Mit den Augen Gottes sehen – geht das?

Nein. Aus einem einfachem Grund: Du bist Mensch, nicht Gott und hast somit auch nicht seine Augen.

Doch Du kannst lernen, aus seinem Blickwinkel auf Menschen zu schauen. Gott sieht jeden Menschen in Verbindung mit seiner persönlicher Lebensgeschichte. Auch Dich. Er weiß wer Deine Eltern sind, kennt Deine Geschwister, Deine Urgroßeltern, Deine Ururgroßeltern … er kennt Deinen kompletten Ursprung. Er weiß um Deine Erziehung, Deine Prägungen und weiß Gott was … vor ihm ist nichts TOP Secret! 


Das macht Dir Angst? Verstehe ich. Doch sieh es mal so:

Wie groß muss seine Liebe sein, wenn er alles über Dich weiß und Dich dennoch wie blöd liebt??
 

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Den Blick den Gott auf Dich hat, den wirst Du niemals auf andere Menschen oder auf Gott selbst haben können. Das ist der Unterschied zwischen Mensch und Gott. Doch eins kannst Du lernen; Dir immer wieder auf's Neue klar zu machen, dass jeder Mensch (ohne Ausnahme) ein von Gott geschaffenes und geliebtes Geschöpf ist. 
 

Kein Mensch geht über diese Erde, den Gott nicht liebt!

Was immer ein Mensch tut oder sagt, Gott liebt ihn! Davon bin ich überzeugt. Auch davon, dass die meisten Menschen das Gute wollen und das Böse hassen. Wenn Du jemandem begegnest, siehst Du seinen Style, Klamotten, Frisur … und kannst zum Teil darauf schließen, wie er tickt. Oder Du siehst ihn rational, weißt was für ne Ausbildung er gemacht hat, kennst seine Fähigkeiten und seinen Beruf.

Alles gut und schön, doch in sein Herz kannst Du nicht sehen. Da haben wir es wieder: Gottes Augen sehen einfach mehr. Doch wenn ich mir klar mache, dass er ein Mensch ist, den Gott liebt, dann ist das schon mal die halbe Miete. Ich begegne ihm anders. Hab mehr Vertrauen, statt Misstrauen.


Mir fällt gerade ein, was Jesus bei seiner Hinrichtung sagte: "Vater, vergib ihnen, denn sie wissen nicht, was sie tun." Jesus blickte durch; der sah das die Menschen keine Ahnung hatten, wen sie folterten. Sie konnten nicht sehen, dass er Gottes Sohn ist – sie konnten ihm nur durch seine Worte und Taten glauben.


Wie oft passiert Dir Unrecht? Ich glaube in den seltensten Fällen passiert das, weil Dir irgendwer mit Absicht Böses will. Der andere weiß oft gar nicht, dass er Dich verletzt, ärgert oder enttäuscht. Dass er mit seinem Verhalten einen wunden (für ihn unsichtbaren) Punkt getroffen hat. 


"Vater, vergib ihnen, denn sie wissen nicht, was sie tun!" – ich denke wir sollten das viel öfter beten. Und damit auch ein bisschen bescheidener werden, was die Forderungen an uns selbst und andere angeht – das, ja das würde die Welt (um uns herum) freundlicher und friedlicher machen.


Ob Jesus immer freundlich war?
Hat der alles ertragen, von wegen: "Naja, die wissen ja nicht was sie tun!" – Schwamm drüber?!


Ich muss wahrscheinlich nicht an die Tempelreinigung erinnern …

Wo war der Frieden, als er sich ne Peitsche baute? Wo war die Freundlichkeit als er in den Tempel ging und die Tische mit den Füßen umstieß, so das alles rum flog?

Wie es genau ablief, keine Ahnung. Markus schreibt, dass Jesus bereits am Vortag im Tempel war und sich anschaute, wie es dort aussah. Dann ging er wieder und schlief eine Nacht drüber. Ob er sich da die Peitsche geflochten hat? Am nächsten Tag kam er jedenfalls wieder und schaffte Ordnung. Übrigens ist von der Peitsche nur bei Johannes 2, 15 die Rede.

Und keiner der Jünger schreibt, dass Jesus die Peitsche gegen Menschen eingesetzt hat. Ich glaube auch nicht, dass er auf die Menschen eingedroschen hat. 
 

Jesus hat Konsequenz gezeigt und klare Verhältnisse geschaffen, so wie Du es auch manchmal tun musst. Da kann es schon mal lauter werden … spätestens wenn Du kleine Kinder hast 😉 Und doch wirst Du Deine Kinder immer lieben, egal was sie verbockt haben oder wie sehr sie Dich zur Weißglut treiben.
 

Es scheint eine der größten, wichtigsten und zugleich schwersten Lebensaufgaben von uns Menschen zu sein; anderen so zu begegnen und zu vergeben, wie Jesus uns begegnet und vergibt. Und dabei niemals aus dem Hinterkopf zu verlieren, dass Gott jeden Menschen unendlich liebt, obwohl keiner perfekt ist. 
 

Alles Liebe und fettesten Segen dafür!

Deine Mandy

© Foto: Mandy / gekreuzsiegt.de

 


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Dieser Beitrag wurde am 1. August 2016 veröffentlicht.

9 Gedanken zu „Mit den Augen Gottes sehen – geht das?

  1. Menschenkind

    Ich frage mich, ob es vielleicht doch geht.
    Jesus sagte einmal: „Ich tue nur das, was ich denVater tun sehe, denn ich kann nichts aus mir selbst tun.“ (Joh. 5,19).
    Das ist die Antwort nach seiner Vollmacht. Ich bin mir hier keineswegs sicher, aber uns wurde ebenfalls Vollmacht übertragen. Nicht zu richten (die folgenden Verse des obigen Textes), aber doch sicher Kranke zu heilen, manchmal vielleicht sogar Tote aufzuerwecken.
    Jedenfalls ist es eine Bitte von mir an Gott – mit seinen Augen sehen zu können. Menschen, aber auch Gegebenheiten. Vor allem jedoch Menschen.
    Ich würde sagen, es würde tatsächlich alles verändern!
    Ich müsste demütiger werden. Ich würde gnädiger werden. Vor allem gnädiger! Mit anderen Menschen. Mit dem Autofahrer vor mir, mit dem Obdachlosen auf der Straße, mit dem Flüchtling in der Erstaufnahme, mit dem Terroristen, mit dem Amokläufer.
    Sie alle haben eine Geschichte. Sie alle handeln aufgrund ihrer Geschichte. Nur Gott kennt sie…und ich bete manchmal, dass ich so sehen kann.
    Ich möchte gerne verstehen. Hinter die Kulissen blicken. Nicht aus Neugier! Sondern um zu verstehen.

    Sorry, das sind wahrscheinlich total verworrene Gedanken…und auf keinen Fall mit einem Richtigkeitsanspruch!

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  2. Felix

    wichtig sind ja dann vor allem die letzten Verse von der Tempelreinigung!!!! :

    Joh. 2, 24+25

    „Jesus selbst aber vertraute sich ihnen nicht an, weil er alle kannte
    und nicht nötig hatte, dass jemand Zeugnis gebe von dem Menschen; denn er selbst wusste, was in dem Menschen war.“

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    1. Felix

      bzw. 1. Kor. 2, 10+11

      „Uns aber hat Gott es offenbart durch den Geist, denn der Geist erforscht alles, auch die Tiefen Gottes. Denn wer von den Menschen weiss, was im Menschen ist als nur der Geist des Menschen, der in ihm ist? So hat auch niemand erkannt was in Gott ist, als nur der Geist Gottes.“

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    1. Ostfriese

      Diese Erkenntnis nimmt man aus der Bibel. Besonders die Aussage aus Johannes 3, Vers 16 bezeugt diese Erkenntnis: „Denn Gott hat die Welt so sehr geliebt, dass er seinen einzigen Sohn hingab, damit jeder, der an ihn glaubt, nicht verloren geht, sondern das ewige Leben hat.“ Das ist nur eine von vielen Aussagen in der Bibel.

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    2. Mandy Artikelautor

      Hallo Franz.

      Die Liebe zu den Menschen zieht sich wie ein roter Faden durch die Bibel. Jesus kam, um die Menschen durch Gnade wortwörtlich in den Himmel zu heben (so wie Ostfriese schon zitierte).

      Du kannst es auch von der Seite sehen; nirgendwo in der Bibel ist die Rede davon ist, dass er manche Menschen nicht liebt und demzufolge seine Gnade für sie nicht gilt. So zumindest meine Erkenntnis beim Lesen der Bibel. Finde selbst raus, um Du mir zustimmst

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