Das Gleichnis vom barmherzigen Samariter ist vielen von uns bekannt – schon hundert Mal gehört. Doch hast Du mal genau aufgepasst, wie der Samariter dem ausgeraubten und zusammen geschlagenen Mann half??
"Als er den Verletzten sah, hatte er Mitleid mit ihm." (Lukas 10, 33) Der Priester und der Levit, die gingen vorbei. Na klar sahen sie ihn, doch sie ignorierten ihn. Eiskalt.
Doch der Samariter blieb stehen. Er sah, dass der Mann Hilfe brauchte, also half er!
"Er ging zu ihm hin, behandelte seine Wunden mit Öl und Wein und verband sie." (Lukas 10, 34)
Wein und Öl waren wertvolle Sachen! Reisende, die längere Zeit unterwegs waren, hatten Öl zum Kochen und Wein zum Trinken dabei – denn sie fanden auf ihrer Tour nicht immer sauberes Trinkwasser. (Wobei ich mich manchmal frage, wie viele da besoffen durch die Gegend torkelten … )
Da der Verletzte ausgeraubt wurde und nichts mehr besaß, kam also beides vom Samariter. Der Wein diente als Desinfektionsmittel der Wunden, damit sie sich nicht entzündeten. Gutes Olivenöl wirkte schmerzstillend und beruhigte die abgeschürfte Haut. Der Samariter war großzügig, denn ich glaube nicht,dass er mit einer Pipette drauf los tröpfelte … nein, der schüttete da ordentlich was drüber.
"Dann hob er den Verletzten auf sein Reittier und brachte ihn in den nächsten Gasthof,
wo er den Kranken besser pflegen und versorgen konnte."
Ich habe keine Ahnung wie weit entfernt der nächste Gasthof war … fakt ist, der Verletzte saß auf den Esel (oder was auch immer für ein Reittier) und der Samariter lief nebenher. Er brachte ihn in den Gasthof und dort pflegte er ihn weiter. Damals gab es noch kein Krankenhaus wie heute und die 112 war auch noch nicht erfunden.
Also mietete sich der Samariter ein Zimmer und kümmerte sich auch weiterhin um den Verletzen. Und das obwohl sich die Beiden gar nicht kannten! Er ließ ihn nicht allein, sondern blieb die Nacht über bei ihm. Er versorgte auch weiterhin seine Wunden, gab ihm zu trinken, zu essen, tröstete ihn, sorgte dafür, dass er schlafen konnte und tat, was immer sonst noch erforderlich war.
"Am folgenden Tag, als er weiterreisen musste, gab er dem Wirt zwei Silberstücke aus seinem Beutel und bat ihn: ›Pflege den Mann gesund! Sollte das Geld nicht reichen, werde ich dir den Rest auf meiner Rückreise bezahlen!‹"
Zwei Silberstücke entsprachen zwei vollen Tageslöhnen. Außerdem sagte er, wenn es nicht genügt, dann zahle er noch mehr. Ob der Samariter es so dicke hatte, bezweifle ich. Und wenn doch, dann ist es auch nicht selbstverständlich das man einem Fremden – einen Menschen, den man nie zuvor gesehen hat – einen Blankoscheck ausfüllt. Dazu noch das Öl, den Wein, seine Zeit … seine Liebe!
Man könnte nun meinen der Samariter sei naiv, man hätte ihn wunderbar auszunutzen können. Auf den Gedanken ist er wahrscheinlich auch selbst gekommen. Doch es war ihm scheinbar egal, die Not des Nächsten war ihm wichtiger. Interessant auch, dass er den Verletzenden nicht mit Fragen löcherte, wer er ist und was passiert ist.
Sein Herz war voller Liebe, er stellte keine Fragen, er liebte!
Wie hättest Du reagiert, wenn Du den Verletzen – der vielleicht auch noch bewusstlos war – am Straßenrand liegen gesehen hättest? Du bist allein. Wenn Du weitergegangen wärst, hätte es keiner gesehen …
Hast Du jemals alles stehen und liegen gelassen, um jemandem zu helfen der in einer verzweifelten Lage war? Hast Du seine Wunden versorgt? Dir Zeit für ihn genommen? Ihm die ganze Nacht beigestanden? Ihn finanziell unterstützt? Hast Du ihm mehr gegeben, als die meisten Menschen für vernünftig hielten?? Nein?
Doch! Es gibt jemanden für den Du das schon mehrfach getan hast! Für Dich selbst!
Du kümmerst Dich so gut es geht um Dich! Du gibst Dir was Du brauchst. Du holst Dir den besten Arzt. Du gehst ins beste Krankenhaus. Du tust alles was möglich ist, um die bestmöglichste Versorgung für Dich zu bekommen. Daran ist nichts auszusetzen. Dir soll es gut gehen!
Doch vergiss niemals Jesus Antwort auf die Frage: "Was muss ich tun, um das ewige Leben zu erben? (Lukas 10, 25) Jesus antwortete: "Liebe … deinen Nächsten wie dich selbst!"
Deine Mandy
© Foto: Mandy / www.unendlichgeliebt.de
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Ich war leider schon mal in der Situation, dass ich im Wald auf einen Jogger traf, der offenbar bewusstlos am Wegesrand lag. Es stellte sich dann bei näherer Betrachtung heraus ,dass er nicht mehr lebte. Da ich medizinische Kenntnisse habe, begann ich ihn zu reanimieren. Gott sei Dank kam eine weitere Frau vorbei, die dann den Notarzt rief und selber Krankenschwester war. Sie übernahm dann die Herzmassage. Später erfuhr ich, dass der Mann verstorben ist
Ich denke, den Notarzt rufen sollte wohl ein jeder. Andere Maßnahmen wenn man sie erlernt hat.
Helfen und Hilfe holen. Das ist meine Menschenpflicht.
Wow Mandy, deine Blockeinträge bringen mich immer zum Nachdenken und meistens antworte ich auf die Frage im Titel vorm Lesen des Textes anders als danach.
Ich habe mich noch nie so intensiv damit beschäftigt, wie selbstlos und voller Liebe der Samariter geholfen hat. Ich versuche, dass er mir jetzt als Vorbild dient.
Deine Texte machen mich zu einem besseren Menschen, danke Mandy! <3
Moment mal, ich muss erst wieder bleich werden 😉 Danke für dieses großartige Lob, Helena!
Da muss ich erstmal professionell antworten: alles tun, was in meiner Macht steht um den Menschen zu stabilisieren und irgendwie Hilfe zu rufen
Atmung prüfen. Laut um Hilfe rufen. Stabile Seitenlage herstellen wenn die Atmunh vorhanden ist. Sonst 15 mal Herzmassage. Beatmen. 15 mal Massage .Beatmen. im Wechsel bis Hilfe eintrifft.
Mindestens 5 cm tief 100 -120 mal in der Minute.
Wieso hat Gott uns 2 Hände geschenkt ? … die Andere zum Geben !
Bei dem Gleichnis geht es aber um Nächstenliebe, nicht um Selbstliebe. 😉
Deshalb habe ich meinen Ersten Hilfe Kurs letztes Jahr aufgefrischt.
Da ich mehrere male in Kambodscha vor so einem Problem stand.
Ja Jesus hat mit allen seinen Gleichnissen die Welt – und in dem Fall menschliche Beziehungen untereinander – auf den Kopf gestellt und so viel Bedeutung und Gewicht in die göttlichen Gebote gelegt, dass kein Mensch sie stemmen kann. Jedenfalls nicht ein Leben lang. Die Selbstsucht gehört leider auch zu unserem (verdorbenen) Wesen. Genau aus diesem Grund hat Jesus dieses Gleichnis erzählt.
Aber ich lese in diesem Gleichnis nicht nur wie wir sein sollten – wie Gott uns gewollt hat – sondern wie Gott ist, nämlich unendlich liebevoll und er kommt uns in seiner Gnade sogar entgegen. ER beugt sich tief zu uns runter hebt uns auf und er trägt uns – wenn wir ihn bitten. Er liebt uns weil er gut ist und nicht weil wir gut sind.
Hallo Liebe Mandy,
die bedingungslose Liebe/Nächstenliebe ist ein so grosses, stetig wachsendes Geschenk, welches ich in mir tragen darf.
Das mir dieses, als jemand die so tief in ihrem Traumata gefangen war, zuteil wurde, erfüllt mich mit unsaglicher Dankbarkeit und Freude.
Ja, sehr gut kann ich mich in das Verhalten des Samariters hineinversetzen.
Alles Liebe für dich und an euch Blogleser/innen
Lieben Gruss Jessica
Du bist super, Mandy. Gott hat dich und das was du machst echt gesegnet. Ich schau ab und zu mal hier vorbei und bin jedes Mal mega geflasht von deinen Einträgen. Keep on keeping on! Und sei gesegnet!