Du hast es verdient glücklich zu sein!

Die Australierin Bronnie Ware arbeitet seit vielen Jahren als Palliativpflegerin. Sie hat 2015 ein Buch über ihre Gespräche mit Todkranken und Sterbenden geschrieben. (Einen Bericht darüber kannst Du auch hier lesen). Wochen, Tage oder Stunden, bevor sie starben, fragte sie ihre Patienten:

"Was bereuen Sie in Ihrem Leben am meisten?" 

Weißt Du, was die Leute ganz oft geantwortet haben?? Sie sagten: "Ich wünschte, ich hätte mir selbst erlaubt, glücklicher zu sein!"


Das hat mich zum Nachdenken gebracht. Letztendlich wünscht sich doch jeder, glücklich zu sein. Oder?! Was hat die Menschen nur daran gehindert, das Glück "anzunehmen"? Den meisten Gesprächen kann man entnehmen, dass es nicht daran scheiterte, das Glück zu finden. Im Gegenteil, das Glück war zum Greifen nah, aber: "ich hätte mir erlauben sollen, glücklicher zu sein."

Ich möchte eines Tages antworten können: "Ich habe im Großen und Ganzen ein glückliches und erfülltes Leben gelebt!" Und gehe davon aus, dass das auch Deine Wunschantwort wäre, oder?

Deshalb lass uns J E T Z T – rechtzeitig – überlegen, was Menschen davon abhält, glücklich zu sein, um anders zu handeln und wirklich glücklich zu leben.
 

glücklich


Guck mal in die Bibel, die ist voll mit Hinweisen wie: "Habt keine Angst". Manch einer behauptet, das stehe sogar 366 mal drin. Also für jeden Tag des Jahres (inklusive des möglichen Schalttages, natürlich!?) einmal der Rat, keine Angst zu haben. Da stell ich mir die Fragen: Sind wir Menschen alles kleine Schisser? Sind wir überhaupt dazu in der Lage, glücklich zu sein? Oder ist unser Hirn dafür irgendwie nicht "programmiert"?! 


Der Neuropsychologe Dr. Rick Hanson schreibt: "Es sind unsere Instinkte, die uns permanent in Unruhe versetzen. Unser Gehirn ist allen voran aufs Überleben programmiert. Es stammt aus einer Zeit, wo die ständige Sorge durchaus berechtigt war. Ein Unwetter konnte damals genauso tödlich sein wie der Angriff eines 4,30 Meter großen Killer-Kängurus. Ängstlichkeit, die kleine oder große nagende Stimme im Kopf, ist ein Schutzschild. Sie ließ unsere Vorfahren wachsam bleiben und ständig nach Problemen Ausschau halten."


Hält Angst uns davon ab, glücklich zu sein? Ist unser Gehirn pausenlos in Alarmbereitschaft?! "PASS AUF, es kann JEDERZEIT etwas PASSIEREN!!!" Heutzutage haben wir vielleicht nicht mehr soviel Angst vor Gewitter, dafür fühlen wir uns von drohender Arbeitslosigkeit, Krebs, Feinstaub bedroht … oder doch eher dem Killer-Känguru?? Es gibt genügend Gründe, um Angst zu bekommen. Ob nun berechtigt oder nicht steht auf einem anderem Blatt. Fakt ist: es fällt uns oft schwer, cool und entspannt zu bleiben, wenn wir uns erst mal der Angst hingeben.


Ich glaube, einer der Hauptgründe, weshalb wir Glück nicht richtig zulassen können, ist dominierende Angst!

Im 1. Thessalonicher 5, 16-18 steht: "Freut euch zu jeder Zeit! Hört niemals auf zu beten. Dankt Gott, ganz gleich wie eure Lebensumstände auch sein mögen. All das erwartet Gott von euch, und weil ihr mit Jesus Christus verbunden seid, wird es euch auch möglich sein."

Wie jetzt? Jederzeit glücklich sein, mit anderen um die Wette strahlen und in Freudentränen ausbrechen, wenn wir ne bunte Blume sehen?! Jo, wäre schon schön. Aber das ist wohl kaum damit gemeint. Denn auch die Menschen, von denen die Bibel berichtet, hatten nicht permanent ein Leben, dass ihnen nur Grund zur Freude gab. Ich denke, es geht nicht darum, dass wir immer in "Friede, Freude, Eierkuchen – Tralala – alles ist super, alles ist wunderbar!" – Laune sind, sondern dass wir uns einen inneren Frieden bewahren / schaffen, der uns eins macht mit Gott. Der uns erfüllt und innerlich glücklich macht, völlig wurscht, wie es gerade um unsere Lebensumstände bestellt ist! 

Wir sind Menschen und keine kleinen, perfekten Götter. Das weiß der, der uns geschaffen hat, am besten. Und deshalb bietet er uns seine Hilfe an! Er schickt uns den heiligen Geist. Sowas wie himmlisches Red Bull, nur leckerer 😉 Quasi ne Power-Standleitung von Gott direkt zu uns. Klingt komisch, aber ist so!

Nicht ohne Grund folgt der Aufforderung, sich zu jeder Zeit zu freuen, nämlich die Anweisung, mit Gott in Verbindung zu bleiben. Soll heißen: dauerhaft auf die Knie zu gehen! Nee, keine Sorge… 😉 Das fänden wohl nicht nur unsere Kniescheiben mühsam. Es heißt vielmehr, sich gefühlsmäßig mit Gott in einer ständigen Verbundenheit zu wissen. So, wie man sich mit einem lieben Menschen verbunden weiß, auch wenn der ewig weit weg wohnt und man gerade mit zig anderen Dingen beschäftigt ist. "Seid dankbar in allen Dingen", kommt übrigens auch noch dazu. Danken könnte sinnbildlich eigentlich von Denken kommen. 😉 Denn wer sich klar macht, dass er jeden Moment seines Lebens Gott zu verdanken hat, der wird automatisch dankbar. Denn all das Gute hättest Du ohne Gott nicht erleben können. Dankbarkeit macht glücklich!

Und falls Du nicht immer glücklich bist, dann heißt das nicht automatisch, dass Du "nicht genug" oder gar "nicht richtig" glaubst oder so. Wenn es so einfach wäre, würde ich diesen Beitrag wohl kaum schreiben. Ich denke, es geht hier vielmehr um ein Bestreben, ein Ziel, was sich jeder Mensch setzen sollte.


Denn meine Überzeugung ist, dass das größte Glück, das ein Mensch empfinden kann, in der Beziehung – einer dicken Freundschaft – mit Gott liegt!


​Um Glück empfinden und genießen zu können, braucht es meiner Meinung nach, Momente, Ruhe, Frieden, Abstand, ein in sich Reinspüren.

Die Alltagshektik lenkt uns viel zu oft ab, um Dankbarkeit für das zu empfinden, was wir haben.

Oscar Wilde lebte vor langer Zeit, deshalb ist sein untenstehender Wortgebrauch heute nicht mehr zeitgemäß. Dennoch bringt er es meines Erachtens damit wunderbar gut auf den Punkt:

"Handeln … die Zuflucht jener, die sonst keine Aufgabe haben. Es beruht auf Fantasiemangel. Es ist der letzte Ausweg derer, die nicht zu träumen verstehen. Alles Tun ist begrenzt und relativ. Unbegrenzt und absolut ist die Schau dessen, der ruht und beobachtet, der im Alleinsein wandelt und träumt.  Doch diese schreckliche Tyrannei vom Ideal des ständigen Handels beherrscht die Menschen so sehr, dass sie immerzu mit lauter Stimme fragen: „Was treibst Du?“, während doch die Frage: „Was denkst Du“ die einzige ist, die ein zivilisiertes Wesen je einem andern zuflüstern dürfte.  Kontemplation – das Vertiefen, Nachdenken, Träumen – gilt in den Augen der Gesellschaft als schwerste Stünde, in den Augen der Höchstkultivierten ist sie jedoch die einzige menschenwürdige Beschäftigung.  Gar nichts zu tun, das ist die allerschwierigste Beschäftigung auf dieser Welt, die schwierigste und intellektuellste. Um nichts zu tun, dafür lebt der Auserwählte.  Das kontemplative Leben, jenes Leben, das sich nicht das Handeln, sondern das Sein, und nicht nur das Sein, sondern das Werden zum Ziel gesetzt hat – das ist es, was der kritische Geist uns Geben kann. Die Götter leben so … "
 

Du bist Niemandem unbeschränkt ausgeliefert! Du musst nicht "abliefern" und funktionieren wie eine Maschine, auch wenn das so Mancher gern hätte. Du bestimmst Deinen Lebensstil. Lass dich weder von der Gesellschaft und auch nicht von Dir selbst davon abhalten, Dein Glück zu finden und zuzulassen! Es ist okay, glücklich zu sein! Glücklichsein ist wunderschön! 

„Der Mensch müht und plagt sich sein Leben lang, und was hat er davon? Die Generationen kommen und gehen; und die Erde bleibt, wie sie ist. Die Sonne geht auf, sie geht unter und dann wieder von vorn, immer dasselbe[…] Du bemühst dich, alles, was geschieht, in Worte zu fassen, aber es gelingt dir nicht […] Ich, der Lehrer, war König über Israel und regierte in Jerusalem. Ich nahm mir vor, alle Dinge zu ergründen und zu begreifen. Ich wollte herausfinden, was für einen Sinn alles hat, was in der Welt geschieht. Doch was ist das für eine fruchtlose Beschäftigung! Gott hat sie den Menschen gegeben, damit sie sich mit ihr plagen. Ich beobachtete alles, was Menschen auf der Erde tun, und ich fand: Alles ist vergeblich. Es ist, als jagtest du dem Wind nach.“ Prediger 1,3-14  
 

Du bist ein Mensch mit Stärken und Schwächen, wie jeder andere Mensch auch!


Du hast es verdient, glücklich zu sein! Einfach, weil DU DU bist! 

Gott sagt, Du bist durch ihn ein neuer Mensch (2. Korinther 5, 17) ! Lass Vergangenes los, fang neu an! Vielleicht warst Du früher zu gestresst, zu negativ eingestellt, was auch immer … DU hast es in der Hand, das jetzt zu ändern! Das Beste aus den Umständen zu machen! Keiner verlangt, dass Du mit Dauergrinsen durch die Gegend rennst. Wenn Dir danach ist, tue es, aber setze Dich nicht unter Druck, es tun zu müssen! Du musst gar nix! Außer irgendwann sterben. Aber D A V O R wollen wir ja vor allem eins: Glücklich sein! (-; Also:

Lass Dich von der kleinen, fiesen Stimme in Deinem Kopf und durch destruktive Glaubenssätze nicht einschränken. Von wegen: "Ich muss mehr leisten!", "Ich bin zu fett!", "Ich bin zu dünn!", "Ich kann das nicht!""Ich bin zu haarig oder zu haarlos, damit mich jemand attraktiv findet!" Oder noch schlimmer: "Ich bin nur auf der Welt, damit andere jemanden haben, auf dem sie rumtrampeln können!"

Lass Dir keine Angst machen! Der Mensch schafft immer mehr als er denkt. Davon bin ich überzeugt!

Glück zuzulassen ist ein Prozess. Überlege Dir gut, was Dich davon abhält, glücklich zu sein und dann weg mit allen unnötigen Hindernissen!

Ja, manchmal muss man schlechte Zeiten und Momente aushalten, Das ist mühsam, aber erforderlich, um danach wieder Glück empfinden zu können.


Übrigens erlebe ich manchmal, dass Glücklichsein bei mir Traurigkeit auslösen kann, manchmal fast schon Schuldgefühle. Weißt Du warum? Weil ich daran denken muss, wie lange ich das heute empfundene Glück nicht hatte! Mutterliebe kannte ich nicht. Erst spät hab ich einen Menschen kennengelernt, der mich von Herzen liebt, wie eine Mutter ihr Kind. Überwältigend!! Es macht mich so unendlich dankbar! Doch es gab oder gibt manchmal noch immer Momente, wo mich die heutige Liebe erinnert an die fehlende Liebe von gestern. Das ist vielleicht verständlich, jedoch ändert es nichts an dem, was längst vorbei ist. An dem was nie war. Aber es unterdrückt das, was IST! Es nimmt nur etwas von dem Glück, was ich heute empfinden darf!


Was ich Dir sagen möchte:

Es darf Dir gut gehen! Du darfst dich wohl fühlen! Du darfst glücklich sein! Du sollst es sogar!


Stell Dich nicht selbst ins Abseits. Keine Ahnung, warum wir Manches nicht früher erleben durften. Manche lernen den Partner oder die Partnerin ihres Lebens mit 20 kennen, andere mit 58 … so what?! Wir finden nicht auf alles eine Antwort. 


Also steh auf, rück dein Krönchen gerade und geh weiter: Sei glücklich! 


Viel Erfolg und Segen dabei,

Deine Mandy

 

© Foto: Mandy / unendlichgeliebt.de

 


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Dieser Beitrag wurde am 2. September 2019 veröffentlicht.

5 Gedanken zu „Du hast es verdient glücklich zu sein!

  1. Sabine

    Hallo Mandy,
    danke für diesen Text. Der Satz mit dem inneren Frieden, dem Einswerden mit Gott berührt mich gerade sehr.. ich scheitere oft an der „stillen Zeit, weil ich den Kopf micht ausgeschaltet krieg. Mir kommt da gerade die Idee, das Einswerden als Ziel zu nennen und nicht das still sein, das probiere ich mal aus, danke für den Impuls dazu!! Liebe Grüße Sabine

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  2. Kai

    klasse, ich les selber grad das Buch und wollte auch in letzter Zeit mal wieder mit dem Glauben etwas anfangen und mit Jesus quatschen. Schön, dann auf solche Zufälle zu stoßen :)

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  3. Simon

    Gestern war ich mal wieder komplett glücklich, durch ein ganz kleines „unerwartetes Geschenk“.
    Lacht mich aus. … Ich habe im Garten eine sehr schöne schwarz-gelb gestreifte Spinne
    (eine Wespenspinne – „google mal“ unter Bilder, dann kannst Du Dir es besser vorstellen) gefunden …
    Okay, ist nicht jedermanns Sache, Spinnen. Aber diese Spinne habe ich nie zuvor gesehen,
    obwohl ich 60 Jahre alt bin … Die Freude war gross- ich danke Gott meinem Vater dafür.

    Also was ich sagen möchte, „manchmal kann es auch etwas ganz Kleines sein das Dich glücklich macht,
    es macht “ D I C H “ glücklich – es darf aus Deinem Inneren kommen. Zweige Dein Glücklichsein anderen,
    es steckt an — freu Dich darüber !!

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    1. Gudrun

      Ich habe festgestellt, dass ich, wenn ich auf Gott sauer bin wegen eines „Messers im Rücken“, ich dann später feststelle, das war er ja gar nicht. Das waren andere Menschen die mir wehgetan haben oder ich selber habe mich so verhalten, dass es schmerzhafte Konsequenzen hatte oder… Es gibt verschiedene Möglichkeiten, denn unsere Welt ist nicht in einem paradiesischen Zustand. Er jedoch hat immer mit mir mitgelitten.
      Aber du darfst Gott anklagen und ihm böse sein (König David hat viele Lieder darüber gesungen, wie er mit Gott streitet). Gott ist es jedoch nicht, der Dir das Messer in den Rücken steckt.
      Warum er gewisse Dinge zulässt übersteigt meinen Horizont. Ich glaube aber daran und vertraue darauf, dass Gott es gut mit mir meint und mich unendlich liebt. Und Dich.

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