Als Christ in der Öffentlichkeit – Wie gehe ich mit Lob um?

Vielleicht ist dieser Blogartikel eher für Menschen gedacht, die mehr oder weniger in der Öffentlichkeit stehen (Pastoren, Jugendleiter, Musiker, Kleinkunst Künstler etc.), um andere Menschen für ein Leben mit Gott zu begeistern! Vielleicht aber auch für jeden Einzelnen von uns – ganz egal, was er tut und wo er (zu Recht) Lob bekommt!


Ich glaube, die "Größten" im Himmel werden ohnehin die sein, die hinter den Kulissen, gedient, gebetet und gearbeitet haben!
An dieser Stelle, ein fettes Lob an Euch!


Öffentliche Aufmerksamkeit und einen gewissen Bekanntheitsgrad zu bekommen, ist im Grunde genommen 'ne gute Sache. Wenn man so will, sogar ein Geschenk des Himmels!
Denn durch diese Aufmerksamkeit kann man Menschen auf denjenigen hinweisen, der uns geschaffen und designed hat, der uns Power und all das gibt, was wir haben (Kolosser 1,15-20).  – Was gibt es denn bitte Geileres??! 

Doch "Aus großer Macht folgt große Verantwortung!", das hat bereits Spiderman erkannt. Vermutlich ist es auch gesünder, sich nicht als Ziel zu setzen: "Ich will bekannt werden!" – sondern es passieren zu lassen, wenn es sich entwickelt. Es als Geschenk zu bekommen und lernen es anzunehmen! Geschenke kann man sich nicht erarbeiten …

 

GekreuzSiegt.de entstand, weil ich von Herzen gern schreibe und Gott mich in einer heftigen Zeit (2009) ermutigte, damit auch Menschen für ihn zu begeistern.  

Als ich merkte, das klappt und einige können mit meinem Geschreibsel tatsächlich etwas anfangen und fühlen sich dadurch sogar ermutigt, freute ich mich das. So versammelten sich mit der Zeit eine Handvoll Leute, die auch rege kommentierten. Es herrschte eine gutes und familiäres Feeling.

Doch mit der Zeit kamen immer mehr Leute und damit veränderte sich etwas. Das familiäre Feeling ging weitgehend flöten. Es blieb zwar recht persönlich – aber eben doch anders. Anders, aber immer noch gut! Dieses Geschenk bedeutete einge große Herausforderung für mich. Weil ich überhaupt nicht auf Aufmerksamkeit stehe …. Ich hatte Mühe, es anzunehmen.


Mittlerweise lesen täglich zwischen ein- und dreitausend Menschen diesen Blog, mit dem morgendlichen Seelen-Futter stopfe ich über fünftausend Mäuler … ich habe 12 wertvolle Menschen, die mich tatkräftig unterstützen (Blog-Kommentare moderieren, SOS Mails beantworten, Blogartikel vorlesen, sich um Gebetsanliegen kümmern, Chips versenden und den Technikkram erledigen)

Der Blog wurde zum Fulltime-Job und ich kann mittlerweile mal mehr, mal weniger gut davon leben – grandios! Ich bin total dankbar und oft genug sprachlos, dass es Menschen gibt, die gekreuzSiegt.de unterstützenswert finden und mir mit Lob und auch finanzieller Unterstützung ihre Wertschätzung entgegenbringen.

Crazy auch, dass mein Gesicht als erster Eintrag bei Google auftaucht, wenn man "Gottes Tippse" eingibt. Meine Fresse, sage ich da nur!  … Im wahrsten Sinne!
 

Geplant war das so nie, es ist gewachsen – so wie Gott es wollte, hoffe ich zumindest. Ich bin kein Mensch, der Öffentlichkeit mag oder gern im Mittelpunkt steht und so ist es bis heute etwas seltsam, wenn Menschen mich loben, teilweise fette Lobeshymnen schreiben – (un)faire Kritik gibt's natürlich auch. Ich musste mich daran gewöhnen, lernen damit umzugehen, darauf "richtig" zu reagieren …  Anfangs überforderte mich das, ich fühlte mich überwältigt, nicht wohl und doch dankbar. 


Und heute? Heute halte ich es wie Corrie ten Boom, die den Holocaust überlebte. Sie sagte mal:

"Wenn Leute auf mich zukommen und mir ein Kompliment machen – 'Corrie, das war ein guter Vortrag' oder "Corrie, du warst so mutig' – , dann nehme ich jede Bemerkung wie eine Blume entgegen. Am Ende des Tages hebe ich dann den Blumenstrauß empor, den ich tagsüber gesammelt habe, und sage: 'Bitte schön, Herr, das ist für dich."
 

Ja. BIG Daddy bekommt fette Blumensträuße von mir!! Immer wieder von Herzen gern!
 

Zu viel Lob kann Menschen auf die falsche Bahn bringen, genauso wie zu viel Kohle, zu viel Essen, zu viel Fernsehen oder sonstwas …   Es ist wichtig zu lernen, damit richtig und weise umzugehen.

Die größten negativen Nebenwirkungen von Lob und Anerkennung sind Arroganz und Selbstüberschätzung! Ich vermute, je schneller jemand bekannt wird und je mehr Kilo Komplimente er mit einmal draufgeknallt bekommt, umso wahrscheinlicher, dass die Nebenwirkungen ihn volle Kanone treffen.
 

Walter J. Chantry, hat in seinem Buch "David: Man of Prayer, Man of War" mal was sehr Hilfreiches geschrieben:

"Alle erfolgreichen Eroberungszüge Davids werden so erklärt: "Der Herr stand David zur Seite und ließ ihm alles gelingen, was er unternahm." (2. Samuel 8, 14). Wieder einmal entdecken wir, dass sich Davids Geschichte nicht darum dreht, was er für Gott getan hat, sondern was Gott für ihn getan hat! Gottes Gnade für Menschen wird oft auf den Kopf gestellt, so als vollbringe der Mensch heldenhaftes für Gott. In unseren Mensch-zentrierten Träumen malen wir uns aus, wie wir Großes für Gott tun. Es stimmt, wir sollten ihm unsere Begabung, Talente und Stärke geben (…) Doch der Schwerpunkt der Gnade ist in dem zu finden, was er für uns tut!

Der Allmächtige sitzt nie in der Klemme. Er braucht keinen Menschen, der zu seiner Rettung kommt. Wir dagegen brauchen ihn zu jeder Zeit und in jeder Notlage. Wir sind auf seine Bewahrung und Befreiung angewiesen.  Es ist tragisch, wenn Bibelleser den historischen Verweis kaum wahrnehmen, dass "der Herr" David "alles gelingen" ließ, sondern ihre humanistische Theorie untermauern, dass "David in seiner Zeit dem Anliegen des Herrn sicher einen großen Auftrieb gab." 

 

Nicht wir geben Gott den "großen Auftrieb" – sondern er gibt uns die Möglichkeit, sich an seinem Plan zu beteiligen!


Wer das kapiert hat, der hat schon mal viel kapiert! Gott ist weder auf mich, noch auf Dich oder sonst wen angewiesen. Trotzdem vertraut er uns Aufgaben an und wirkt durch uns Menschen, zu unserem Besten und zu seiner Ehre!

Dass ich ein Teil von Gottes Wirken und seinem Weg sein darf, macht mich dankbar und demütig!

Bei der Reaktion auf Lob gibt es, wie so oft, zwei Seiten, bei denen man vom Pferd fallen kann. Das eine Extrem: "Gott gebührt ALLES Lob, ALLE Ehre und ALLE Dankbarkeit!" und das andere Extrem: "Mir gebührt ALLES Lob, ALLE Ehre und ALLE Dankbarkeit!"


Es ist wichtig, das richtige Maß zu finden: 

Übertriebene Tiefstapelei ist genauso Kacke wie übertriebener Stolz!


Du bringst Leistung, Du arbeitest, Du investierst Zeit, Du verzichtest! Denn ich behaupte mal, jeder Pastor oder Ähnliches wird vergleichweise (deutlich) weniger auf dem Gehaltszettel stehen haben, als jemand mit einem anderen Beruf und dem gleichen Pensum an Arbeit / Zeit. Zumal die Arbeitszeit eines Pastors eigentlich nie endet … Und auch ich wäre so manches mal sehr froh, ein festes Gehalt zu bekommen und vorher zu wissen, womit ich rechnen kann, Krankengeld sicher zu haben usw.

Immer wieder neu stellt sich auch die Frage: Woraus ziehe ich meinen Wert? 

Ich weiß und bin überzeugt davon, dass Gott mich lieb hat – ganz egal, was ich tue oder was ich auf diesem Blog schreibe. Seine Liebe ist unabhängig vom Lob anderer Menschen.

 

Wir sollten Lob und Dank als Geschenk annehmen, solange wir nicht vergessen,
woher es kommt und wem wir es letztendlich zu verdanken haben!

 

"Der Sohn kann nichts aus sich heraus tun. Er tut nur, was er den Vater tun sieht. Was immer der Vater tut, das tut auch der Sohn. Denn der Vater liebt den Sohn und zeigt ihm alles, was er selbst tut; und der Sohn wird noch weit Größeres tun."  – Johannes 5, 19-20 NLB


Vielleicht ist es ein guter Tipp, sich täglich den Handywecker zu stellen, um sich an dieses Geschenk zu erinnern und um Gott ganz bewusst "Danke" zu sagen und ihm den Blumenstrauß zu übergeben! 


Alles Liebe und fetten Segen!
Deine Mandy

 


Übrigens, ein gutes Buch zum Thema ist "Das Herz eines Künstlers" von Rory Noland. Leider kaum noch zu haben, wird nicht mehr aufgelegt. Aber falls Du es mal irgendwo entdeckst … lies es   😉

 

 


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Dieser Beitrag wurde am 21. April 2015 veröffentlicht.

7 Gedanken zu „Als Christ in der Öffentlichkeit – Wie gehe ich mit Lob um?

  1. Inge

    Erneut wieder sehr weise und vor allem auch sehr liebevolle Worte von dir, liebe Mandy! In JEDEM deiner Beiträge spürt man wirklich diese besondere Liebe. Diesen Frieden, den die Welt nicht geben kann. –> Mandy ist eben echt ein unverkennbares „Papakind“!

    Wie schön, dass es euch beide – und auch sonst so viele liebevolle Geschwister im Herrn – gibt! Danke!!! (-:

    Joh 13,34+35: „Heute gebe ich euch ein neues Gebot: Liebt einander! So wie ich euch geliebt habe, so sollt ihr euch auch untereinander lieben. An eurer Liebe zueinander wird jeder erkennen, dass ihr meine Jünger seid.“

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  2. Peter

    Was Du tust, daß es Dich und Deine Arbeit gibt (oder sollte ich besser "Euch" und "Eure" sagen  😉  ), hilft auf jeden Fall, daß Gott bei einem großen Kreis von Menschen regelmäßig in Erinnerung bleibt – gerade in der heutigen Zeit extrem wichtig!

    Dafür schon mal Daumen hoch, das ist ein TOP Beitrag, der mit dieser Seite geleistet wird. Dafür muß man halt auch mal bekannter werden  :-)

    Und – ich bin mir sicher – das hier zum "täglichen Brot" zu machen, die paar wenigen Minuten Zeit zu haben, hier zu lesen tut auch sehr vielen im Inneren gut.

    Mir tuts seit Langem jedenfalls sehr gut. Die Seite damals zu entdecken (ungewollt, zufällig, wie die "Jungfrau zum Kind" sozusagen  :-)  ) hat mir in gewisser Weise auch sehr geholfen – dafür der zweite Daumen  :-)

    Danke und weiter so!

    Antworten
    1. Mandy Artikelautor

      Danke für beide Daumen, Peter! Freut mich, wenn ich Dir was Gutes tun kann und die 12 lieben Helfer/innen mit Sicherheit auch! 

      Alles Liebe!
      Mandy

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  3. Dorothea

    Ja, Mandy – für alles, was gelingt, können wir IHM danken und sollten es auch – und auch denen Dank sagen, die uns konstruktiv kritisch und wohlwollend begleiten bzw. Impulse geben. In diesem Sinn: Herzlichen Dank für Deinen Dienst und Dein Engagement!

    Dorothea

    Antworten
  4. Joe

    Es ist echt Gottes Segen,
    Wenn deine Worte in seinem Namen
    Etwas in meinem Herzen bewegen !
    Amen :)

    Danke das es diesen Blog gibt ! :)

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