Es kann so einfach sein …

Du hast keine oder wenig Kohle und möchtest obdachlosen Menschen trotzdem helfen?  

Das ist oftmals auch ohne einen einzigen Cent möglich! :-) Hab Mut!

Sprich den Menschen unter der Brücke an und frage ihn ob er etwas benötigt oder Du ihm bei was auch immer helfen kannst. Manchmal sind das ganz einfache Sachen, die Du vielleicht sogar doppelt hast oder die irgendwo in Deinem Keller rumliegen. Du weißt schon, die: "Zu schade zum wegwerfen, könnte ich ja mal gebrauchen … " – Dinge.

Gestern sprachen mich Sandra und Alex an, die Beiden leben auf der Straße und bekommen heute von jemanden einen Topf für ihren kleinen Gaskocher. Und was fehlt zum Glück? Kochlöffel und Pfannenwender! Hab ich doppelt, kann ich abgeben. Und freue mich, dass sie ihrer Bestimmung gerecht werden :-)
 

kochloeffel

Ein anderes mal wird ein Notizbuch und ein Stift gebraucht. Dem Nächsten ist der Schnürsenkel gerissen. Der Übernächste hätte gerne eine Tasse, damit er nicht jedes Mal einen neuen Pappbecher für den Tee braucht. Eine Frau hat ihre Bürste verloren. Einem anderem sind die Kopfhörer kaputt gegangen oder die Gabel ging verloren. Ein Mann braucht Nadel und Faden, um die gerissene Hose zu nähen.

Einer bat mich mal seine Solarlicht Lampe aufzuladen. Die stell ich hier einfach aufs Fensterbrett. Wenn er sie auf der Straße aufstellt, wird sie schnell geklaut. Ein anderer wünschte sich, dass ich seine Musik CD's auf seinen Stick ziehe.

Und dann war da noch der kleine künstliche Weihnachtsbaum, der fachgerecht entsorgt werden sollte … doch er passte nicht in den Mülleimer. 😛 

Übrigens, bevor Du Menschen etwas zu essen kaufst, frage nach Möglichkeit vorher ob und was sie gerne hätten. Oftmals ist Essen nicht das Problem. Viele schenken Essen. Es als Obdachloser abzulehnen wird oftmals falsch verstanden, also nehmen es die meisten an, aber schaffen ihre volle Tüte voller Bananen, Schokolade (aua … Zähne) & Co gar nicht zu essen. Wenn zum Beispiel eine Currywurst Bude gleich nebenan ist, kommt es vor das es ein Obdachloser gleich 4 Currywürste am Tag bekommt und das nicht nur einmal die Woche.

Für den Hund wird übrigens oft mehr gegeben, als für den Menschen. Wir haben schon oft "Essensverteilung" gemacht. Tütenweise Essen und Hundefutter bekommen für andere Obdachlose. Es gibt ja auch welche, die wirklich noch nicht viel gegessen haben.

Die oben genannten Dinge kosten zwar nicht viel Geld und doch ist es schön, sie geschenkt zu bekommen. Weil die Fragen: "Was kannst Du gebrauchen? Wobei kann ich Dir helfen?" viel mehr vermitteln … nämlich: Fürsorge statt Ablehnung. Hinschauen, statt wegschauen. Sich Zeit nehmen und Herz zeigen.


Das schaffst auch Du! heart
 

Beste Grüße. Schönen Abend.
Ich mache mich bald auf den Weg zu Sandra und Alex.

LG Mandy

 


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Dieser Beitrag wurde am 16. Februar 2018 veröffentlicht.

16 Gedanken zu „Es kann so einfach sein …

    1. GekreuzSiegt.de

      Manch einer hat auch Hunger und freut sich über Essen. Vorher fragen ist trotzdem besser und zeigt Respekt. Wenn du jemanden fragst was er essen möchte, ist das was anderes als wenn du ihm einfach was hinstellst.

      Wir haben z.B. Kannen mit heißem Wasser dabei und die Leute dürfen sich den Tee, den sie gern trinken möchten selbst auswählen. Ob Schwarztee, Früchte, Kräuter, Fenchel, Gute Nacht Tee, Erkältungstee usw.

      Das kleine bißchen mehr Aufwand macht denke ich einen Unterschied.

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  1. Melle

    Danke für die Tipps. Oft weiß man gar nicht wie man fragen soll ob was gebraucht wird. Und ich denke auch eher das die Leute essen brauchen. Aber Ja, so wie du schreibst, oft fehlen ganz andere Sachen.

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  2. Anonymous

    Danke für diese tolle Anregung. Da ist immer diese blöde Hemmschwelle … wie soll ich den anreden, möchte er überhaupt Kontakt zur Außenwelt, etc. Werde mir deine Tipps zu Herzen nehmen.

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  3. Anonymous

    Ich hab leider die Erfahrung machen müssen, von Obdachlosen angesprochen worden zu sein, dass sie Geld für Essen benötigen. wenn man ihnen anbietet, ihnen etwas zu kaufen, wurde dies abgelehnt – sie wollten nur Geld. Daher finde ich es toll, dass ich durch dich helfen kann, indem ich Sachen deiner Wunschliste für die Obdachlosen kaufe. So wie du das machst, ist es am genialsten. wenn ich könnte, würde ich mitkommen bzw selbst so etwas machen

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    1. GekreuzSiegt.de

      Klar, wer gibt schon Geld für Drogen oder Alkohol? Also fragt man nach Geld für Essen.

      Ich sehe es so: Wenn ich Geld gebe, dann gebe ich es von Herzen. Dann gehört es mir nicht mehr. Der Beschenkte soll dann selbst entscheiden was er damit anstellt, dazu habe ich kein Recht mehr.

      Sucht ist ne Krankheit. Den Leuten geht es absolut scheisse, wenn sie ihren Stoff nicht bekommen. Die meisten wollen weg davon und fühlen sich mies Leute belügen zu „müssen“ von wegen: „Bitte Spende für Essen, ne Fahrkarte, Medikamente … „ und es dann in den nächsten Schuss zu investieren.

      Schwierige Kiste.

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      1. Junia

        Klar, Du hast Recht damit, dass man das Geld, was man gibt, gerne geben soll und dann kann der Beschenkte ja wirklich selbst entscheiden, wofür er es ausgibt. Andererseits habe ich bei dem Gedanken daran, dass es in Alkohol und Drogen investiert werden könnte, ganz arge Bauchschmerzen. Ich empfinde es so, dass ich mich dann mitschuldig mache am Konsum des Beschenkten. Für mich persönlich ist klar, dass ich keine Drogensucht finanzieren möchte und gebe deswegen meist auf der Straße kein Geld, es sei denn, es kommt sehr glaubwürdig rüber, dass er/sie wirklich Essen etc kaufen möchte :-/

        Deine Tipps bzgl des Ansprechens sind super! Ich würde mich das auch gerne mal trauen. Leider bin ich ziemlich menschenscheu und habe da ne ziemlich massive Blockade bei, „einfach so“ Leute anzusprechen, auch, wenn es nur dazu dienen soll, Hilfe anzubieten…

        Bisher habe ich deswegen am ehesten unpersönlich Geld gespendet. Leider kann ich das aus diversen Gründen jetzt nicht mehr einfach so tun und möchte mir eigentlich andere Wege überlegen, um zu helfen…

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  4. Anonymous

    Nächste Woche ist meine Gemeinde, die FeG Heidelberg dran, 7 Tage lang für die Obdachlosen in Heidelberg mit der Aktion „Frühstück im Winter“ zu helfen. Diese wird über den gesamten Winter von vielen teilnehmenden Gemeinden durchgeführt.
    Neben dem großartigen Buffet ab 9:00 Uhr gibt es für die Teilnehmer auch die Möglichkeit, neue, gebrauchte Klamotten, Hygieneartikel, etc. zu erhalten und von pflegerisch ausgebildeten Gemeindegliedern Hilfe mit ihren kleinen und größeren Wehwehchen zu bekommen. Auch die Möglichkeit für eine heiße Dusche besteht.
    Vielleicht ist das auch eine Option für andere Städte und deren Kirchengemeinden?

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  5. Amsel A350

    ….oder schlicht mal bischen Aufmerksamkeit schenken, einfach nur mit einem reden!

    Hatte ich für heute eigentlich vor, habe mich dann aber *schäm* doch dafür entschieden, wegen meiner schon in die 3. Woche gehende Erkältung daheimzubleiben, warm zu baden und heißen Tee zu trinken. Mandeln sind noch richtig dick, merke ich wenn ich was schlucke.

    Vielleicht ist das zermürbendste auf der Straße nichtmal der Hunger sondern die Langeweile. Man hat ja sonst nix zu tun außer sich um sein bloßes Überleben zu kümmern.

    Wäre irgendwie super wenn wir es gesellschaftlich schaffen würden, wenigstens einen Teil der Obdachlosen, diejenigen die nicht so hinüber sind daß sie niemanden an sich ranlassen und man mit ihnen nicht mehr kommunizieren kann, ins Leben zu integrieren, also wenn Vereine sich ihnen öffnen würden und so.

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  6. Anonymous

    Mir wurde mal gesagt, dass es den Menschen mehr freude bereitet, wenn man sie einfach nur beachtet. Viele sind ganz alleine oder haben nur ihren Hund. Eine nette Unterhaltung oder ein freundliches Lächeln kostet nichts und erfreut teilweise mehr als Geld oder Geschenke.

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