Wie würdest Du sterben wollen, wenn Du unheilbar krank wärst und schlimme Schmerzen hättest?
Einige schwer erkrankte Menschen, Vereine und auch Ärzte und Ärztinnen, haben heute erfolgreich gegen den § 217 geklagt. Das Bundesverfassungsgericht in Karlsruhe hat dieses Gesetz gekippt!
Ein Auszug auf dem Strafgesetzbuch (StGB)
§ 217 Geschäftsmäßige Förderung der Selbsttötung
(1) Wer in der Absicht, die Selbsttötung eines anderen zu fördern, diesem hierzu geschäftsmäßig die Gelegenheit gewährt, verschafft oder vermittelt, wird mit einer Freiheitsstrafe bis zu drei Jahren oder mit Geldstrafe bestraft.
Was genau das bedeutet, davon sind die Medien gerade voll: z.B.
SPIEGEL: Verfassungsrichter erleben geschäftsmässige Sterbehilfe
TAGESSCHAU: Verbot geschäftsmäßiger Sterbehilfe ist gekippt
Ich persönlich bin der Meinung, dass Gott Anfang und Ende bestimmt. Das er der ist und sein sollte, der bestimmt wann wir auf die Welt kommen und wann wir sie verlassen werden! Doch der Mensch greift immer mehr in diesen göttlichen Ablauf ein.
Demzufolge ist das, was heutzutage geschieht, viel zu häufig ein verlängertes Sterben. Ein unnötig verlängerndes Leben Leiden?! Wie viel Leid verträgt ein Leben?
Ist der Tod denn wirklich so furchtbar, dass wir zwanghaft Menschen am Leben erhalten möchten? Und sei es nur um ihre Lebenszeit einige Monate, Wochen und Tage zu verlängern …. ?? Tun wir das dann für den Menschen oder doch lieber für uns, um der Angst vor dem Loslassen zu entkommen?? Was für ein aussichtsloser Kampf.
Ich bin voller Fragen, Zweifel, Gedanken, habe auch Ängste. Ich möchte nicht pauschalisieren. Das wäre nicht richtig. Ist es dennoch erforderlich? Ich hoffe die Politik und jeder einzelne Mensch wird mit seiner persönlichen Geschichte (soweit dies eben möglich ist) individuell angeschaut. Und wenn schon, da be- und nicht verurteilt! Ich selbst kam vor mehr als dreißig Jahre viele Wochen zu früh auf diese Welt und wäre ohne medizinische Hilfe sicher nicht lebensfähig gewesen. Ob ich die Epilepsie daher habe? Keiner weiß es. Ich jedenfalls bin dankbar für mein Leben!
Ich liebe das Leben! Bis auf wenige Momente …
Doch wäre ich auch dankbar und glücklich, wenn ich durch die medizinischen Möglichkeiten, die mir das Leben schenkten, nun schwerst mehrfach behindert wäre?? Ich weiß es nicht.
Medizin ist ein Segen. Doch Medizin kann sicher auch ein Fluch sein. Wenn der sogenannte "Gott in Weiß" sich wirklich aufmacht Gott zu sein. Sollten wir Grenzen setzen? Herztransplantation ist noch ok, aber sobald wir einen Kopf auf einen anderen Körper pflanzen wollen … das sollten wir mal lieber lassen?
WELT: Wenn dein Kopf transplantiert wird, was wird aus dir?
Ich deutete eben auf wenigen Momente in meinem Leben hin, in denen ich das Leben nicht liebte. Es war auf Grund von seelischen Belastungen und Erkrankungen. Wollen wir auch da abzuwägen? Wieviel Missbrauch muss ich ein Mensch erlebt haben, um zu bestimmen wann er sein Leben einem Ende setzen darf? Wieviele Psychopharmaka, Therapien und Co sollte er ausprobiert haben??!
Es ist sooo unheimlich schwer, all diese Fragen zu beantworten und eine Richtlinie zu finden!
Denn um eine Richtlinie geht es letzendlich! Der Liebeskummer eines 14-jähriger ist sicher kein Argument. Die rasant fortschreitende Krebserkrankung einer 40-jährigen schon eher … Wonach richten wir uns?
Jeder von uns hat die Möglichkeit seinem Leben ein Ende zu setzen. Und ehrlich gesagt, ich verrate Dir jetzt sicher auch kein Geheimnis … im Internet findest Du alles … gesetzlich gesehen geht es nur darum wie einfach bzw. beschwerlich es einem gemacht wird, sich das Leben zu nehmen! Wenn man nun schwerst krank ist und unter Schmerzen leidet … sollte man diesen Menschen entgegen kommen??!
Fakt ist: Jeder Mensch ist wertvoll vom Anfang bis ans Ende seiner Tage! … und mit allerhöchster Wahrscheinlichkeit auch darüber hinaus!
Denn es ist meine Überzeugung, dass er wesentlich mehr gibt, als das was wir sehen. Und das nach dem Tod, der Himmel auf uns wartet, wenn wir "Ja" zu Gott sagen.
"Ich bin der Weg und die Wahrheit und das Leben; niemand kommt zum Vater denn durch mich." – Johannes 14, 6
Vor einigen Jahren hatte ich durch meinen Blog Kontakt zu einer schwer kranken Frau, in einer ihrer letzten Mails an mich, schrieb Gaby:
"Ich hatte lange Zeit panische Angst vorm Sterben! Doch durch all das, was ich in den letzten Wochen auf der Seite durch Dich und andere gelesen habe, habe ich es gewagt und das erste Mal in meinem Leben mit freiem Herzen zu Gott gesprochen! Mandy, heute habe ich keine Angst mehr vorm Sterben, sondern Heimweh nach Hause!"
Ich bekomme noch heute Gänsehaut und Tränen in die Augen, wenn ich das lese! Weil es mir zeigt, dass es Gott gibt – dass Gott Ängste ganz klein machen kann … und dass er eine Sehnsucht im Herzen der Menschen weckt!
Nur wenige Tage nach dieser Mail schrieb mir Gabys Mann, dass es ihr mittlerweile so schlecht geht, dass sie kaum noch wache Momente habe: "Sie ist dabei so friedlich. Noch vor Wochen war sie aggressiv und wütend und jetzt ist sie relaxt und meinte gestern Abend sie wäre jetzt soweit ….. "
Egal in welcher Lebenssituation wir stecken, es lohnt sich, die Hoffnung nicht aufzugeben und sich an Gott zu wenden und mit seiner Hilfe zu rechnen. Zu jeder Zeit und in jeder Stunde, so schwer sie auch ist! Und ganz häufig erlebe ich Gottes Hilfe durch Menschen, die mir nahestehen und die er mir in bestimmten Situationen schickt.
Auf jedenfall sage ich klar und deutlich JA zur Förderung der Palliativmedizin und den Bau von Hospizen!
Wer dies ebenfalls unterstützen möchte: www.palliativstiftung.de
Auf auf Leben! Wir sollten es feiern und zu schätzen wissen!
Mandy
© Bild: The Guardian/CR
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Kann ich Dich und Deine Blog-Arbeit unterstützen? Ja, dass ist möglich, dazu HIER klicken. Ich danke Dir von Herzen!
Für manche ist das Ende derart grausam…ich musste es schon mehrfach erleben. Das Sterben dauert so furchtbar lange. der Mensch ist durch die Schmerzmittel schon gar nicht mehr bei Bewusstsein. …das ist grausam. Ich glaube an Gott,da stoße ich allerdings an meine Grenzen.
Es klingt als würde Dein Glaube an Gott Dir quasi im Weg stehen, um zur Sterbehilfe-Debatte ein „klares“ Statement zu geben?
Ja das ist wohl so.
Also ich kann mir nicht vorstellen,dass Gott das toll findet,das die Medizin derart ausgenutzt wird,dass Menschen unnötig lange am Leben erhalten und gequält werden.Nur weil man vieles kann,muss man es doch aber nicht nutzen.Er hat uns einen freien Willen gegebengleichzeitig auch einen Verstand.
Tja ,das ist dann aber “ Mord“ genau da habe ich meine Probleme mit.sterbehilfe nein, Lebensverlängerung um jeden Preis….in ein unserer Altenheime wurde eine 92 jährige mit dem Hubschrauber nach Stuttgart gebracht.hatte krebs ,konnte seit Monaten das Bett nicht mehr verlassen….
seit zehn Jahren arbeite ich im Hospiz als Krankenschwester. Ich arbeite da um mit Zeit und wirksamen vielfältigen Möglichkeiten dafür zu sorgen, dass Menschen am Ende ihres Lebens nicht leiden müssen! Mit Schrecken beobachte ich, welche Strömungen dort neben der Palliativmedizin an die Tür klopfen und Einzug halten wollen: Sterbefasten und Irgendwann vielleicht auch Sterbehilfe?
Hospize und Palliativstationen müssen unbedingt sichere Orte bleiben, an denen Symptome gelindert und letzte Tage sicher gelebt werden können.
Es kommt darauf an wie der einzelne Mensch Leiden definiert.
Sind langjährige Schmerzen seelischer Natur nicht genauso schlimm wie die Schmerzen durch z.B. Krebs?
Vor wenigen Jahren hatte ich mal einen Bericht dazu gesehen.
Es ging um einen Deutschen, der niemanden mehr hatte. Keine Verwandten, keine Kinder und keine Freunde.
Seit fast 2 Jahrzehnten litt er unter schweren Depressionen.
Er nahm regelmäßig Medikamente dagegen, ging schon ewig in Gesprächstherapien und war mehrfach über Monate stationär in Behandlung.
Alles hat nichts geholfen.
Da ging er in die Schweiz(?) und bat um Sterbehilfe.
Über 1 Jahr lang ging er zu Gutachtern, die dann bescheinigten, das er austherapiert sei.
Daher war er einer der ganz wenigen, dem Sterbehilfe genehmigt wurde.
Diese Dokumentation fand ich sehr berührend.
Und seit dem bin ich persönlich für Sterbehilfe. Auch für extreme psychische Fälle, bei denen keine Hoffnung auf Heilung besteht.
Michelle, bei Depressiven? Was ist mit Kindern? Mir reicht schon die Diskussion um Abtreibung bis vor der Geburt und jetzt dürfen dann Eltern legal Ihre todkranken Kinder töten? Das macht mich unendlich traurig.
Ich meinte im Fall Sterbehilfe auch Erwachsene. Am Besten sogar erst ab dem 21. Lebensjahr.
Niemals, auch niemals Sterbehilfe bei Kindern.
Und ich selber bin seit Jahren depressiv, bis schwer depressiv.
Auch ambulante Therapien habe ich seit meiner Jugend gemacht.
Sogar stationär. Hat mir alles bisher nichts gebracht.
Dazu bin ich körperlich schwer, aber nicht totkrank.
Jeden Tag habe ich Schmerzen. Was meine Depressionen nicht grade besser macht.
Inzwischen hatte ich vor einigen Wochen durch zuviel Stress einen Hörsturz und höre aktuell auf dem linken Ohr zu 70% nichts.
Da ich also selber betroffen bin, würde ich sofort Sterbehilfe beantragen. Wenn es die Gesetze und Möglichkeiten dafür geben würde.
Michelle: Weißt Du noch wie die Doku hieß und vom wem sie war? Wo man sie anschauen kann?
Ich wünsch Dir von Herzen alles Gute für Dich und Dein Leben und das täglich Sachen findest, für die Du dankbar sein kannst! Ich werde für dich beten. Vielleicht ist es das größte was man tun kann …
Sollte ich zB Krebs bekommen, dann frage ich Gott ob ich kämpfen soll um zu leben oder ob ich sterben soll. Seine Antwort wird mein Weg
Danke für Deine Gedanken dazu. Dieses Thema ist so vielschichtig, ich sehe vieles so wie Du.
Bischof Fürst (Rottenburg-Stuttgart) hat es heute so formuliert: „an der Hand eines Menschen, nicht durch sie“. Dem ist glaube ich nichts hinzuzufügen.
wann es Zeit wäre und Jesus es möchte zu gehen
„Heimweh“ – schöner Gedanke…
Meine Erfahrung im Krankenhausumfeld lässt sich ganz gut an dem Bsp deiner Patientin vor kurzem zusammenfassen, die mit unheilbarem Krebs erkrankt war, wusste dass sie sterben würde und sehr litt. Bereits mehrere Ärzte hatten ihr wohl das Beenden von Chemotherapie und Bestrahlung „verweigert“ und sie bettelte fast darum, sterben zu dürfen… als der behandelnde Arzt ihr das Ende der kurativen Therapie dann bestätigte, war sie wie ausgewechselt und sehr gelöst.
Ich lasse das jetzt mal so stehen.
Ich hatte meine Mutter mit Alzheimer die zu Beginn mich gebeten hat sie gehen zu lassen
Und auch später war es bei jedem Besuch Thema
Bitte bitte lass mich sterben ich will so nicht mehr weiter leben
Wer das miterlebt hat kann verstehen um was es geht
Billiger Werbung von ein Firma die dich möchte umbringen.
Bei vielem, was Du schreibst, kann ich mitgehen. Meine Sorge ist, dass dieses Argument der Türöffner ist, dafür, dass andere beurteilen, wann ein Leben nicht mehr lebenswert ist. Wie ist es denn bei dem, der sich um die Frage gedrückt hat und sie dann aufgrund seines Zustandes nicht mehr selbst entscheiden kann.
Oder bei Menschen, die das aufgrund ihrer kognitiven Fähigkeiten gar nicht mehr können. Wer entscheidet denn für die – und zwar nicht nur über das Abschalten von Maschinen sondern eben über einen aktiven Prozess?
Ich habe keine Angst vor dem Tod, wohl aber vor einem zu späten, zu schmerzhaften und unwürdigen Sterben, z. B. eingespannt in irgendeine Apparatur. Leben und Sterben liegen in Gottes Hand, ja. Aber der Mensch hat mit der modernen Medizin so stark im Sinne einer Lebensverlängerung eingegriffen, dass er sich jetzt auch um die andere Seite kümmern muss, mit allen Problemen, die das mit sich bringt.
Ich wünsche mir die Möglichkeit, mir, wenn ich so weit bin, eine sanfte Spritze bestellen zu können, die mir über die Schwelle hilft, nachdem ich mich mit Anstand und Würde von meinen Lieben verabschiedet habe.
Unter der bisherigen Gesetzeslage hatte ich mir schon gelegentlich überlegt, was ich denn ggf. tun könnte. Hässliche mechanische Lösungen? Irgendwelche Drogen in Überdosis nehmen? Oder doch einen Arzt belatschern, der dafür mit einem Bein im Gefängnis steht? Alles nicht gut, aber eins davon wäre wohl irgendwann fällig. Gut, dass jetzt wieder die Tür auf ist für eine bessere Lösung.
Tojak
Gott ist da… im Leben und im Sterben. Und egal, ob du dein Leben selbst beendest oder nicht, Gott ist da. Wichtig allein ist doch, dass wir in unserem Leben zu ihm gefunden haben.
… so Gott will, soll es geschehen, — selbst würde ich gerne am Abend einschlafen und nicht mehr aufwachen …
Wer will das nicht … nur ist der Wunsch nach einem friedliche Sterben, leider oft nicht Realität. Und der Mensch ist gefragt was er tun will oder nicht.
aber er hat mir doch den freien willen gegeben,und dann dürfte ich mich auch nicht behandeln lassen, weil meine krankheit ja auch gott gegeben ist.. glaub ich so nicht.
Mandy: aber es steht uns nicht zu, über Leben oder Tod zu entscheiden… es gibt nur einen HERRn über Leben und Tod!
Das heißt, bei einer „harmlosen“ Blasenentzündung einer 70 jährigen, machen wir was? Das Antibiotika im Schrank lassen und warten, ob Gott sie heilt? Oder beim brandverletzten Familienvater, der 70% seiner Haut eingebüßt hat? Oder der kleine Junge, den nur eine Stammzellenspende noch helfen kann? Oder das viel zu früh geborene Mädchen, dass kaum größer als ein Kugelschreiber ist?
Sicher ist Gott der Chef über Leben und Tod. Doch wann beginnt der „Halbgott in Weiß“ göttlich zu handeln? Wann sollten wir dem Leben und wann dem Tod seinen Lauf lassen?
Leider ist das Thema komplex …
Danke, dass Du nie einfache Antworten gibst, Mandy. Mir tun die einfachen Antworten von Christen zu schwierigen Themen einfach nur weh, egal ob zu Sterbehilfe, Homosexualität, Ehe und Familie usw.
Was für eine dumme Frage. Kein Mensch möchte qualvoll sterben
Möchte der Mensch qualvoll leben?
Meine Mama hatte ALS – die Diagnose führt unweigerlich zum Tode und es hat nicht jeder die Form des ALS wie Steven Hawking – der trotz Krankheit noch vieles Leisten konnte…. Gefangen in einem steifen Körper und geistig Fit – wenn sie gekonnt hätte – hätte sie alles gemacht um so nicht weiter leben zu müssen …
Gott hat uns aber den freien Willen gegeben und wann ich vor meinem Erlöser stehe,liegt in seiner Hand,ja aaaber,wenn ein Mensch ,der Depressionen hat und sich selbst tötet,was ist dann?In den 1960er Jahren,war ja in der kath.Kirche Selbstmord noch Sünde…Also ich denke,dass es,wenn wir an Gottes Erlösung glauben,e egal ist,wie man stirbt.Ich habe es vor kurzer Zeit erlebt,wie der Mann meiner besten Freundin an Krebs starb,vollgepumpt mit Medikamenten,ein sterben auf Raten..nein,dann lieber meinen Tod selbst wählen.
Wenn Gott nicht will dass ein Mensch sich selbst das Leben nimmt oder sich für Sterbehilfe entscheidet, warum verhindert er es dann nicht. Keiner hat hier jemand für sein Lebensende Rechenschaft abzulegen. Das werden wir dereinst, beim jüngsten Gericht, alle selbst verantworten müssen.
Meine Mutter hatte eine Patientenverfügung, dass am Ende des Lebens nur noch palliativ behandelt werden sollte. Durch diese Patientenverfügung wurde sie vom Pflegeheim nicht mehr ins KH eingewiesen, sondern konnte unter Schmerzbehandlung langsam den letzten Weg gehen.
Keine lebensverlängernden Infusionen oder Zwangsernährung, sie hörte einfach von selbst auf zu essen und zu trinken und schlief hinüber.
So stelle ich mir humanes Sterben vor.
Da bin ich ganz Deiner Meinung, Ulrike. Der Mensch spürt instinktiv, wann es Zeit ist zu sterben und stellt nach und nach die Bedürfnisse ein. Zuerst nach Sexualität, schlussendlich nach Essen und Trinken … auch ich als junger Mensch habe eine Patientenverfügung. Ich finde das wichtig.
So war es auch bei meinem Vater. Ich habe vorher mit ihm gesprochen ob man noch was für ihn tun kann oder soll, da hat er gesagt: Lasst mich doch in Frieden gehen! Keine weiteren Anwendungen mehr. Er hatte eine Patientenverfügung und dem haben wir entsprochen. Das Leben war für ihn zu qualvoll geworden.
Was ich immer wieder begrüße und wichtig finde ist , daß man die sterbenden Menschen nicht allein läßt und mit ihnen oder für sie betet . Lebensverlängernde Maßnahmen würde ich nicht unbedingt nötig finden. ABER …Sterbehilfe kann ich mich nicht mit anfreunden. Ich glaube , daß jede Minute zählt …vielleicht genau die Minute , die es braucht , um Jesus im Leben anzunehmen
Also ich kann mir nicht vorstellen,dass Gott das toll findet,das die Medizin derart ausgenutzt wird,dass Menschen unnötig lange am Leben erhalten und gequält werden.Nur weil man vieles kann,muss man es doch aber nicht nutzen.Er hat uns einen freien Willen gegebengleichzeitig auch einen Verstand.
Als mein Mann soweit war, sagte er immer, dass er keine Verbindunģ bekommt. Ich denke, es ist dann erst der richtige Zeitpunkt wenn die da ist.
Ich denke dass Gott mir mein Leben gegeben hat und er wird mir das auch nehmen da werde ich nicht selber Hand anlegen oder Hand anlegen lassen und ich habe sehr sehr starke Schmerzen aber trotzdem würde ich niemals Sterbehilfe haben vor allem das ist natürlich bei ihm anders und jeder sollte das für sich entscheiden ich schaffe es mit meinem Glauben diese Erkrankung die ich habe auszuhalten
Das ist stark! Für alle die Stephanie nicht kennen … ich bin mal so frei: sie ist vom Hals abwärts gelähmt, schreibt per Spracherkennung und auf meinem Blog haben viele Leser/innen damals vor 3-4 Jahren zusammen gelegt und Stephanie einen Treppenlift ermöglicht, damit sie mehr Freiheit hat. Eine Statement zum Thema Sterbehilfe von Dir zu lesen, hat wesentlich mehr Gewicht … denn solange wir alles fit, gesund und munter sind, kann man eben viel erzählen.
https://unendlichgeliebt.de/2016/02/26/mehr-freiheit-fuer-stephanie-danke/
Also, ich glaube auch, dass Gott Anfang und Ende „in der Hand hat“.. Und ich habe gute Begleitung bis zum Tod erlebt. Und ich verstehe zu gut, dass Menschen irgendwann nicht mehr leben oder leiden oder was auch immer wollen. Na gut, aber es gibt doch den freiwilligen Verzicht auf Nahrung. Stimmt, gibt es. Kann Mensch auch wählen… Ich finde die heutige Entscheidung des BVG gut und richtig, weil es die Autonomie von uns Bürgern und Bürgerinnen in den Vordergrund stellt. Ethik und Moral haben an der Stelle nicht Priorität Nummer Eins. Will sagen: Wenn ICH mir vorstelle, nicht mehr leben zu wollen und dieses mein Leben beendigen zu wollen, dann ist das MEINE Entscheidung und geht niemanden was an und da hat mir auch kein Gericht reinzureden. Maximal meine Zugehörigen…
Aufm Punkt! Gut gebrüllt, Löwe! Da bin ich Deiner Meinung und es zeigt mir auch nochmal einen anderen Blickwinkel. Danke Susanne.
deswegen kann man es auch nicht pauschal sagen …und gesunde sowieso nicht. manche haben einen lebenswillen und ertragen alles .andere schaffen das nicht….stephanie ich finde sie (unbekannter weise) klasse.
Bei diesem Thema bin ich hin- und hergerissen. Noch vor etwa einem Jahr war ich für die Möglichkeit des Suizids, wenn die Person wirklich keine Energie mehr hat irgendwas zu tun. Die große Hürde war dabei „wenn die keine Energie mehr hat“… dann kann sich selbst auch das Gift nicht selbst verabreichen.
Dann wurde ich Christ und bin wirklich gespalten über das Thema. In der Bibel habe ich keinen Hinweis darauf gefunden, dass jemand frühzeitig sein Leben aufgeben will. Selbst Hiob, gepeinigt von allem was es so gibt, bettelte darum von Gott getötet zu werden (kam aber scheinbar nicht auf die Idee sich selbst ein Schwert in den Bauch zu stoßen) Insofern scheint es ja kein biblischen Konzept zu sein, dass ein Mensch früher stirbt, als von Gott vorgesehen.
Meine Meinung, dich ich gerade biblisch nicht begründen kann, sieht folgendes vor: Wenn Gott will, dass du lebst, dann bleibst du am Leben;- auch bei einem Selbstmordversuch. Darüber bin ich der Meinung, dass auch ein Suizid mit der Lebensumkehr verziehen wird und diese Person ein Platz im Paradies sicher haben kann…. bei Nicht-Christen lasst uns beten, dass sie in der letzten Sekunde zu Gott kommen.
So ist die Frage nach dem Freitod auch eine Frage danach, welche Rolle der Teufel spielt – ist es eine von dem Teufel eingeben Idee, dass es der Nächstenliebe entspricht Lebensunwillige zu töten oder wird dort in den Willen Gottes (weil dieser ja alles weiß und somit auch das „beschissene“ Lebensende geplant hat) eingegriffen?
In Prediger 8,8 wird gesagt, dass der Mensch keine Macht über die Stunde des Todes hat. Ich betrachte das als Warnung. Egal wie mein Sterben aussehen sollte, ich vertraue meinem Herrn Jesus Christus und gehe, wenn er mich ruft.
Ein sehr schwieriges Thema..
Ein interessantes Buch zum Thema, das das Ganze anhand der Situation in den Niederlanden differenziert betrachtet und analysiert: „Das ist doch kein Leben mehr! Warum aktive Sterbehilfe zur Fremdbestimmung führt“ von Gerbert van Loenen
…und noch ein Kommentar zum Thema, der mir noch eine weitere Perspektive eröffnet und mich sehr nachdenklich gestimmt hat…Das Ganze kann auch dazu führen, dass gerade Ältere und Kranke dazu gedrängt werden, ihr Leben zu beenden.
https://www.xing.com/news/klartext/urteil-zur-sterbehilfe-das-ist-das-ende-der-solidaritat-3692
Liebe Mandy, danke für deine Gedanken.
Ich habe bei diesem Urteil allerdings Bedenken, dass wir uns irgendwann Entschuldigen müssen, wenn wir die Entscheidung NICHT treffen wollen.
Und die Entscheidung, mich nicht weiter lebensverlängernd behandeln lassen zu wollen, kann ich bereits heute treffen. Meine Großmutter hat schon vor 20 Jahren entschieden, dass sie das nich mehr will, und wir sind In Liebe diesen Weg mit ihr gegangen.
Sobald es Menschen gibt, die eine Möglichkeit sehen, mit dem Tod anderer Geld zu verdienen, wird es für mich kritisch, weil der Ersatzgott Mammon mächtig wirkt. Für mich hat das Urteil diese Tür geöffnet…
Be blessed!
Vater im Himmel!
Meine stark vorgeschädigte Halswirbelsäule schmerzt so sehr, dass Medikamente schon nicht mehr helfen. (Hochchronifiziertes Schmerzsyndrom mit psychischen und somatischen Anteilen) Heute nahm mich mein Sohn zu einem schönen Ausflug mit. DANKE! Doch körperlich zahlte ich am Abend den Preis. Diese Nacht war Hölle. Das weißt du.
Seit Jahren vegetiere ich oft schmerzvoll vor mich hin und bete:“ Jesus, ich danke dir für alles Gute, was ich erleben durfte, auch wenn wichtige Beziehungen vorüber sind. In meinem Zustand kann ich deinem Reich und meinen Mitmenschen kaum dienen, bin eher eine Belastung. Ich wäre gerne tot. Im November wurde ich trotz 40 % Schwerbehinderung misshandelt und durch Justizversagen vom eidesstattlich lügendenTäter verhöhnt und mit unerwarteten Kosten konfrontiert. Dabei hatte ich vor der Verhandlung mein Vertrauen auf dich als Vater gesetzt. Es gibt zwei Menschen, denen ich nur mit dem Verstand vergeben kann, aber nicht mit dem Herzen. Muss ich deshalb in die Hölle? Kommen diese Menschen dann statt mir zu dir, falls sie dich irgendwann um Vergebung bitten für das, was sie mir angetan haben? Warum haben gläubige Mitwisser sich aus Bequemlichkeit herausgehalten, statt für Wahrheit und Gerechtigkeit einzutreten? Dann wäre Wiedergutmachung und Versöhnung möglicherweise gelungen. Ich fühle mich unendlich ungeliebt.
Bitte heile mich oder hol mich. Du kennst meine suizidalen Impulse.
Deine Tochter
Hallo. Ich bin mal frei dir zu antworten.
Kein Mensch kann dir erklären warum deine körperliche Lage so ist, wie sie ist. Es ist auch keine Strafe Gottes und auch was falsch gemacht hast du nicht. Es ist der Wille Gottes, dass du so bist, wie du bist. (Was dich nicht abhalten sollte Ärzte aufzusuchen…) Das ist wichtig zu verstehen.
Auch eine Erklärung, warum du „misshandelt“ wurdest, habe ich nicht. Vielleicht gibt sie dir Gott noch in diesem Leben; aber der Erfahrungswert spricht leider dagegen. Auch Hiob fragte und Gott sagte nur in etwa: Du verstehst die Zusammenhänge nicht.
Nun zu deinen Fragen:
Es gibt zwei Menschen, denen ich nur mit dem Verstand vergeben kann, aber nicht mit dem Herzen. Muss ich deshalb in die Hölle?
Antwort: Nein, solange du Jesus als deinen persönlichen Retter anerkannt hast; sonst ja. Jemanden zu verzeihen fällt unter „Taten“ – und du kannst nichts tun, um in den Himmel zu kommen. Gott muss dir das schenken. Vermutlich hast du auch noch andere Sünden begangen (Keiner ist ohne Sünde), daher ist das Verzeihen keine Bedingung für den Himmel… auch wenn es gut ist dieses Thema mit und vor Gott zu bereinigen.
Kommen diese Menschen dann statt mir zu dir, falls sie dich irgendwann um Vergebung bitten für das, was sie mir angetan haben?
Auch diese Menschen können zu Gott kommen, wenn sie ehrlich zu Gott kommen und Jesus anerkennen. Ihre Errettung beeinflusst deine allerdings nicht. Es können alle in den Himmel kommen.
Warum haben gläubige Mitwisser sich aus Bequemlichkeit herausgehalten, statt für Wahrheit und Gerechtigkeit einzutreten?
Ich weiß es nicht. Aber wenn sie sich selber Christen nennen, sollten sie vermutlich ihre Beziehung mit Gott überdenken. Sie müssen sich eines Tages vor ihm verantworten.
Dir allerdings rate ich: Versuche zu verzeihen, vertraue auf Gott und richte seine Blick auf ihn. Leider wird das christliche Leben gerne als „Sunshine mit Lollipop“ dargestellt – aber es heißt deutlich, dass Christen verfolgt werden und Qualen erleiden… (Auf der Erde)
„Bitte heile mich oder hol mich. Du kennst meine suizidalen Impulse.“
Du hast es nicht explizit geschrieben, aber vermutlich tust du es schon: Bitte begib dich in Behandlung eines Psychiaters. Der kann dir helfen mit dem Problem fertig zu werden.
Und/oder sprich mit einem ausgebildeten Seelsorger über diese Sache.
Gott behüte dich
Alexander