„Einige leben und das ist der Grund, warum wir hier sind.“

In den letzten Tagen war ich auf einer Radtour: Berlin / Ostseeküste und zurück. 

Da ich mit Radfahren beschäftigt war und auf den Käffern das Netz ohnehin bescheiden ist, hab ich nur am Rande als kurze SPIEGEL Eilmeldungen, mitbekommen, was in der Welt los ist. 

Schweres Erdbeben in Mittelitalien. Über 240 Tote soll es geben. Unzählige Verletzte. Verletzt an Körper, Seele und Geist. Ja. Bei vielen, wenn nicht sogar bei allen, wird der Glaube in diesen Momenten auf die Probe gestellt. Er bekommt Risse. 
 

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Na klar, Erdbeben passieren. Überschwemmungen, Vulkan Ausbrüche, gewaltige Stürme … nichts Neues unter der Sonne – schon gar nicht in davon bedrohten Gebiete. 

Und doch erschreckt es mich. Ich hoffe und bete, dass die Menschen die gerade weinend auf dem Flachbildschirm in mein heiles Zuhause kommen, es schaffen, wieder festen Boden unter die Füße zu bekommen. Wie schlimm muss es auch für ältere Menschen sein, die Jahrzehnte lang in diesen nun völlig zerstörten Häusern lebten? Die dort ihre Kinder aufzogen?! 


Mich holen solche Katastrophen-Nachrichten mal wieder auf den Boden zurück. Ich werde dann ganz demütig und dankbar, für das was ich habe. Ich kapiere manchmal erst wieder was für ein behütetes Leben ich habe … Für die Sicherheit und für den Reichtum in dem ich leben darf. Und dafür, dass ich in einem Gebiet lebe, dass nicht von Naturkatastrophen bedroht wird. Was für ein Geschenk!!


In einem Bericht der ZEIT, lass ich heute eine Aussage eines Helfers, die mich berührte. Christian Bianchetti sagte:

"Leider sind 90 Prozent derjenigen, die wir herausziehen, tot. 
Einige jedoch leben und das ist der Grund, warum wir hier sind."

 

Bergungshelfer – krasser Job. Warum tut er das??? Hoffnung treibt ihn an! Er sagt es selbst: "Einige jedoch leben und das ist der Grund, warum wir hier sind."

Er wühlt durch Trümmerberge, um Menschen zu finden.
Er geht über Leichen, um nach Leben zu suchen. 
 

Ich denke wir Christen sollten genau das auch tun! Ich meine im geistlichen Sinne … nicht nur über offene Gemeindetüren sprechen, sondern … sie öffnen! Trümmer wegräumen. Kaputte Mauern abtragen. Menschen die helfende Hand reichen. 

 

In diesem Sinne: "Einige leben und das ist der Grund, warum wir hier sind."

 

Deine Mandy

 


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© Foto: pixabay.com  / Creative Commons CC0

 


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Dieser Beitrag wurde am 26. August 2016 veröffentlicht.

10 Gedanken zu „„Einige leben und das ist der Grund, warum wir hier sind.“

  1. Julie

    Hierzu fällt mir eine Situation aus der Gemeinde ein. Wir überlegten mit einigen, die eigentlich erfüllt waren im Glauben, wie wir auch andere mit „ins Boot“ holen und mitnehmen könnten.
    Eine Person meinte irgendwann, dass sich doch der ganze Aufwand bei vielen gar nicht lohnen würde.
    In mir stieg Wut auf und wieder einmal erstaunte mich die Einstellung eines sogenannten „Vorzeige-Christen“.
    Gerade als Christ muss man dort hiegehen wo es vielleicht oder ganz bestimmt auch unbequem werden kann.
    „Einige Leben und das ist der Grund, warum wir hier sind!“
    Danke für deine Gedanken zu dem Einsatz der Bergungsretter. Auch wir können hier retten.

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    1. Bithya

      Vor einiger Zeit gabs in meiner Gemeinde eine ähnliche Situation: Der Pastor meinte, die, die im Dunkeln leben, denen könnten wir auch nicht mehr helfen, wir müssten uns auf die konzentrieren, die das Licht suchen.
      Ich seh das anders. Woher wollen wir wissen, dass die Person oder jene nicht insgeheim auf mehr hoffen und mehr suchen? Nur, weil es auf den ersten Blick nicht zu sehen ist? Ich meine, viele Leute können sich gute Masken basteln und sich hinter denen verstecken. Wenn wir uns nicht mal die Mühe machen, uns mit diesen Menschen zu beschäftigen, können wir auch gar nicht sehen, was eigentlich los ist.
      Wär doch sehr schade.
      (Ok, Schade ist ne Untertreibung.)

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  2. Julie

    Bithya, da hast du sicher recht. Doch kostet es Kraft und macht Mühe. Dazu ist nicht jeder bereit. Sicher sind Menschen unter ihnen, die eine große Bereicherung wären. Ich habe die Erfahrung gemacht, dass sich die meisten Menschen freuen, wenn man auf sie zugeht. Fällt nicht immer leicht, aber es kann auch nicht sein, dass sich innerhalb der Gemeinden nur Wohlfühlgruopen bilden.
    Das selbst der Pastor so spricht, ist mehr als traurig.

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    1. Bithya

      Ich sag auch nicht, dass es leicht ist. Noch nicht mal, dass jeder dazu berufen ist. Aber es gibt sie. Ich kenne Leute, die sich um die Prostituierten hier in der Stadt bemühen. Ist doch stark! Und die sehen nicht alle so aus, als suchen die Gott. Und trotzdem werden sie nicht aufgegeben.
      Was ich eben so schade oder schlimm finde ist, dass der Pastor das in seiner Funktion als Gemeindeleiter sagt. Wenn er es privat sagen würde, wäre es ja was anderes, finde ich.

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      1. Ines

        Hallo Bithya,
        das mit dem „auf den ersten Blick“ und den Masken sehe ich ganz genauso wie Du und deshalb finde ich es auch ganz wichtig Menschen nicht danach zu beurteilen. Gerade wenn Menschen hart (geworden) sind, hat das meistens handfeste Ursachen und manche falsche Entscheidung wurde aus der Not geboren.

        Dennoch, vielleicht hat der Pastor es nicht ganz so gemeint, wie er es ausgedrückt hat. Inhaltlich bin ich nämlich auch bei ihm. Mir hilft es, wenn ich darüber unsicher bin, mich auf die Führung des heiligen Geistes zu verlassen. Ich habe Freunde von früher aus dem esoterischen Bereich mit denen ich nur noch wenig und nur über Mail oder Briefverkehr Kontakt halte, mehr „darf“ ich nicht, aber ich habe auch keinen Frieden darüber den Kontakt völlig abzubrechen und hin und wieder bete ich inständig für sie. Zu anderen habe ich klare Anweisung erhalten den Kontakt abzubrechen und nicht weiter zu beten. Gebe ich sie deshalb verloren oder die Hoffnung auf? NEIN!

        Ich vertraue darauf, dass Gott Mensch und Zeitpunkt kennt, wann und ob diese Menschen bereit sind/werden sich ihm zu öffnen. Wenn meine Gebete bis an die Decke gehen, dann bete ich nicht weiter, denn dann steht Gottes Geist nicht dahinter. Ich bewerte das dann aber auch nicht, sondern weiß dass Gott viel weiter sieht als ich und Gründe hat und dies reicht mir.
        Ich hätte es besser gefunden, wenn der Pastor mehr den Fokus auf Zeitpunkt und den heiligen Geist gelegt hätte, dann wäre es vielleicht verständlicher geworden. Mich stört dabei die generelle Aussage dass man denen die im Dunkeln sind, nicht helfen kann. Wenn ich beginne das zu glauben, dann fehlt mir Glauben, darum darf ich dann beten. Ich war im Dunkeln und es waren liebevolle, einzelne MENSCHEN, die mich haben nicht aufgeben lassen.
        Was ich allerdings auch weiß ist, dass wir keinen einzigen Menschen zu Jesus bringen, sondern nur der heilige Geist. Wir sind Lichter die den Weg leuchten können, manchmal nur kleine Fackeln. Darauf kommt es nicht so sehr an, sondern dass wir das auch sein wollen.
        Ich muss dringend daran arbeiten, dass meine Gedanken nicht ständig wie eine Predigt klingen, ich weiß. 😉

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        1. Bithya

          Naja, ich weiß natürlich nicht, wie er es im Einzelnen gemeint hat, nur, was er gesagt hat und wie es rüber gekommen ist. Nur, wie ich ihn kenne hat er es nicht so mit prophetischen Eindrücken und so. Nicht, dass er sie ablehnt, aber ich hab glaub ich noch nie gehört, dass er von Eindrücken gesprochen hätte, die er selbst hat. Es muss ja auch nicht jeder sowas haben. Nur glaube ich nicht, dass er es in diese Richtung gemeint hat.
          Er ist auch nur ein Mensch.

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          1. Ines

            Hm, ich glaube wir haben hier ein klassisches Missverständnis. Ich habe doch gar nichts von prophetischen Eindrücken geschrieben und auch in keinster Weise daran gedacht? 😀
            Meine Sprache wahrscheinlich – ist nicht so einfach für mich.
            Egal, jedenfalls bin ich an anderer Stelle von einer meiner Unarten überführt, 😉 denn das stimmt schon, ich habe wieder hinein interpretiert wie es gemeint sein könnte und ich war nicht dabei.

            Mit Führung des heiligen Geistes- (falls es das war) meinte ich einfach den Frieden über eine Entscheidung, den man spürt oder im anderen Extrem eben eine Unruhe darüber, wenn etwas nicht stimmig ist.
            LG.

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      2. Irene

        Stimmt ! Wenn man auch als pastor mal privat resigniert und damit ausdrück wie schwierig das ist, hat man doch verständnis.

        Was ist schonleicht im leben …

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