In 2. Korinther 5,7 heißt es dann auch noch: „Unser Leben auf dieser Erde ist dadurch bestimmt, dass wir an ihn glauben, und nicht, dass wir ihn sehen.“
Das zeigt, dass es nicht darum geht, immer alles sofort zu verstehen. Es geht darum, auf Gott zu vertrauen, auch wenn uns vieles unklar ist, und darauf zu hoffen, dass er uns eine neue Perspektive schenkt – eine, die weiter reicht als das, was wir mit unseren physischen Augen wahrnehmen können. Das bedeutet nicht, dass plötzlich alles perfekt ist oder alle Probleme verschwinden. Aber es bedeutet, dass Du die Dinge aus Gottes Blickwinkel sehen kannst. Plötzlich erkennst Du, dass in all den Herausforderungen auch Chancen liegen. Du siehst nicht mehr nur die Angst und Unsicherheit, sondern entdeckst Hoffnung und neue Möglichkeiten. Gott lädt Dich ein, durch seine Augen zu sehen – voller Mitgefühl, Verständnis und Liebe. Er möchte Dir zeigen, dass da mehr ist, als das, was Du gerade wahrnimmst.
Ich möchte Dich ermutigen, dran zu bleiben, auch wenn Du momentan nicht klar siehst, wie es weitergehen soll. Eines Tages wirst Du mehr sehen … und erkennen, dass Du die ganze Zeit nicht alleine warst.
Alles Liebe!
Mandy