Barnabas, der Mutmacher!

IMG_5676Barnabas, dessen Name "Ermutiger" oder auch "Tröster" bedeutet, ist einer meiner Lieblingstypen aus der Bibel. Ein echtes Vorbild. 

Barnabas war keiner, der gern die Leiterrolle übernahm, sich in den Mittelpunkt stellte oder predigte. Er war eher introvertiert, hielt sich im Hintergrund. Doch wenn es darum ging, Menschen zu ermutigen und zu stärken, war er da. Barnabas ermutigte vor allem Menschen, die Enttäuschung und Ablehnung erfahren hatten.

Über ihn findet man wenig in der Bibel. Wenn Du die Apostelgeschichte liest, wirst Du ihm aber ab und an begegnen. 
 

In Apostelgeschichte 9, 26-28 kommt Paulus nach Jerusalem zurück. Paulus, der davor noch Saulus hieß, war ein übler Typ. Er verfolgte Menschen die an Jesus glaubten und plötzlich stand er auf der Matte und behauptete, dass er sich geändert habe. Er hätte eine eindrucksvolle Begegnung mit Gott gehabt. Nun sei er ein neuer Mensch geworden, einer der Jesus nachfolgte. Die Christen in Jerusalem glaubten ihm kein Wort. 


"Als Saulus wieder in Jerusalem eintraf, versuchte er, sich mit den Gläubigen dort in Verbindung zu setzen, aber alle hatten Angst vor ihm, denn sie glaubten nicht, dass er wirklich zu Jesus gehörte."Apostelgeschichte 9, 26 NLB 


Klar hatten die Angst. Der Mann, der vor ihnen stand, war ihr größter Feind …. gewesen?!


Doch Barnabas stand auf und stellte sich zu Paulus. Er glaubte daran, dass Menschen sich grundlegend verändern können! Er erzählte den Leuten von der außergewöhnlichen Begegnung, die Paulus mit Gott gemacht hatte. Du kannst sie in Apostelgeschichte 9, 3-9 nachlesen.


Wenn Menschen solche extremen Wandlungen mitbekommen, sind sie in der Regel verunsichert.
Sie haben verständliche Zweifel:

"Stimmt das wirklich? Oder verarscht der uns nur und will sich bei uns einschleimen??"


Wahrscheinlich würde es mir ähnlich gehen. Doch Barnabas reagierte nicht mit Zweifel, sondern mit Vertrauen. Er vertraute darauf, dass Paulus die Wahrheit sagte. Er setzte sich dafür ein, dass die Leute ihn in ihre Gemeinschaft aufnahmen.


Vertrauen bringt immer auch Risiko mit sich. Durch Vertrauen kann man gewinnen und beschenkt werden. Aber auch enttäuscht und verletzt werden.


Matthias Claudius, ein Dichter und Journalist sagte mal:

"Die größte Ehre, die man einem Menschen antun kann, ist die, dass man zu ihm Vertrauen hat."


Barnabas war ein gutes Vorbild. So lernten auch die anderen Christen zu vertrauen. Sie wurden nicht enttäuscht. Paulus meinte es ernst. Er erzählte den Juden von Jesus. Den Juden, die er früher verfolgte und mit dem Tod bedrohte. Doch sie trauten ihm nicht …


"Daraufhin nahmen die Apostel Saulus in die Gemeinde auf. Er blieb bei ihnen in Jerusalem und fuhr fort, unerschrocken im Namen des Herrn zu predigen. Dabei wandte er sich auch an die Griechisch sprechenden Juden, doch diese schmiedeten Pläne, ihn zu töten."Apostelgeschichte 9, 28-29 


Rollenwechsel. Die Verfolgten wurden zu Verfolgern. Der Verfolger zum Verfolgten.
Nur zu gut, konnte sich Paulus in seine Verfolger hinein versetzen. 

Die Christen seiner Gemeinde brachten Paulus in einer andere Stadt, wo er sicherer war. 


Ohne Zweifel: Paulus hatte Eier! Er war mutig. Er hatte Ecken und Kanten. Er wusste was er wollte. Ich glaube diese Eigenschaften machten ihn zu einem Mann, dessen Herz voller Leidenschaft für Jesus schlug.


Er ist ein gutes Beispiel dafür, dass Gott Menschen erreichen und verändern kann. Deshalb sollten wir niemals aufhören für Menschen wie Saulus zu beten! Wer weiß, wieviele das damals für ihn getan haben? 


Was wäre aus Paulus geworden, wenn Barnabas nicht gewesen wäre?

Wenn jemanden einen schlechten Ruf weg hat, dann ist es schwer, Menschen zu überzeugen, dass man jetzt anders drauf ist. Worten müssen Taten folgen!

Versuche Dich in die Lage von Paulus zu versetzen. Es war wichtig für ihn, dass es jemanden gab, der an ihn glaubte, ihn begleitete, ihn ermutigte und mit anderen Christen bekannt machte. Barnabas baute eine Brücke für Paulus zu seiner Gemeinde. Es ist wichtig, dass wir auch heute noch ein Barnabas sind. Das wir Menschen, die zu uns kommen, Vertrauen schenken, sie ermutigen und ein Stück weit auf ihren Lebens- und Glaubensweg begleiten.  

Vielleicht hätte Paulus ohne Barnabas Unterstützung aufgegeben? Vielleicht hätte sich die Message von Jesus niemals weltweit ausgebreitet? 


Einige Zeit später erreichten Nachrichten aus Antiochia Jerusalem. Dort hatten Flüchtlinge aus Zyprioten und Nordafrika eine Gemeinde gegründet. Damals war es üblich nur den Juden von Jesus zu erzählen. Doch die Leute in dieser neuen Gemeinde, erzählten allen Menschen davon. Und die hörten zu, wurden von Jesus überzeugt, machten Gotteserfahrungen … und schlossen sich der Gemeinde an. Nachlesen kannst Du das in Apostelgeschichte 11, 19-24.


Aufregung in Jerusalem! Was machen denn die Ausländer dort?? Sind in der Gemeinde überhaupt richtige Christen?? Oder irgendwelche Gurus und Gotteslästerer?

Wer musste hin und die Lage in Antiochia / Syrien checken? Natürlich, Barnabas! Denn ihm vertrauen die Christen in Jerusalem. Bei Paulus hatte er ja auch Recht behalten.


Als Barnabas in Antiochia ankommt, schaut er sich um und hörte den Leuten aufmerksam zu. Er brauchte nicht lang, um festzustellen, dass Gott hier tatsächlich am Werk ist! Er freute sich darüber. Er ermutigt auch hier die Menschen an Jesus dranzubleiben, egal wieviel Wind und Shitstorms ihnen entgegen geblasen werden.


Barnabas glaubte an Gott und er glaubte an die Menschen!

In jeder Situation schaut er genau, ob Gott seine Finger im Spiel hat. Darum kann er vertrauen, während andere misstrauen. Vertrauen heißt nicht, blind alles zu glauben. Vertrauen ist ein Geschenk. Jemanden eine Chance geben. Manchmal ist es hilfreich, einen Freund zu haben, mit dem man sich austauschen kann. Deshalb holte Barnabas Paulus zu sich. Die Beiden lebten etwa ein Jahr in dieser etwas komischen Gemeinde – sie lernten von den Menschen und die Menschen von ihnen! Diese Gemeinde, wurde zum Ausgangspunkt der weltweiten Mission. Menschen die im Vertrauen auf Gott jedem Menschen, egal welcher Herkunft, Hautfarbe, Vorgeschichte oder Religion von Jesus erzählten!  

 

Ich finde wir alle sollten ein Stückchen Barnabas sein. Mutmacher. 

 

Mutter Teresa, sagte mal:

"Lasse nie zu, dass du jemandem begegnest, der nicht nach der Begegnung mit dir glücklicher ist.“

 

Alles Liebe von Herzen!

Deine Mandy

© Foto: Mandy / gekreuzsiegt.de

 


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Dieser Beitrag wurde am 23. Februar 2016 veröffentlicht.

8 Gedanken zu „Barnabas, der Mutmacher!

  1. Gabi

    Liebe Mandy Danke für Deinen wiedermal so interessanten Beitrag heute. Klar hat jeder schon von Barnabas gelesen, aber in dem Zusammenhang habe ich das noch nie gesehen.

    Du hast mir eine gute Anregung gegeben, die entsprechenden Texte der Apostelgeschichte nochmal unter unter diesen neuen Gesichtspunkten zu lesen. Ich bin schon ganz gespannt und freu' mich darauf ! 

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  2. Pilgerer

    Barnabas blieb sich immer treu. Dies ging auch so weit, dass er sich später von Paulus trennte (den ich – ich gebe es zu – oftmals echt unsympathisch finde, weil er oft wirklich krasse Aussagen macht die mir zu heftig sind (zb. Titus 1,12 "Denn es gibt viele widerspenstige und leere Schwätzer und Verführer, besonders die aus der Beschneidung.11 Denen muß man den Mund stopfen, denn sie bringen ganze Häuser durcheinander mit ihrem ungehörigen Lehren um schändlichen Gewinnes willen.
    12 Einer von ihnen, ihr eigener Prophet, hat gesagt: »Die Kreter sind von jeher Lügner, böse Tiere, faule Bäuche!« )).

    Barnabas war da gemäßigter und glaubte nicht nur daran, dass Paulus sich verändert hat sondern auch Markus. Er glaubte, dass er es wert war mitgenommen zu werden. Paulus nicht, der alte Dickkopf…

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    1. Josef Sefton

      Guten Tag, lieber Pilgerer! Sind die Aussagen in der Bibel zu heftig oder sind sie gerade da so dass wir sie lesen? Paulus schildert genau was geschah. Er ist lobenswert! War wasPaulus sagte zu heftig für den Herrn? Verführung ist eine sehr ernste Sache, denn es ging um eine falsche Lehre, die Verwirrung verbreitete. Alles Gute!

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    2. Menschenkind

      Schön aus dem Zusammenhang gerissen, lieber Pilger!

      Worum geht es hier wirklich?

      Paulus schreibt an Titus, der auf Kreta ist und dort die Gemeinde(n) stärken soll, indem er Älteste/Leiter beruft und einsetzt. Dazu stellt er bestimmte Qualitätsmerkmale auf, die für einen guten Lebenswandel sprechen.

      Soweit geht glaube ich jeder damit d'accord, oder?

      In Vers 9 (der dem Vers 10 direkt vorangestellt sein sollte, weil Vers 10 mit einem "Denn" geginnt und die Verszählung inklusive der Überschriften nur ein Stilmittel ist, das in den eigentlichen Urtexten nicht vorkommt) wird der Grund für die Qualitätsrichtlinien genannt: "…damit er die Kraft habe, zu ermahnen mit der heildamen Lehre und zurechtzuseinen, die widersprechen." Vers 10: "Denn es gibt viele Freche, …." und so weiter.

      So, und wogegen sollen die Ältesten angehen?

      Gegen Irrlehren. Paulus ist das sehr ernst. Er nennt Indizien dafür, wie man Irrlehren erkennen kann, und zitiert einen, der es anscheinend wissen muss.

      Wofür soll Titus so klar handeln?

      Damit sie gesund werden im Glauben (Vers 13).

      Irrlehrer reißen ganze Gemeinden an sich, verdrehen die wahre Lehre, nutzen die Gemeinde aus und verderben die heilbringende Botschaft. Genau das passierte in Kreta und ich kenne leider einige Gemeinden, in denen dies auch heute passiert. Welcher Schaden dadurch angerichtet wird, das kann man sich manchmal gar nicht vorstellen!

      Ich finde es gut, dass Paulus so entschieden den Titus warnt und sich für eine gute Führung in der Kretischen Gemeinde einsetzt.

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  3. kerstin

    einen gesegneten Tag dir Mandy und dem Vorleser Colin Danke für den wiedermal so interessanten Beitrag heute. 

     als ich im Krankenhaus lag sagte ein anderer Patient zu mir,

    ( Bleib so wie du bist du machst den anderen mut und es ist eine Freude )

    das soll jezt nicht Stolz und überheblich glingen , ich bin auch nicht Mutter Teresa aber ich finde das passt zu der aussage: 

    "Lasse nie zu, dass du jemandem begegnest, der nicht nach der Begegnung mit dir glücklicher ist.“

     

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  4. Lukas Baumann

    das ist ein exzellenter Kommentar zu einer Person, welche ein Schattendasein neben Paulus, Petrus Stephanus und allen anderen Aposteln führ. Danke vielmals für den Hinweis.

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  5. Cornelia

    Auch wenn man nicht erwähnt wird in der Gemeinde in der Familie und im Freundeskreis, ist man wichtig für Gottes Wirken, denn die im Hintergrund bauen Gottes Reich.

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