Ich habe spaßeshalber mal gegoogelt, wie viele Gesetze es in Deutschland gibt:
"2022 gibt es insgesamt 1.773 Bundesgesetze mit 50.738 Paragraphen und 2.795 Bundesrechtsverordnungen mit 42.590 Paragraphen. Hinzu kommen die Gesetze und Rechtsverordnungen der sechzehn Bundesländer." + die zig Gesetze von Hausverwaltungen!
Durch den ganzen Corona-Bumms der letzten Jahren kamen zig Gesetze hinzu.
Lange vor Corona war Lepra weit verbreitet, eine der ältesten Infektionskrankheiten. Ziemlich fies. Ziemlich ansteckend. Ziemlich tödlich.
Wer Lepra hatte, musste bestimmte Regeln befolgen: Lockdown und Quarantäne auf ewig. Niemand durfte den Erkrankten berühren. Falls ihm jemand zu nahe kam, musste er: "unrein, unrein" rufen.
Irgendwann warf sich ein Erkrankter vor Jesus auf die Knie und flehte um Heilung. Jesus hatte Mitleid. Er brach die "Nicht-Berühren-Regel", berührte und heilte ihn. (Markus 1, 40-45)
Dann trichterte Jesus ihm ein, dass er keinem etwas davon sagen soll. Nur zum Priester sollte er gehen, dieser erteilte dann eine Art "Genesenstatus".
Doch der Geheilte konnte nicht schweigen! Kaum war er wieder fit, zog er los und erzählte überall rum, was passiert war.
Wir halten fest: Jesus bricht die Regeln und berührt einen Leprakranken. Er geht damit das Risiko ein, selbst zu erkranken. Er brach für seine Heilungen ohnehin öfter mal die Regeln. Als ihn daraufhin einige Gesetzespocher ansprachen, meinte er: "Die Regeln sind als Hilfe für den Menschen gedacht; der Mensch ist nicht dazu da, Regeln zu erfüllen." (Markus 2,27).
Ach Jesus, Du liebevoller Rebell!
Man muss ihm zu gute halten – er brach die Regeln für gute Taten!
Warum aber besteht Jesus so krass darauf, dass der Geheilte die Regeln einhält?
Ich glaube, weil das befolgen von Regeln auch Voraussetzung für eine gute und friedliche Gemeinschaft sein kann. Wenn der Geheilte sich nicht an die Regeln hält, läuft er Gefahr, weiterhin aus der Gemeinschaft ausgeschlossen zu bleiben. Wenn er sich nicht vom Priester den "Genesenstatus-Wisch" holt, ist er offiziell immer noch ein Kranker, den man meiden muss. Verständlich ist, dass der Geheilte froh ist, wieder Teil der Gemeinschaft zu sein. Letztendlich aber zu kurz gedacht. Wie die Geschichte weiterging wird leider nicht berichtet.
Zurück zum Pupser im Aufzug. Die Regel hat die Hausverwaltung erstellt, vermutlich weil es einigen Bewohnern stinkt. Dem "Pupser" (Achtung Wortspiel) geht das am Allerwertesten vorbei. Die Frage ist, lohnt es sich diese Regel zu brechen? Oder sollte man für die wenigen Sekunden im Fahrstuhl den Pups nicht doch irgendwie unterdrücken?
Ich halte es für sinnvoll Regeln zu prüfen! Dass ich diesen Satz mal sage … Ich war zu lange nach dem Motto: "Hauptsache dagegen!" unterwegs. Vielleicht bin ich ja doch ein klein wenig erwachsen geworden!
Ich bin der Meinung, wenn Regeln der (Nächsten)Liebe dienen, sollte man sich dran halten. Auch dann, wenn man sich selbst dadurch einschränken muss. Genauso sollte man nicht stur auf Regeln pochen, wenn die Menschlichkeit dabei auf der Strecke bleibt.
Regeln sind für eine Gesellschaft wichtig. Sie sollten eine Gesellschaft schützen, aber nicht voneinander abkapseln. Das ist oftmals ein schmaler Grad und schwierig für alle "Regelaufsteller" fair fest zu legen, wie eng Regeln gezogen werden sollten. E
Zuallerletzt fällt mir noch Römer 13, 8 ein:
"Bleibt also niemandem irgendetwas schuldig außer dem einen: einander zu lieben. Denn wer den anderen liebt, hat das Gesetz erfüllt."
Also, sei brav zu Dir und Deinen Mitmenschen!
Bis morgen!
Deine Mandy
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