Ein offener Brief an meine ehemaligen Lehrer/innen

Liebe Lehrer,

ich nutze meinen Blog um Euch zu schreiben. Da ich viele von euch nicht mehr mit Namen kenne und einige auch nicht mehr berufstätig sind, ist das vielleicht eine gute Möglichkeit. Vielleicht auch, damit es andere Lehrer lesen, die heute ähnliche Schüler wie mich haben.

Ich war wohl alles andere als die Schülerin, die man sich als Lehrer wünscht. War ne scheiß Zeit für Euch und für mich – es tut mir von Herzen leid, dass es so gelaufen ist! Heute bin über 30 und so manche Erinnerungen bleiben und drängen sich immer wieder mal auf – vor allem weil ich jetzt auch die "andere Seite" kenne und mit Lehrern und Lehrerinnen befreundet bin. Tschja, wer hätte das damals gedacht … 

Vielleicht ist es gut, offen darüber zu schreiben und euch meine Gedanken mitzuteilen. Gut für mich. Und auch gut und wissenswert für Euch!

Auf einigen Webseiten meiner ehemaligen Schulen bin ich gewesen, einige von Euch habe ich dort wieder gesehen. Ehrlich!? Ein komisches Gefühl. Teilweise fühle ich mich noch immer schuldig. Ich habe sieben verschiedene Schulen besucht, habe ungezählte Klassenlehrer- und Schulleiter Verweise kassiert und wie ihr wisst, bin ich mehrmals von der Schule geflogen. 


Es begann schon bei meiner Einschulung …. 

Da war ich bereits 8 Jahre alt und dennoch die Kleinste. Ich bin immer und immer wieder zurückgestellt worden, da ich oft krank und körperlich unterentwickelt war. Ich wurde bereits im 7. Monat geboren, was 1983 noch recht heikel war … . Ich hatte schon in den ersten Schulklassen das Gefühl "nicht mithalten" zu können. Ich wusste nicht wie ich mit den anderen Kindern umgehen soll. Ich fühlte mich vollständig überfordert …. ich besuchte niemals einen Kindergarten und hatte auch keine Freunde. Meine Eltern lebten zurückgezogen. Meine Mutter war Alkoholikerin und psychisch krank. Mein Vater stand voll unter ihrer Fuchtel und konnte sich als Mann und Vater nie behaupten. Freunde oder großartig Familie gab es nicht. Als ich zur Welt kam, wurde meine 8 Jahre ältere Schwester zur Oma abgeschoben, weil eben jetzt "ein neues Kind" da war, wie meine Mutter erklärte … ich wuchs wie ein Einzelkind auf. Das alles soll keine Entschuldigung sein, aber vielleicht ist es eine Erklärung, warum ich so war wie ich war und es sich immer mehr zuspitze. 


Ich weiß noch als ich in der Grundschule war und mitten im Unterricht ausgerastet bin, mich unter den Tisch legte, um ihn dann mit meinen Beinen von unten umzustossen. Keine Ahnung, warum ich das getan habe. Aber es fühlte sich befreiend an. Ich hatte soviel Wut im Bauch, die irgendwie raus musste. Wut, die leider auch durch unseren Sport- und Geographielehrer Herrn W. geschürt wurde, denn der nannte mich mit Vorliebe und vor versammelter Schulklasse "Wurzelzwerg" oder "abgebrochener Riese" …. ich hasste es. Das hab ich ihm auch gesagt und daraufhin lachte er mich aus. Das machte mich so wütend, dass ich einen größeren Zirkel, der irgendwo als Kunstding an der Wand hing, nahm und ihn in einem unbeobachteten Moment von unten in seinen Stuhl bohrte. Soll er sich doch den Arsch aufreißen, dachte ich mir …. hat er dann auch …. ich konnte mir die Schadenfreude damals kaum verkneifen … ja, heute tut es mir leid. Ich bin noch immer der Meinung, dass es für einen Pädagogen unter aller Sau ist einen Schüler so anzureden … doch meine Tat war das auch.
 

Trotz aller schulischen Eskapaden – wenn ich alles erzählen würde, könnte ich gleich ein Buch schreiben – hatte ich gute Noten. Seit der 4. Klasse bekam ich Ritalin, was mir tatsächlich half ruhiger zu bleiben. Es war eine unglaubliche Veränderung! Ich konnte mich so gut konzentrieren wie niemals zuvor, zumindest wenn ich wollte. Ich hatte viele Gespräche mit dem Schulpsychologen. Achja und das Jugendamt hattet ihr nun auch informiert. Denn ich war sichtlich unterernährt … zuhause gab es täglich nur eine Konserve Pichelsteiner Eintopf. Mittags die Hälfe und Abends den Rest. Jeden Tag das Gleiche. Nur blöd, dass die Tante vom Jugendamt sich vorher immer groß anmeldete und es an diesem Tag "zufällig" immer viel mehr zu essen gab und Muttern außnahmsweise mal weniger trank und stank. Vor dem Jugendamt schwieg ich … ich habe keinen Ton gesagt … ich weiß nicht warum, vielleicht aus Angst meine Eltern zu verlieren. Obwohl sie keine guten Eltern waren, mochte ich sie ja doch. Irgendwie. Sie waren ja die einzigen Bezugspersonen die ich hatte und ich kannte es nicht anders.


Nach der 4. Klasse standen meine Eltern vor der Wahl:

"Soll das Kind aufs Gymnasium oder zur Sonderschule?"


Ja. richtig gehört. Natürlich ging ich aufs Gymnasium – "denn was sollen sonst die Nachbarn denken?!" fragte sich meine Mutter!

Da ging der Wahnsinn richtig los! Mittlerweile trank ich mächtig viel Alkohol. Ich begann schon mit 9 Jahren, als ich die leeren Flaschen meiner Mutter in den Container bringen sollte. Ich trank den letzten Schluck und fühlte mich damit unglaublich cool. Ab 12 Jahren schoss ich mich regelmässig ab …. kurze Zeit später begann ich zu kiffen und härteres Zeug folgte.

Auf Schule hatte ich NULL Bock! Kein Lehrer konnte mir vermitteln was der Sinn von Schule sein soll! Ich musste ellenlange Gedichte auswendig lernen, um sie dann vor der Schulklasse aufzusagen. Das versetze mich regelmässig in Panik. Blackout – nix ging mehr. Die Schüler lachten, der Lehrer lachte mit! Bin ich immer nur an pädagogische Volldeppen geraten?! 

Nein, nicht nur. Es gab z.B. die junge Frau W. die mich die immer wieder fragte ob es mir nicht gut ginge und wie es so zuhause ist – aber ich erzählte nichts. Warum auch immer. Vielleicht weil ich noch nie jemanden erzählte hatte, wie meine Mutter mich Nachts aus dem Schlaf prügelte … ich konnte und wollte keinem Erwachsenen vertrauen.


Kurz vor meinem 13. Geburtstag haute ich von daheim ab. Ich nahm meinen Rucksack, packte all meine wichtigen Habseeligkeiten rein und weg war ich. Ich verbrachte nie wieder eine Nacht zuhause. Die Schule besuchte ich nur noch sporadisch … meinen Eltern bekamen Stress und mussten einen fetten Haufen Geld Strafe zahlen. Und ich kam ins Heim, haute wieder ab, kam ins Heim, haute wieder ab, kam ins Heim, haute wieder ab, kam ins Heim, haute wieder ab …. bis sie schließlich aufgaben und mir "meine Freiheit" ließen. Zwischendrin sah ich meinen Vater hin und wieder, der mich bei der Polizei auslöste – denn ab und zu fuhr ich in die Ausnüchterungszelle ein.


Ich erinnere mich wie bei einem meiner seltenen Schulbesuche in dieser Zeit im Sportunterricht von einem Mädchen ein Kleid fehlte … ich sollte es geklaut haben! Hallo? Ein Schickimicki-Kleidchen? Ich war inzwischen Punkerin und sah auch so aus …. Taschenkontrolle! FEIN! Sollen sie doch machen, ich hatte schließlich nichts zu befürchten! Doch kurz bevor der Startschuss dafür fiel, tauchte das Kleid plötzlich im Duschraum auf?!?! Aha! Doch wer hatte Schiss bekommen und das Beweisstück mal lieber schnell auftauchen lassen? Keine Ahnung. Ich hatte 2 Verdächtige … brachte mir nur nix. Die Lehrerin sagte mir unter zwei Augen, ich solle doch zugeben, dass ich es war, selbst wenn ich es nicht war, damit Ruhe einkehrt. Depp vom Dienst spielen? Nee! 

Ich gab nichts zu! Wieder steigerte sich meine Wut ins unermessliche und so kam es, dass ich mit einigen meiner Punkerfreunde, vermummt und während des Untterrichts auf den Lehrerparkplatz ging und wir sämtliche (20-30) Autos der Lehrer aufs derbste zerkratzen. Schön mit dem Messer von vorn bis hinten auf dem Lack durchgezogen …… alle wussten dass wir es waren. Die Polizei kam. Großes Aufgebot. Nachweisen konnte es uns keiner. 

Doch ich hatte noch nicht genug. Ganz nach dem Motto "Wir wissen wo dein Auto wohnt!" tauchten wir Nachts vor dem Haus der Lehrerin auf, und zerstachen ihr alle Reifen …  Aber es waren nicht nur Racheaktionen – es war diese dumme Aggresivität die mich bestimmte! 


Ich fühlte mich ausgegrenzt, perspektivlos – ohne Hoffnung und irgendwie auch einsam!

Ich verprügelte die jüngeren, dickeren, schwächeren Kinder, beschimpfte sie auf übelste …. eine Lehrerin machten wir regelmässig so fertig, dass sie heulend aus dem Klassenzimmer lief. Ach …

Ich könnte soviel dazu schreiben, aber ich glaube es reicht um zu wissen wie ich getickt habe. Ich habe es Euch nicht leicht gemacht, liebe Lehrer. Heute kenne ich "die andere Seite" ein bißchen und weiß, dass es unmöglich ist sich als einzelner Lehrer für jedes Kind einzeln einzusetzen. Vor kurzem erzählte mir eine Lehrerin von ihrem Burn Out. Alter Schwede, was Ihr leistet ist der Hammer! Viele Lehrer sind chronisch überfordert.

Eine Lösung dafür habe ich nicht, aber ich möchte Euch sagen das ich nicht nur die blöden Aktionen abgespeichert habe, sondern vorallem auch Frau W., die sich die Mühe machte nachzufragen, wie es mir geht. Auch wenn ich sie damals voll ignoriert habe, hat mich das berührt und ich habe sie bis heute nicht vergessen. Da hat sich jemand für MICH interessiert ….


Ich möchte Euch um Verzeihung bitten für all die miesen Aktionen!

Für das Unrecht, was ich Euch angetan habe! Für die Arschtritte und Ignoranz die ich ausgeteilt habe, obwohl Ihr es vielleicht manchmal doch gut mit mir meintet. Damals war ich wie ein kalter Stein, wollte ich zumindest sein. Manchmal war ich wie im Rausch Böses zu tun …. als Mädchen ist das vielleicht auch nochmal krasser, "gewohnt" ist man es ja doch eher von Jungs. 

Liebe Lehrer von heute, bitte habt soweit es geht Verständnis und versucht soweit wie möglich dahinter zu gucken, warum Kids so sind wie sie sind! Bleibt dran. Fragt immer wieder nach. Lasst nicht locker!

Als Kind konnte ich mir die Überforderung der Lehrer nicht vorstellen – vielleicht kann sich so mancher Lehrer auch die Überforderung der Kinder nicht vorstellen?! 


Mein Leben hat eine gigantische Wendung genommen. Damals schien alles hoffnungslos und kein Lehrer / Mensch konnte mir garantieren, dass alles gut wird. Ist es aber doch 😉  

Vielleicht ganz anders, als ich es mir je vorgestellt habe – ich wollte ja z.B. niemals 30 werden und ans heiraten habe ich auch nie gedacht. Heute bin ich beides und sogar sehr glücklich damit. Als Bloggerin kann ich mittlerweile meinen Lebensunterhalt finanzieren. Geschrieben habe ich damals schon gern …. also, guckt auf die Stärken der Schüler. Schon damals habe ich es mit meiner Deutschnote rausgerissen und in Aufsätzen fast immer ne sehr gute Note abgeräumt! :-)

Versucht Euren Schülern menschliche Vorbilder zu sein! In allen Fächern gibt es wichtiges und hilfreiches Wissen, aber auf vieles konnte ich zum Glück gut verzichten … 

 

Das Wichtigste was ich von Euch gelernt habe waren nicht fachliche, sondern menschliche Fähigkeiten!

 

Danke!


Eure ehemalige Schülerin!

Mandy

 

 


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Dieser Beitrag wurde am 12. Mai 2015 veröffentlicht.

36 Gedanken zu „Ein offener Brief an meine ehemaligen Lehrer/innen

  1. Nene

    Ich wünsche Frau W. dass sie diesen Brief irgendwie und irgendwann liest. Und deinem Sportlehrer wünsche ich, dass sein Vorgesetzter den liest und ihn wieder erkennt. Dir kann ich nur sagen, dass du mich extrem beeindruckst mit deiner „Karriere“. Denn ohne dich (!) hättest du es nie so weit gebracht 😉

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    1. Mandy Artikelautor

      Danke. Ob Herr W. noch lebt – keine Ahnung. Wenn er weiterhin Kette geraucht hat … sieht es schlecht aus (er war damals wahrscheinlich schon über 60) und Frau W. gibt es tatsächlich noch – ich habe ihre Adresse auch rausbekommen und werde ihr den Brief schicken.

      Übrigens, auch wenn beide mit W. anfangen, sie haben höchstwahrscheinlich nichts miteinander zu tun – waren auch unterschiedliche Namen, Schulen, Städte 😉

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      1. Nene

        Wäre auch zu seltsam, wenn zwei so unterschiedlich empathische Menschen verheiratet oder gar verwandt wären (aber soll es ja alles geben..)

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  2. Helga

    Ich würde meiner Handarbeitslehrerin einen Brief schreiben, und mich tausendmal bedanken, dass sie so gütig und verständnisvoll zu mir war. Aber leider …. zu spät.

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  3. Olaf

    Respekt. Macht mich etwas sprachlos und muss ich erstmal wirken lassen. Ich werde es einer guter Freundin von uns (Hauptschullehrerin) zum lesen schicken …. DANKE das du deine Gedanken aufgeschrieben hast!! Du hast ziemlichen Scheiß angestellt und warst sicher kein Engel, aber die Lehrer hätten anders damit umgehen müssen!! Auch wenn sie überfordert sind!

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  4. Sabine

    Ganz so krass war es bei mir nicht, aber auch ich war dankbar, dass es Lehrer gab, die sich angehört haben, was Zuhause los war.Meine Mutter hatte Depression und Epilepsie, ich fühlte mich immer schuld daran.

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  5. Anita

    Vielen Dank für den tollen Brief ! ich denke das sollten wirklich alle Lehrer, Erzieher und sonstige Pädagogen lesen. Du schreibst sie sollen „dahinter“ schauen- das finde ich soooo wichtig- denn mir fällt es viel viel leichter mit schwierigen Schülern umzugehen wenn ich die Hintergründe kenne! Vielen Dank an Dich <3 …wenn ich darf dann teile ich den Brief?

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  6. Gabriel

    Krass, ich wusste gar nicht was du für einen Background hast! O.o Um so geiler was Jesus mit dir gemacht hat und was du jetzt für ein Lichtwesen bist!!!

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  7. Kathleen

    Danke, dass du mich daran teilhaben lässt. Bin irgendwie geschockt und kann es kaum glauben, dass du das erlebt hast. Wahnsinn. Würde dich am liebsten in den Arm nehmen. Du bist die Heldin dieser „story“.
    Würde mich interessieren, wie die Wende kam…god bless you✌

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    1. Mandy Artikelautor

      Es gab nicht DEN Punkt und dann wurde gewendet, dass waren mehrere kleine Punkte und sicher auch der Abstand, den man zu gewissen Dingen bekommt, in dem sich die Sicht ändert. Man einfach doch langsam erwachsen wird und das grün hinter den Ohren heller wird … Und natürlich war ein sehr wichtiger Punkt die Therapie, die ich mit 17 gemacht habe, um zu lernen Probleme auch ohne Alk und Drogen klar zu kriegen. Und dann wären das noch die Fragen nach dem Sinn des Lebens, die ich mir immer wieder gestellt habe und dessen Antwort sich zum Glück auch verändert hat! 😉

      Als Heldin sehe ich mich nun wirklich nicht. Ich war kein Unschuldslamm und viele Lehrer total überfordert, was sicher einiges erklärt – auch wenn sie manchmal hätten anders reagieren sollen. Ich denke vieles was man selbst erlebt, kommt einem selbst gar nicht mal so krass vor, wie es vielleicht bei anderen ankommt. Das wird bei Dir nicht anders sein.

      Wir haben alle so „unsere Storys“ und vielleicht sollten noch viel mehr von uns überlegen, ob sie ihren ehemaligen Lehrern oder auch anderen Menschen auch mal einen ähnlichen Brief schreiben sollten. Das fände ich cool! :-)

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  8. Lilli

    Absolut den Punkt getroffen! Ich komme gerade vom Elternabend 7. Klasse! Lehrerverzweiflung pur.. Verständnis bleibt nur für diejenigen, die Nicht auffallen.
    Menschlichkeit und Beziehung werden vernachlässigt. Wer sich selber helfen kann, kann anderen helfen. Ich hoffe, dass die Herzen vieler Lehrer getroffen werden und sie selbst dadurch wieder kreative Ideen schöpfen können.

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    1. GekreuzSIEGT Moderatorin - Sandra

      Ich habe im WDR diese Woche eine interessante Diskussion gesehen. WestART_Talk, momentan noch in der Mediathek verfügbar. 

      Über die überforderte Gesellschaft.

      Ich denke, das nimmt immer mehr zu. Sicher möchten viele Menschen an vielen Stellen helfen. Aber sie haben keine Kraft. Da ist Herr Schulte Marktwort, ein Kinder- und Jugenpsychiater, ein tolles Vorbild. Er scheint einen richtig guten Job zu machen. 

      Wenn wir nicht bald umdenken, wird es immer mehr überforderte Lehrer, aber auch immer mehr überforderte Schüler geben. Wenn zu Hause die Hütte brennt, hat man nunmal gerade kein Interesse an der Schule. Und für den Lehrer wird dann ein desinteressierter Schüler, der aufmuckt, schnell zum Störfaktor, weil er unter Druck steht, seinen Stoff zu vermitteln. Ein ungesunder Kreislauf entsteht. 

       

       

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  9. Andrea

    Liebe Mandy,

    am meisten beieindruckt hat mich:

    Auch wenn ich sie damals voll ignoriert habe, hat mich das berührt und ich habe sie bis heute nicht vergessen. Da hat sich jemand für MICH interessiert ….

    also, dass es auch damals schon bei Dir angekommen ist.

    Deinen offenen Brief finde ich total mutig.

    Alles Liebe,

    Andrea

     

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    1. GekreuzSIEGT Moderatorin - Sandra

      Hallo Andrea,

      ja, so geht es mir auch. Nicht nur, dass ich Mandys Brief genial finde. Er weckt auch in mir viele Erinnerungen. In der Grundschule war ich noch die Musterschülerin. Aber dann gab es zu viel Schweres in meinem Leben und ich rutschte ab. Es gab viele Lehrer, die mich unwürdig und fies behandelt haben, aber es gab auch immer wieder einzelne Lehrkräfte, die das in mir entdeckt haben, was verschüttet wurde.  Ich werde sie nie vergessen. Der Alltag von Lehrern ist hart, das steht gar nicht zur Diskussion. Aber der Alltag von vielen Schülern ist eben auch sehr hart. Wenn dort eine Brücke geschlagen werden könnte, wäre die Welt eine Bessere. Oftmals haben die Lehrer selbst mit ihrem Leben zu kämpfen und wenn sie dann einen schwachen Schüler sehen, lassen sie all ihre eigenen Verletzungen an ihm aus. Das dürfte eigentlich nicht passieren, aber es passiert eben dennoch. Immer wieder. Für mich wurde die Pfarrerin im Konfi-Unterricht zu meiner großen Rettung. 

      Jeder Mensch braucht einen Engel. Der ihn auffängt, wenn er fällt. (sooo ein schönes Lied :-))

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  10. Claudia Regina

    Sprachlos! Respekt vor soviel Mut! Diese Ehrlichkeit ist hoffentlich ansteckend. Wir haben sicher alle Mist gebaut. Vor ein paar Wochen wählte ich auch den Weg über den Blog und habe mal einen Rundumschlag gemacht mit meinem Sündenregister, damit es im Licht ist. Habe fast keines der 10 Gebote ausgelassen, allerdings bin ich dann doch nicht so ins Detail gegangen wie du. Deine Ehrlichkeit könnte Eltern Schülern und Lehrern gleichermaßen helfen, einander näherzukommen. Vielleicht sollte man diesen Artikel mal an die Schulen bringen… ist grad so ein Gedanke… Danke jedenfalls.

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  11. Olaf

    Mandy, du bist ein Held vor dem Herrn, weil Du soviel Arsch in der Hose hast und das alles an Deine Lehrer schriebst. Hut ab ! Hut ab auch vor Dir, dass Du Dich später korrigieren ließest und jetzt so ein wundervolles Leben führst.

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  12. Lukas Baumann

    Wie dankbar bin ich, dass dein Leben eine solche Wende genommen hast udn dich deine Schale hat aufweichen lassen. Da sei dem lieben Gott Dank gerufen. Ich weiss von der anderen Seite, wie Schüler einen fertig machen und zur Weissglut treiben können. Aus Lust zu sehen, wie ich ausraste. Da bin  ich daran, anders zu reagieren und die Schülerinnen geben dann auch wunderbare Zeichen der Zuneigung, wenn ich sie aushalte, aushalte und 

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  13. irene

    liebe mandy, in meiner org für kinder mit besonderen bedürffnissen habe ich auch viele, die so sind, wie du warst. darf ich diesen brief kopieren uind meinem  vorstand und ggf auch so dem einen oder anderen menschen vom stadtschulrat vorlesen? damit sie wissen, was in diesen kindern vorgeht. danke!!! ein großartiges dokument!

    lg irene

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    1. Mandy Artikelautor

      Na klar darfst Du das, Irene!

      Dafür habe ich ihn geschrieben. Gilt auch für alle anderen Blogartikel 😉 Freu mich, wenn der Brief weiterhilft!

      LG
      Mandy

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  14. Stefan

    Hallo Mandy,

    danke für deine Ehrlichkeit, das finde ich klasse und in abgeschwächter Form kenne ich es auch von mir und von anderen.

    Stefan
     

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  15. Sanne

    Hey Mandy,

    danke für diesen wertvollen Artikel. Auch ich bin Lehrerin- an einer Schule für Erziehungshilfe. Genau die Art von Schule, in die die Schüler gehen, bei denen es absolut unabdingbar ist, "dahinter zu schauen". Ich habe fast ausschließlich traumatisierte und bindungsgestörte Kinder in meiner Klasse und bin mit viel Herzblut dabei. Was mich immer wieder frustriert, dass eben nur das "dahinter schauen" nicht ausreicht, um den Kindern zu helfen. Gerade wenn es um Missbrauch geht, von Seiten der Familien "gedeckelt" wird und man im Jugendamt trotz einem eingeleiteten Verfahren auf Kindeswohlgefährdung immer wieder vertröstet wird… Es gibt so viel Bürokratismus und ungünstige Konstellationen: Man sieht Kinder leiden, aus ihrer Not heraus ständig körperlich ausagieren, Kinder, die es nicht aushalten, bei sich zu sein, weil so ein starker Sturm in ihrem Inneren tobt, dass Unterricht das Letzte ist, worauf sie sich einlassen können; Kinder, die so ein starkes Nähebedürfnis haben, dass man sie am liebsten den ganzen Vormittag nur in den Arm nehmen würde- wenn da nicht noch die anderen in der Klasse wären, die anfangen Tische und Stühle zu werfen und anderen Haarbüschel auszureißen, wenn man sich zu stark um das Kind kümmert, das eigentlich längst schon von zu Hause raus sollte- das Jugendamt einen aber schon wieder vertröstet. Hatte dieses Schuljahr schon zwei solcher Kinder in meiner Klasse und es brennt so aus, wenn man helfen möchte, merkt, dass ein Schüler zu Hause wirklich "zu Tode gefüttert" wird und geschlagen wird, dass er schreckliche Rückenschmerzen hat- erst musste es soweit kommen, dass er auf der Intensivstation landete… 

    Ich möchte alle bitten, die auch ein Herz haben für solche Fälle: Betet doch, dass sich in solchen Fällen wirklich auch schneller im Jugendamt was tut. Denn wenn wir Lehrer nur "dahinter schauen", aber uns total hilflos fühlen, weil nichts voran geht und es entweder 11 Monate braucht bis ein Kind endlich aus der Familie rauskommt trotz Selbstmorddrohungen, Missbrauchsgeschichten etc oder es wirklich bis zur Intensivstation gehen muss, bis ein Kind, das massive Gewalt erlebt und total "überfüttert" wird, sodass es nicht mal mehr nachts selbst atmen kann, weil das Eigengewicht so stark auf die Lungenflügel drückt,  geht nichts voran und die Kinder leiden weiter und wir Lehrer, die uns ein Herz für diese Kinder gefasst haben, mit.

    Ich wünsche mir so sehr, dass auch "dahinter" was passiert und wir wirklich in Kooperation mit Jugendamt, Therapeuten, Nachmittagsbetreuung, Familienhelfern etc, was erreichen und verändern können.

     

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    1. Rina

      Man sollte sowas an der Wurzel packen.

      Kinder werden ja auch irgendwann Erwachsene.

      Und ich finde es wichtig-wenn das Elternhaus das nicht schafft,

      dass zumindest in der Schule Verwantwortung beigebracht wird.
      Wie man mit Schwächeren umgeht,was Familie bedeutet,warum sie existiert.

      Viele sind doch so perspektivlos,weil keine Gemeinschaft da ist

      die sie auffängt.Es herrscht Leistungszwang:wer hat die teuersten Markenklamotten?

      Wer ist der schönste?Der klügste?Beliebteste?

      Die ,die in schlechten Verhältnissen leben,haben es sowieso schon schwer

      genug da mitzuhalten.Schuld sind nicht allein immer die Eltern,wie gern

      von allen Seiten propagiert wird.Ist das der Sinn von Schule?

      Was ist mit den Kindern die bei ihren Eltern bleiben wollen?

      Z.B bei Eltern die z.B etwas ändern möchten,aber nicht können,weil

      die Familienstruktur an sich schon kompliziert ist,das heißt 

      seid Generationen ein Konflikt herrscht,der nicht aufgearbeitet wurde?

      Ich finde die Bedeutung der Familie sollte nochmal neu 

      überdacht werden.Man sollte niemanden zu etwas überreden,

      von wegen im Heim ist es doch viel Schöner als bei den Eltern,

      sondern einem die Wahl selber frei lassen.Vor und Nachteile schauen.

      Entscheidungen tragen

      zu können,ist auch ein wichtiger Teil der Verantwortung und ich finde

      man sollte auch Entscheidungen von Jugendlichen akzeptieren.Z.B welche die

      lieber im Heim wohnen möchten o.bei den Eltern bleiben möchten.Kein Kind ist da gleich.

      Kinder die im Heim sind sollte man Fragen in wie weit sie Kontakt haben wollen mit den Eltern

      ob kein Kontakt ,wenig oder viel.Und bei problematischen Familienverhältnissen gucken

      ob da nicht eine Jugendhilfe kommt,das hat sich nämlich auch oft als sehr hilfreich erwiesen.

      Ganz aus der Verantwortung sollte man sich nicht ziehen.

      Man sollte nach echten Lösungen gucken.

      Geschaut wird ja so oder so schon mehr als früher.Nur mein Empfinden?

      Einen Sündenbock zu suchen ist da immer leicht,aber nicht jeder will sich

      den schwierigkeiten des Lebens stellen.Was wichtig wäre für eine intakte Gemeinschaft.

      Eltern sollte schon auch signalisiert werden,was sie ihren Kindern antun.

      Noch eine Idee meinerseits,
      vllt. gewisse Tage in der Schule zur Prävention von Kindesmissbrauch machen?

      Wo auch Jugendamt und co. dabei ist.In Finnland arbeitet z.B das Jugendamt 

      mit der Schule zusammen,die haben da sogar eine eigene Abteilung,

      von geschulten Psychologen.Vielleicht ist das auch noch eine Möglichkeit

      Leute dafür zu sensibilisieren?

      Das Beide Seiten davon profitieren können?

       

       

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  16. Sonja

    Wow! Echt stark, dass du dein Leben mit uns und gerade auch deinen ehemaligen Lehrern teilst!

    Das ist so unheimlich wertvoll. Danke dafür! Danke für deinen Mut.

    Das ist einfach ein Wahnsinnszeugnis! Aber ich wette, am meisten freut sich noch Gott darüber! 😉

    Seinen genialen Segen wünsch ich dir, Mandy! :)

    Lg, Sonja

    Antworten
  17. Ullrich

    Ich war ein ‚braver‘ Schüler. Pflichtbewusst.

    Ich war Lehrer. Pflichtbewusst. Bis zum Burnout.

    Ich war (?) Vater. Mit Depressionen.
    Und Angststörungen. Pflichtbewusst, so gut es ging.

    Ich war Trinker (ohne prügeln!). Pflichtbewusst? Naja.

    In jeder (!) Schule sollten eine Reihe von Sozialpädagogen/-arbeiter und Psychologen angestellt sein.

    Ich find’s gruselig, wenn man hinter die Kulissen schaut.

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  18. Dagmar

    So offen und ehrlich … danke!!!!!
    Ich versuche das jeden Tag :) . Es kostet viel Kraft und Zeit, bewegt aber viel. Wie Du sagst: Mensch sein zu versuchen, ist wichtiger als Stoff!!!!!!

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  19. Rina

    "Nach der 4. Klasse standen meine Eltern vor der Wahl:

    "Soll das Kind aufs Gymnasium oder zur Sonderschule?" "

    Ganz erlich?Ich hätte auch das Gymnasium genommen.

    Nicht wegen der Nachbarn,sondern weil ich dem Kind sicher

    keinen Gefallen tue,wenn ich es auf die Sonderschule packen würde.

    Leider kriegt man da kein Abitur oder einen anderweitig qualifizierten Abschluss,

    sodass man dann auch eine gute Ausbildung oder ähnlichem machen könnte.

    Was auch zumindest eine reele Chance geben würde,aus der Armut rauszukommen.

    Nach der Sonderschule,was erwartet da einen?Hartz 4?Maßnahmen?Wäschefabrik?

    Das ist sicher nicht was ich jemanden wünschen würde und von daher bin ich gegen Sonderschulen,weil diese keinen sinnvollen Zweck erfüllen,sondern lediglich Abschiebeanstalten

    darstellen,für Kinder die nicht in diese Gesellschaft reinpassen.Außerdem ist auch nachgewiesen worden,dass man ausgerechnet auf einer sogenannten "Förderschule" nicht gefördert wird sondern eher verblödet.Viele Kinder gehen da nicht hin,schwänzen lieber,weil sie sich dort zu Tode langweilen.Darüber gab es auch schon im deutschen Fernsehen Reportagen.

    Auch der Fall Henry sollte einem nicht unbekannt sein.Wenn sich seine Eltern nicht für ihn eingesetzt hätten,wäre er auf so einer Anstalt gelandet und könnte nicht mit seinen Freunden zusammen zur Schule gehen.Ich bin von daher für Inklusion und individuelle Förderung!

    Weil jeder Mensch,jedes Wesen ein Geschöpf Gottes ist und deshalb allein ein Anrecht darauf haben sollte am normalen gesellschaftlichen Leben teilzuhaben.Dazu gehört eben auch die Schule.Von daher:Weg mit der Sonderschule. Vielleicht waren deine Eltern nicht das Ideal,aber sie haben dir immerhin eine Chance versucht zu ermöglichen einen guten Abschluss zu bekommen,weil gerade, wie du sagst deine Noten gut waren.Nur das drumherum hat dich kaputt gemacht,was ich gut nachvollziehen kann.Du hast da keine Schuld. Es sollte am System etwas geändert werden.Eine Schule für alle.

    Aber find ich auch gut dass du offen bist mit deinen Gefühlen und das hier reinschreibst.

    Der Brief hat mich tief berührt.Danke dafür.

     

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  20. Gerhard Lenz

    Liebe Rina, dein Pauschalurteil über Sonderschulen kann ich nicht teilen. Es sind keine Abschiebeanstalten, sondern Kinder können da in kleinen Gruppen gezielt und individualisiert gefördert werden. Meine Tochter ist Sonderschullehrerin und unterrichtet eine Sprachheilklasse mit max. 12 Schülern und 2-3 Lehrkräften. Nach zwei Jahren sind die Kinder meist so weit, dass sie mit Erfolg am Regelunterricht einer ganz normalen Grundschulklasse teilnehmen können.

    Manche Schüler sind aber auch in ihrer Entwicklung und Persönlichkeit derart gestört, dass sie jeden Unterricht in der "Schule für alle" torpedieren und ihre Mitschüler am Lernen hindern. Für sie muss es individuelle Lösungen geben, sonst werden sie die Schule ohne Abschluss verlassen.

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  21. Lea

    Dein Leben – Fluch wird in Segen verwandelt!

    Großer Respekt und Dank  für deinen Mut und die nackte Wahrheit. Das ist echt. Und echt stark!

    Viele Erinnerungen kamen hoch. Oh, ich war auch ein wütendes Kind mit guten Noten. Ich hab die Wut allerdings nicht gegen die Lehrer gerichtet, sondern gegen mich und bin depressiv geworden. Hab mich verweigert. Oh, wegen Frau S. hab ich in Franz nicht mehr mitgearbeitet und bin deswegen sitzen geblieben, obwohl ich im Jahr davor und im Jahr danach ohne Frau S. wieder eine 2 hatte. Hab mich ebenfalls verweigert nach der 10. KLasse. Hab kein Abi gmacht, weil ich bloss weg wollte! 

    Kenne auch beide Ausprägungen, sozusagen sind mir sowohl Herr als auch Frau W. bekannt. Ein Lehrer schlug regelmäßig mit dem dicken Biobuch auf Schülerköpfe oder schmiss seinen Schlüsselbund auf Schüler. Wurde auch gemeldet, durfte aber trotzdem bleiben. Auch der Musiklehrer auf der einen Schule war ein ziemlich gestörter aggressiver Mensch,

    Aber meine 2.Grundschullehrerin war sehr nett und ich hab sie in guter Erinnerung. allerdings hat auch sie nicht gesehen, dass ich hochsensibel bin und ich deswegen aufgrund von Reizüberflutung "ausgetickt" bin.

    Ja, du kannst echt richtig gut schreiben! Und ich staune darüber, dass du heute glücklich bist, frei von Süchten, frei von dem Hass auf alle Lehrer, dass du vergeben kannst, dass du ausgestiegen bist aus dem "Opfer-Täter-Ankläger-Kreislauf". Dass du sogar schreibst, dass du menschliche Fähigkeiten von Lehrern gelernt hast. Dass du einen so einen Perspektivwechsel machen kannst (die Situation der Lehrer siehst und verstehst ) Dass du´obwohl (fast) keine Vorbilder hattest in Elternhaus und Schule, jetzt selbst anderen Vorbild bist. Dass du deine Radikale Energie jetzt im Glauben, in diesem Blog und ganz besonders beim radikalen Lieben und Liebe weitergeben/sagen auslebst!!!! DANKE!

    (Haben deine Eltern schonmal von Jesus gehört, deinen Blog gelesen?)

     

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  22. Dani

    Ich bin zu tiefst berührt und beeindruckt. Du bist so ein Zeugnis für Jesus und er wird genau das richtige damit machen. Hut ab und Danke für die Offenheit und den Mut. Ich kann nur sagen: Gott weiß genau wann er eingreift und manchmal müssen wir harte, schmerzliche Wege gehen, aber zur rechten Zeit wird er uns erretten und ein Segen aus all dem Leid machen. Du bist das beste Beispiel dafür. DANKE :-) Ich wünsche Dir und jedem hier Gottes großen Segen. Du bist der Allmächtige Vater und führst uns an Deiner Hand. 

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  23. jelime

    Liebe Mandy,

    ich schäme mich für meine KollegeInnen – ich war selber 15 Jahre lang Lehrerin an einem Gymnasium, und weiß, wie sehr Lehrer junge Menschen verletzen können.

    Du hast Recht mit dem Satz: "ja, heute tut es mir leid. Ich bin noch immer der Meinung, dass es für einen Pädagogen unter aller Sau ist einen Schüler so anzureden … doch meine Tat war das auch." 

    Deswegen bitte ich als Lehrerin Dich stellvertretend aus tiefstem Herzen um Verzeihung, für alle verletzenden Worte und Taten, aber auch für alles, was Dir an Gutem und Hilfe nicht widerfahren ist, was Dir hätte getan und gesagt werden sollen. 

    Shalom,

    jelime

    PS: Ich bin sehr froh und Gott dankbar, welche Wunder er in Deinem Leben vollbracht hat :) und dass es Dir jetzt gut geht.

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  24. Claudia

    Liebe Mandy, 

    Die nackte Wahrheit ist oft wie eine Bombe, die hochgeht. Du hst durch deinen Big Daddy einen Weg gefunden sie nicht platzen zu lassen. Du hast sie vorsichtig und umsichtig ausgebreitet. Meine Hochachtung vor Dir. Ich bewundere Dich.

    Ich habe vor kurzem einen Brief an meine Eltern geschrieben, um ihnen zu erklären, warum ich keinen Kontakt mit ihnen verkrafte momentan. Ich würde mir wünschen, dass sie es verstehen, weil ich mir wirklich Mühe gemacht habe, ihnen alles zu erklären, ohne ihnen weh zu tun. 

    Das Leben ist nicht immer der einfache Weg und lässt uns manchmal ganz schön rein in den Schlamassel. Und wir merken es erst oft viel zu spät. 😉

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