Wie gehst Du mit Deinen negativen Glaubenssätzen um?

Im ersten Teil (Wie Deine Kindheit Deinen Glauben prägt) ging es darum heraus zu finden, welche Kindheitsprägungen Deinen Glauben noch heute prägt. Welche Verletzungen hast Du in Deiner Kindheit erfahren, die noch heute irgendwo in Deinem Kopf verankert sind. Du hängst sie vielleicht nicht an die große Glocke und doch weißt Du, dass sie innerlich noch immer da sind.


Was sind Deine negativen Glaubenssätze? (keine Sorge, zu den positiven kommen wir noch)


Negative Glaubenssätze können zB. sein:

"Ich bin nicht gut genug!"
"Ich bin nicht gewollt!"
"Ich bin hässlich!"
"Ich bin nicht geliebt!"
"Ich muss alle glücklich machen!"
"Ich darf nicht ich sein!"


Eins vornweg: Für solche Gedanken musst Du Dich nicht schämen!!

JEDER – wirklich JEDER – Mensch hat Verletzungen erfahren, die Narben hinterlassen haben. Der eine mehr, der andere weniger. Bei dem einem bestimmen sie das Leben, bei dem anderem schlummern sie mehr im Unbewussten. Auch gibt es Menschen, denen es leichter fällt in sich hinein zu fühlen und damit sich selbst und ihr Leben zu reflektieren. Andere haben aus unterschiedlichen Gründen Probleme damit. Ich bin der Meinung, man muss nicht in der Psyche eines Menschen rum stochern, um mühsam raus zu kitzeln wo seine Verletzungen liegen um dann in einem langwierigen Prozess nach den Gründen zu forschen. In den meisten Fällen finde ich es wichtiger und vor allem effektiver, sich damit zu beschäftigen wie man sein Leben – seinen Glauben – so leben kann, dass es einem dauerhaft (!) gut dabei geht, dass man Frieden mit sich hat und nicht zuletzt jesus-mässig durchs Leben gehen kann. Und dazu möchte ich Dich ermutigen und vielleicht gelingt es mir sogar Dir ein klein wenig Hilfestellung dazu zu geben.


Wenn Du die oben genannten oder ähnlich negative Glaubenssätze in Dir trägst, wirst Du Dir nie und nimmer gerecht werden. Und viel zu oft auch das Gefühl haben anderen Menschen nicht gerecht zu werden. Und Gott gerecht zu werden ist ohnehin unerreichbar …. denkst DU …. doch genau das stimmt nicht!  😉  Jetzt müssen wir das nur noch in Deinen Kopf kriegen! 

Auf in den Kampf!
 

Muckis Superheld


Was tut der Mensch um mit blöden negativen Glaubenssätze zu (über-)leben?


Der ist ein cleveres Kerlchen und fährt ganz unterschiedliche Strategien auf:

Horst z.B. ist ein Perfektionist! Er arbeitet wie verrückt, um perfekt zu sein! Alles muss passen! Doch hinter seiner leidenschaftlichen Hingabe und seinen zielstrebigen Bemühungen steckt meist die unterschwellige Angst zu versagen und abgelehnt zu werden. Wenn er dann einen Fehler macht oder doch mal versagt, löst das tiefe Scham- und Schuldgefühle in ihm aus. "Ich hätte mir einfach mehr Mühe geben müssen! Ich bin nicht gut genug!" und schon fühlt er sich bestätigt in dem was er über sich glaubt. 


Elvira hingegen tickt völlig anders als Horst. Sie hat als Kind schon die Erfahrung gemacht, dass es sowieso nichts bringt sich anzustrengen. Die Angst vorm Versagen ist groß. Deshalb hat sie resigniert und bleibt damit unter ihren Möglichkeiten. Eine Beziehung hat sie nicht, schließlich ist sie "beziehungsunfähig", mit ihrem Job ist sie unzufrieden und Gott hilft ihr eh nicht …. ihre Glaubenssätze sind also voll zutreffend.


Und dann hätten wir noch Marco. Marco fährt ein dickes Auto, hat ein imposantes Auftreten und hält sich für den "Größten". Das würde er vermutlich nicht so sagen, aber insgeheim denkt er es doch. Er versucht seine negativen Glaubenssätze mit dieser narzisstischen Schutzstrategie platt zu machen. Immer schön aufpassen, dass (komische) Gefühle nicht die Oberhand gewinnen: ob nun in Beziehungen oder im Berufsleben. Distanz wahren, Macht zeigen. Nur nicht zuviel Nähe.


Ähnlich geht es Lisa. Sie flüchtet gern in die Arbeit, weil sie mit Freizeit wenig anfangen kann. In ihr drin schlummert der Satz: "Ich darf nicht genießen! Ich muss es zu etwas bringen!". Also verfolgt sie zwanghaft ihre Ziele und ist extrem selbstdiszipliniert. Für alles was sie tut erstellt sie genaue Zielpläne, so ein bisschen wie Horst. Sie putscht sich hin und wieder mit Tabletten und trinkt regelmäßig, um wenigsten am Wochenende etwas zur Ruhe zu kommen. Doch ihre Gedanken rasen innerlich weiter um all ihre Projekte … sie will schließlich etwas verändern, die Welt verbessern! Gut genug sein!


Neben den Strategien von Horst, Elvira, Marco und Lisa gibt es noch ganz unterschiedliche Arten, wie wir Menschen mit negativen Glaubenssätzen umgehen.


Überlege diesmal, welche Strategien hast Du um mit Deinen persönlichen negativen Glaubenssätzen umzugehen?! 


Es ist durchaus möglich, dass Deine Schutzstrategien in den unterschiedlichen Bereichen des Lebens (Beziehungen, Beruf etc.) unterschiedlich aussehen.

Frage Menschen, die Dich gut kennen, welche Charaktereigenschaften Dich ausmachen? Ihre Antworten können Dir weiterhelfen! Oder überlege Dir 3-4 schwierige Situationen aus den letzten Wochen. Wie hast Du darauf reagiert? Welche Reaktionen sind typisch für Dich? Gehst Du zum Angriff über? Oder ziehst Du Dich eher zurück? Passt Du Dich an?


Schreibe Dir all Deine Gedanken dazu auf und überhaste nichts dabei. Du hast Zeit!


Bedenke dabei: 

Viele Strategien sind gar nicht mal so doof – im Gegenteil!
Sie zeigen wir Menschen sind Kämpfernaturen!

 

Wir investieren Kraft, Fleiß, Disziplin und viel Zeit um uns in unserem Leben mit den vorhandenen Prägungen "einzurichten". Wir alle sind grundsätzlich bemüht unser Leben so zu gestalten, dass es uns gut geht. Ob das permanet gelingt, steht auf einem anderem Blatt.


Die Kunst ist im besten Fall negative Glaubenssätze abzulegen oder zumindest eine vernünftige und weise Strategie zu finden, bei der wir nicht Gefahr laufen uns zu sehr zu erschöpfen, sondern die dauerhaft förderlich für Körper, Seele und Geist ist!  :-)


Aber immer mit der Ruhe …. dazu kommen wir im nächsten Beitrag!

 

Bis dahin wünsche ich Dir ein gutes reflektieren, ein paar Schuppen die Dir von den Augen fallen und viel Segen!

Deine Mandy
 


Teil 3: Ein Gespräch mit Deinem "inneren Kind"

 


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Dieser Beitrag wurde am 13. April 2018 veröffentlicht.

10 Gedanken zu „Wie gehst Du mit Deinen negativen Glaubenssätzen um?

  1. Iris

    Ich kenne diese „Glaubenssätze“ alle, und sie wurden mir so oft eingehämmert, dass sie mir zur „Wahrheit“, Teil von mir wurden, vor allem, als Menschen sie sogar als Erwachsener noch über mich sprachen…Gott redet anders, das ist neu für mich…aber gibt es Wege, aus diesem Selbsthass rauszukommen?

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    1. Katrin

      selbsthass bringt nichts ,egal wo du hin gehst du wirst dich mitnehmen. …irgendwann wollte ich mein leben genießen habe die ablehnung gott hingelegt und dort gelassen .

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      1. Iris

        Das Blöde ist nur, dass es ein Teufelskreis ist, man hört als Kind nichts anderes von seiner Mutter, bis es zur inneren Wahrheit wird, weil man es glaubt, dass man nichts wert ist. Ich habe das überlebt und mich selbst dafür gehasst, das zeigte Gott mir auf (erst jetzt). Aber man strahlt diese innere Wahrheit aus und wird so zum „Opfer“ für andere, die das wiederholen. In ihrer Wiederholung bestätigen sie es dir und du hasst dich weiter. Es ist so schwer, da auszubrechen, dass ich manchmal die Hoffnung verliere.

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        1. Katrin

          Iris, du musst dir zeit lassen. anderes denken kommt nicht in 5 min. aber wir sind keine kinder mehr und können aktiv dieses denken unterbrechen. wenn gott sagt ich bin von IHM gemacht und genau so wie ich bin bin ich gewollt und richtig dann verändert es sich ..meine kindheit war auch schlimm

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          1. Iris

            Katrin, du hast recht… Gott geht ja den Weg mit mir, spürbar seit einem Jahr, denn seitdem erkenne ich ihn als meinen Vater.( vorher hatte ich auch eine enge Beziehung zu Gott, aber konnte nicht glauben, dass er sogar mich liebt) Er geht Schritt für Schritt, aber es bin dann ich, die meint, er müsse langsam die Geduld verlieren. Danke für deine Worte.

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  2. Silke

    Ich gehöre auch zu den „Glaubensätzen – Opfern“ seid neun Jahren nehme ich bewusst neue Nahrung auf, hinterfrage, lerne und Mandys Blog hat einen großen Anteil daran. Ich habe schon so viel neues fest im Kopf und trotzdem falle ich immer wieder in alte Muster. Aber mit Gotteshilfe schaffe ich es heute schon viel schneller aus dem negativen Gedankenmuster rauszuspringen und mich auf Gottes Zusagen zu stützen. Gerade in der letzten Zeit merke ich, das das was ich die letzten Jahre im Kopf gelernt habe, langsam ins ❤ rutscht. Ich sehe die „Rückfälle“ immer mehr als Prozess. Jedesmal wenn ich um den gleichen Berg laufe, fällt mir auf das erwas „neu erlerntes“ besser funktioniert und im ❤ abgespeichert wird. Das Ermutigt mich und macht für mich die „Rückfälle“ erträglicher.

    Ich bin auf dem Weg :-) mit Gottes Hilfe.
    Danke Mandy für deine Arbeit!

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  3. Guest

    Ich kann die Musik von Hillsong empfehlen.
    Gibt`s gratis auf Youtube.de.
    Stärkt den Glauben an Jesus und heilt alte Wunden.

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  4. Andreas

    „Du sollst dir kein Bildnis noch irgendein Gleichnis machen, weder von dem, was oben im Himmel, noch von dem, was unten auf Erden, noch von dem, was in den Wassern, unter der Erde ist…“ (2.Mose 20,4)

    Viele verstehen dies buchstäblich. Über Jahrhunderte hinweg haben „Bilderstürmer“ Kirchen und Gemeinden von Bildern „gesäubert“, auch von Jesus-Abbildungen. Kinder werden auch heute noch „ermahnt“ oder gar bestraft, wenn sie ein Bild malen, auf dem Gott abgebildet ist. Eltern droht ein „Seelsorge-Gespräch“ mit besorgten Gemeindegliedern. Auch wenn die Aussage der Bibel eindeutig anders ist.

    Ich denke, dieses Gebot geht in Wirklichkeit weit über den kleinlichen Streit um Abbildungen hinaus: Auch negative Glaubenssätze sind ein menschengemachtes Gottesbild. Sie zwängen Gott in den Rahmen meines eigenen engen Horizonts. Oder in die engstirnigen Vorgaben mancher Gemeinden. Wie oft liest man in den sozialen Medien unter einem Lebensbild oder einer persönlichen Vorstellung Sätze wie „sowas kann unmöglich ein Christ sein“ oder „du kannst keinesfalls gläubig sein“ (ich denke, Du hörst diese Worte selber häufig genug, Mandy!)

    Wenn man in der Bibel liest, dann begegnet einem immer wieder ein anderer Gott, als uns manche „Superfromme“ weis machen wollen. Dann entdeckt man immer wieder, das manch viel zitierter und überstrapazierter Bibelvers noch weiter geht und eigentlich etwas ganz anderes aussagt. Oder dass er in einem völlig anderen Zusammenhang steht.

    Gott schenkt uns Seine bedingungslose Liebe und die ist an keine Voraussetzungen gebunden. Er liebt uns so wie wir sind. Und erst, wenn wir uns darauf ganz einlassen, dann zeigt Er uns, was wir in unserem Leben noch verbessern können. Dabei ist Er kein Kindergartenkind, welches ein anderes mit den Worten erpresst: „… wenn du das nicht tust, dann bist du nicht mehr mein Freund…“ Je mehr wir auf Jesus blicken, umso mehr verändert Er uns. Auch wenn das nicht immer so aussieht, wie es andere gerne hätten!

    Ich wünsche allen, die von „frommen Erbsenzählern“ – oder vom eigenen Gefühl der Unzulänglichkeit – eingeengt werden, dass sie Gottes Liebe unmittelbar erfahren. Ich bete für Euch. Und darum, dass Ihr Christen begegnet, die in Euch das sehen, was Ihr in Gottes Augen seid: Etwas ganz besonderes!

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