Loslassen, immer wieder loslassen!

Gorch Fock (Schriftsteller) sagte mal:

"Du kannst dein Leben nicht verlängern, noch verbreitern, nur vertiefen.‘‘ 


Wie Recht er damit hat! Manchmal stelle ich mir vor, wie es wäre, wenn ich eines Tages achtzig oder neunzig Jahre alt bin, in meinem Bett liege und mir eingestehen muss: "Ich habe falsch gelebt!"


Falsch leben? Geht das überhaupt? 

Meine Überzeugung ist, dass Gott jedem Menschen besondere Eigenschaften mit auf seinen Lebensweg gegeben hat. Jeder von uns besitzt ganz eigene Verhaltensweisen, Stärken und Fähigkeiten. Wir Menschen sind Meisterwerke. Wir sind keine Dinge, die in Serie maschinell produziert wurden, sondern wir sind individuell handgefertigte Geschöpfe, mit einem Körper und einer Seele. Nicht vom Lehrling entworfen, sondern vom Meister persönlich gestaltet und designed.

Ich glaube, der Sinn unseres Lebens besteht u.a. darin, unsere einzigartige Besonderheit, unsere Stärken und Fähigkeiten so einsetzen, dass andere Menschen davon profitieren können. Denn das macht nicht nur andere happy, sondern erfüllt einen auch selbst. Es gibt dem Leben Tiefe! Wenn jeder Menschen versuchen würde so zu leben, wenn wir uns mit unseren Stärken und Schwächen ergänzen würden, dann wäre die Welt ein besserer Ort. 


Was hält uns ab, so zu leben? 

Gerade bei uns Christen gibt es viele Menschen mit Helfersyndrom. "Liebe Deinen Nächsten!", wird dann ganz ernst genommen; 24 Stunden, 7 Tage die Woche! Grenzen setzen will gelernt sein, fällt so manchem schwer und so mancher brennt dadurch völlig aus. Das ist nun wirklich alles andere als lebenserfüllend! 


Kürzlich schrieb ich darüber:

Ein weiterer möglicher Punkt, der mir dazu einfällt: Wir Menschen leben viel zu oft das Leben des anderen!

Wir sollten nicht nur lernen gesunde Grenzen zu setzen, sondern uns auch abgewöhnen, das Leben anderer zu kontrollieren und zu managen! Denn das kostet enorm viel Energie und Zeit – es hindert uns daran, uns auf das eigene Leben zu konzentrieren. Frag mal Eltern, die wissen, was das für eine Herausforderung ist! In den ersten Jahren dreht sich alles um's Kind, das eigene Leben – auch die Partnerschaft – kommt oftmals viel zu kurz. 

Kinder sind von ihren Eltern abhängig! Je kleiner sie sind, umso lebensunfähiger sind sie ohne ihre Eltern! Ohne Zweifel ist es die Aufgabe von Mama und Papa, sich um ihr Kind zu kümmern und ihm gute Werte mit auf den Weg zu geben. Schließlich ist ein Kind auch ein Teil von einem selbst. Und doch gehört es auch dazu, das Kind zu einer eigenständigen Person zu erziehen. Zu einem Menschen, der eines Tages flügge wird und sein Leben, mit eigenen – wahrscheinlich anderen –  Prioritäten und Entscheidungen lebt und gestaltet.


Wenn Kinder älter werden, dann heißt es loslassen – wahrscheinlich eine der schwierigsten Herausforderungen  für Eltern!


Doch nicht nur Kinder sollten wir loslassen, manchmal auch andere Personen, die uns nahestehen. Der eigene Partner, enge Freunde, oder die lieben Geschwister aus der Gemeinde ….  :-)

So wie Kinder erwachsen werden und manche Entscheidungen durchaus richtig – nur anders, als ihre Eltern treffen – so entscheidet vielleicht auch mein Mann oder meine Freundin gewisse Dinge anders als ich es tun würde.

Das fängt bei der Klamottenwahl an, geht damit weiter ,wie man geistlich am besten wächst, was politisch gewählt wird oder womit man seine Zeit verbringt.

Das kann mich ärgern, ich kann versuchen, den anderen zu überreden sich anders zu entscheiden oder ich kann akzeptieren, dass er einen anderen Weg geht als ich. In einer Partnerschaft oder auch Freundschaft wird es immer wieder solche Momente geben. Das macht uns Menschen ja auch aus, dass wir einzigartig sind und eben auch unterschiedliche Vorlieben haben und unterschiedliche Entscheidungen treffen.

Natürlich ist es toll befreundet zu sein, sich gegenseitig Rat zu holen, sich zu ermutigen und gemeinsam etwas zu schaffen. Doch bei aller Gemeinsamkeit, muss jeder genug Raum haben, um sich selbst zu entwickeln! Sonst erdrückt der eine den anderen und früher oder später gibt's nur böses Blut und schlechte Laune!


Wenn Du heute Nachmittag frei hast, gerne rausgehst, joggst, angelst, anschließend ein Bier im Biergarten trinkst = super! Wenn Dein Partner lieber drinbleiben und entspannt auf dem Sofa ein Buch lesen möchte …. dann kannst du Dich darüber ärgern oder Du gehst einfach raus und denkst Dir "Schade, hier wäre ich jetzt gern zu zweit, aber ich genieße die Zeit trotzdem!"

 

Frag Dich mal ehrlich, wo Du am liebsten die volle Kontrolle hättest? Vielleicht geht es da lediglich um eine Frage des Geschmacks?


Loslassen erleichtert das Leben!


In diesem Sinne – mach's Dir leicht!

… und denk nicht nur drüber nach!  :-)
 


Alles Liebe 
Deine Mandy

 

 


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Dieser Beitrag wurde am 19. August 2015 veröffentlicht.

21 Gedanken zu „Loslassen, immer wieder loslassen!

  1. Andreas

    Loslassen ist wie eine Übung finde ich. Manchmal klammern wir an Menschen und dass ist nicht gut. Immerhin hält uns Gott auch nicht auf wenn wir eigene Wege gehen, sondern er lässt uns immer wieder los.

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  2. Irene

    Hallo das musste ich im letzten Jahr auf verschiedenen Wegen erfahren .
    Es war / ist nicht immer einfach gewesen .
    Aber im Nachhinein hätte ich jetzt nicht soviel Zeit für Dinge die größte Priorität derzeit haben und ich mich wieder gefunden habe .
    Da wo ich Wege gegangen bin und mich hängen gelassen habe weil ich anderen gefallen wollte und mich von ihnen zu sehr in Beschlag genommen gefühlt habe .
    Dank Gott bin ich jetzt erstens seelisch und körperlich so fit das ich jetzt immer mehr merke dass es gut tat da loszulassen !
    Danke an Mandy für die tollen Blogs so mitten rein ins Leben!
    Lg Irene

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  3. Christ - ine

    Bei loslassen fallt mir spontan dazu ein: Sorgen loslassen, Gedanken loslassen, Meinungen loslassen, Besserwisserei loslassen….

    seitdem ich das mehr oder weniger gut geübt habe und es mir immer öfter und schneller gelingt, lebe ich mein Leben viel intensiver und glücklicher. Mein Gott lasst mich ja auch los…nur wenn ich zu weit vom Weg abkomme, erinnert mich seine sanfte Stimme daran.

    Loslassen zu können ist eine Übungssache, aber Übung macht den Meister;-))

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    1. Mandy Artikelautor

      Das ist größtenteils auch Psychologie. Sich damit zu beschäftigen, kann sinnvoll sein. Außerdem schließt das eine,  dass andere ja nicht aus 😉 Sollte es zumindest nicht!

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    2. anonym

      find ich auch, wenn Jesus der Mittelpunkt ist, dann muss ich mich in nichts üben oder mich in entspannung oder loslassen üben, das ist vergeudete Zeit. Ich hab so oft probiert Situationen, verlorenen Lieben,… loszulassen, letzten Endes hat mich das Prozedere nur gestresst u. der Schmerz war nach wie vor da, der einzige Anker war u. ist Jesus, er vollbringt Frieden im Herzen u. schenkt mir die Hoffnung die ich nicht mit eigenem Tun erreichen kann. PS: Hab mich über Jahre hinweg mit Psychologie beschäftigt, mir hat es absolut nichts gebracht, was nicht heißen mag das es einem anderen nicht doch hilft, wobei ich eher der Ansicht bin das Selbstreflektion u. weitreichende Analysen seiner selbst oft mehr schaden als nützen. Letzten Endes sollten wir werden wie die Kinder u. einfach Jesus vertrauen.

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      1. Dani

        Anonym, ich bin ganz bei Dir … ich finde, Psychologie führt einen oft dazu, eben nicht Jesus in die Mitte zu stellen bzw. ihn anzusehen, sondern alleine sich selbst und sich dann schön in seinen Problemen bzw. seinem Unglück zu suhlen … man wird aber weder frei dadurch noch löst man irgendeines seiner Probleme … der einzige Weg aus dem Sumpf ist Jesus und sonst keiner … er ist eben der Weg, die Wahrheit und das Licht ;-))))

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        1. Mandy Artikelautor

          Psychologie ist in erster Linie eine Wissenschaft, die das Erleben und Verhalten des Menschen, seine Entwicklung im Laufe des Lebens und alle dafür maßgeblichen inneren und äußeren Ursachen und Bedingungen beschreibt und erklärt.

          Ob und welchen Stellenwert sie einnimmt, dass steht auf einem anderem Blatt. Hätte ich diesen Blogartikel mit Bibelstellen bestückt, hättet ihr wahrscheinlich nicht bzw. anders kommentiert. 

          Ich habe Psychologie studiert und kann Euch versichern, dass man nur ins Staunen kommen, wie uns Gott geschaffen hat und welche inneren Prozesse möglich sind. Psychologie sollte man weder im "Komplett-Paket" (mit all den verschiedensten (Therapie-) Formen) ablehnen noch gutheißen. Für mich ist der Glaube an Jesus definitiv der Mittelpunkt meines Lebens. Alles andere steht drum herrum, auch mein Interesse an der Psychologie und anderen wissenschaftlichen Kram.

          Ich für mich halte mich da an 1. Thessalonicher 5, 21: "Prüft alles und behaltet das Gute."

          Vielleicht probiert Ihr es ja auch mal damit, bevor Ihr das eine mit dem anderen ausstecht. 😉

          LG
          Mandy

           

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          1. anonym

            Wenn du Psychologie studiert hast, müsstest du Wissen das Grenzgänger nur äußerst schwer zu behandeln sind. Hilfe annehmen kann ich nur von Jesus, vertrauen kann ich nur Jesus. Leben kann ich nur dank ihm, er rettet mir täglich den Allerwertesten. Ich schrieb doch das dies auf mich zutrifft es aber nicht heißen mag das die Psychologie anderen nicht doch hilft. Mich hat Gott eben mental etwas anders gepolt. Und ich habe nichts ausgestochen wie du geschrieben hast, ich war in zig kliniken bei zig therapeuten u. habe zig Bücher gelesen u. habe zig mal probiert den ganzen Kram umzusetzten, gerettet hat mich aber Jesus u. nicht mein nach innen gerichteter Fokus auf mich selbst.

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  4. Abend

    auch ich musste loslassen – meinen Mann – weiß nicht wo er ist und ob er noch lebt – !!! Ebenso meine Freundin – mit 42 an Krebs gestorben.- Menschen gehen….Menschen kommen.-

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  5. Sabine Staacke

    Da kann ich auch mitreden.Mein Sohn ist nachjustieren ausgewandert.Meine Tochter hat einen Mann, der uns bei der Hochzeit nicht dabei haben wollte und mein jüngerer Sohn lebt 400 km entfernt. Der Hund und mein Mann sind kurz hintereinander gestorben und alles innerhalb von zwei Jahren. Kurz davor war ich mit meinem Mann in einer christlichen Lebensschule. Man fragte uns was wir tun würden, wenn wir alles verlieren würden.Meine Antwort war,ich halte mich an Jesus fest und genau so war es.Seit 3 Jahren bin ich Witwe, ohne Jesus hätte ich mich aufgegeben. Lieben heißt Loslassen immer wieder neu.

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    1. Gekreuz(siegt) Moderatorin - Ulrike

      Liebe Sabine, 

      das ist sicher die schmerzvollste Form des Loslassen. Weil einem ja garkeine Wahl gelassen wird. 

      Um so wichter und wertvoller ist es, den Einen zu haben, der einem von niemandem genommen werden kann, weil man vom himmlischen Vater höchstpersönlich zu ihm geführt wurde. Gott und Jesus brauchen und sollen wir niemals loslassen und wir wissen ganz sicher, dass sie uns auch nie loslassen werden.

      Sie trösten uns wenn wir Verluste erleiden und eines Tages wird jedeTräne von Gott getrocknet und bis dahin, werden wir von unserer Himmelsfamilie begleitet.

      LG Ulli

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  6. Katrin

    Ich habe das Thema 'Loslassen' in allen Facetten bereits vor einigen Jahren in mein Leben integriert. Habe das mit Hilfe geschafft und muss/kann/darf sagen, dass es nicht immer leicht war/ist. Ob das meine plötzlich verstorbene Mutter, meine "Freunde" oder bestimmte Gewohnheiten betrifft – wenn ich zurückblicke, hat mich dieses Thema erst viel Kraft gekostet, insgesamt hat es mir aber ganz viel Kraft gegeben und mir neue Wege eröffnet. Es ist es wert, loslassen zu lernen.

    "Loslassen kostet weniger Kraft als festhalten, aber dennoch ist es schwerer."

    (Detlev Fleischhammel)

    Alles Gute für euch – und DANKE an Mandy und das ganze Team, dass es euch gibt!

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  7. Strolch

    Danke Mandy. Das Thema passt grad wunderbar. Unsre Jüngste kommt jetzt in die Schule. Alle Eltern wissen, das hat auch einiges mit loslassen zu tun. Und ich finde auch Übung macht den Meister. Das hab ich in den letzten Jahren auf schmerzliche Art lernen müssen. Aber ich weiß Gott ist da und trägt und hält mich.

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  8. Nicola

    Hahaha, das Schild habe ich – quasi als Arbeitsauftrag an mich – gut sichtbar im Esszimmer angebracht. Es hilft! 😉

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  9. Doris

    Danke Mandy! Oft muss man ersteinmal Gefühle zulassen bevor man loslassenn kann. Das ist oft sehr schmerzhaft. Aber loslassen befreit und eröffnet neue Möglichkeiten und Wege.

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  10. Anna

    Hey Ihr!

    Ich tu mir richtig schwer eine Freundin los zu lassen. Ich fühle mich immer wieder durch ihr Verhalten und ihre Worte verletzt, schaffe es aber trotzdem nicht mich von ihr los zu reißen und ihr nicht mehr so viel Macht über mich zuzuschreiben. Es tut immer wieder weh zu sehen, wie unkompliziert ihre Beziehung zu anderen Menschen ist und wie komisch sie sich mir gegenüber verhält oder auch wie unsicher ich ihr gegenüber bin. Ich will ihr nicht weh tun und nichts falsch machen aber irgendwie scheint alles immer genau in die falsche Richtung zu laufen. 

    Wie kann ich es denn schaffen sie los zu lassen? Mich von dieser dummen Menschenabhängigkeit zu befreien und mich endlich nur noch an Gott zu hängen? Ich möchte von ganzem Herzen, dass ich nur noch von Gott erfüllt bin und mir alles andere nicht mehr so wichtig ist, aber ich komm einfach nicht los von diesen Menschen und besonders von dieser einen Freundin.

    Vielleicht könnt ihr ja auch dafür beten, dass ich es irgendwann schaffe, mich auf Gott zu verlassen und ihm zu vertrauen, dass er nur das Beste für mich will und mich liebt, ganz unabhängig von den äußeren Umständen.

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    1. Steffen Klemm

      Auch Du solltest von Herzen zum Herrn beten!
      Nenne IHM alle Gedanken zu Deiner Freundin, die Dich bewegen & Dir Sorgen bereiten.
      Übergib IHM die Führung, Deine Freundin nach Seinem Willen zu leiten & zu (er)halten.
      Versuche nicht krampfhaft ihr irgendwelche Ratschläge zu geben, sondern höre auf IHN.

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  11. Inci

    Ja, das loslassen ist nicht immer leicht, das habe ich auch in verschiedenen Bereichen erfahren. Ich habe ein mehrfachbehindertes Kind mit einer lebenslimitierenden Erkrankung und da wurde das schon sehr früh zum Thema. Nur mit Gottes Hilfe habe ich den Weg bisher geschafft – und an seiner Hand gehe ich jeden Tag einen weiteren Schritt. Gott sei Dank bin ich durch meinen Sohn zum Glauben gekommen, was wäre ich nur ohne ihn??? wer wissen will, wie das alles zusammenhängt schaut mal unter http://inci-auth.de/das-buch/die-handlung/

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