Viele predigen, dass wahres Vertrauen / wahrer Glaube keinen Zweifel kennt. Ich sehe das anders.
Ganz wie C.S. Lewis, Autor, der einmal schrieb:
"Völliges Vertrauen ist ein Bestandteil der Beziehung zu Gott
– ein Vertrauen, das nur wachsen kann, wo auch Raum ist für den Zweifel."
Mein Glaube wurde und wird durch Zweifel; fragen, be- und überdenken tiefer. Meinungen und Überzeugungen werden verfestigt, andere gewinne ich dazu, wieder andere lasse ich offen stehen. Ich habe nicht auf alles eine Antwort und lerne immer mehr, dass auszuhalten.
Doch ich weiß auch, dass Fragen furchtbar quälen können. Zweifel können fertig machen. Wie so oft kommt es auch hier auf die goldene Mitte an. Damit keiner von uns verzweifelt, hab ich mir Gedanken darüber gemacht … vielleicht ist auch ein hilfreicher Gedanke für Dich dabei?!
Manche zweifeln an Gott, weil sie keine eindeutigen Beweise für seine Existenz haben. Selbst wenn sie Hinweise darauf finden, die absolute Gewissheit gibt es schlichtweg nicht. Die Existenz Gottes kann weder vollkommen bewiesen noch widerlegt werden. Letzendlich ist und bleibt es ein Glaubensschritt. Jeder kann selbst entscheiden ob er ihn geht.
Wenn Du Dich entschieden hast diesen Schritt zu gehen (oder auch nicht), wirst Du dennoch nicht ohne Zweifel durchs Leben gehen.
Verstecke Deine Zweifel nicht aus Angst sie seien Sünde oder irgendwas Böses!
Ich vermute leider, dass es in vielen Gemeinden unüblich ist, offen über Zweifel zu sprechen. Zumindest nicht beim Kaffee danach … Denn schnell werden Zweifel mit Unglaube gleichgesetzt. Dabei sind Glaube und Zweifel nicht widersprüchlich.
Erinnerst Du Dich an den Mann in der Bibel, dessen Sohn krank war? Er sagte zu Jesus: "Ich vertraue dir – und kann es doch nicht! Hilf mir vertrauen!" – vgl. Markus 9, 24 GNB
Er bat Jesus seinem Sohn zu helfen. Gleichzeitig erzählte er ihm von seinen Zweifeln und das es ihm schwer fällt zu vertrauen. Ein ehrlicher Typ, mit dem Wunsch nach mehr Vertrauen! Und wie ging es aus? Jesus heilte seinen Sohn!
Jesus wünscht sich, dass Dein Glaube die Größe eines Senfkorns hat! So ist winzig?!!
Er weiß genau, dass Du viel zu viel Mensch bist, um Dein Leben, Dein Vertrauen und all Deine wichtigen Entscheidungen 100% in seine Hand zu legen. Das verlangt er auch nicht. Mach Dir nicht mehr Druck als nötig.
Dennoch kannst und darfst Du ihn bitten, Dein Vertrauen und Deinen Glauben zu stärken. Du kannst auch selbst etwas dafür tun; zB. Dich mit Leuten treffen, die schon lang Christ sind – die Dir Sicherheit und Halt geben können, mit denen Du Dich ehrlich austauschen kannst, mit denen Du beten kannst.
Hilfreich kann es auch sein, all die Fragen und Zweifel die Dir um Kopf rumspuken aufzuschreiben. So hast Du sie los – sie sind nicht mehr chaosmässig im Kopf, sondern schwarz auf weiß vor Dir. Nun gehe sie der Reihe nach durch, gerne mit jemandem zusammen. Mach Dich auf die Suche, eigne Dir Wissen an. Lies in der Bibel über dieses oder jenes Thema, recherchiere im Netz, schreibe einen Blog 😉 und sei auch offen in eine ganze andere Richtung als Deinen Blickwinkel zu schauen. Ich bin sicher, Du wirst so manches Mal erstaunt sein. Du wirst auf einige bisher offene Fragen und Zweifel Antworten finden, vielleicht stellt Dich auch schon der Austausch darüber zufrieden.
Doch Du wirst nicht drumrum kommen zu akzeptieren, dass Gottes Gedanken und Wege Deine eigenen übersteigen. Du bist nun mal nicht Gott. Sei froh. Deinem Verstand sind Grenzen gesetzt. Gottes Macht und Größe ist grenzenlos. Folglich wird es immer Geheimnisse geben, die für Dich ungelöst bleiben. Manchmal bekommst Du Antworten vielleicht später, eines Tages im Laufe Deines Lebens … manche Antworten wirst Du erst im Himmel bekommen, wenn sie Dich dann überhaupt noch interessieren.
Letzendlich entscheidest Du ob Du an Zweifeln verzweifelst oder Du lieber wächst?!
Keiner kann Dir das abnehmen. Aber was erstmal mies klingt, ist doch ganz gut. Denn wir sind freie Lebewesen und können selbst entscheiden, was in unserem Kopf Platz hat und was nicht. Auch wenn das manchmal nicht ganz so easy ist, wie es sich anhört.
Letze Worte von Paulus, der hat was Kluges erkannt:
"Jetzt sehen wir nur ein undeutliches Bild wie in einem trüben Spiegel. Einmal aber werden wir Gott von Angesicht zu Angesicht sehen. Jetzt erkenne ich nur Bruchstücke, doch einmal werde ich alles klar erkennen, so deutlich, wie Gott mich jetzt schon kennt." – 1. Korinther 13, 12 HfA
In diesem Sinne.
Alles Liebe und viel Segen!
Deine Mandy
© Foto: pixabay.com / Creative Commons CC0
Wer schreibt diesen Blog und warum? – Das erfährst Du, wenn Du HIER klickst.
Kann ich Dich und Deine Blog-Arbeit unterstützen? Ja, dass ist möglich, dazu HIER klicken. Ich danke Dir von Herzen!
Ich danke dir sehr, liebe Mandy, für diesen Block ….. Worte Gottes, durch dein Sprachrohr, direkt in mein Herz gesprochen …..
Gottes Segen dir !!!!!
Danke,Mandy,. du sprichst mir immer aus tiefster Seele
Nach einigem sinnieren denke ich, dass für mich Zweifel und Fragen zwei Paar Schuhe sind. Fragen sind für mich positiv und ausdrücklich Teil vom Glauben. Glauben heißt Gott vertrauen, auch wenn man nicht alles versteht und viele offene Fragen hat. Zweifeln hat für mich den Geschmack von „nicht mehr glauben (vertrauen) wollen“. Adam und Eva zweifelten, dass es Gott gut mit ihnen meint, weil er sagte, sie sollen von einem Baum nicht essen. Klar entsteht durch diese Anweisung, wie bei vielem in der Bibel, eine offene Frage. Doch das Entscheidende ist, ob ich Gott vertrauen will, auch wenn ich nicht alles verstehe – weil es meinen Verstand übersteigt. Glauben bedeutet Gott vertrauen. Offene Fragen können mein Vertrauen in Gott stärken oder schwächen. Der Sinn wäre, daran zu wachsen und stärker zu werden, wie Mandy es schreibt :-). Vergleiche auch Jakobus 1,2.
Danke für die Ergänzung Hans-Peter.
Ich denke Fragen können aus Zweifeln entstehen. Genauso anders herum. bzw. aus den Antworten, die man zu seinen Fragen findet. Tiefsinnig …
Wir sind uns einig; Glauben bedeutet Gott zu vertrauen! 😉
Unabgeschlossener Gedanke:
Ich mache für mich auch einen Unterschied zwischen Zweifel und Frage. Heute erlaube ich mir viel mehr Fragen als früher, aber habe bei Grundsätzlichem dafür keine Zweifel (mehr).
Was ich allerdings auch einmal erfahren musste sind üble Einflüsterungen, nicht vergleichbar mit dem wie es Hanspeter beschreibt, weil ich zum Unterschied glauben wollte und es war erschreckend für mich. Es kam wie aus dem Nichts, als jung Gläubige, plötzlich zweifelte ich an allem was ich mit Gott erlebte und hatte die Befürchtung alles könnte ein Trugbild sein.
Als ich dies einer lieben Freundin erzählte, fackelte sie nicht lange, fragte ob sie für mich beten dürfte, tat es und der Spuk war vorbei. So etwas hatte ich weder davor, noch danach jemals wieder erlebt.
Guter Beitrag zu einem wichtigen Thema. Ich finde, das Wort zweifeln ist im Gegensatz zu fragen von vorherein abwertend. Rein von der Wortbedeutung her.
Ich bin und bleibe ein Fragender und Suchender. Besonders hartnäckig und unabweisbar sind bei mir die Fragen nach der Vereinbarkeit von Glauben und Naturwissenschaften, unter der Voraussetzung, dass die Wahrheit nicht teilbar ist. Dann die Frage danach, was in der Bibel wirklich Gottes Wort ist und was Menschenwort. Ausgangspunkt ist hier, dass nicht alles 1:1 Gottes Wort sein kann, allein aufgrund der inneren Widersprüche.
Und schließlich die Frage: Wer ist Christus für uns heute? Bonhoeffer hat sie mal so formuliert, und sie geht mir nicht aus dem Kopf.
In bestimmten christlichen Millieus werde ich damit relativ schnell ausgeschwitzt. Ich bin inzwischen dankbar, dass ich immer Gemeinden hatte, die mir den Reifeprozess, den diese Fragen mit sich bringen, erlaubt haben.
„Er weiß genau, dass Du viel zu viel Mensch bist, um Dein Leben, Dein Vertrauen und all Deine wichtigen Entscheidungen 100% in seine Hand zu legen. Das verlangt er auch nicht. Mach Dir nicht mehr Druck als nötig.“ Das tut gut zu lesen, danke. Obwohl ich es gerne würde, weiß Jesus, dass ich es nicht (mehr) kann, es ist in den letzten Jahren zu viel passiert.
Vielleicht konnte ich es auch vorher nicht und habe mir bloß etwas vor gemacht. Wie dem auch sei. Es ist jetzt so, wie es ist und ich denke, das ist auch ok so. Ich liebe Jesus, das ist alles. Und ich muss gucken, in welchen Teilbereichen ich ihm die Kontrolle überlassen kann und wie das konkret aussieht. Kann ja immer unterschiedlich sein.
Was ich am Schluss deines Posts gedacht habe: „Jetzt sehen wir nur ein undeutliches Bild wie in einem trüben Spiegel. Einmal aber werden wir Gott von Angesicht zu Angesicht sehen. Jetzt erkenne ich nur Bruchstücke, doch einmal werde ich alles klar erkennen, so deutlich, wie Gott mich jetzt schon kennt.“ – 1. Korinther 13, 12 HfA :
Wen oder was sehen wir, wenn wir in den Spiegel gucken? Nur so, als Gedanke. Ob es was heißt oder nicht, weiß ich nicht. (wie so vieles… 😀 )
Cooler Artikel.
Zweifel… immer und ständig und dann irgendwann die Ohnmacht: Okay, Jesus, mach doch einfach.
Und dann macht ER.
Rückblickend ärgere ich mich dann immer Wie ein kleines Kind, das sei kaputtes Spielzeug dem Vater oder Onkel in die Hand drückt: „Mach ganz“ und dann 5 Minuten später kommt und es wieder aus der Hand reißt: „Mach selber“, weils nicht schnell genug ging.
Mit Gott lernt man Geduld, das ist sooo hart, besonders, wenn man Macher ist. Und dann kommen eben Zweifel: Wird das was? Will ICH das denn auch? Kommt das mal bald, ich habe doch dafür gebetet…
Gott ist nicht greifbar, wir können ihn nicht treffen, anfassen oder mit ihm echt reden. Wir beten, hören auf nen Impulse oder sehen ein Bild, das muss uns genügen. Gott Vertrauen wächst aus Verzweiflung ( ich schaff das nicht alleine), aus Geduld ( Dein Wille zu Deiner Zeit soll geschehen) und aus Ergebnissen (wow, das und noch was obendrauf- cool)
Das ist super anstregend, aber auch super schön, denn es entzieht mir die Verantwortung immer auf alles ne Antwort haben zu müssen und alles kontrollieren zu müssen.
Zweifel ist Glaube, wie Vertrauen Glaube ist.
Jo, das schönste im Artikel ist die Bibelstelle über das Beten des Mannes: Ich darf mit meinen Zweifeln zu Gott gehen, ihm diese offenlegen und ihn bitten mir zu helfen! Und wenn er mich nicht verurteilt dafür, dann brauch und vor allem sollte ich das auch nicht! Super-Sache das!
Zweifel = menschlicher Bestandteil im Phänomen „Glaube“
Zweifel ist nicht Glaube! Das Wort Gottes ist aller Annahme wert.
Wer zweifelt an die Auferstehung des Herrn glaubt immer noch nicht an seine Auferstehung.
Zweifel ist wie ein steiniger Ackerboden.Man braucht viel Geduld. Er hält mich wieder ein Stück an , auf meinem Lebensweg um zu prüfen, lernen, vielleicht auch zu verstehen. Aber aufhalten sollte es mich nicht, Gott alle ehre in meinem Leben zu geben , und immer zu Jesus kommen zu dürfen.
Achtung! Satan benutzt Zweifel als eine Taktik um Gottes Schöpfung zu verwirren.
Verständnis ist eine Gabe des Herrn. Wer ihm vertraut, wächst in Verständnis.
Seid ermutigt denn Gottes Liebe reinigt uns von Zweifel über sein Wort.
Als Mensch der viele Ängste hatte und immer noch hat dachte ich einmal… es könnte alles soviel einfach, leichter, Unbeschwerter sein wenn ich
statt der Angst „einfach“ mal das Vertrauen in mein leben lasse. Es war ein guter Gedanke wie mir schien und ein befreiender dazu. Gott sorgt für mich in jeder Situation. Ich tue mein Bestes, gebe was ich kann , aber, da ist ER..Gott der mich hält wenn ich zweifel .. wenn ich zweifel an mir , an meinem Vertrauen zu mir,zu Gott dass alles gut wird am Ende.
Nun, ging es wieder verloren, dieses Vertrauen dieses gute Gefühl der Sicherheit in meinem Alltag..leider !
Kenn jemand ähnliche Phasen ?? Oder was ist das ?? Eine Prüfung? Eine Taktik von Satan? Bin unsicher..
Das ist die einzige Erfahrung die es mit Gott gibt. Zu merken, dass man von dem gehasst wird. Der hat Spaß am Leid der Menschen.
Das kenne ich, man merkt eben leider erst dann, wenn man zu 100% auf das vertraut, dass es nichts weiter als heiße Luft ist
Aber….es war doch so schön,so ein befreiendes Gefühl. Ich hätte es so gern zurück. Ob beten wohl hilft…?
Hallo,
habe einen Bibelvers gefunden, wo Zweifel durchaus negativ dargestellt werden:
Jakobus 1,6+7: Er bitte aber im Glauben und zweifle nicht; denn wer zweifelt, der gleicht einer Meereswoge, die vom Winde getrieben und aufgepeitscht wird. Ein solcher Mensch denke nicht, dass er etwas von dem Herrn empfangen werde.
MfG
Holger