„Wo ist Gott in meinem Leid?“

Hey Gott. Jeden Tag, jede Stunde, jede Minute schreie ich zu Dir!! Hör mir doch mal zu! 

Wann habe ich endlich genug gelitten? Ich stehe mit einem Fuß bereits im Grab. Es sagen eh schon alle, dass es mit mir bald aus ist. Ich werde immer schwächer … ich kann nicht mehr! Hast Du mich aufgegeben wie einen Toten? Um die kümmerst Du Dich auch nicht mehr. Du hast mich in die totale Krise gestürzt, ich seh kein Licht mehr. 

Es fühlt sich an, als würde Deine Wut mich wie eine Dampfwalze überrollen. Ich liege am Boden und komme nicht mehr hoch. Meine Freunde hast du mir auch genommen, sie wenden sich alle von mir ab. Ich bin in meinem eigenen Leben gefangen und sehe keinen Ausweg mehr. Vor Schmerzen wird mir ganz schwarz vor Augen. Und jeden Tag schreie ich zu Dir!!  […] Warum hast Du mich verstoßen, Gott? Warum versteckst Du Dich vor mir? Solange ich denken kann, fühle ich mich gequält und denke ich sterbe bald. Immer wieder neue Problemen! Ich werde fast irre! Deine Wut macht mich kaputt! An allen Ecken und Kanten … irgendwo kommt der nächste Mist auf mich zu! Freunde habe ich schon lange nicht mehr, die Nachbarn wollen auch nichts von mir wissen. Mein einziger Begleiter ist die Dunkelheit … 
 

Verzweiflung


Keine Sorge, dieser Text stammt nicht von mir. Sondern direkt aus der Bibel. Psalm 88, mit meinen Worten wieder gegeben.


Ermutigend, nicht wahr? – Ok. Nicht wirklich!

Denn da stellt sich doch die Frage, warum hilft Gott diesem Menschen nicht – der so verzweifelt und hartnäckig zu Gott schreit? Oder schwimmt der Kerl so tief in seiner Badewanne voller Selbstmitleid, dass er Gottes helfende Hände gar nicht sieht / sehen will – weil er sich nicht bemüht über den Wannenrand zu gucken? Selbst schuld?

Fakt ist, dass die Bibel nichts zensiert. Obwohl wir natürlich viel lieber die schönen Stellen lesen! All die tollen Wunder alá Krankenheilung, Totenauferstehung, Brotvermehrung etc. Na klar, das ermutigt uns! 

Wer will schon am Sonntagmorgen mit Psalm 88 belästigt werden?


Rein interessehalber könnte man sich mal die Arbeit machen und die Stellen, in denen Menschen wütend sind und von allem die Schnauze voll haben, raus reißen! Und dann mal nachzählen, wie viele es sind und ganz wichtig – wie viele noch in der Bibel sind?! Wird die Bibel ihrem Namen "Die gute Nachricht" gerecht?

Mein letzter Blogartikel handelte davon, dass Gebete (wie ich glaube) gehört, aber nicht immer so beantwortet werden wie wir es gerne hätten. Damit meine ich Gebete von zB. schwer kranken Menschen, die gesund werden möchten oder sich zumindest eine Linderung ihres Zustands erhoffen und nicht vom Autofan, der sich einen Ferrari wünscht.

Gebet bringt nicht immer automatisch Heilung im Sinne von völlig gesund mit sich. Wenn das vermittelt wird mit dem Aspekt: "Dein Glaube ist nicht groß genug bzw. Du vertraust Gott nicht.", finde ich das fatal – gerade für psychisch erkrankte Menschen.


Psalm 88 zeigt, dass es schon immer Menschen gab, die sich von Gott verlassen fühlen, obwohl sie kräftig am beten waren.

In meinem Leben gab es diese Momente. Natürlich. Ich sehe es mittlerweile als Geschenk, wenn ich etwas von Gott spüre und erfahre. Das ist nicht wie selbstverständlich an der Tagesordnung, dennoch habe ich die Gewissheit, dass er immer bei mir ist. Mit Anfang zwanzig wurde ich Christ. Mein Gottesbild hat sich über die Jahre verändert und das wird es wohl auch weiterhin. Gerade die Zeiten, in denen ich kämpfen muss nicht unterzugehen stärken meinen Glauben. Der Schreiberling von Psalm 88 betet in seiner Verzweiflung 24 Stunden, rund um die Uhr …  ohne auch nur einen Funken Hoffnung, wäre er wohl nicht so ausdauernd! Denn Gebet kostet Kraft … vor allem dann, wenn die Wut wächst, weil scheinbar nichts zurück kommt. 

Das Leben ist nicht fair und wir müssen so manchen Kampf ausfechten. Wenn wir uns isolieren und nicht mehr trauen untereinander ehrlich, authentisch und ohne Scham über unsere inneren Kämpfe, Schwierigkeiten und Zweifel zu sprechen, läuft was schief.
 

Wir sollten die Frage: "Wo ist Gott in meinem Leid?" offen, authentisch, ohne Angst und Scham stellen dürfen, ohne gleich fromme Phrasen vorgesetzt zu bekommen! 


Zu schnell wird der Stempel "sündhaftes Verhalten" oder "versteckte Sünde" drauf gedrückt wird. Das darf nicht sein! ​Hinter diese Reaktion wird Jesus sicher kein Like setzen.

Also einfach mal die Klappe halten. Fragen stehen lassen, auf die letzendlich keiner von uns eine Antwort hat. Wir können nur Vermutungen anstellen. Jemand, der sich diese Frage stellt, ist verzweifelt … er braucht Unterstützung! Sei für ihn da da. Bete für ihn. Frage, ob Du ihn (nach Deinen Möglichkeiten) praktisch helfen kannst und hilf, wenn er um Hilfe bittet.


Begegnen wir den Menschen mit Freundlichkeit, Empathie, offenen Herzen und Armen – nur so können wir Isolation verhindern. Wir dürfen Menschen nicht die Freiheit nehmen sie selbst zu sein, weil sie befürchten, dass ihre Verzweiflung nicht ernst genommen, weg erklärt oder als Unglaube abgetan wird. 


In diesem Sinn, kann und sollte jeder von uns noch einiges dazu lernen!


Alles Liebe und ganz viel Segen!

Mandy

 


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Dieser Beitrag wurde am 16. November 2017 veröffentlicht.

23 Gedanken zu „„Wo ist Gott in meinem Leid?“

  1. Tim

    Oh wie sehr ich das verstehen kann.Das liebe ich an Gott, ihm kann man wirklich alles sagen. Gott weiß es ja eh schon. Ich frage mich auch, wie lange noch. Gott wo bist du denn, wo trägst du mich? Und dennoch, Gott ist da. Und ich will daran glauben, das es besser wird. Oft dauern Krisen auch Jahrelang.

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  2. Jule

    Passt sehr gut, wir lesen seit zwei Wochen gemeinsam das Bibelbuch Hiob im Gottesdienst und wir kommen diese Woche zu Kapitel 4, zur 1. Rede seiner Freunde. Wir waren vor ca 7 Jahren mal in einer ähnlichen Lage und hatten auch „so gute Freunde“. Wir sind dankbar, dass wir darüber unseren Glauben nicht verloren haben

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  3. Bjørn

    Liebe Mandy, ich lese deinen Blog sehr gerne . Ich danke dir sehr für die tollen, motivierenden, sehr natürlichen und herzenswarmen Worte, in unserer Beziehung zu unserem Heiland Jesus Christus ! Danke

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  4. Manuela

    was für ein Blödsinn..:Jesus ist für unsere Sünde gestorben..sollen wir das zunichte machen,indem wir von sündhaften Verhalten,versteckte Sünde reden? Strengen wir uns an..dann brauchen wir keinen Gott..

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  5. Katrin.

    ich lebe sei 26 jahren alleine ,obwohl ich das nie wollte( dachte das ich mit gott die liebe gefunden habe ,irrtum der bis heute so schmerzt das ich kaum luft bekomme),suche eine wohnung seit langem(meine wohnungssituation ist mehr als schlecht),das geld fehlt an allen ecken und gesundheitlich bin ich schwer angeschlagen….der psalm passt ganz wunderbar zu mir ,auch ich frage gott immer mal wieder ob es nicht mal reicht. ER ist da offenbar anderer ansicht…und trotzdem .wo sollte ich hingehen….irgendwann werden die fragen weniger und ich hoffe das sie eines tages aufhören. gott ist gott und ER tut was immer ER möchte .

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    1. Tim

      Kann mich da in manchem was du schreibst wiederfinden. Ich tröste mich damit, das das leben hier endlich ist. Jede Krise hat auch irgendwann ein Ende. Spuren im Sand. Da wo du nur eine Spur gesehen hast, da habe ich dich getragen.

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    2. Fabian

      Ich kann Deine Worte nur zu gut verstehen. So wohl das mit der Wohnung als auch das Thema Liebe gefunden zu haben. Für mich war es der Grund mit Gott zu brechen, mich zu fragen ob überhaupt was daran sein kann. Ich persönlich hoffe, das es einen guten Grund hat. Bei mir vielleicht ja den über mich selbst klar zu werden. Weil vieles manchmal einfach so lief, weil man sich von zu vielem schlechten in der Welt leiten lässt. Ein Beispiel: Ich hab so meine Schwierigkeiten meine Rolle in der Welt zu sehen. Warum? weil vieles was mir so passiert ist dazu geführt hat in sich keine Talente zu sehen. Der einzige, der nicht mithalten kann, wenn andere so stark und selbstsicher sein können. Viele die so stark sind schaffen einiges ganz alleine. Ob das aber immer gut ist weiß ich nicht. Sie tun oft dann auch einiges, was anderen schadet. Ja ihnen gelingt viel, aber Gott spielt keine Rolle oder Werte die in diesem Zusammenhang wichtig sind. Sie brauchen Gott nicht. Vielleicht ist es ja so, dass bei vielleicht Dir und mir Gott eine Chance sieht und es eben Zeit braucht für sich selbst zu erkennen, wie ein veränderter Blick und Umgang mit Gott etwas verändert. Es ist in unserer Zeit nämlich durchaus nicht einfach das Richtige zu finden. Bei allen Ratgebern und so vielen Leuten die der Meinung sind etwas besser zu wissen. Ich weiß es natürlich nicht und vielleicht bin ich der Letzte der versuchen sollte anderen was zu raten. Aber ich hoffe es hilft vielleicht trotzdem ein bisschen. Ich wünsche Dir auf jeden Fall alles erdenklich Gute und eine deutliche Verbesserung Deiner Situation.

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      1. Colin

        Hallo lieber Fabian,

        Du schreibst: „…vielleicht bin ich der Letzte der versuchen sollte anderen was zu raten…“ Ich denke, dass nur wer viel erlebt, mitgemacht hat, anderen wirklich gute Ratschläge erteilen kann. Nur, weil ich über 10 Jahre lang erfolgreich gegen eine schwere Depression gekämpft habe, konnte ich schon so einigen Menschen „Stellschrauben“ aufzeigen, ihnen also behilflich sein. „Stellschrauben“ deshalb, weil ich sogenannte gute und auch gutgemeinte  Empfehlungen irgenwann nicht mehr hören konnte :-)

        Deshalb sage ich Dir und anderen Betroffenen jetzt nicht:  es wird schon werden :-) sondern wünsche einfach Gottes reichen Segen.

         

        Colin

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    3. D

      Hallo Katrin,
      oft sitze ich hier …… und überlege, ob ich etwas dazu schreibe oder die Klappe halte, was Mandy hier für wunderbare Gedanken und Wahrheiten in Worte fast. Heute, eben weil ich den Psalm 88 Wort für Wort hätte selber schreiben können, wollte ich etwas dazu schreiben. Aber als ich Deine Kurzfassung von 26 Jahren las, kam in mir das Bedürfniss auf, Dir zu schreiben.

      In der Realität hätte ich nach einem solchen Bericht mich erst mal neben Dich gesetzt, um Dich spüren zu lassen, da ist jemend der Dich versteht …….. Du bist nicht alleine in Deinen Nöten.
      Hier kann ich das nur, indem ich ein bissel von mir schreibe.

      Bei mir war es so, dass ich GOTT irgendwann nicht mehr gefragt habe, ob es nicht mal reicht. Ich habe IHN angeschrieen „Es reicht !!! Ich kann nicht mehr !!!“ und das einige Jahre, nachdem die vielen Nöte nun schon lange Jahre zuvor kein Ende nahmen.
      Wie oft habe ich gefragt:“Wo bist Du?“ „Was ist mit Deinen vielen Zusagen?“ Wie soll ich dir noch vertrauen?“ „Guck Dir mein Elend doch mal an!“
      Und dann hab ich das ganze Elend wieder aufgezählt. Die Not der Wohnsituation, die Finanznot, die Schlaflosigkeit, die Schwäche, die Schmerzen, (Ich mochte keine Kleidung mehr tragen und nicht mehr duschen, weil es weh tat) die Einsamkeit, das von Menschen verlassen und verurteilt sein, die Zweifel ob SEINER vielen Zusagen die ER nicht einhält, …….“Wenn du doch mein PAPA bist, warum läßt du dein Kind so leiden?“ DU bist doch der allmächtige Allmächtige und könntest doch wenn du willst eingreifen, mich gesund machen, der Not der Einsamkeit ein Ende machen ……. und da du´s seid Jahren nicht tust, muss ich davon ausgehen, du willst nicht. Und was ist dann mit deiner Liebe?“

      Ich will´s hier jetzt nicht zu lang machen. Es geht mir körperlich nicht mehr so schlimm wie vor 12 Jahren noch und in diesem Jahr hat PAPA mir endlich die Türen geöffnet, meine Wohnsituation betreffend. Und ich bin auch wieder in der Lage, mein Herz und mein Ohr auch mal für andere wieder zu öffnen, was wegen meiner eigenen Nöte jahrelang nicht mehr möglich war.

      Es hat in diesen notvollen Jahren und langen Durststrecken ab und an auch mal einen Lichtblick gegeben. Sodass ich sagen muss, bei der wirklich beengenden Eingeschränktheit der Finanzen, wenn´s gebrannt hat, hat PAPA irgendjemandes Herz bewegt und ich bekam genau den Geldbetrag geschenkt, der jetzt gebraucht wurde. Mal wars´s die Heizung, 2 mal am Auto und einmal für´n Auto. Wirkliche Not, dass ich nicht hätte essen, heizen, Kleidung hätte kaufen können, hab ich nicht gehabt.

      Solltest Du anhand meiner Kurzfassung den Eindruck haben, da ist ein Mensch mit Herz und Ohr zum zuhören, der Dich versteht, und das Bedürfniss haben mich zu kontaktieren, gebe ich hiermit Mandy frei, Dir meine Mail-Addi zu geben.

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  6. Fabian

    Auf die Frage: Wo ist Gott und warum hat er mich verstoßen, kenne ich die Antwort. Über die Frage Wo Gott ist und warum er nicht hilft kam Wut. Aus dieser Wut wurde Ablehnung und ein Verstoßen von Gott meinerseits. Warum sollte Gott dann also helfen. Es gibt keinen Grund. Und ich glaube auch keinen Weg dahin zurück. Weil ich ja selbst Gott aus meinem Leben gedrängt habe. So vermute ich mal, die Ablehnung bei immer wieder aufkommenden Annäherungsversuchen. Weil auch immer die Frage bleibt, ob es Gott denn wirklich geben kann, ist wohl auch eine Annäherung deshalb schwierig. Und sind wir mal ehrlich – zumindest ist es bei mir der Fall- ist der Wunsch nach Gott bei Problemen groß. Wenns gut läuft denk ich nicht so viel an Gott, oder ob es ihn gibt. Daher: warum sollte er schon da sein, wenn es doch grad mal nur wieder ein Problem ist und wenn gute Momente nicht mit Gott geteilt werden wollen, oder vielleicht grad mal der Form halber um später sagen zu können: Guck mal das hab ich dir doch auch an gutem zugeschrieben. Es ist vermutlich schon die Schuld des Fragenden, wenn nichts zurückkommt. Aber es ist schon auch schwer, denn ich denke, dass das Vertrauen auf etwas das man nicht sehen kann schwer angekratzt werden kann wenn man sich im Stich gelassen fühlt. Gerade dann wenn so viel Gutes überall erzählt wird. Ich persönlich wünschte das eine Beziehung, und ja auch irgendwo die Hilfestellung von Gott doch mal -vielleicht wieder- da wäre. Aber auch die Bibel beschreibt Gott als durchaus „hartherzig“ wenn es darum geht, dass Menschen ihn ablehnten und abgewiesen haben. Vielleicht gibt es Gnade und Güte dann nicht für jeden. Nur um das noch abzurunden, ich bin mir sicher es liegt an mir, dass ich Gott nicht in meinem Leben wahrnehme – auch wenn ich mir nicht sicher sein kann, ob es ihn tatsächlich gibt. Und ich kann mir nicht vorstellen was daran was ändern könnte. Ich weiß, dass so ein Kommentar zu vielen sicherlich gut gemeinten Ratschlägen führen kann. Tut das bitte nicht, es wäre schön wenn jemand, der ein besseren Draht nach oben hat mal nachfragen könnte, ob nicht so was wie ein Neuanfang mit mir drin wäre. Danke!!

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    1. Anonymous

      Es ist ja vielleicht auch einfach so, dass Gott gar nicht die Fähigkeiten besitzt reale Probleme im Leben eines Menschen zu verändern. Die erzählten Geschichten mögen ja auch einfach auf den Wunschvorstellungen der Menschen beruhen. Manchmal hat man ja so etwas wie Glück und es hängt eben von der eigenen Einstellung ab, dem Wunsch ab, das einem Gott zuschreiben zu können. Vielleicht auch einfach ein Stück weit sich selbst die Bestätigung zu geben. Ich meine man kann in den Hundehaufen hinentreten odr im letzten Moment noch den Fuß zurückziehen. Man kann das dann Gott zuschreiben, oder seinem Glück oder so was. Aber ein vielleicht krasses Problem im Leben Gott geschildert, verändert leider nie was. Wo ist dann Gott? Gibt es den wirklich? Oder macht man zu viel falsch. Man weiß es nicht. Und jede Frage bleibt offen. Wer soll da schon glauben können :(

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  7. Violetta@Mandy

    “ (…) Gebet bringt nicht immer automatisch Heilung im Sinne von völlig gesund mit sich. Wenn das vermittelt wird mit dem Aspekt: „Dein Glaube ist nicht groß genug bzw. Du vertraust Gott nicht.“, finde ich das fatal – gerade für psychisch erkrankte Menschen. (…) “
    ——- ——– ——– ——–
    Beten ist das Eine, was uns zusammen mit dem Bestreben, nach Jesu Vorbild unser Leben zu meistern, mit Gott in Kontakt bringt.

    Das andere ist, wie wir selbst dann (mit Gottes Hilfe) mit den Dingen umgehen, welche Strategien wir (mit Gottes Hilfe) entwickeln, welche Erwartungen, welche Einstellung wir an unser Leben und allgemein an unser „Sein“ haben. Und wie Gottes Plan konkret mit uns aussieht, das wiederum ist wieder eine andere Komponente unseres Daseins.
    Liebe Mandy, du beschreibst prima, was Menschen so aus ihrer Sicht interpretieren können und dass sie möglicherweise mit ihren Worten Verletzungen schaffen.

    Wenn wir an die Heiligen denken, kommen wir nicht umhin, zur Kenntnis zu nehmen, dass viele von ihnen sehr krank dahin siechten und oft lange krank waren. Gottes Heil liegt möglicherweise nicht immer in Heilung und Genesung, wie wir sie kennen. Wenn jemand größtes Gottvertrauen hat, an nichts mehr glaubt, als an Jesus Christus, heißt das nicht zwangsläufig, dass dieser Jemand „gesund“ sein und bleiben muss.

    Wie definieren wir denn Gesundheit?

    In den Gesundheitswissenschaften ist heute die Auffassung weit verbreitet, dass Gesundheit nicht einfach das Gegenteil von Krankheit ist. Auch ein chronisch kranker Mensch kann sich gesund fühlen und ein erfülltes Leben führen.

    Und dieser Aspekt der Gesundheitswissenschaften bringt mich wieder hin zum Leben der Heiligen: Auch mit Krankheit waren sie ohne Vorwurf Gott gegenüber. Der Garant für großen Glauben/ Gottvertrauen war bei ihnen offensichtlich nicht immer 100% Gesundheit. Kennt jemand die Biografie von Anna Schäffer? Mich hat ihr Leben sehr berührt. Sie wurde erst am 21.10.2012 heilig gesprochen.
    Hier kann man aus ihrem Leben lesen : https://www.anna-schaeffer.de/biographie.html

    Aaron Antonovsky entwickelte bereits vor drei Jahrzehnten ein Konzept von Gesundheit. Er hatte sich gefragt, woran es lag, dass es z.B. bei Überlebenden von Konzentrationslagern, die sicher menschenunwürdigstes Verhalten + schlechteste Bedingungen erlebten, es auch Menschen gab, die in vielerlei Beziehung danach dennoch „unversehrt“ wirkten.

    Wer sich dafür interessiert, dem empfehle ich vertiefend Ausführungen zu Kohärenzgefühl und Salutogenese. Und bei aller Recherche, die eine objektive Realität – gibt es nicht. Auch nicht nur die eine Weisheit (außer die Weisheit Gottes). Das Leben ist und bleibt eine Gratwanderung.

    Wer betet, bedenkt sicher auch immer den Satz: … Dein Wille geschehe … der sicher nicht nur eine Phrase darstellen soll, sondern ein möglicher Hinweis auf Gottes Allmacht/Präsenz sein könnte. Manchmal werden unangenehme Dinge, die wir erleiden müssen, im Nachgang für hilfreich bewertet. Zum aktuellen Zeitpunkt wussten wir das nicht, woher auch. Jahre später kann sich dann durchaus ein Aha-Effekt zeigen.

    Aus meiner Sicht haben demnach Gottvertrauen und größter Glaube nicht zwangsläufig die Gesundheit zur Folge, die wir Menschen meinen. Rückschließend bedeutet Krankheit nicht das Freisein von größtem Glauben, Gottvertrauen und innigster Verbundenheit zu Gott. Siehe das Leben der Anna Schäffer und vieler anderer Menschen und Heiligen.

    Liebe Grüße für Dich, Mandy und an alle Leser und Mitmenschen

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  8. Friis

    Dankeschön Mandy!!!
    Das tut voll gut sowas auch mal von jemand anderem zu hören :)

    Unser Glaube, und eigentlich unser ganzes Leben ist voll von Fragen, auf die wir keine eindeutigen und einfachen Antworten finden werden.
    In letzter Zeit komme ich immer öfter an den Punkt, an dem auf meine Fragen nur weitere Fragen folgen. Ich bin unwissend. Und genau darin sind wir doch alle gleich: Wir sind Unwissende.

    Und doch können wir glauben.
    Und noch vielmehr: LIEBEN <3

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  9. Kira

    Wo ist Gott in meinem Leid und in dem, was so viele andere erleiden müssen? Als Christ hatte ich mich damit abgefunden, dass es keine wirklich zufriedenstellende Antwort darauf gibt, bzw., dass ich keine hatte. Ich hatte es oft als Trost empfunden, wenn mein Gegenüber ganz ehrlich zu mir war, im Sinne von: ich verstehe Dich. Ich sehe deine Not. Ich habe auch keine endgültige Antwort darauf, aber lass uns gemeinsam eine ganz praktische Lösung finden, für das Hier und Jetzt. In diesem Sinne hatte ich versucht, meinen Glauben zu leben. Jetzt, als Atheist ist diese Frage ja eigentlich nicht mehr von Bedeutung für mich…aber eine sinnvolle Antwort darauf zu finden, ist jetzt mir ironischerweise wichtiger denn je. JETZT beiße ich mir die Zähne daran aus…

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    1. Gast

      Tja, wenn man sich mal anschaut wie das Evangelium überall verdreht worden ist, wundert es mich nicht das Gottes Geist betrübt ist.
      Reicht denn die Gnade Gottes nicht mehr aus um ein anderes Leben zu führen?

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  10. Spasiba5

    Was wir verstehen müssen ist, dass der Weg zur Vergebung ein gebrochenes Herz und ein bescheidener Geist ist. Das kann man sehen, wenn wir Matthäus 5: 3 studieren, denn das ist es, was unser Herr segnet.
    Unser größtes Bedürfnis ist es, uns auf die Gnade Gottes zu werfen, Er freut sich, uns hochzuheben (Lukas 18: 13-14). Wenn wir offen unsere Sünde gegen ihn anerkennen, uns von ihr abwenden und nach Reinigung rufen, verspricht Gott, dass er uns hören und vergeben wird (1. Johannes 1: 9).
    David sagte zu Gott: „Gegen dich habe ich nur gesündigt und getan, was böse ist vor dir“ (Psalm 51: 4).
    Verliebte der Wahrheit, es gibt nichts, was wir Gott anbieten können, um ihn zu beschwichtigen, wenn wir gesündigt haben. Wonach sucht Gott? Gott wünscht wahre Umkehr. Gott wünscht innere, tief empfundene Reue (1 Samuel 16: 7).
    Psalm 51,17 weist auf das eine hin, was Gott mehr als alle anderen wünscht: Zerbrochenheit über unsere eigene Sünde. Wenn wir Gott zustimmen, wie schlimm unsere Sünde ist, machen wir den ersten Schritt zur Versöhnung mit Ihm. Es gibt keinen Ersatz für wahre Reue.
    Psalm 51:17 sagt: „Mein Opfer, Gott, ist ein zerbrochener Geist; ein gebrochenes und zerknirschtes Herz, das du, Gott, nicht verachten wirst. “
    Wir müssen verstehen, dass wir gegen unseren Schöpfer gesündigt und in seinen Augen böse getan haben. Wahrlich, Gott hasst die Sünde, also brauchen wir das Verständnis, dass es eine Verletzung seiner Natur ist. Wenn wir dies wissen, laden wir den heiligen Gott ein, uns wieder in die richtige Beziehung zu Ihm zu bringen.

    Christus sei gepriesen für sein vollkommenes Sühnopfer.

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