Das „Was der wohl über mich denkt??“ – Problem

Denkst Du viel darüber nach, was andere über Dich denken?

SpiegelbildIch gebe zu, damit ein Problem zu haben. Zumindest was meine Erkrankung Epilepsie betrifft.

Was denken wohl die anderen, wenn sie mich zappelnd am Boden liegen sehen? Ich muss mich immer wieder neu am Riemen reißen, mich nicht in meine eigene kleine Welt zurückzuziehen und wie ein Einsiedlerkrebs soziale Kontakte zu meiden. Denn ich will Teil der Gesellschaft sein und keine (selbst) Ausgestoßene.

Große Anfälle habe ich dank der Medikamente deutlich weniger, allerdings leide ich auch unter meist mehrfach täglich auftretenden Absencen. Das sind Bewusstseinspausen von ca. 10 – 45 Sekunden. Ich falle dabei nur eher selten hin, sondern verharre einfach plötzlich in meiner aktuellen Bewegung. Vermutlich sehe ich dann ein bisschen aus wie Lots Frau, die zur Salzsäule erstarrte. Ich nenne es liebevoll "resetten" – mein Hirn fährt runter und anschließend wieder hoch. Neustart. Christoph, der von der Sendung mit der Maus, würde sagen: "Klingt komisch, ist aber so!" 

Mir ist diese ganze Angelegenheit peinlich und es kostet mich daher auch etwas Überwindung, öffentlich darüber zu schreiben. Die meisten Menschen wissen recht wenig über Epilepsie. Da sollte ich auch mal einen Beitrag drüber schreiben. Denn schließlich funktioniert Aufklärung nur, wenn einer über seinen Schatten hüpft und Erfahrungen weitergibt. Mit Epilepsie verbinden Menschen oft: "Da liegt einer am Boden, hat Schaum vorm Mund und zittert wie blöd!" – das ist ein Grandmal Anfall. Doch es gibt viele unterschiedliche Anfallsarten – längst nicht jeder Epileptiker hat Grandmal Anfälle. 


Lange Rede, kurzer Sinn: "Was denken nur die Leute, wenn sie mich so sehen?" 

Vor einigen Tagen bekam ich eine Absence auf dem Gehweg einer Einkaufsstraße. Da stand ich also bewegungslos und nicht ansprechbar im Weg rum. Grund genug für einen aufmerksamen Passanten, rasch die 112 zu wählen. Und nicht zu vergessen, dabei auch die zwei Codewörter "Nicht ansprechbar" zu verwenden. Da rückt dann nicht nur der Rettungswagen mit zwei Sanitätern an Bord aus, sondern der Notarzt gesellt sich gleich mit dazu. Tatütata, die Männer und Frauen mit den roten Jacken sind da. Die Mandy in ihrer grünen Jacke ist mittlerweile auch schon "wieder da". Naja, und dann steh ich bzw. sitze da (man hat Zweifel, ob ich nicht doch noch gleich reglos umfalle) und beantworte brav die immer wieder gestellten Standardfragen: "Ist bei Ihnen Epilepsie bekannt?", "Wann war denn der erste Anfall?", "Nehmen Sie Medikamente?", "Welche?", "Wieviel davon?" usw. usf. 

Ist das erledigt, mal eben noch Blutdruck und Blutzucker checken und hören, ob das Herz noch schlägt. Mensch braucht immerhin was zum Dokumentieren. Nach kurzem Aufwärmen im RTW war ich wieder auf freiem Fuß. Vor dem RTW hatte sich schon ein kleines Gaffer Fangrüppchen gesammelt und war ganz neugierig: "Was war denn da gerade mit Ihnen los??", "Sind sie ok??", "Die nehmen sie echt nicht mit??? Soll ich die Polizei rufen??" (kein Witz), "Haste Drogen genommen?? Ick hatte ja och mal so Smiley Pillen … ", "Was tut denn jetzt genau weh???", "Das hab ich ja echt noch nie gesehen!" …. – ja, so wird man zum ungewollten E(pilepsie)-Promi  …. nix wie weg. Nach einem Autogramm wurde ich immerhin noch nicht gefragt. Gut, dass ich solche Momente meist schnell vergesse. Da mein Kurzzeitgedächtnis ebenfalls einen mittleren Defekt aufweist. Ganz praktisch in dem Fall. Aber lustige Fragen schreibe ich mir gern auf. Denn im Nachhinein sind sie mir nicht mehr so peinlich wie in der Situation selbst. Ohnehin schreibe ich viel auf, denn sonst vergesse ich leider mein Leben und weiß abends längst nicht mehr, wo ich am Tage war und was ich getan habe. Ich mache auch viele Fotos, damit ich mir hin und wieder auf die Sprünge helfen kann, wann was war …


Sich Gedanken zu machen, was andere denken, ist eine ziemlich miese und einschränkende Angewohnheit. Was kann man denn jetzt dagegen machen??


Da denke ich darüber nach, denn ich bin jemand, der Probleme angeht und lösen will. Ist ja sonst scheiße, mit so einem Mist sich selbst das Leben schwer zu machen. Meist gehe ich das nach meinem persönlichen Drei-Fragen-Prinzip an:

  1. Hat der Mist einen Sinn? 
  2. Wie sieht die Lösung aus?
  3. Wie sieht der Lösungsweg aus?


Das ist ein bißchen wie im Matheunterricht. Da hatte ich ne 5 …. ähm … naja, das nur am Rande….

 

1. Hat der Mist einen Sinn? (Und hat der Sinn einen Sinn?)

Der Mist hat 0,0 Sinn, raubt nur Energie! Menschen denken, was sie denken, egal ob ich denke, was sie denken und was ich über ihr denken denke! Kapito? Und noch nen Ohrwurm gefällig? Klick 


2. Wie sieht die Lösung aus?

Einfache Sache: Ich muss mir klar machen, dass es völlig wurscht ist, was andere über mich denken. Es ist deren Bier und nicht meins. Außerdem, was geht es mich überhaupt an, was andere denken???


3. Wie sieht der verdammte Lösungsweg aus? 

(Notiz an mich selbst: Nein, Du rennst jetzt nicht weg! Mach Dir gefällst Gedanken und teile sie der Welt mit! Der ein oder andere soll auch noch was lernen und sich nicht zuviel Gedanken über meine Gedanken machen.)

Nehmen wir an, ich hab Bock im rosa Balletröckchen, dieses spitzenmässige Tutu [tyˈtyː], U-Bahn zu fahren und einen Stadtbummel zu machen. Da werden sicher einige denken: "Die Tante hat doch nicht mehr alle Latten am Zaun!" Aber mal ehrlich, warum denken die das? Warum denken die überhaupt darüber nach??

Ich sollte mir klar machen: Menschen haben eigene Vorstellungen davon haben, wie die Welt zu funktionieren hat. Wenn meine Aktion und meine Wesensart nicht in ihr Weltbild passt, dann ist das ihr Problem, nicht meins! = ganz wichtiger Aspekt!!

Schon mal drüber nachgedacht, dass meine Vermutung, was die wohl denken, nämlich: "Die Tante hat doch nicht mehr alle Latten am Zaun!" gar nicht der Realität entsprechen muss??? Vielleicht denkt jemand: "Wow, die ist mutig – sie ist wie sie ist! So authentisch wäre ich auch gerne! Beeindruckend!" oder er denkt: "Äh, was esse ich den heute? Hab ja kaum noch was im Kühlschrank!" – zugegeben, dass wäre schon ein cooler Typ!
 

Was denken andere über mich


Wie oft denken wir darüber nach was andere über uns denken?? 

Weißt Du, dass ich ein verkanntes Talent habe?? Ich hab es drauf mir allmögliche Denkszenarien auszudenken, die vermutlich nichts mit der Realität zu tun haben! Mein "resetten" … die denken da bestimmt: „Oh guck mal die steht bewegungslos da??! Die hat ja nen Vollschaden!“ „Was ist das denn für ne Irre??“ „Oh man, die tut doch nur so – was für ein Spinnerin!“ … u.s.w.  u.s.f.  Merkste was? Alles negativ was ich über das Denken der anderen denke. Klar, die können ja wohl nicht positiv über mich denken!! (Herr, schmeiß Selbstwertgefühl vom Himmel … sofort!)


Bisheriges Fazit: Was ich über die Denke von anderen denke, bringt mich kein Stück weiter! Es hat vermutlich fast nie mit der Realität zu tun und geht mich eh von Vornherein gar nichts an!


Diese 3 Punkte sollte ich mir GROSS und fett hinter die Ohren schreiben!

Wer darüber nachdenkt, was andere denken, hat letzendlich häufig Angst vor Ablehnung! Man hat Angst sich so zu verhalten, das andere "schlecht" von einem denken. Daraus kann auch folgen, dass man öfter "ja" sagt, wenn man eigentlich "nein" sagen will oder anders rum. Man versucht mehr oder weniger andere damit zu manipulieren. Ihre Gedanken zu steuern = was für ein Schwachsinn! 


Immer schön helfen und dabei lächeln, obwohl man anders empfindet = sind die Hauptzutaten für ein Helfersyndrom.

Und was kommt raus dabei? Ich mache mich selbst kaputt! = Herzlichen Glückwunsch!


Ich habe also zwei Möglichkeiten im Leben, entweder:

Ich versuche immer dem Bild, das ich glaube, das andere von mir haben, zu entsprechen oder:  ich gehe meinen eigenen Weg und kacke darauf, was andere über mich denken!

Welcher Weg führt wohl eher zu einem glücklichen, selbstbestimmten und erfüllten Leben?  

Jetzt kommt bestimmt gleich einer daher gerannt und kommentiert mit dem Mittelfinger: "Jaaa, aber dann wirst Du zum asozialen Egoisten dem alles egal ist!!!" 

Nee, Freundchen – falsch gedacht! Leute, die sich nicht in die Schablonen pressen lassen, die andere Leute im Kopf haben, rennen lediglich deren Erwartungen hinterher. Mache ich das, was ich will trage ich letzendlich viel mehr zur Gesellschaft bei. Denn ich schöpfe so, mein von Gott geschenktes Potential, voll aus. Nur so kann ich maximal zu dieser Gesellschaft und Welt bei tragen.


Ich will künftig lernen meinen Selbstwert nicht aus dem Denken anderer zu ziehen, in dem ich es allen recht machen will.

Dass das eh nicht klappt, muss ich nicht erwähnen. Ich will versuchen es mir selbst nach Gottes Vorstellungen recht zu machen. Ich will mich selbst lieben, bevor ich (un)bewusst andere manipuliere, damit sie mich lieben. Ich möchte authentischer sein und leben. Mich nicht verbiegen lassen und ein falsches Lächeln aufsetzen. Ich möchte sein können wie ich bin. In meinem rosa Tutu zur Salzsäule erstarren ohne mir Gedanken zu machen, was andere Leute jetzt denken. Es ist ihr Kopf, es sind ihre Vorstellungen und die haben rein gar nichts mit mir zu tun!

Menschen, die mich akzeptieren wie bin, sind wunderbar. Und die, die das nicht tun … mit denen will ich ohnehin nichts zu tun haben. 

Also, lass auch Du Dich nicht gefangen nehmen, nach den Vorstellungen der Anderen und gestalte Dein Leben so wie Du es möchtest – verfolge Deine Träume und Sehnsüchte. Denn ich glaube, die Gott ganz speziell in DEIN Herz gelegt und das hat sicher einen Grund! Du entscheidest!  


"Herr, ich danke dir dafür, dass du mich so wunderbar und einzigartig gemacht hast! Großartig ist alles, was du geschaffen hast – das erkenne ich! Schon als ich im Verborgenen Gestalt annahm, unsichtbar noch, kunstvoll gebildet im Leib meiner Mutter, da war ich dir dennoch nicht verborgen. Als ich gerade erst entstand, hast du mich schon gesehen. Alle Tage meines Lebens hast du in dein Buch geschrieben – noch bevor einer von ihnen begann!"Psalm 139, 14-16 HfA


In diesem Sinne, sei fett gesegnet!

Deine Mandy

 


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Dieser Beitrag wurde am 25. Januar 2019 veröffentlicht.

23 Gedanken zu „Das „Was der wohl über mich denkt??“ – Problem

  1. Rebekka

    Hallo Hi Guten Abend. Ich habe meine kleine Absence immer nur halbjährig. Da kann ich echt ein lied von singen. Hey komm mal her. Ich kann das voll nach empfinden wie du dich jetzt echt fühlst.
    Ich weiß wie dir zumute ist. Wann hast du dich bekehrt? Ich habe Gott schon früh kennen gelernt.
    Ich bin in einer christlichen Familie aufgewachsen. Meine Eltern früher richtige Missionare.
    Ich bin auch eine betroffne davon. Ich bin auch ein echtes Wunderkind. Hatte neugeborenen Krampfanfälle. Ich kämpfte als Baby um Leben und Tod. Aber ich wollte leben und bin eine starke Naturkämpferin. Ich bin seit über zwanzig Jahren schon gläubig. Und Gott hat mir auch schon viele coole Wunder geschenkt. Gehst du auch in eine Gemeinde? Hey sei von mir echt ganz lieb gedrückt und getröstet. Ganz liebe Grüße. Rebekka

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    1. Mandy Artikelautor

      Schön, dass es Dich gibt Rebekka. Ich mache ungern an einem bestimmten Datum fest, wann genau ich Christ wurde. Das war eher eine Reise, auf der ich immer noch bin. Ein Pilgerweg … ich gehe in keine Gemeinde. 

      Alles Liebe und viel Gesundheit für Dich.

      Mandy

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  2. Reni

    Oh Mandy, das ist soooooo ein toller Blogbeitrag!❤️ Für mich bist du eine Heldin….ich bewundere dich wie du mutig deinen Alltag meisterst. Ich glaube es braucht ein gesundes Trotzverhalten, wenn man sich von solchen Dingen nicht das Leben vermiesen lassen will. Und du machst das einfach nur klasse!
    Ich glaube dass diese Krankheit Dir wahrscheinlich zwangsläufig ziemlich viel beibringt oder? Gerade dass du dich mit diesen Themen auseinandersetzen musst. Wie wichtig dir die Meinung anderer ist, aber auch Vertrauen, Angstbewältigung usw. Das berührt ja so viele Dinge. Vielleicht magst du da tatsächlich mehr drüber schreiben. Mich interessiert das auf jeden Fall sehr! Auch wie du mit Ängsten umgehst usw. Ich glaube du bist für viele Menschen diesbezüglich ein großes Vorbild!
    Ich habe ja auch sehr viele Berührungspunkte mit all dem. Allein durch das was wir die letzten zwei Jahre erlebt haben. Der Krebs meines Vaters, der bösartige Gehirntumor meines Sohnes und auch meine Gehirn-OP. Deswegen ist mir das alles nicht fremd und ich kann das sehr gut mitfühlen was du berichtest. Und ich finde es toll wie du diese Dinge anpackst, dich nicht einschüchtern lässt. Klar wird es bei dir bestimmt auch ein Auf und Ab sein…aber die Richtung ist gut und richtig und sehr stark.
    Und ja, dieses Thema…was andere von einem denken…das begleitet mich auch. Ein stückweit ist das sicher in uns angelegt bzw. erlernt, weil man ja als Kind seinen Eltern gefallen will, weil man abhängig ist. Und viele Eltern sind da leider nicht bedingungslos in ihrer Liebe. Ich glaube da liegt der Ursprung.

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  3. Anonym

    Guten Morgen liebe Mandy, sei recht lieb gegrüßt und gesegnet dazu. In Ismaning ist jemand, der sich von ganzem Herzen freut, wieder von Dir lesen und hören zu dürfen. GOTT ist wunderbar, wie er auf Gebete hört; und danach auch sofort handelt. genial. Amen

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  4. Simon

    Dein Schreiben hier hatte ich die letzten Wochen sehr vermisst. — Hurra die Stille ist Deinen Worten gewichen. Du machst uns eine Freude damit. — Wenn Menschen unserem gewohnten „Mensch-Bild“ nicht entsprechen, machen wir uns Gedanken. Gedanken machen ist soweit in Ordnung, es dürfen Gedanken in unserem Innern bleiben. Wir dürfen nach der Liebe Gottes, wie sein Sohn Jesus Christus handeln: … Hilfe, wenn Hilfe nötig ist, Annahme wenn angenommen werden soll … Gott hat uns alle verschieden gemacht und doch können wir alle geliebt werden. Die Liebe Gottes ist mit Dir.

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  5. Michelle

    Meine Psychiaterin hat mir vor Jahren eine schöne Frage gestellt: „Haben Sie irgendwelche persönlichen Vorteile wenn sie sich so geben wie es andere, für sie zum Teil fremde Menschen, von Ihnen erwarten?“
    Und heute, wo sich der Satz bei mir inzwischen manifestiert hat, denke ich kaum noch darüber nach was vielleicht und eventuell andere Menschen von mir denken (können).

    Daher bezeichne ich mich heute auch als Egobiest. :-)

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  6. Carmen

    Liebe Mandy,
    Dass du Probleme mit deinem Selbstwertgefühl hast ist kein Geheimnis. Das lässt sich gut zwischen den Zeilen lesen, wenn man deine Posts und Blogeinträge liest.

    Zum einen: sei froh und dankbar, dass es Menschen gibt, denen auffällt, dass mit dir was nicht stimmt, wenn du ne Absence hast und den Krankenwagen rufen. Es gibt genug Menschen, denen sowas egal ist und somit nötige Hilfe unterlassen.

    Und den Rettungskräften ist es bestimmt auch lieber, wenn sie ankommen und du wohlauf bist. Da sie aber nachweisen müssen, dass kein Grund bestand dich mitzunehmen, ist das mindeste was sie tun können/ müssen, deine Vitalwerte zu messen. (Tut ja auch nicht weh )

    Ich kann deine Bedenken im Bezug auf deine Epilepsie verstehen. Das wirkt auf andere befremdlich. Aber ich bin überzeugt davon, je offener du damit umgehst und bei Bedarf den Leuten erklärst, was du hast (auch neuen Freunden und Bekannten) desto „normaler“ wird das für dich und deine Umgebung.

    Du hast recht, dass es dich nicht weiterbringt, sich Gedanken darüber zu machen, was andere Menschen über dich denken.
    Es gibt nur eine einzige Person, von der es mich interessiert, was sie über mich denkt. Und das ist Jesus. Nur was ER über dich oder mich denkt ist relevant. Nichts anderes.

    Und Jesus hat nur gute Gedanken über dich. Und nur ER kann dir zeigen, wie wundervoll ER dich gemacht hat. Du bist, weil ER das wollte.
    Und dein Selbstwertgefühl findest du nicht, indem du deinen eigenen Weg gehst. Dein Selbstwertgefühl findest du dann, wenn du den Weg gehst, den Jesus Dir für dich hat.

    Und um es im eigenen Herzen zu verankern, dass du gewollt bist. Kein Kind des Zufalls. Keine Laune der Natur. Ob du dein Lebenslied in Moll singst oder Dur. Du bist ein Gedanke Gottes, ein genialer noch dazu. Du bist du (Jürgen Werth)
    Dazu bedarf es Gebet, am besten zusammen mit einem Menschen, der Jesus kennt und Dir im Namen Jesu auch sagen kann, dass du geliebt bist und du so richtig bist, wie du bist.

    Jetzt möchte ich mich noch für den laaaaaangen Text entschuldigen und für meine Direktheit. Ich hoffe, ich trete Dir damit nicht zu nah. 😉

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    1. Inken

      Klar trittst du mit so einer Ansprache auch Menschen wie Mandy zu nah. Sie ist nämlich kein Kleines Kind oder eine Ungläubige oder gar jemand, der sich nicht genug von Jesus geliebt weiß. Nein, sie ist sogar die Initiatorin von unendlichgeliebt.de. Somit, liebe Carmen: Erst nachdenken, dann schreiben wäre hilfreicher! 😉

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      1. Mandy Artikelautor

        Uiii – Verletzt fühle ich mich nicht, da braucht es schon etwas mehr. Dennoch gebe ich Inken Recht, Du bist mir zu nah getreten. Gerade die ersten Sätze, Carmen – wenn man diesen Eindruck hat, so denke ich, gehört der eher im Vertrauen zwischen zwei Augen im passenden Moment geäußert und nicht öffentlich auf Facebook. Das geht mir persönlich zu nah. 

        Ich mag eine direkte Art haben, würde aber nicht auf Facebook, Leuten die ich „nicht“ kenne sowas sagen. Gerade eben, wenn ich vermute jemand hat ein eher geringes Selbstwertgefühl hat. Das ist ja dann erst Recht gewagt …

        Den Leuten vom Rettungsdienst (ich habe da selbst mehrere Jahre gearbeitet) mache ich null Vorwürfe und auch dem Mann nicht, der den Notruf gewählt hat. Mit welchem Grund denn auch? Er wollte mir sicher nicht schaden, wenn er Hilfe für mich ruft und war sehr freundlich. Dennoch ist es eben für mich auch lästig, wenn öfter mal RTW und Notarzt anrückt und ich mir mal eben nur drei Äpfel und ne Milch im Laden neben an holen möchte. 

        Alles Gute für dich.

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  7. Monika Jakob

    Ich erinnere mich noch daran was meine Mutter früher immer sagte: „Was sagen denn da die Leute“. Das hieß: „Was sagen denn da die Leute wenn du dich so kleidest. Was sagen denn da die Leute wenn du dies oder das machst.“ Viele Jahre hatte ich Angst vor „Leuten“ vor Menschen von Kindheit an. Warum weiß ich nicht. Ich war ja sehr schüchtern. Da ich nicht war wie „die Leute, die Mitschüler, die..?“ wurde ich in der Schule gemobbt. Niemand hat gefragt: „Warum verhältst du dich so…“ Eines Tages war es dann so weit dass ich mich so minderwertig fühlte… ich glaubte es wäre besser wenn es mich nicht mehr gäbe.
    Gott war für mich immer Lichtjahre entfernt. Dann aber durfte ich erleben, dass er da ist. Immer da wo ich bin. Er hat mir gezeigt dass er mich liebt, so wie ich bin. Was kümmert mich also was „die Leute“ sagen oder denken über mich – im Angesicht dessen zu wissen von Jesus Christus geliebt zu sein? Er ist mein Fundament auf dem ich stehe und wenn immer ich falle dann falle ich in seine liebenden Arme. Er liebt alle Menschen und hat mit jedem etwas vor. Jeder hat seine eigene Berufung und seinen eigenen Weg. Alles hat einen Sinn den wir nicht erkennen, Manches geschieht damit wir uns in andere Menschen mehr einfühlen können an Erfahrung reicher werden.
    Ich hatte im letzten Jahr mit dem Thema Epilepsie zu tun, da eine Verwandte daran im Alter erkrankt ist. Wenn sie auch nicht solche Anfälle hatte, dass sie am Boden lag. Sie starrte in eine Richtung und dann hatte sie plötzlich alles vergessen. Dinge die erst kurz vorher waren. Da wir nicht wussten was sie hat, waren wir sehr verunsichert. Wie soll man sich da verhalten, was sagen, was tun? Man denkt nicht immer daran wie sich die betreffende Person selbst fühlt wenn es so weit ist. Weil es ja auch verunsichernd ist. Nachdem sie nun ein Medikament dagegen bekommt, tritt es nicht mehr auf. Es ist interessant einmal zu lesen wie man sich da so fühlt und mit was man da so konfrontiert wird, in Deinem Fall. Man kann sich dann besser hinein fühlen. Ich verstehe, dass es lästig ist, immer wieder solche Sachen erleben zu müssen. Vielleicht ist es ja auch so, dass die Menschen, denen Du dann begegnest etwas dadurch lernen. Ich habe zwar keine Epilepsie, aber ich schreibe mir auch immer Zettel damit ich nichts vergesse, weil ich manchmal etwas zerstreut bin. 😉

    Antworten
  8. Christa

    Liebe Mandy,
    leider ist es nicht so einfach mit dem „Es ist mir egal, was andere über mich denken“. Also ich kann das nicht einfach mal so umsetzen obwohl, es das eigene Leben einfacher machen würde. Allerdings wäre man dann auch nicht mehr richtig kritikfähig und wohl auch kein Gemeinschaftwesen sondern ausschliesslich Individualist. Die goldene Mitte ist auch hier wohl das Richtige. Im übrigen nehme ich es keinem ab, dass es ihm „egal ist was andere denken, nur was Jesus über mich denkt ist mir wichtig“.
    Und da Jesus (bzw. der heilige Geist) in jedem Christen wohnt, ist es schon gut, wenn man auch deren Meinung über einen selber zumindest überprüft und mit dem eigenen Verhalten abgleicht. Das heisst ja nicht, dass ich nicht authentisch bin und bleibe und meinen Weg (auch mit den anderen) gehe. Ich sollte aber immer offen für Korrektur sein.
    Liebe Grüße, Christa

    Antworten
  9. Holger

    Hi Mandy,
    ich denke, hier: Nee, Freundchen – falsch gedacht! Leute, die sich nicht in die Schablonen pressen lassen, die andere Leute im Kopf haben, rennen lediglich deren Erwartungen hinterher. hast du dich etwas vertan vom Sinn des Satzes her
    MfG
    Holger

    Antworten
  10. Doris

    Hallo zusammen. Danke Mandy für den Artikel. Ist find ich ein wichtiges Thema. Ich denke es hilft hier nicht Predigten vom Stapel zu lassen wie man sie in manchen Kommentaren findet. Deine Aufrichtigkeit und Verwundbarkeit, Mandy, schätze ich sehr. Ich kenne das Problem auch sehr gut und hab auch gerade im Moment damit zu tun – deshalb kam für mich dein Artikel gerade zur rechten Zeit an. :)
    Danke!

    Antworten
  11. Elke

    Vielleicht hat es aber auch damit zu tun, dass man auf einmal im Mittelpunkt steht und die Aufmerksamkeit aller auf sich zieht.
    Ich bin kein schüchterner Mensch, im Gegenteil, sehr offen, und denke mir im Verhältnis zu manch anderen eher wenig, was andere über mich denken. Trotzdem stehe ich absolut nicht gerne im Mittelpunkt. Auch das muss man mögen.

    Antworten
  12. Christine

    Die Worte von Monika haben bei mir die Erinnerung ausgelöst an meine Mama. Nie durfte ich ich sein, wenn sie dabei war. Noch mit 60 Jahre durfte ich im Stiegenhaus nicht sprechen, wenn ich bei ihr unterwegs war. Weil die Nachbarn mussten ja nicht alles hören! Somit wurde auch vieles unter den Teppich gekehrt, was bei uns passierte, hatte ja niemanden zu interessieren.
    Heute bin ich 76 geworden, gehe seit 17 Jahren mit Jesus und bin daran zu lernen: was möchte ich eigentlich, was tut mir gut? Nicht ganz so einfach nach so einem langen Leben aber mit Gottes Hilfe kommt alles in die richtigen Bahnen.

    Antworten

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