Syrier, Iraker, Türke … Schwierig. Egal. Ich will (!) ihn lieben!!

In Deutschland soll fast jede fünfte Person einen Migrationshintergrund haben. Vorallen in Großstädten ist die Tendenz steigend. Die Zahlen variieren, je nachdem wo man sich darüber informiert. Genaue Zahlen wird es eh nie geben, denn es leben auch Menschen ohne Flüchtlingsstatus und Aufenthaltsgenemigung bei uns. Außerdem ist 'Migrationshintergrund' ein dehnbarer Begriff. 


Viele Menschen leben hier, auf der Suche nach einer besseren Zukunft für sich und ihre Kids.
(Damit keiner meckert, muss traurigerweiße auch immer erwähnt werden, dass es unter ihnen auch Flachköppe gibt …  ✓)


Hat sich mal jemand damit beschäftigt, wie viele Menschen mit Migrationshintergrund
in "unsere" Gemeinden kommen?

 

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Hier in Berlin kommt es mir so vor, als werden es immer mehr. Mit den Flüchtlingen kommen heimatlose Menschen in unser Land. Menschen ohne Dach über dem Kopf, oft ohne Familie, ohne Geld, mit nichts mehr als das was sie tragen können … ich schätze, die meisten sind verzweifelt. Man hört tragische Geschichten von Krieg, Vergewaltigungen, Folter und weiß der Geier was. Ich bin es leid, all das zu erzählen was ich selbst oder von Bekannten, Freunden gehört oder auf Handyvideos gesehen habe, Berichte die im Fernsehen liefen. Es schüttelt mich und macht mich ohnmächtig zu was Menschen fähig sind … 

Umso mehr freue ich mich, dass einige dieser Menschen den Weg in unsere Gemeinden finden. Das sie hier die Chance haben fürsorgliche Menschen kennenzulernen. Liebe und Vertrauen erfahren – neuen Halt zu finden! Wie krass Christen in muslimischen Ländern verfolgt werden muss ich nicht erzählen. Nicht nur in muslimischen Ländern, auch in Flüchtlingsheimen.

Wieviel Eier muss man eigentlich haben, um sich dort als Christ zu qouten??!


Umso mehr müssen wir unsere Geschwister schützen! Das ist sehe ich als absolute PFLICHT! Ich bin kein Typ, der mit erhobenen Zeigefinger "du musst" und "dududu" predigt, in diesem Fall mach ich ne Ausnahme!

Christen sollten Hand in Hand einen Kreis bilden mit Jesus in unserer Mitte! Basta!
 


Doch wir sollten unsere Hände nicht so sehr ineinander verkeilen, dass wir außenstehende Menschen nicht mit in unseren Kreis aufnehmen. Entgegen, mitunter auch sehr erschreckenden Meinungen von Christen, glaube und erlebe ich, dass es viele Menschen mit offenen Herzen gibt – ja, auch Moslems, die ihren Glauben nach den Maßstäben ihrer eigenen Familie nicht "richtig leben" und Zuflucht suchen. Moslems die begründete Angst vor Verfolgung und Gewalt von ihren Geschwistern oder sonstwem aus ihrer eigenen Sippe haben …. vom perversen IS Regime ganz abgesehen.


Doch bleiben wir realistisch, die kindlich-romantische Vorstellung alá:

"Wir stellen uns alle in einen Kreis, fassen uns an den Händen und singen Ringel Ringel Reihe … "

… funktioniert nich so einfach.
 

Ich find's ohne Zweifel spannend, aber auch sauschwer, wenn Menschen aus verschiedenen Kulturen aufeinander prallen. Unsere Sprache, unsere Art zu denken, unsere Gastfreundschaft, gemeinsames Essen, einen Gottesdienst zu gestalten, zu feiern, zu beten, zusammen zu leben … all das birgt immer wieder die Gefahr für Missverständnisse und daraus resultierende Konflikte. Was für uns Deutsche selbstverständlich ist, ist für einen Syrier, Türken, Griechen oder wem auch immer ungewohnt oder gar ein absolutes Unding. Andersrum ist es genauso.

Diese Unterschiedlichkeiten fordern alle heraus und sind anstrengend. Gerade in Stresssituationen hat man Unterschiede vielleicht nicht immer gleich auf der Platte – auch wenn man darüber Bescheid weiß, dass der andere anders tickt, als man selbst.

Meine Nachbarin kommt aus Sibirien und lebt nun zwei Jahre hier. Die Kulturunterschiede machen ihr sehr zu schaffen, denn sie betreffend ja auch unterschiedlichsten Bereiche. Über Politik, Beziehung, Erziehung …  
 

Weißt Du was mich tröstet? Dass es damals, als Jesus auf der Erde lebte, nicht anders war!

"Es kommt nicht darauf an, ob ihr Jude oder Grieche, beschnitten oder unbeschnitten seid, ob euer Volk zivilisiert oder primitiv ist, ob ihr versklavt oder frei seid, sondern es kommt in allem nur auf Christus an und darauf, dass er in uns allen lebt!" Kolosser 3, 11 NLB

 

Jesus ist wie Klebstoff – der hält Menschen zusammen!


"Ja, aber Christus lebt ja nicht in allen Menschen!" höre ich sicher gleich in den Kommentaren. Ja nun, wie soll er auch, wenn er keine Menschen kennenlernt, in denen Jesus lebt?! 


In unseren Gemeinden darf es keine Barrieren aufgrund von Geschlecht, Nationalität, Religion, Hautfarbe, Bildungsniveau, gesellschaftlicher Stellung …. 

Jesus hat Mauern abgerissen und nimmt alle Menschen auf, die zu ihm kommen. Wenn wir Christen diese Mauern wieder aufbauen …. ist doch kacke. Klar, dass es dann Stress gibt. Deshalb fahren wir besser, wenn wir versuchen Brücken zu bauen. 


"Denn Christus selbst brachte Frieden zwischen den Juden und den Menschen aus allen anderen Völkern, indem er uns zu einem einzigen Volk vereinte. Er hat die Mauer der Feindschaft, die uns früher trennte, niedergerissen. Durch seinen Tod hat er dem Gesetz mit seinen Geboten und Verordnungen ein Ende bereitet und dadurch Frieden gestiftet, indem er beide in sich zu einem einzigen neuen Menschen schuf."Epheser 2, 14-15 NLB


Eine für mich wahnsinnig schwere Herausforderung steht in Römer 15, 7:  "Nehmt einander an, wie Christus euch angenommen hat, denn dadurch wird Gott geehrt."  

Ey, Jesus ließ sich foltern und brutal hinrichten … für mich, für Dich … für jeden von uns! Ich soll also andere annehmen, wie er mich angenommen hat? Für sie sterben??? Naja, fangen wir mal mit der berühmten Nächstenliebe an! Ich bin ehrlich. Jemanden zu lieben fällt mir leichter, je ähnlicher er mir ist. Da ist von Anfang an mehr Verbundenheit da. 


Ein Syrier, Iraker, Türke … keine Ahnung wer, tickt völlig anders. Aber ich will (!) ihn lieben!! Gelingt mir nicht so schnell, ist schwierig … bla bla … egal. LIEBEN! 


Und vielleicht heißt das auch mal die eigenen Kultur-Allüren zurückzustecken. Ich lege großen Wert auf Ordnung und Pünktlichkeit. Geht manchmal sogar in Richtung: "Wer zu spät kommt, hat bei mir eh verschissen!" – ganz schön arrogant und Regelgeil. Wer weiß, was sich aus dem Treffen entwickeln könnte?? Ich hatte mich weiter oben verschrieben, so wurde aus Migrationshintergrund Migrationshinderung – wäre ja schön bescheuert.

Wir sollten gemeinsam über die neuen Herausforderungen sprechen, uns informieren, Menschen aus anderen Kulturkreisen erzählen lassen (Dolmetscher ranholen), ihnen zuhören, bereit sein Kompromisse einzugehen, gemeinsam beten und voneinander lernen! Nur wenn jeder von uns seinen Teil dazu beträgt, kann jeder daraus lernen!
 

Ich starte heute ne neue Mission! Nach diesem Motto:

"Ermutigt ihr euch gegenseitig, Christus nachzufolgen? Tröstet ihr euch gegenseitig in Liebe? Seid ihr im Heiligen Geist verbunden? Gibt es unter euch Barmherzigkeit und Mitgefühl? Dann macht doch meine Freude vollkommen, indem ihr in guter Gemeinschaft zusammenarbeitet, einander liebt und von ganzem Herzen zusammenhaltet. Seid nicht selbstsüchtig; strebt nicht danach, einen guten Eindruck auf andere zu machen, sondern seid bescheiden und achtet die anderen höher als euch selbst. Denkt nicht nur an eure eigenen Angelegenheiten, sondern interessiert euch auch für die anderen und für das, was sie tun. Geht so miteinander um, wie Christus es euch vorgelebt hat." – Philipper 2, 1-5
 

Bist Du dabei?

 

Grüße, Segenregen!

Bis zum nächsten Mal.
Mandy

 

© Fotos: pixabay.com  / Creative Commons CC0

 


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Dieser Beitrag wurde am 11. April 2016 veröffentlicht.

14 Gedanken zu „Syrier, Iraker, Türke … Schwierig. Egal. Ich will (!) ihn lieben!!

  1. Cornelia

    Saustark geschrieben Mandy und Ja ich bin dabei und versuche Hände zu reichen
    Es nimmt mir momentan jeglichen Lebensmut zu beobachten wie alle unterschiedlichen Gruppierungen,Gesinnungen,Religionen sich gegenseitig niedermetzeln;sei es verbal oder physisch.Das weltweite politische Konstrukt ist ein grosses Desaster.Wir haben nur dieses Leben auf der Erde(danach gibt es Party mit Gott :-) ) aber warum machen es sich alle so sch…schwer.Mein Herz ist traurig und die Gebetsliste immer länger.
    Aber einer deiner Sätze blieb besonders haften:JESUS IST DER BESTE KLEBSTOFF,egal wer sich an die Hand nimmt.

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    1. Mandy Artikelautor

      „Warum machen die es sich so sch … schwer?“ – das denkt sich Gott wahrscheinlich auch ganz oft. Umso krasser ist es, dass er sich mit uns (ja mit uns, irgendwo verhalten wir uns alle ziemlich bekloppt) abgibt und die Erde inkl. Menschen nicht einfach ausradiert.

      Ich denke gerade an das Senfkorn Prinzip; es scheint so gering, was Du und ich tun können für all die Menschen, doch wer weiß was wir gemeinsam ausrichten, wenn wir nur einem helfen wieder auf die Beine zu kommen?! Ich bete, dass sich viele Menschen trotz all der Hürden dazu überwinden können …

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      1. Cornelia

        Da beten wir gemeinsam Mandy!!Die Frage stelle ich mir tgl.wie es Gott dabei gehen muss uns zuzusehen.Lass uns Hilfe leisten wo Hilfe nötig ist

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  2. Wolfgang

    In Krefeld alleine gestern 8 Täuflinge, die der deutschen Sprache noch nicht mächtig waren. Von 15 Personen, die getauft wurden, sind 5 ohne Migrationshintergrund. Das war einfach nur super.

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  3. Claudia

    Öhm, mal Offenbarung lesen…. Jesaja…. Matthäus? Da steht es doch alles drin, was hir gerade los ist…. die Zeichen sind doch alle da….

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  4. irene

    liebe mandy, das philipperzitat trifft mich heute besonders, weil schon wieder grad ein paar machtkämpfe in meinem arbeits-.und vereinsumfeld toben. ich hab heute nacht kaum geschlafen. als ich heute morgen den computer öffnete, sagte ich gott zu, anzunehmen, was er mir durch die heutigen entsprechenden postings u emails sagen will. und dann das. danke. um die brücke zum thema zu schlagen: ich hab mal mit einem priester darüber geredet, dass die gebote jesu " liebe deinen nächsten wie dich selbst" sowie "liebe deine feinde" die wohl größte herausforderung in unserem leben als christen darstellen. was ist schwieriger als das?? klar ist es leicht jemanden zu lieben, der einem ähnlich in wesen u lebensumstand ist. wie mach ich das andere also? seine tröstliche antwort – und das soll jetzt nicht als billige kathiolische lösung gesehen werden, hab ich auch schon gehört: das ist so schwer, dass ich es nicht als mensch alleine schaffen kann. muss ich auch nciht. ich darf getrost gott täglich darum bitten,dass er mir hilft dabei, es so gut wie möglich hinzukriegen. es ist eine gnade, sich eingestehen zu dürfen, dass ich das als mensch nciht alleine aus mir hervorbringen kann. bitte ich jedoch gott um diese liebesfähigkeit, so kann ich sicher sein, dass er sich auf meine seite stellt, wenn mir das wirklich ein anliegen ist. in diesem sinne: sei weiter unser klebstoff, jesus!! halt uns zusammen!! nur mit deiner hilfe können wir das schaffen. lass uns erkennen, dass wir dich brauchen und auf dich angewiesen sind. ich wünsch euch einen neuen gesegneten tag mit vielen guten begegnungen!!

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  5. Ursula

    ich möcht euch allen Mut machen und deshalb erzähle ich ganz kurz meine Geschichte. vor 2 Jahren hörte ich vom Schiksal eines Afrikaners 17 J. ohne Familie, das rührte mich an. Zwei Aussagen Jesu fielen mir spontan ein: was ihr einem dieser Geringsten getan habt, das habt ihr mir getan. Und als er vom Kreuz zu Maria sprach: siehe das ist dein Sohn. ich versuchte herauszufinden wer dieser Afrikaner war und nahm Kontakt auf. Leider sprachen wir nicht die gleichen Sprachen. Aber wir haben beide gesunde Hände und Füße und Mimik, Gestik und viel Liebe überwinden solche Probleme. Es hat sich viel geändert bei mir und auch bei ihm. Er wohnt jetzt seit 1,5 Jahren bei mir, spricht schon sehr gut deutsch, meine leiblichen Kinder nennen ihn ihren schwarzen Bruder. Wir essen öfter mal mit den Händen, das Essen sieht auch anders aus und ist höllisch scharf. Ich besitze jetzt abwaschbare Tischdecken. Mein Besteck befindet sich noch in der selben Schublade, aber die Ordnung ist viel kreativer. Ich hatte auf Hilfe im Garten gehofft, stattdessen muß ich nicht mehr staubsaugen und Geschirr abwaschen. Mein Mann sagt ich wäre viel selbständiger geworden, na ja, jedenfalls kenne ich mich jetzt mit Ämtern und Behörden ganz gut aus. Außerdem habe ich keinerlei Berührungsängste Fremden gegenüber mehr. Jetzt hoffe und bete ich nur noch das mein schwarzer Sohn bald sein "positiv" auf seinen Asylantrag bekommt.  

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    1. Mandy Artikelautor

      Liebe Ursula,

      was Du schreibst berührt mich sehr! Abwaschbare Tischdecken … herrlisch! :-) Genau dieses aufeinander zugehen ist sooo wichtig! Wir dürfen nicht nur steif und sturr auf das beharren, was wir eben so gelernt haben … Na klar, gehört unsere Kultur zu uns und hat uns geprägt. Wir werden auch weiterhin mit Messer und Gabel essen und doch ist es toll, es mal anders zu handhaben – im wahrsten Sinne. So wird die „Ordnung kreativer“ – das hast Du schön ausgedrückt.

      Ich hoffe Euer „schwarzer Bruder“, Dein Sohn, wird auch auf dem Papier hier ein Zuhause finden, in Eurem Herzen hat er es schon. :-) Danke!

      Seid gesegnet!

      Mandy

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  6. Thomas Köhler

    bei uns am sonntag frühlingsfest mit einweihung einer willkommenswohnung, wo ein gemeinsames leben initiiert werden soll.

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