Sindy

…. erzählt ihre Geschichte mit Gott


Ich heiße Sindy und wurde am 6.11.1996 geboren.

Meine Eltern hatten mit Gott nicht wirklich was am Hut. Ich bin zwar (meiner Oma zuliebe) getauft worden und Weihnachten oder Ostern gingen wir auch mal in die Kirche, aber sonst hab' ich nicht wirklich viel von Gott erfahren.

Ich habe schon als kleines Kind viel Schlechtes erlebt. Mit vier Jahren wurde ich das erste Mal sexuell missbraucht und das zog sich dann über mehrere Jahre hin … bis ich zehn Jahre alt war. Kurz nachdem es endlich aufhörte – drei Wochen nach meinem 11. Geburtstag – starb mein Vater an Krebs.

In der Schule wurde ich oft ausgelacht, weil ich anders war, viel kindlicher als die anderen und übergewichtig, ein totaler Stubenhocker.

Als mein Vater starb, fing ich an mich zurückzuziehen, viel über den Missbrauch nachzudenken und nur noch das Schlechte in meinem Leben zu sehen. Kurz danach habe ich angefangen, mich zu ritzen und schnell wurden aus kleinen Kratzern tiefe Wunden.

Ich zog mich immer mehr zurück, bis ich irgendwann eine große Angst vor Menschen entwickelte. Ich bekam schon Panik, wenn ich mit anderen Menschen in einem Raum war. In der Schule gab ich keine Antworten mehr. Ich saß häufig zurückgezogen in einer Ecke, war aggressiv und verprügelte irgendwelche Menschen, die wahrscheinlich nicht mal was Böses wollten. 

Meine erste Begegnung mit Gott hatte ich, als ich (wieder meiner Oma zuliebe) zur Konfirmation ging. Der Pfarrer las meinen Konfi-Vers vor und da stand etwas, was ganz genau passte:


 

"Fürchte dich nicht, denn ich bin bei dir. Sieh dich nicht ängstlich nach Hilfe um, denn ich bin dein Gott: Meine Entscheidung für dich steht fest, ich helfe dir. Ich unterstütze dich, indem ich mit meiner siegreichen Hand Gerechtigkeit übe."

Jesaja 41,10


Im ersten Moment fand ich den Vers total ermutigend, doch schnell überwog mein großes Misstrauen und ich legte Gott wieder zur Seite. Mir ging es immer schlechter …. und dann hatte meine beste Freundin auch noch einen tödlichen Unfall und ich war ganz alleine. Dachte ich …

 

Heute weiß ich, dass Gott die ganze Zeit bei mir war und mich beschützt hat, denn sonst würde ich heute wahrscheinlich auch nicht mehr leben. 

Im Juli 2011 – ich war gerade wieder in dem Mädchenkreis der Kirche (damals der einzige Ort, wo ich kaum Angst hatte) – sagte die Leiterin auf einmal, dass einige Amerikaner zu einer Führung hier sind, weil sie eine Gemeinde besuchen, und dass wir ein Lied für sie singen werden. In dem Moment kam meine Angst zurück. Ich sank tief in meinen Stuhl, um mich zumindest etwas zu verstecken.

Diese Leute, Fußballerspielerinnen einer christlichen Mannschaft in den USA, kamen und der Mädchenkreis fing an zu singen. Nach dem Mädchenkreis kam eine der Fussballerspielerinnen mit einer Frau, die sie übersetzte, auf mich zu und sprach mich an. 

Sie sagte in etwa: "Hi, ich kenne Dich nicht, aber Gott hat mir gesagt, dass ich zu Dir gehen soll und Dir sagen soll, dass er Dich liebt! Er hat noch viel vor mit Deinem Leben. Ich würde gern für Dich beten."

Ich wollte einfach nur weglaufen, ging 3 Schritte zurück, weiter konnte ich nicht. Nachdem eine Freundin zu mir kam, betete die Frau schließlich doch für mich und lud mich ein, am nächsten Tag auf den Markt zu kommen.  Ich wollte da nicht hin, denn da sind ja bekanntlich viele Menschen. 

Doch am nächsten Tag ging ich doch hin. Zum Sportlergottesdienst mit Fußballspiel 2 Tage später auch noch mal. Da beten mehrere der Spielerinnen auch noch mal für mich und ich weiß, dass sie es heute immer noch tun.

Weil ich so eine Angst vor den Menschen hatte, musste ich rausgehen und eine Frau meiner jetzigen Gemeinde ging mit. Ich redete kaum, aber ich hörte zu. Ich gab ihr meine Telefonnummer und eine Woche rief sie an und fragte, ob ich nicht mit zur Jugendstunde in ihre Gemeinde kommen will. Ich wollte erst nicht, dann konnte ich mich nicht entscheiden, also entschied sie für mich und holte mich pünktlich von Zuhause ab.

Ab diesem Tag kam ich jede Woche zum Jugendtreff, saß auf dem Gang, weil ich Angst hatte, und sagte auch zu fast niemandem ein Wort, aber ich war da, weil ich neugierig geworden war … auf diesen Gott. 

Kurz nachdem ich zur Gemeinde gekommen war, machte ich eine Therapie in der Psychiatrie – für ein halbes Jahr. Sobald ich am Wochenende Zuhause war, ging ich wieder zum Jugendtreff. Ich fand dort auch eine Freundin, zu der ich Vertrauen fasste. Sie erzählte mir oft, dass Gott mich liebt und dass er mich frei machen kann von all meinen Ängsten und von dem Ritzen. Sie saß mit mir auf dem Gang, weil ich Angst hatte mit reinzukommen und mit den anderen zu essen. Sie hörte mir zu, egal wie oft ich sie anrief, und erzählte immer mehr von Gott. 

Im Februar 2012 wurde ich aus der Psychiatrie entlassen, weil die Ärzte meinten, mir gehe es gut. Doch kaum war ich Zuhause, fing ich wieder an mich zu ritzen und versuchte mehrmals mich umzubringen. Ich ging auch weiterhin zur Gemeinde. 

Am 5. April 2012 redete ich wieder mit meiner Freundin und sie fragte mich, ob es nicht Zeit wäre, mich für Gott zu entscheiden, weil nur er mir helfen kann. Ich wollte es nicht. Doch in der Nacht ließ mich der Gedanke, dass nur Gott mir noch helfen kann, nicht mehr los. Also gab ich Gott mein Leben und bat ihn um Hilfe. Das war dann am 6. April 2012 (Karfreitag). 


Als ich am nächsten Tag wieder in die Gemeinde kam, war ich vollkommen verändert!  Ich hatte keine Angst mehr. Ich stand in der ersten Reihe und betete Gott an. In dem Moment wurde mir klar, dass er real ist. Am nächsten Tag erzählte ich unter Tränen der kompletten Gemeinde, was Gott getan hat. Kurz danach erfuhr ich von einem Missionar in unserer Gemeinde, dass genau in der Nacht, als ich mich bekehrt habe, in Paraguay für mich gebetet wurde. Ich war total überwältigt und die ganze Gemeinde mit mir. Seit diesem Tag lebe ich ohne Angst und habe mich nie wieder geritzt. 

 

Mittlerweile habe ich einen Schülerbibelkreis in meiner Schule gegründet. Ich weiß nun, dass Gott schon lange, bevor ich mich bekehrt habe, immer wieder Zeichen gegeben und mir Mut gemacht hat. Ich bin glücklich, mein Leben heute für und mit ihm zu leben.

Ein Vers ist mir auch in dieser Zeit sehr wichtig geworden:
 

"Ihr aber gehört zu Gott, meine Kinder. Ihr habt euren Kampf gegen diese falschen Propheten bereits gewonnen, weil der Geist, der in euch lebt, größer ist als der Geist, der die Welt regiert."

1. Johannes 4, 4

 

Das ist meine Geschichte mit Gott :)

Eure Sindy



Im Moment noch zur Schule -mein letztes Schuljahr 😀

Ich spiele sehr gern Schlagzeug und fahre Mountainbike. Das macht mir beides sehr viel Spaß und währendessen spreche ich gern ausgiebig mit Gott.  

Du kannst Kontakt zu Sindy aufnehmen: sindy96@hotmail.de

24 Gedanken zu „Sindy

  1. Franz

    Unglaublich traurig der Anfang und unglaublich cool der Ende Deines Berichtes, der nur einen kleinen Teil Deines Lebens ausmacht. Da kommt noch so viel, was Gott Dir zeigen möchte.
    ER ist wirklich sagenhaft groß und gut!

    Ich freue mich sehr für Dich, daß Du IHN erfahren darfst und wie ausgewechselt bist und wünsche Dir für Deine Zukunft, daß Du immer daran denkst, daß mit IHM nichts unmöglich ist -Du hast es ja bereits erlebt :-)

    Und Gott sei' es auch gedankt, daß ER Menschen befähigt und willig gemacht hat, sich Zeit für Dich zu nehmen und z.B. die Jugendstunde mit Dir auf dem Flur zu verbringen. Soviel Einfühlungsvermögen kann nur der schenken, der einen geschaffen hat und weiß, wie man tickt :-)

    Ehre sei' Gott!

    P.S.: Mountainbiken ist cool!^^

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  2. Sabine

    Hallo liebe Sindy,

    danke für deine ehrliche Geschichte. Gott ist soooo gut! Ich freue mich, dass ich jetzt mit dir eine kleine Schwester habe, und ich schicke dir ganz, ganz herzliche Grüße aus Krefeld.

    Alles Liebe,

    Sabine

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  3. Mera

    Wow, Sindy! Freu mich so riesig das du deine Zeugniss gechrieben hast! Und was für ein Zeugniss!! GOTT ist so groß & wir sehen immer noch wie Er dich verändert. Du bist ein Segen!! 😉

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  4. Renate

    Wie schrecklich was diesem Mädchen angetan wurde.
    Und das Gott trotzdem noch was Gutes daraus gemacht hat, ist ein Wunder.
    Ich wünsche ihr, dass sie noch ganz viel Liebe und Zärtlichkeit in ihrem Leben erfährt.

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  5. manuela

    Liebe sindy, danke, danke für dein Zeugnis. Ich kann dir sehr gut nachempfinden. Auch ich wurde in dem alter missbraucht, auch ich wurde immer von Gott behütet und beschützt, klar wurde mir das, als ich nich im April 2011 für Gott entschied. ER kämpft unsre Kämpfe. Alles liebe u Gottes Segen

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  6. Anonymous

    Es ist schrecklich, wie viel Gewalt es auf der Welt gibt und wie viele Unschuldige darunter leiden müssen. Ich bin froh, dass es dir jetzt gut geht und du deine graue Vergangenheit hinter dir gelassen hast. Es ist auch schön zu hören, dass eine weitere Seele seinen vorbestimmten Weg gefunden hat und diesen beschreitet. :) 

    Ich hoffe, dass auch ich den Mut habe, mich Gott zu stellen und mit ihm meinen Weg zu beschreiten. :)  Dir wünsche ich auf alle Fälle weiterhin noch ein schönes erfülltes Leben voller Liebe und Kraft. :)

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  7. Bärbel

    Hallo, Sindy,

    Du bist ein sehr hübsches und kluges Mädchen. Du hast es trotz oder wegen Deiner ganz schlimmen Situation gemeistert und nicht aufgehört nach Gott zu suchen. Das war spitze. Und Du wirst es mit Sicherheit  noch ganz weit bringen, weil Gott einen sehr guten Plan für Dein Leben hat und Du auf Seinem Weg bist. Alles, alles Liebe für DICH <3

     

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  8. Sabine

    Sehr bewegend Deine Geschichte liebe Sindy….aber mit einem super tollen "Ende" (bzw. Anfang)!!! Wünsche Dir weiterhin Gottes Segen u. das Du seine große Liebe und Annahme spüren darfst und Dich dadurch NICHTS mehr aus der Bahn werfen kann….alles Liebe und Gute für Dich!! :-)

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  9. Aretha

    Liebe Sindy,

    gerade habe ich Deine Geschichte mit Gott gelesen. . . ich freue mich sehr, daß Du Dein Leben unserem treuen und nachgehenden HErrn anvertraut hast. Und ich freue mich auch sehr, daß Er Dir u. A. auch  Deine Ängste und Deinen Drang zur Selbstverletzung genommen hat. Halte fest an Ihm, unserem einzig wahren Er-Löser, Retter und Heiland. Lass IHN ran, an Dein Herz, ER wird Deine Wunden heilen, verbinden und Dich stärken. ER liebt Dich nach Hause in Dein Vaterhaus, ER hört niemals auf Dich hinzulieben zu Ihm. Was auch immer noch kommen mag. . . . innerlich oder äußerlich in Deinem Leben. . . . geh hin zu Jesus.

    Verbunden in Ihm,    Aretha.

     

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  10. Adolf

    es ist einfach gigantisch, wie Gott eingreift, wirkt und heilt … auch bei vielen anderen !!! … das, was er angefangen hat, bringt er auch ans Ziel !

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  11. Dörte

    Danke, Sindy, für Deine Geschichte! Danke, Gott, für Deine Geschichte mit Sindy!

    Gottes Liebe wirke weiter stark in Dir, Sindy, und durch Dich!

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  12. Anne

    hallo Sindy,

    deine Geschichte hat mich sehr berührt, unser BIG Daddy wird auch weiterhin mit dir sein und dich ganz fest an seiner Hand halten, nur er kann uns heil machen, danke für deine Oma, be blessed

    Anne

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  13. Sandra

    DANKE! für deine Offenheit! Mich hat dein Beitrag ermutigt…auch nach jahrelangem nicht erhörtem Gebet um Heilung, nicht aufzugeben….UND dennoch weiterzubeten!!!!Bin gerade am Boden…wie schon viele Jahre…hoffe sooo sehr, dass Gott mich auch hoch zieht;-). Es tat mir gerade besonders gut deinen Konfi Vers zu lesen.

    "Fürchte dich nicht, denn ich bin bei dir. Sieh dich nicht ängstlich nach Hilfe um, denn ich bin dein Gott: Meine Entscheidung für dich steht fest, ich helfe dir. Ich unterstütze dich, indem ich mit meiner siegreichen Hand Gerechtigkeit übe."    DANKE!!!

     

    Herzensumarmung,*knuddel* Sandra

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  14. Sindy

    Hey,

    ich wollte euch einfach mal DANKE sagen für all die Lieben Kommentare und E-Mails die ich von euch bekommen habe. Grade wenn mal ein Tag ist an dem es mir nicht so gut geht ermutigt ihr mich mit euren Kommentaren und helf mir das was Gott angefangen hat nicht wieder aufzugeben.

    Ich bete für viele von euch, und freue mich sehr dass ihr hier geschrieben habt.

    Sindy

    Antworten
    1. GekreuzSIEGT Moderatorin - Sandra

      Liebe Sindy, 

      der Herr schenke Dir jeden Morgen ein frisches, frohes Herz. 

      Er streckt sich nach Dir aus und ist so glücklich, wenn Du seine Hände ergreifst. 

      Der Herr segne Dich. Und schenke Dir inneren Frieden. Deine Geschichte ist für viele eine Ermutigung und es ist mutig, sie öffentlich zu machen. So wird sie zum Segen. 

      Herzlich, Sandra 

      Antworten

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