Vermutlich hat fast jeder Christ mehrere Bibeln im Regal.
Wenn ich bei Amazon nach einer Bibel suche, bekomme ich zahlreiche Ergebnisse. Von der alten Luther Bibel hin zur neu revidierten Luther Bibel, über die Bibel für Dummies (sehr zu empfehlen) bis hin zur Kinderbibel, verpackt in 5-Minuten Geschichten. Alles da, oft auch mit unterschiedlichen Cover. Jährlich werden ca. 20 Millionen neue Auflagen der Bibel gedruckt. Quelle: www.buecher-wiki.de
Krass, wenn man bedenkt, dass die Bibel für so manchen als langweiliger, dicker Schinken gilt.
Mit der langen Weile ist das so ein Ding. Wusstest Du das es, dass Wort "Langeweile" erst seit wenigen Jahrhunderten im heutigen Sinne gibt? Dabei gab es in Zeiten der Bibel weder Internet, Fernsehen, PlayStation, Podcasts und praktisch keine Bücher. Dennoch war den Menschen damals vermutlich nicht langweilig.
Wir sind diejenigen, denen schnell langweilig wird und deren Konzentrationsspanne anscheinend immer geringer wird. All dieser Medienscheiß, die ganzen äußeren Reize, die es damals noch gar nicht gab, prasseln wie wild auf uns ein. Sie überfordern uns. Sie schwächen uns. Wir schaffen es es oft nicht mehr, uns an dem zu erfreuen was einfach da ist – an all dem was die Natur uns schenkt. Am miteinander.
Dabei ist es so schön mit Freunden am Feuer zu sitzen und alte Geschichten auszutauschen.
Doch wie oft machen wir das, ohne, dass irgendeiner das Smartphone im Anschlag hat?
Kennst Du diese ganzen Geschlechtsregister? Zum Beispiel das hier: "Es folgt der Stammbaum von Esau, der auch Edom genannt wurde: Er hatte drei Frauen aus Kanaan geheiratet: Ada, eine Tochter des Hetiters Elon; Oholibama, eine Tochter Anas und Enkelin des Horiters Zibon, und Basemat, eine Tochter Ismaels und Schwester Nebajots. Von Ada hatte er einen Sohn mit Namen Elifas; von Basemat stammte Reguël … und so weiter, und so fort … – 1. Mose 36
In unserer Welt ist soviel los, täglich gibt's neue Nachrichten wo wieder was passiert ist. Wir haben verlernt uns für die Bibel zu begeistern. Das ist schade, denn ich glaube dadurch geht uns viel verloren.
Was kann helfen, um auf die Bibel neu-gierig zu werden?
Fang an zu lesen und dann stell Dir einfache Fragen, die Du recherchierst:
"Wer hat dieses Buch / Kapitel verfasst?"
"An wen bzw. für wen hat er es geschrieben?"
"Handelt es sich um ein Gleichnis, eine Anweisung, einen Brief, einen Rat oder einen historischen Bericht?"
Ich glaube wir lernen oft nicht dazu, weil wir uns einbilden schon alles zu wissen.
Der Philosoph und Pädagoge John Dewey sagte mal:
"Aufrichtige Unwissenheit ist durchaus nützlich, weil sie meist von Demut, Neugier und Aufgeschlossenheit begleitet wird; die Fähigkeit Schlagworte zu wiederholen, Phrasen zu dreschen und allgemein bekannte Thesen aufzuführen, erweckt den Anschein von Bildung und lackiert den Verstand, wodurch er gegenüber neuen Gedanken wasserfest wird.“
Wie oft hast Du schon das Gleichnis vom "Verlorenen Sohn" gehört? Mal ehrlich, stellst Du nicht auch auf Durchzug, wenn Du es zum x-mal zu hören bekommst?
Normale Reaktion. Unser Hirn schaltet bei Vertrautem gern ab, es reagiert eher auf neue Informationen. Also versuche Dich doch mal ganz bewusst neu auf dieses Gleichnis oder auch andere bereits gehörte Geschichten einzulassen – stell Dir diese einfachen Fragen, finde Antworten. Suche nach Dingen und Hinweisen, die Dir bisher nicht aufgefallen sind.
Eines der wichtigsten Hilfsmittel ist Deine Vorstellungskraft! Nutze sie!
In Johannes 21 kannst Du zB. lesen, dass Jesus Frühstück für seine Freunde zubereitete und den Grill anfeuerte. Als seine Jünger vom Angeln zurück kamen, packten sie ihre Fische drauf. Als die gebraten waren, aßen sie zusammen.
Versuch Dich in die Situation hinein zugeben. Der Tag beginnt, strahlend blauer Himmel, die ersten warmen Sonnenstrahlen berühren Deine Haut. Vögel zwitschern. Wie fühlt sich das an? Wie riecht Feuerholz? Und dann der Duft gebratener Fische?
Jetzt stell Dir vor, Du wärst Petrus, und Jesus ruft Deinen Namen. Was wäre, wenn Du geleugnet hättest, Jesus zu kennen, so wie Petrus es getan hat? Wie hättest Du Dich an seiner Stelle gefühlt?
Wenn Du Dich in die verschiedenen Bibel Geschichten hinein denkst, dann werden sie lebendig.
Du kannst Dich draußen ins Gras legen und all das was Du gelesen hast "mit erleben". Versuche es. Trainiere es. Mir gelingt das nicht immer, doch manchmal wird mir etwas ganz neu bewusst und ich glaube Gott spricht dadurch zu mir.
Sei ehrlich zu Dir selbst.
Wenn Du Dich in manche Situation überhaupt nicht reinversetzen kannst – weil sie soooo abstrakt ist, dann ist das so. Ich kann mir auch schwer vorstellen wie Jona sich gefühlt hat …. 😛 ich kann nicht glauben, dass ein Typ vom Wal verschluckt wird und dann 3 Tage in dessen Bauch lebt.
Ob die oder andere Geschichten nun Metaphern sind oder wirklich so passierten, sei mal dahin gestellt – Fakt ist,dass Glaube freiwillig ist. Du musst gar nichts glauben. Und Du kannst Dich noch so anstrengen; Glaube ist und bleibt ein Geschenk und nichts, dass Du Dir erarbeiten kannst.
Versuche Dich nicht krankhaft zu verbiegen und etwas unbedingt glauben zu wollen, weil man das als Christ "zu glauben hat". Was für ein Blödsinn. Geh das Ganze lieber entspannt an. Sprich mit Gott über Deine Zweifel. Sprich an was Du nicht verstehst und mit was Du nichts anfangen kannst. Stell Fragen.
Gott weiß ohnehin schon Bescheid. Doch manchmal ist es gut seine eigenen Gedanken und Gefühle auszusprechen.
In welches Gleichnis kannst Du Dich gut reinversetzen und warum?
Mit welcher Stelle hast Du Probleme?
Alles Liebe, viel dicken Segen dabei und hilfreiche Gedanken 😉
Deine Mandy
© Foto oben: Mandy
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… war das damals ein Status-Symbol ? Ah, jetzt weiss ich warum Jesus später sagte „Darum wird ein Mann Vater und Mutter verlassen und an seiner Frau hängen, und die zwei werden ein Fleisch sein. So sind sie nun nicht mehr zwei, sondern ein Fleisch. Was nun Gott zusammengefügt hat, das soll der Mensch nicht scheiden!“ — Die Betonung liegt wohl auf „ein“ .
Sicher war es damals für viele eine Art Statussymbol, wenn er viele Frauen hatte. Zumindest wurde es in den benachbarten Völkern meistens so gesehen. Beim Volk Israel war es wohl eher eine Versorgungsfrage: Viele Frauen sorgten für viele Kinder, die dann für ihre Eltern sorgen konnten. Und dafür, dass das Volk rasch wuchs, so dass laut Aussagen des 2. Buchs Mose aus einer kleinen Sippe der Nachkommen Jakobs innerhalb weniger Generationen schon ein Millionenvolk geworden ist – mit ein Grund für die Unterdrückung in Ägypten und der Bereitschaft, aus dem Land nach Kanaan zu ziehen.
Zur Zeit Jesu war jedoch die Einehe üblich. Auch wenn die Vielehe vom Gesetz her noch möglich war.
Wo kamen nur die ganzen Frauen von Esau her?
Kann es sein, dass Du da etwas verwechselst, Rainer?
Kleiner Tipp Bibel lesen hilft weiter! 😉
Langeweile beim rumbibeln? Ich kenne das Problem nicht.
Es ist sehr interessant, gerade die vielen Namen zu lesen. Wie sie zusammen gehören, das kann man sich eh nicht behalten, aber man weiss zumindest was von unseren Vorfahren!
…das hier ist vielleicht auch noch ne ganz hilfreiche Sache…ganz anders als wir das sonst so kennen… das ist vor allem dann relevant, wenn wir mal wieder denken, hey, das hat der doch oben schon mal geschrieben… hat der nen Sprung in der Platte? Das kann eine sog. Chiastische Struktur oder Parallelismus sein und in der zentralen Achse ist die Hauptaussage, die Gott uns mitgeben möchte..
Kommt überwiegend in den Schriften (AT) aber ebenso in den Apostolischen Briefen vor.
Hier zur näheren Erklärung:
Auch sehr cool die Namensbedeutungen:
Adam…bis Noah zeigen den Heilsplan auf: http://www.bible-codes.org/Names-bible-code-printable.htm
frage: ist es verwerflich, wenn meine bibel im regal verstaubt und ich in der medialen welt von heute rumbibel?
Hallo Thomas, ich muss schmunzeln. Warum? Weil ich mir gerade vorstelle, wie JESUS auf seinem Smartphone oder Tablet Bibelstellen nachliest; vielleicht schickt er seinem Vater sogar eine Nachricht per Whatsapp Doch, lieber Thomas, ich könnte mir vorstellen, dass er das heute tun würde.
Segensgrüße aus Ismaning Colin
Liebe Mandy,
es macht mir total viel spass, diesen Beitrag von dir zu lesen. Er steckt voller Begeisterungsfähigkeit, welche absolut zu mir durchdringt.
Fragen/Hinterfragen, empathisch sein,spielerisch rangehen……..
wissensdurstig bleiben, oder diesen für sich wiederentdecken und dabei kreativ sein, ist ja auch auf viele andere Bereiche übertragbar.
Also, Decke geschnappt, raus in die Natur und seiner Kreativität im Kopf freien Lauf lassen!
Danke für diesen Beitrag Mandy!
Lieben Gruss Jessica
Danke liebe Jessica.
Bei uns sind heute 27 Grad und Sonnenschein. Das lädt dazu ein. Und der Sommer kommt er noch Also beste Aussichten den Kreativität freien Lauf zu lassen.
Alles Liebe
Mandy
Ich finde Oholibama aber einen schönen Namen – Ihr etwa nicht?!! 😀
Hallo zusammen,
seit ein paar Wochen sieht mein rumbibeln wie folgt aus:
während ich mit dem Kinderwagen meinen kleinen Sohn spazieren fahre, höre ich über meinen mp3-player „bibletunes“. Da wird ne Bibelstelle vorgelesen und dann ein paar Gedankenanstöße dazu. Für mich grad super bereichernd :).
Hier ein Link für diejenigen, die das mal ausprobieren möchten. Gibts kostenlos zum herunterladen.
http://bibletunes.de/
Seid gesegnet,
Yvonne
Es war nicht zwangsläufig ein Wal, sondern ein großer Fisch. Jona