Lass Dich befreien!

Ohne Zweifel. Ich glaube Vergebung ist eine der wichtigsten Angelegenheiten in unserem Leben!

Wer nicht vergibt, macht sich kaputt und wird im schlimmsten Fall krank. "Vergebung" ist ein altes Wort, was man fast nur in frommen Kreisen hört.

Schade eigentlich, denn Unvergebenheit ist ein Knast in dem jeder von uns hin und wieder einsitzt.

Verschanzt hinter Gitterstäben aus Hass, Rache, Neid, Stolz und immer wiederkehrenden Schmerz, versauert so mancher vor sich hin. Der eine hat damit weniger Probleme und landet nur ab und an in der Arrestzelle, der Nächste im Normalo Knast, der Übernächste vielleicht schon im Hochsicherheitstrakt und bei manch einem staut sich all der unvergebene Scheiß an, und er fühlt sich so eingeengt und hoffnungslos wie in einer Todeszelle!


Uns ist das manchmal vielleicht gar nicht klar, weil wir uns körperlich frei bewegen können und diese Gitterstäbe uns lediglich in unserem Inneren gefangen nehmen. Blöd nur, dass aus unserem Inneren – unserem Herzen – das kommt, was unser Leben ausmacht!  


"Vor allem aber behüte dein Herz, denn dein Herz beeinflusst dein ganzes Leben."Sprüche 4, 23 NLB
 


Es gibt zig Stellen in Bibel, wo drauf hingewiesen wird, dass wir doch bitte auf unser Herz aufpassen sollen. Vergebung und Gnade zieht sich wie ein roter Faden durch dieses dicke Buch. Würde man all die Stellen die damit zusammenhängen raus schnippeln, würden sich die Seiten aber lichten.


Selbst im Vater Unser, einem Beispiel-Gebet, das Jesus mal gab, ist die Rede davon:

"Vergib uns unsere Schuld, wie auch wir denen vergeben haben, die an uns schuldig geworden sind."Matthäus 6, 9 NLB 

 

Was genau ist Vergebung eigentlich? Was bedeutet es?

Vergebung heißt nicht länger in der Wunde zu bohren und die Kruste immer wieder neu abzuknippeln, sondern zu zu lassen das Gott sein Pflaster draufklebt. Wenn die Wunde tiefer ist als ein Kratzer, kann es dauern bis sie heilt … und manchmal bleibt auch eine schmerzende Narbe zurück. Schmerzfrei kommt nun mal keiner durchs Leben. Aber jeder kann entscheiden, wie er mit Wunden umgeht, die ihm zugefügt wurden.  

Vergebung bedeutet auf Rache zu verzichten, sich selbst frei davon zu machen und den Hass los zu lassen.


Du kannst auch den Blogartikel mal darüber lesen:

 

Und wie vergibt man nun?

Mit Gott drüber quatschen und beschließen: "Ich will vergeben, ich gebs ab … kümmere Du Dich ums verurteilen! Ich verzichte auf Rache!"

Klingt einfach, ist es nicht immer. Auch klar. Versuchs trotzdem! Manchmal hift es, es laut auszusprechen: "Ich vergebe XY. – Ich lasse die negativen Gedanken und Gefühle auf XY los."


Vielleicht musst Du nicht mal anderen Menschen groß vergeben, sondern am meisten Dir selbst? Dann machs genauso und sprich mit Gott drüber.

Was mir hilft; guck nicht auf Deine Fehler, sondern schau auf das was Du gut drauf hast und lobe Dich auch mal dafür. Jaja, Eigenlob stinkt … aber ne Portion gesundes Lob an sich selbst, hat noch keinem geschadet! Wenn Dir nichts Gutes einfällt, dann frag mal Menschen um Dich rum. Hab Mut und erzähl auch Du, was Du lobenswert an ihnen findest = gute Partnerübung!

Lob ist ohnehin die beste Medizin für schwierige Beziehungen. Also lobe nicht nur gute Freunde, sondern all die andere Menschen mit denen Du zu tun hast (Nachbarn, Arbeitskollegen …) gleich mit! Trau Dich! Die ersten Male ist das sicher komisch, fängt aber schnell an Spaß zu machen und die Hemmschwelle sinkt. 😉


Je offener und ehrlicher Du Dir selbst und Gott gegenüber bist, umso wirksamer kannst Du Gottes Vergebung annehmen! 

Ja, ich glaub ER bewirkt Vergebung in unserem Herzen. Er hilft zu heilen und unseren Weg zu gehen. Wir sind nicht geschaffen, Schuld mit uns rumzuschleppen, die uns im schlimmsten Fall richtig krank macht. 


Eine Freundin schrieb mir kürzlich: "Ich bin durch und durch Egoist und vergebe meinen Mitmenschen nur, damit ich nicht so viel alten Scheiß mit mir rumschleppen muss. Das is meine bescheidene Einstellung zum Thema. Klappt gut. Und schon is wieder Platz im Herzen …  […] Ich bin wohl so ziemlich der lausigste Christ auf deinem Blog."

 

Gut, dass ich das nicht entscheiden muss, wie verlaust hier so mancher unterwegs ist.  😉 

Ich zweifle zwar stark daran, dass sie wirklich soooo egoistisch ist, aber diese direkte Art liebe ich! Ich glaube an einen Gott, der total auf ehrliche Menschen steht … also wenn Du keine superfrommen Gefühle hast, egal … sprich trotzdem mit ihm! Er schickt Dich nicht weg!

 

"Leben wir aber im Licht, so wie Gott im Licht ist, dann haben wir Gemeinschaft untereinander, und das Blut, das Jesus, sein Sohn, für uns vergossen hat, reinigt uns von jeder Schuld.Niemand ist ohne Sünde. Wenn wir behaupten: »Wir sind ohne Schuld«, betrügen wir uns selbst und die Wahrheit lebt nicht in uns.  Wenn wir aber unsere Verfehlungen eingestehen, können wir damit rechnen, dass Gott treu und gerecht ist: Er wird uns dann unsere Verfehlungen vergeben und uns von aller Schuld reinigen. Wenn wir behaupten: »Seit wir Christen sind, haben wir nie mehr Unrecht getan«, machen wir Gott zum Lügner und sein Wort lebt nicht in uns."1. Johannes 7-10 GNB


 

Wem kannst Du heute vergeben?

 

Hab noch einen unbeschwerten Tag!

Deine Mandy

 

 


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Dieser Beitrag wurde am 2. Dezember 2015 veröffentlicht.

16 Gedanken zu „Lass Dich befreien!

  1. Lia

    genau.. und Selbstmitleid ( = ein Götzendienst) bringt den Menschen dazu, immer wieder die Wunde aufzureißen, um sich in dem Schmerz (pathologisch) zu wälzen.. wie pathetisch!
    Das dauert aber, das zu erkennen und dann den richtigen Weg (oben von Mandy genannt) zu wählen.. und: man kann sich von Gott die Kraft zur Vergebung holen.
    Warum sollte er uns verwehren, wenn wir in unserem Tun ihm gehorchen wollen? „Bittet, so wird euch gegeben..“ ist hiermit gemeint.. :)

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    1. Mandy Artikelautor

      Damit ich Dir nicht vergeben muss, freue ich mich wenn man meinen Blogbeitrag erstmal liest und dann seine Kommentar zum Thema abgibt. Denn ich gehe davon aus, dass Du in 90 Sekunden nicht Beides geschafft hast, lesen und direkt etwas kommentieren. Wenn doch; vergib mir … 😉 Danke!

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  2. werner

    Das vergeben war der schwerste Prozeß in meinem Leben aber auch der Befreienste.Nach einer Kindheit und Jugend voll Gewalt und Mißbrauch kamen über 30Jahre der Sucht (Drogen , Medikamente, Alkohol) ich konnte nicht vergeben und war gefangen in einer Welt voll Hass, Wut, Ekel und Bitterkeit. Als ich zu Jesus fand und dadurch die Kraft bekam zu vergeben erlebte ich eine nie erlebte Freiheit, Heute bin ich ein geliebtes Kind Gottes uns frei Von dem ganzen Schmerz die Narben sind noch da aber sie eitern nicht mehr Jesus macht mich heil.

     

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  3. Cornelia

    In diesem bewusstsein versuche ich zu handeln.Gott sei Dank duerfen wir dabei auch mal auf der schnauze landen aber wichtig ist man steht auf und geht weiter vorwaerts

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  4. Katharina

    Hallo Mandy, ich verfolge jetzt schon seit längerem deinen Blog und ich muss sagen, du bist eine unglaublich mutige und starke Frau! Danke für die Zeilen und Momente, die du mit uns teilst. Ich musste bei dem Thema „Vergebung“ gleich daran denken, dass es mir in letzter Zeit enorm geholfen hat, Menschen denen ich vergeben muss Gottes Segen auszusprechen und ganz konkret für diese Menschen zu beten, dadurch merke ich wird auch das „liebe deinen Nächsten“ einfacher, aber ich glaube es ist eine Aufgabe fürs Leben und deshalb dürfen wir da voll und ganz auf unseren himmlischen Vater vertrauen und seine Hilfe annehmen, den allein sind wir zur Vergebung und Liebe nicht fähig. Alles Gute liebe Mandy! Vielleicht schreib ich dir bald mal wieder, wenn mir was auf dem Herzen brennt oder ich mich zu einem Thema äußern möchte :)

    Meine gerade neuentstehnede Seite:
    https://www.facebook.com/permalink.php?story_fbid=997931210265859&id=100001469696301

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  5. Martin H

    Eine gute Freundin sagt immer mal wieder „Es ist im besten Sinne egoistisch, zu vergeben“. Gemeint ist damit, daß ich mit Vergebung die Heilung meiner Verletzung erst ermögliche. Je größer die Verletzung, um so (über-lebens-) wichtiger ist das.
    Vergebung ist eine Entscheidung, die ich auch treffen sollte, wenn ich mich noch garnicht in der Lage dazu „fühle“. Mit der Entscheidung – mit jemandem zusammen beten hilft da sehr! – beginnen Heilung und Frieden im Herzen. Verdrängung und nur Abwarten hilft nicht. „Was lange gärt, wird endlich Wut“.
    Mal ehrlich: Wer hat denn die Arbeit mit dem „Nachtragen“? Das bin doch ich! Will ich dem, der mir so weh getan hat, auch noch den Triumph überlassen, daß ich mir diese Mühe mache? Niemals! – Schreibt jemand, der das auch immer mal wieder neu lernen muß … 😉

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  6. Almuth

    Ich habe bei mir bereits mehrmals beobachtet, dass es nicht ausreichte, mich nur für die Vergebung zu entscheiden und Gott (laut) darum zu bitten mir dabei zu helfen. Immer wieder quälten mich dieselben Gedanken und ich konnte sie nicht loslassen. Wenn ich es jedoch im Beisein eines anderen Menschen erneut aussprach, dann geschah es. Von jetzt auf gleich. Das war der Schlüssel für mich: wenn ich nicht vergeben kann und ich auch den Eindruck habe, dass Gott bisher in meinem Herzen noch keine Veränderung geschaffen hat, dann suche ich mir eine Vertrauensperson, mit welcher ich gemeinsam laut bete und in ihrer Gegenwart Gott bitte, dass ich (wem auch immer) vergeben kann. Mir kommt der "Mitbeter" da wie ein "Zeuge" vor und vielleicht ist auch genau das der Knackpunkt!? An dieser Stelle habe ich jedenfalls sehr einprägsame und lehrreiche Erfahrungen mit Gott machen dürfen, für die ich echt dankbar bin!

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  7. Martina

    Bruder Roger, der Gründer der ökumenischen Gemeinschaft von Taizé, schrieb einmal, das viele Menschen eine Art Flaschenscherbe mit sich tragen, mit denen sie an den alten Wunden ihres Herzens herumkratzen, dass sie ja nur nicht heilen!

    *BRRRRRRRRRRRR*

    Wie unangenehm, so ein Gedanke!

    Es gibt drei Schritte zur Heilung, wenn wir uns trauen:

    Wahrnehmen, liebevoll anschauen und loslassen.

    Ich habe es in Exerzitien und in der täglichen Kontemplation erprobt und es hat gefunzt:

    Blockaden lösen sich, Versöhnung geschieht und der ganze alte Müll macht keine Angst mehr, ja, Du kannst den Sperrmüll bestellen und was abgeholt wird, ist weg.                                         Vielen hilft es, mit einem vertrauten Menschen diese Heilungsschritte durchzusprechen, denn wir können uns nicht selbst vergeben.                                                                                           Dazu kann es geschehen, dass Du in tiefe Schichten Deiner Biografie eintauchst, mit denen Du überfordert bist. Viele Menschen scheuen darum den Blick in den inneren Keller. 

    Es gibt Helfer wie die geistlichen Begleiter, Seelsorger, Priester oder Menschen wie die alten Weisen, Großeltern, Mentoren oder ähnliche Zuhörer.

    Misstraut denen, die einzig alles zu wissen glauben, haltet Euch an die, die selbst Suchende sind.

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  8. Katharina

    Gelobt und gepriesen sei unser HERR und HELFER, der einzig WAHRE, mit dem ich über Mauern springen kann, JESUS CHRISTUS! Ich liebe Dich, HERR. Du bist meine KRAFT. Danke, VATER. In Jesu mächtigem Namen, AMEN. 

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  9. Erico

    Und auch dir selbst darfst du vergeben denn Gott hat dir bereits vergeben. Er hat alles getragen für alles was wir falsch gemacht haben und noch falsch machen werden. Seine Gnade reicht soweit der Himmel ist.

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