„Ich bin depressiv!“

Kürzlich bekam ich ein Gespräch von drei älteren Frauen (70+) mit:

 „Der Pilot habe ja schlimme Depressionen gehabt!“ , sagte die eine. Darauf die nächste: „Ja, mein Nachbar leidet auch darunter."  Während die anderen beiden zustimmend nickten, fügte sie leise hinzu: "Hoffentlich dreht der mal nicht durch! … Ich wohne nebenan." 


Erschreckend. Traurig. Aufrüttelnd.

Die Tabuthemen Depressionen und Suizid sind seit dem tragischen Germanwings-Absturz wieder ganz neu im Gespräch. Eigentlich finde ich das gut, denn noch immer sind psychische Erkrankungen ein Thema, über das recht wenig gesprochen wird. Und doch habe ich die Befürchtung, dass die Aufklärung darüber auf eine falsche Bahn gerät.


Dieses "Depression = potenzieller-Attentäter-Denken" wird von so manchen fatalen Berichterstattungen angeheizt und Menschen, die an Depressionen leiden, werden damit stigmatisiert!


Ich habe lange überlegt, ob ich das hier zum Thema machen möchte. Es ist ein sensibles Thema, was sich in einem Blogartikel niemals komplett erfassen lässt. Und doch möchte ich nicht schweigen, wenn ich merke, es läuft was falsch und Menschen, die es ohnehin schon schwer haben, werden mehr und mehr in eine Ecke gedrückt, die ihnen die Luft zum Atmen nimmt. 


Ich hoffe, ich finde die richtigen Worte, um auszudrücken, was ich sagen möchte. Ich bin keine Psychiaterin und auch keine aktuell Betroffene. Ich habe Psychologie per Fernstudium studiert und ich hatte in meinem Leben eine "depressive Episode". Ich war grundlos traurig, es ging mir damals sehr schlecht und ich habe einige Monate lang Psychopharmaka genommen. Irgendwann verschwand diese Traurigkeit, scheinbar so grundlos und schleichend, wie sie gekommen war. 


Was für Qualen müssen Menschen aushalten, die viele viele Jahre unter Depressionen leiden?! Wie schlimm ist es, wenn man sich am Leben nicht mehr freuen kann und sich verzweifelt (mehr oder weniger bewusst) den Tod wünscht?


Was dieser Co-Pilot getan hat ist eine furchtbare Katastrophe! Und doch ist es die Tat eines Einzelnen, über dessen komplettes und komplexes Krankheitsbild wir nichts wissen! Selbst wenn … ich bin der Meinung, es gibt in unserer Welt mehr, als wir sehen sehen können. Es gibt gute und es gibt böse Mächte. In wieweit die in bestimmten Situationen unser rationales Denken und unser Empfinden stören können, sei mal dahin gestellt. 


Fakt ist: Es ist eine Farce, wenn wir anfangen, alle depressiven Menschen als potenzielle Attentäter und Mörder zu sehen! 


Wer hat schon den Mut zu sagen: "Ich bin depressiv!"? Gerade Menschen, die in unser Gesellschaft als stark gelten, die in ihrem Leben immer gut "funktioniert" haben, wird das sehr schwerfallen. Es ist schwer, zu den eigenen Schwächen und Gefühlen zu stehen, wenn sie so nicht in das Bild einer perfekten Welt passen!

 

Wie ist das eigentlich bei Christen mit psychischen Erkrankungen?

Sind wir doch mal ehrlich, in vielen Gemeinden steht die Message im Vordergrund, dass wir stark sind durch Jesus und er jede Krankheit heilen kann! Keine Frage! Daran glaube ich und bin voll dafür! Und doch befürchte ich, dass sich kranke Menschen dadurch nicht nur ermutigt fühlen, sondern auch ausgegrenzt. Was dazu führen kann, dass sie ihr Leid verstecken und Glück heucheln … Solange, bis die Fassade zu bröckeln beginnt, schließlich nicht mehr aufrecht gehalten werden kann und einstürzt!

Selbst in Gemeinden, wo die immerwährende Freude durch Jesus nicht ganz so hoch im Kurs steht, reagieren die Menschen oftmals (und auch verständlicherweise) hilflos auf lang anhaltende Erkrankungen, vor allem auf psychisches Leid, wie z.B. Depressionen.

Ich möchte nichts verallgemeinern! Denn es gibt auch geniale Gemeinschaften, wo psychisch erkrankte Menschen herzlich willkommen sind, geduldig und liebevoll begleitet werden! So soll es sein!

Ich wünsche mir, dass wir alle offener gegenüber psychisch kranken Menschen werden, dass Gespräch suchen und uns mit Betroffenen austauschen.


Wie genau das funktionieren kann, was wir noch tun können, um psychisch kranke Menschen zu unterstützen und was möglichst unterlassen sollten, darüber möchte ich im nächsten Artikel schreiben. – Nachtrag: Hier ist er: Klick hier!

 

Depressive Menschen leiden unter einem einem ständigen Kreislauf negativer Gedanken und Gefühle!

Negative Gedanken erzeugen negative Gefühle, diese verstärken wiederum die negativen Gedanken …. ein Teufelskreis entsteht! Dabei beziehen sich die negativen Gedanken häufig (nicht immer!) auf diese Bereiche:


Leistungsfähigkeit: Ich kann nichts (mehr), ich bin überfordert. Ich werde nichts mehr leisten können.

Selbstwertgefühl: Andere können alles besser (Minderwertigkeitsgefühle). Keiner hat mich gern. Ich bin eine Belastung für mich und für andere.

Schuld: Ich bin an allem schuld. Auch Gott hat keinen Bock mehr auf mich. Dazu kommen Schuldvorwürfe, Selbstanklagen und Schuldgefühle.

Hilflosigkeit: Ich kann nichts tun, um daran etwas zu ändern.

Hoffnungslosigkeit: Es wird sich nie mehr ändern … ich werde nicht mehr glücklich.

 

Ein Mensch der mitten in der Depression steckt, kann Vergebung nur schwer annehmen. Wenn Du Dir mal die Psalmen durchliest, dann wirst Du entdecken, dass Depression keine "Mode-Erkrankung der modernen Welt" ist, wie so mancher behauptet:


"Vernimm mein Schreien! [..] meine Tage vergehen wie Rauch und mein Körper brennt wie Feuer. Mein Herz verdorrt wie Gras, auf nichts habe ich mehr Appetit. Mein unablässiges Klagen hat mich bis auf Haut und Knochen abmagern lassen." Psalm 102, 1-6


Oder lies mal die Psalmen 38, 39 und 42 …. 


David war 'ne absolut herausragende und faszinierende Persönlichkeit! Ein Typ, der große Dinger mit Gott drehte und der zeitweise doch sehr schwach war. Dem Gott so weit weg schien, der beinah alle Hoffnung verlor …


Falls Du selbst Erfahrungen mit Depressionen hast, möchte ich Dir Mut machen, davon zu erzählen!

Vielleicht schaffst Du es hier auf dem Blog, ein paar Zeilen zu hinterlassen, gerne auch anonym. Was wünschst Du von Menschen in Deinem Umfeld? Was können wir tun? Was ist wichtig als Außenstehender zu wissen? Oder wenn es Dir heute besser geht – was hat Dir geholfen? Was ist ein absolutes No-Go? 

Wenn Du keinen Blogkommentar hinterlassen möchtest, ist das in Ordnung. Doch bitte schicke mir keine langen E-Mails, auf die ich antworten soll. Ich schaffe es aus Kapazitätsgründen nicht, entsprechend zurückzuschreiben. Gerade bei diesem Thema ist es verständlicherweise schwierig, sich kurz zu halten und solche vertraulichen Mails möchte ich nicht in Fließbandarbeit beantworten.

 Falls Du Dich dennoch mit jemandem unter vier Augen austauschen möchtest, schau doch mal hier vorbei: www.unendlichgeliebt.de/sos


Im nächsten Artikel, wahrscheinlich morgen, möchte ich nochmal zusammen fassen, wie wir Menschen mit Depressionen helfen können und was wir eher lassen sollten. 


Danke für's Lesen und von Herzen alles Gute!


Deine Mandy

 

 


Wer schreibt diesen Blog und warum? – Das erfährst Du, wenn Du HIER klickst
Kann ich Dich und Deine Blog-Arbeit unterstützen? Ja, dass ist möglich, dazu HIER klicken. Ich danke Dir von Herzen!

Dieser Beitrag wurde am 7. April 2015 veröffentlicht.

100 Gedanken zu „„Ich bin depressiv!“

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  1. Judith Zahn

    Ich wünsche mir in meiner Depression und Einsamkeit, dass liebe Freunde liebevoll auf mich zukommen, oder vorbei kommen, mich besuchen und in den Arm nehmen oder mal absichtslos streicheln. Ich traue mir nicht von mir aus, jemanden zu besuchen, da ich mich als Zumutung empfinde und nichts zu geben habe, mich schäme und schuldig fühle. Schlimm finde ich, wenn mir jemand noch vorwirft, egoistisch zu sein oder nie zu geben. Und wenn ich dann etwas zu Essen zubereite und anbiete, es niemand essen mag, weil es ja nicht mit Liebe zubereitet ist. Ich würde gerne aus diesem Loch springen, denn ich kann so fröhlich und ausgelassen sein, aber ich bin wirklich erschöpft. Ich liebe Gott, aber finde ihn schwer zu erreichen gerade. Diese Einsamkeit ist das Schlimmste und dieses den Andern-Menschen-um-Liebe-anbetteln sollen, was ich verweigere und deshalb einsam bleibe. Gott ist bei mir, aber liebe Menschen fehlen mir.

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  2. Andreas

    Hallo!
    ja – ich erleb das seit längerem (10 Wochen) auch so wie oben in den Bereichen beschrieben.Von Gott und allem guten Geist verlassen…ohne Perspektive wie da wieder rauskommen. Dazu noch grundsätzliche Zweifel an dem, was ich seither geglaubt habe.Es hilft wohl nur ein Klinikaufenthalt – wobei ich befürchte, dort noch mehr abzusacken (vielmehr geht eigentlich nicht). im Moment eigentlich nur eine vage Hoffnung. dass andere Medikamente helfen. Im Hinterkopf eben doch die Stelle mit dem ausgerissenen Bäumchen, was trotz allem Düngen nicht „reagiert“ hat. Ich wär ja froh, wenn solche Gedanken nur der Depression zugeschrieben werden könnten… Danke…und Gruß von Andreas (Baujahr 64)

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  3. Anonym

    Hallo Mandy,
    Danke für dein Beitrag. Mir geht es schon so lange nicht mehr gut. Es ist so wichtig wenn man mehr davon spricht. Hab Borderline mit sehr schwerer Depression und co. Es sind so viele Dinge die immer wieder dazu kommen

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  4. anon

    "Negative Gedanken erzeugen negative Gefühle, diese verstärken wiederum die negativen Gedanken …."

    Die negativen Gedanken kann man bezwingen indem man die Angst, also das Gefühl fühlt. Ich kämpfe auch mit Ängsten und mit den dazugehörigen Gedanken, mir hilft es enorm mich hinzusetzten und das Gefühl zu fühlen. Ein Gefühl ist wie eine Welle, wenn ich das Gefühl unterdrücke wird die Welle immer größer, wenn ich sie bewusst fühle, nimmt sie ihren natürlichen Lauf und sie nimmt ab, dies hat zur Folge das auch die negativen Gedanken stark abnehmen und zum Teil auch ganz verschwinden. Das kann man übrigens mit jedem Gefühl so machen, egal ob Zorn, Angst, Eifersucht, Einsamkeit,… Ein gutes Buch dazu das mir sehr geholfen hat: "Ruhe, ihr Quälgeister: Wie wir den Kampf gegen unsere Gefühle beenden können"

    Ich leide seit ca. 10 Jahren an Zwangsgedanken und mit dieser Methode ist mein Leben um ein 100 faches leichter geworden. Das erinnert mich an das Zitat von Jesus als er gesagt hat:" Werdet wie die Kinder." Kinder machen nix anderes, die lassen ihren Gefühlen freien lauf und unterdrücken diese nicht, wenn sie wütend sind dann stampfen sie mit den Füßen auf den Boden, wenn sie traurig sind, dann weinen sie, wenn sie Angst haben zittern sie, wennn sie sich freuen, lachen sie lauthauls….

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  5. Anonymous

    Danke für die Unterstützung und dem link..:)
    Ich traue mich nicht es meinen Eltern zu sagen dass ich deprimiert bin denn ich bin ja ein einzel Kind und ich habe Angst davor meine Eltern Stress und keine Ahnung was ich sonst noch für so’n scheiß machen kann. Ich muss auch ständig meine arme decken weil Sie zerritzt sind. Ich habe Angst vor der Reaktion meiner Eltern wenn Sie erfahren dass ich Depressiv bin… was soll ich am besten machen?? :/

    Antworten
    1. Colin

      Ich kenne Deine familiären Umstände nicht, möchte Dir jedoch an’s Herz legen aus der „opferrolle“ rauszukommen und   d o c h   mit Deinen Eltern zu sprechen.Selbst dann, wenn sie Dich nicht verstehen können oder wollen, hast Du den Vorteil es wenigstens versucht zu haben. Was auch schwer fällt wenn man depressiv istz oder geworden ist: Such Dir einen Therapeuten oder eine Therapeutin. Die Krankenkassen zahlen das. Stellst Du während Deines ersten Termines fest, dass Du kein Vertrauen aufbauen kannst, steht es Dir sofort frei, einen anderen T. zu besuchen und zu versuchen. Eines kann ich Dir versprechen: Dieser, wenn auch schwere, dieser Gang lohnt sich. Auch dann, wenn ein Klinikaufenthalt von Nöten sein sollte. Wenn Du eine schwere Grippe hast gehst Du ja auch zum Artzt. Und noch eines: Auf Deiner Stirn steht nicht geschrieben: „Dieser Mann/Frau ist depressiv. :-)

      Ich bin so frei und bete einfach mal für Dich

      Antworten
    2. gekreuzSiegt Moderatorin Sandra

      Hi….. 

      es ist für Depressive Menschen normal, dass sie sich ständig fragen, „was denkt xy, wenn ich dies und jenes tue“ ……. Ich kann Dir aus meinem eigenen Leben sagen, dass Offenheit immer der beste Weg ist. 

      Ich weiß nicht, wie gut oder schlecht Dein Verhältnis zu Deinen Eltern ist, aber dass Du ein Einzelkind bist, spielt sicher keine Rolle in Bezug auf Ehrlichkeit und dass Du Deinen Eltern Stress machen könntest, auch nicht. 

      Im Grunde müssten sich Deine Eltern freuen, wenn Du Dich ihnen anvertraust. So sollte es im besten Fall innerhalb einer Familie ja sein. 

      Auf jeden Fall solltest Du Dir Hilfe holen und Dich nicht weiter verstecken! Gott liebt Dich, und er ist gekommen, um die Kranken zu heilen. Vergiss das nie! 

      Sandra — ich wünsche Dir alles Liebe und dass Dein Weg mit Gott Dich dahin führt, dass Du Dich eines Tages annehmen kannst, wie Du bist. Denn das ist Gottes Wille für uns. Dass wir in Demut vor ihn treten und sagen: Gott, ich bin, wie ich bin. 

      Und ich danke Dir, dass Du mich kennst, und trotzdem liebst :) (Bekannte Textzeile)

      Antworten
  6. Anonymous

    Hi, ich bin selbst Deprimiert und fühle mich genauso wie es von dir beschrieben wurde… es ist echt scheiße zu wissen.dass jeder in deiner Umgebung denkt und sagt und über dich lästert,dass du nur Aufmerksamkeit willst. Ich fühle mich einfach nur fucking scheiße ich will nicht mehr leben ganz einfach! Ich hab einen besten.Freund gehabt.. der hat vor kurzer Zeit kontaktabbruchgemacht nur weil er meint dass ich lüge mit den Depressionen und so… :'(( meine kleine Schwester ist gestorben dbin nutzen einzelne ( bin übrigens 13). Ich will.mich nicht mehr verändern müssen.um angehörige zu sein! :( ich will ich sein und dazu gehören! :'(((

    Antworten
    1. Mandy Artikelautor

      Es tut mir leid, dass es Dir momentan sehr schlecht geht. Wenn Dir Dein Freund sagt, dass Du lügst und den Kontakt abbricht, dann ist er vielleicht völlig überfordert damit und weiß nicht, wie er Dir helfen kann. Aber es tut ihm dennoch weh. Vielleicht kann er es nicht nachvollziehen …

      Aber es tut natürlich trotzdem sehr weh … :-(

      Das Deine kleine Schwester gestorben ist, ist schlimm. Ich denke es ist wichtig, dass Du mit jemanden darüber reden kannst – der am besten auch ausenstehend ist. Ein guter Psychologe z.B. manchmal hilft das mehr, als man sich vorher vorstellen kann, wenn man mitten in einem großen, tiefen, schwarzem Loch sitzt. 

      Wenn Du möchtest, dann schreibe doch mal an jemandem von meiner SOS Seite (http://www.unendlichgeliebt.de/sos), dass sind liebe Menschen denen ich vertraue. Die helfen Dir auch jemanden in Deiner Nähe zu finden, der Dich etwas untersützen könnte, vielleicht haben sie auch noch andere Ideen – oder Du schreibst Dir mal bei ihnen alles von der Seele, was Dich bewegt. Auch das kann gut tun. 

      Und wenn Du es auch gerade gar nicht glauben kannst; dass Leben hält viel für Dich bereit – daran glaube ich ganz fest. Als ich 13 Jahre war, war das eine ganz schlimme Zeit … ich bin damals von daheim abgehauen, weil meine Eltern mir keine Eltern sein konnten … und ich wollte auch nicht mehr leben. Aber nach und nach hab ich festgestellt, dass es doch Menschen gibt, denen ich nicht am Arsch vorbei gehe und die ich auch lieben gelernt habe und nicht alleine lassen wollte.

      Ich wünsch Dir, dass Du die Hoffnung nicht verlierst und dran bleibst! Ich bete für Dich!

      Alles Gute!
      Mandy

       

      Antworten
  7. Anonymous

    Hallo zusammen

    Ich muss es irgendwie losschreiben :-(

    Momentan mache ich auch mal wieder so eine Phase im Tief durch. Das erlebe ich immer mal wieder. Keine Ahnung wieso. Musste heute eben acht geben, dass ich nicht hyperventiliere.

    Da gehen mir dann so Gedanken durch den Kopf (gleichzeitig oder verteilt auf ein Tief oder so):

    – Ich könnte einfach nur kotzen

    – Ach wäre doch das Leben schon durch, dann hätte ich diese Sorgen nicht (wobei das auch nicht die Lösung sein kann – keine Angst, antun werde ich mir nichts)

    – ich will ausbrechen (I want to break free – aber wohin?)

    – dann fühle ich mich gelähmt

    – ich muss mich manchmal zum Essen zwingen

    – und wenn ich dann unter Leuten bin fühle ich mich irgendwie doch alleine oder habe Mühe sie an mich heran zu lassen

    Ich habe mein Leben Jesus übergeben und doch kommen solche Gedanken in mir hoch. Ich weiss dass er auch für solche Tiefs in unserem Leben da ist und doch kommen diese immer wieder. Und diese Tiefs kommen sicher nicht von Gott. Und doch sind sie da :-(

    Bei Psychologen war ich auch schon aber irgendwie habe ich das nur als blablabla empfunden und rausgekommen ist nichts.

    Manchmal wäre ich einfach froh es würde mir mal jemand eine Depression diagnostizieren, dann könnte ich all dem einen Namen geben.

    Keine Ahnung was es braucht, damit das nicht mehr kommt oder was ich noch tun muss um diese immer wiederkehrenden Tiefs loszuwerden.

    Kommt hinzu dass ich beruflich nicht weiss was das richtige für mich ist…

    Jesus hilf mir bitte… :-(

    PS: Und dann gibt es doch mal wieder Momente wo ich keine Tiefs habe und alles gut ist.

    Antworten
    1. GekreuzSIEGT Moderatorin - Sandra

      Hallo, 

      ich glaube, wichtig ist in all dem dennoch eins: Wir alle haben unsere Tiefs. Das Leben wird immer hektischer, schwieriger, je nach Lebenssituation, Alter, Freundeskreis kann es einen immer mal wieder umhauen. 

      Das Leben ist für die allermeisten Menschen hart und anstrengend. Dafür gibt es zig Gründe. Und jeder hat sein Päckchen zu tragen. Wirf all Deine Last auf Jesus. Du darfst auch laut schreien, Jesus hilf mir bitte. Das ist der beste Ansatz.

      Eine Depression ist eine Krankheit. Aber nicht jeder, der schrägt drauf ist, ist auch depressiv. 

      Das Wichtigste, neben Jesus, ist Halt durch ein paar liebe Menschen. Ich wünsche Dir, dass Du diese Menschen hast. Vertrau auf Gott. Er steht direkt neben uns. Auch mitten im Kampf des Alltags. 

      Alles Liebe, Sandra

      Antworten
      1. Anonymous

        "Das Wichtigste, neben Jesus, ist Halt durch ein paar liebe Menschen"

        gerade das haben aber depressive Menschen oft nicht, weil sie sich isolieren u. sich von allen durch die Krankheit ausgrenzen, war bei mir das selbe, der einzige der für mich immer da war, war Jesus, ich würde NIEMALS wieder mein Vertrauen auch nur Ansatzweise in einen Menschen investieren. Hätte ich das getan, wäre ich längst Tod.

        Antworten
        1. Sandra

          Das stimmt. Es ist für depressive Menschen schwer, sich raus zu  trauen. Aber es kann sich lohnen. Ich spreche aus Erfahrung. 

          Antworten
    2. Anonymous

      hi anonym =), mir gehts es auch immer so, ständig Hochs und Tiefs, mal gehts mir prächtig dann wieder sehr bescheiden. Hab alle möglichen Tabletten durch, mind. 4 verschiedene Antidepressiva, haufen Neuroleptika u. Stimmungsstabilisatoren, dazu Therapie blablabla, geholfen hat nichts, das einzige was mich durchhalten lässt ist die Liebe Gottes, ich erinnere mich immer wieder an das was Paulus geschrieben hat, das wir nicht nach links od. rechts gucken sollen, sondern rein auf Jesus, das hilft mir. Was mir noch hilft wenn Gedanken sich wieder in Fesseln verwandeln, das ich dann in den Moment komme, mir der Gegenwart bewusst werde und TIEEEF durchatme u. mir sage das ich frei bin, scheiß egal welche Umstände gerade am laufen sind.

      Und zum Thema Job, kann ich dir nur sagen mach dir keine Sorgen, die Welt steht sowieso am Abgrund, überall Krieg, Finanzkrise,…. lange steht der Bums sowieso nicht mehr, also schau auf Jesus und chill, denn nur er bietet Sicherheit u. Geborgenheit.

      Zum Thema "ausbrechen", das sind wir Christen doch schon, wir sind bereits alle aus diesem korrupten System ausgebrochen, Jesus hat uns befreit.

      Du bist mit deiner Depression oder deiner manchmal schwierigen Gemütslage nicht alleine, hoff das beste für dich, Jesus segne dich.

      Antworten
    3. GekreuzSIEGT Moderator - Hanspeter

      So ähnlich tönt es auch in den Psalmen. Dann folgt immer wieder eine Wende, indem sich der Schreiber daran erinnert wie viel Gutes Gott doch in seinem Leben getan hat. Auch Musik kann dabei helfen (Lobpreislieder). Eigentlich müssen wir uns selbst (unserer Seele) immer wieder (laut) sagen, dass wir danken wollen, das Schöne sehen wollen und mir dabei der Glaube hilft. Diese „Wellen“ kommen. Sie geben mir die Gelegenheit mit Dankbarkeit zu surfen. Manchmal hilft es auch sich ausgewogen zu ernähren und sich jeden Tag mindestens eine Stunde an der frischen Luft zu bewegen. Von einer Depression spricht man erst, wenn man über eine lange Zeit keine positive Engergie mehr aufbringt.

      Antworten
      1. Maria

        Hallo Hans-Peter,

         

        laut ICD-10 muss die depressive Stimmung mindestens 2 Wochen anhaltend vorhanden sein, dann spricht man von einer Depression.

        Es ist besser, schnell professionelle Hilfe zu holen, da Antidepressiva erst nach ca. 4 Wochen Wirkung zeigen. Und da es verschiedene gibt, muss evtl. auch "ausprobiert" werden. Jedes Medikament benötigt 4 Wochen. Da kann auch nochmal ganz schöne Zeit ins Land gehen.

        Keine Angst – traut euch, Hilfe zu holen!!! Mutig ist, der sich Hilfe holt!

        Antworten
  8. Anonymous

    Hallo… im Moment geht es mir richtig "bescheiden", ich will emmoment nur sterben. Jede Situation überfordert mich, komme mit Menschen nicht klar, habe panik,angst. Weiß nicht  wie es weiter geht?! im Moment kommt ein schub nach dem anderen,die Depressionen werden immer schlimmer. Ich kann einfach nicht mehr. Habe schon Therapien gemacht, nehme Medikamente, aber irgendwas ist in mir,das mich so einnimmt. Dieses starken Gefühle. Das ist doch kein Leben ! 

    Antworten
    1. Maria

      Hey, ich wollte voriges Jahr auch nicht mehr leben. Ich war eine lange Zeit schwer depressiv und hatte keine Hoffnung mehr. Ich glaubte auch der Lüge, dass es keinen Ausweg mehr gibt. Aber es gibt einen Ausweg-aber du musst dir Hilfe suchen!!! Bitte versuche nicht, dir das Leben zu nehmen. Gott hat dich genau so geschaffen, wie du bist und er liebt dich, auch wenn du das nicht spüren kannst. Ich habe an Gott geglaubt, aber ich fühlte mich von ihm verlassen. Auf mir lag eine dämonische Belastung, aufgrund derer es mir so schlecht ging. Ich fühlte mich wie fremdgesteuert. Meine Seelsorger haben für mich gebetet, die Bindung durchtrennt und es ging mir besser. Ich würde dir gern helfen. Du kannst mich gern anmailen: maria.bochmann@gmx.de. BITTE GIB NICHT AUF!!!

      Antworten
    2. Colin

      Hallo Anonymus,

      es ist noch gar nicht so lange her, da war ich in genau der gleichen Situation wie Du jetzt. Ich wollte mein Leben nicht mehr, wollte es wegwerfen; doch dann habe ich mich überwunden und mich in eine Klinik begeben. Das war nicht leicht, doch: ES HAT MIR GEHOLFEN und heute bin ich wiedert der fröhliche und lebenslustige Typ, der ich früher auch war. Medikamente und gute Therapeuten haben geschafft was mir alleine nicht möglich war. Ich bin so dankbar.

      Bitte Anonymus: Gib nicht auf und lass Dir helfen, es lohnt sich und auch Du kannst wieder ein tolles Leben führen.

      Liebe Grüße Colin

      Antworten
    3. Mandy Artikelautor

      Hallo,

      ich rate Dir noch heute zu dem Arzt zu gehen, der Dir auch die Medikamente gegeben hat. Sag ihm, dass es Dir akut sehr schlecht geht und Du nur noch sterben möchtest. Das ist sehr wichtig. Trotz mehreren Therapien; versuche die Hoffnung nicht aufzugeben – notfalls musst Du Dich stationär aufnehmen lassen. Ich wünsche Dir von Herzen alles Gute und hoffe es geht Dir bald besser!

      LG
      Mandy

      Antworten
    4. GekreuzSIEGT Moderatorin - Sandra

      Guten Morgen, Anonymous, das klingt nicht gut. Hast Du schon mal SEELSORGE gemacht? Also wirklich christliche Seelsorge? Falls nicht, kannst Du Dich an eine Seelsorge in Deiner Nähe wenden? An eine Gemeinde? Gemeinden haben häufig seelsorgerliche Netzwerke. Auch wenn Du mit Menschen gerade nicht klar kommst, ist es wichtig, Dich wenigstens an EINEN Menschen zu wenden! Der Dir Jesu Liebe näher bringt. Jesus kam für alle, die mit Mühsal beladen sind. 

      Bitte gib nicht auf. Lass Dir helfen. Ich bete für Dich. Sandra 

      Antworten
  9. Herbert

    Es ist wichtig das wir lernen zu zu hören und zu helfen und ein wenig mehr für einander da sind und uns nicht umdrehen morgen heute habe ich keine zeit weil einem die Antwort fehlt es reicht manches Mahl ein zu hören um einem die kraft zu geben du bist nicht allein mit deinem Problem

    Antworten
  10. Kitschautorin

    Guter Artikel. Sehr wichtiges Thema.

    Ich war wegen einer mittelschweren Depression in psychologischer Behandlung. Ich hab schon immer gesagt, dass es nur zwei Menschen gibt, die ich längere Zeit um mich herum ertrage: meinen Freund und meine beste Freundin. Als ich dann mal mit meinen Großeltern und meiner Mutter beim Essen saß, war ich dementsprechend mies drauf (so Familientreffen sind purer Stress für mich). Mir wurde dann geraten, ich solle gegen meine ständige miese Laune doch morgens in den Spiegel lächeln. Ich wäre am liebsten schreiend weggelaufen. Zwar habe ich ihnen nie ausdrücklich gesagt, dass ich unter Depressionen leide, allerdings wusste meine Mutter, dass ich bei einer Psychologin in Behandlung war. Schlimmer Moment für mich.

    Bei einem Treffen der Familie meines Freundes meinte ein Anwesender, er verstehe nicht, warum sich Robert Enke vor einen Zug geworfen hat und Depressionen könne man doch ganz einfach behandeln. In recht drastischen Worten. Ich hätte ihm am liebsten eine gescheuert. Als ich in einem Uniseminar über Fußball war, habe ich dann ein Poster über Depressionen im Fußball gemacht. Furchtbar heikles Thema.

    Ich wünsche mir, dass Depressive nicht gleich als bescheuert angesehen werden, dass Depressionen als ernstzunehmende Krankheit anerkannt werden und den Leuten, die hier sonst noch kommentieren, wünsche ich, dass es ihnen irgendwann besser geht.

    Antworten
  11. Christine Faiella

    Aus meiner eigenen Erfahrung…es geht mir sehr gut, bin mit Gott und mir im Einklang, werde geliebt und geschätzt, bin ein mächtig gesegneter Mensch…..und trotzdem…immer wieder Mal kommt aus den tiefsten Tiefen meines Inneren eine "grosse Traurigkeit" die mich völlig umschliesst.  Scheinbar nicht aufzuhalten, nicht zu durchbrechen. Ich bete, ich weine, ich rufe zu Gott, ich bin tief niedergeschlagen. Ich schicke SMS an unser Gebetsteam…Freunde rufen mich an, fragen nach, beten, wollen zu mir kommen….ich weine weil ich einsam bin, will niemanden sehen, meine Ruhe und trotzdem will ich wieder ins Leben. Plötzlich wie wenn ein Schalter umgelegt wird, ist es vorbei!!! Aber ich habe eine Entscheidung getroffen, wie es in Matthäus 16,19 und 18,18 steht…..ICH BINDE DIE MACHT DER FINSTERNIS ÜBER MEINEM LEBEN….ich lasse es nicht mehr zu, dass mir Tage, Wochen meines Lebens geraubt werden, die ich nicht mehr bekomme! Gott steht mir zur Seite und ich werde der Traurigkeit keinen Spalt meiner Türe mehr öffnen. Einen mächtigen Segen Euch allen in Zuneigung.

    Antworten
  12. Cornelia

    Ich habe deinen bericht von heute gelesen du hast es geschafft mein Herz zu berühren und das tut verdammt gut es ist als würdest du mir aus der seele reden , liebe Mandy jetzt verstehe ich das gott dich nicht zu sich geholt hat denn was du hier leistest, ist der wahnsinn ich danke gott und dir auf knien das es dich gibt ! Gott segne dich , Amen !

    Antworten
    1. Mandy Artikelautor

      Danke Cornelia. Gott hat mich zu sich geholt, auch wenn ich noch lebe 😉 Schön, wenn ich Dir weiterhelfen und ermutigen kann.

      Antworten
  13. Kevin

    Gott hat mir gezeigt wie er meine Schwächen zu Stärken formen kann. ER war es der mir gezeigt hat wie man alles umdrehen kann, durch eine bewusste Entscheidung, Bibelzeit und Gebet. Jetzt berate ich Eltern und arbeite mit Menschen. Ich will nie was anderes machen. GOTT IST GUT UND SO GROSS WIE DU IHN WERDEN LÄSST!

    Antworten
  14. Mandy Artikelautor

    Ihr Lieben, vielen Dank für all die persönlichen und hilfreichen Kommentare! Toll, dass Ihr so mutig und offen seit darüber zu schreiben. Auch wenn man doch relativ anonym hier ist, gehört einiges dazu aufzuschreiben wie es einem wirklich geht! Danke!

    Heute nun mein Folgebeitrag: http://www.unendlichgeliebt.de/2015/04/08/depression-wie-kann-ich-helfen

    Ergänzungen, Erfahrungen oder sonstige Kommentare dazu, bitte unter direkt unter den Folgebeitrag.

    Alles Liebe!
    Mandy

    Antworten
  15. Anonymous

    Hallo,

    ich habe nun fleißig mir alles angesehen, was hier bereits geschrieben wurde. Habe lange hin und her überlegt, ob ich auch einen Kommentar schreibe. Hinter der Anonymität des Internets habe ich mich dann dazu entschieden.

    Ich bin selbst seit 2010 erkrankt. Habe schon drei stationäre und einen tagesklinischen Aufenthalte in Psychiatrien oder wie wir Patienten es gernen nannten "Hotel zur lockeren Schraube" hinter mir. Mehrere von euch haben auch schon sehr passend beschrieben, wie es einem dann geht. Ich selbst kann natürlich nur für mich sprechen, denn ich glaube psychische Erkrankungen wie z.B. Depressionen sind genau wie wir individuell. Jeder Mensch ist anders und so ist glaube ich auch jede Depression anders. Ich selbst habe den Kampf gegen die psychischen Krankheiten noch nicht geschafft. Stecke noch mitten drin und war erst heute noch beim Psychiater. Ja, ich habe mir Hilfe geholt, denn sonst ginge es bei mir nicht. Ich will keinen Anderen hören oder sehen und doch will ich nicht allein sein. Ich will jemanden der mich versteht und gleichzeitig mit keinem reden. Ich möchte Gemeinschaft, aber bitte ohne andere Menschen um mich rum. Ich möchte abgelenkt werden und doch will ich einfach in Ruhe gelassen werden. Das sind alles Gegensätze, dass weiß ich wohl und doch fühlt es sich genau so an. Und das ich das fühle ist schon gut, denn es ist immerhin etwas und nicht diese erdrückende und elende leere die ich sonst fast immer habe. Nur durch die Gegensätze weiß ich selbst nicht was ich wirklich will und wie soll man dann noch anderen die helfen wollen erklären, was man will. Und schon ist sie da –> Überforderung! Und der Teuelskreis ist im vollen Gange. Selbstvorwürfe, Selbstzweifel, Schuldgefühle weil man einfach nicht versteht, was gerade in einem los ist. Man will noch nur da raus, alles soll zu Ende sein. Und doch ist der Ausweg nicht sichtbar vor einem. Erdrückend. Verzweifelung, Hilflosigkeit, Einsamkeit, Wut auf sich selbst, Schuld – alles für mich typsiche Faktoren, die den Teufelskreis noch mehr schung geben. Nun ist es sogar schon so, dass meine Psyche sich am Körper äußert, also psychsosomatische Beschwerden kommen. Ich hasse es einfach nur. Dieser innere Druck und dieses ständige unzufrieden sein mit sich selbst. Und das starke Gefühl und die Zweifel:

    Was will Gott schon mit einem wie mir anfangen? Klar es heißt er ist durch die Schwachen stark. Aber ich bin noch viel weniger als schwach, dafür gibt es schon keine Bezeichnung mehr. Bei Spuren im Sand heißt es, dass er mich durch die schweren Phasen getragen hat, na und wo ist er jetzt? Warum ist er nicht mehr da wenn man ihn gerade am meisten brauchen würde?

    Klar, mein Kopf hat immer mal wieder die "guten" Phasen, wo er mir sagt, dass Gott da ist, auch wenn ich es nicht merke oder glaube. Er ist es. Aber ich kann es in der meisten Zeit einfach nicht glauben. Dann kann ich auch das zu ihm gehen, also beten, einfach nicht umsetzen, denn wenn das Gebet nichtmal bis zur Decke geht, wie soll es dann bei Gott ankommen?

     

    Ich glaube das es echt schwer ist mit Menschen wie uns (Betroffene psychisch Kranke) umzugehen. Vorallem wenn wir selbst nicht wissen mit uns umzugehen. Ich glaube aber auch, dass wie viele es schon nannten, es wichtig ist einfach da zu sein. Und wenn man nur schweigend zusammen sitzt oder der Betroffene einfach in den Armen des Freundes liegen darf, ich glaube das gibt viel. Was gar nicht geht sind Vorwürfe oder gutgemeinte Tipps die eigentlich nur nach hinten losgehen können. Ich werde auch nie vergessen, wie als alles anfing mich eine Mum anguckte und voller ernst fragte "Hast du dich vielleicht bei deiner Freundin angesteckt?" Ich habe extra der anonymität wegen den Namen der Freundin in 'deiner Freundin' geändert. Ich hatte zu der Zeit eine sehr gute Freundin, die auch psychisch krank war und es war bzw. ist in meinem Freundeskreis nicht die einzige. Und meine Mutter hat allen ernstes geglaubt ich habe mich mit Depressionen angesteckt. Naja, da würde ich mal ganz klar sagen. Mama bevor du solche Sachen nochmal meinst, bitte vorher informieren. Depressionen sind nicht ansteckend! Das ist für mich auch ein No-Go. Wenn man wirklich Betroffenen helfen möchte, bitte vorher zumindest ein bisschen über das informieren, was der Betroffene hat. Oder zumindest ihn erstmal erklären lassen, soweit er das möchte und kann. Es bringt nichts uns zu zwingen zu reden, denn dann mache ich zumindest mich erstrecht dicht.

     

    Ich muss aber auch ganz ehrlich sagen, ich ziehe meinen Hut vor den Leuten, die uns Betroffene unterstützen und für uns da sind. Ich glaube wir sind nicht ganz leicht zu händeln und doch sind wir auch Menschen wie jeder andere. Danke!

     

    Danke Mandy, dass du dieses Thema auf deinem Block anschreibst und danke an alle die fleißig Kommentare geschrieben haben. Ich finde es schön zu lesen, dass ich vielleicht nicht ganz alleine bin.

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  16. Ayla

    Hallo Mandy, 

    ich freue mich, dass Du dieses Thema aufgreifst. Auch in meinem Leben gab es eine schwierige depressive Phase, die ich Gott sei Dank überwunden habe. 

    Aus meiner persönlichen Erfahrung kann ich sagen , dass ich viel zu lange damit gewartet habe, mir Hilfe zu suchen. Gerade wenn eine Depression noch in den Anfängen steckt, geht es einem ja nicht dauerhaft schlecht. Dunkle gifitge Gedanken können sich ganz langsam einschleichen. Wichtig ist die erst mal ernst zu nehmen und als solche zu enttarnen. Für mich bestand die größte Schwierigkeit darin, mir erst mal einzugestehen, dass etwas nicht in Ordnung ist und ich Hilfe brauche und mich auch gegenüber meiner Familie zu öffnen. Weil ich wollte niemanden damit belasten. Gerade beruflich erfolgreiche Menschen, die häufig leistungsorientiert erzogen wurden, erleben hier einen ganz schwierigen Konflikt und auch Existenzängste. Es kostet ganz ganz ganz viel Mut udn Überwindung, zu solch einer Schwäche zu stehen. Ich kann nur jeden, der sich in diesem Konflikt befindet, ermutigen, sich Hilfe zu suchen. Danach wird es Dir besser gehen! Gott spricht Dir zu " Lass Dir an meiner Gnade genügen, denn meine Kraft ist in den Schwachen mächtig." Dieser Vers hat mir sehr geholfen, meine Schwachheit zu akzeptieren und zu verstehen, dass ich immer noch wertvoll bin. Mein Umfeld hat damit fast noch ein größeres Problem gehabt, als ich selbst.  

    Depressionen haben ganz unterschiedliche Ursachen und es ist wichtig an die Wurzeln zu gehen. Mein Glaube hat mich getragen und mir Grund zur Hoffnung gegeben, aber ich bin überzeugt davon, dass Gott mir auch ganz konkret durch Therapie und Medikamente geholfen hat. Ich habe wie durch ein Wunder innerhalb von 3 Tagen einen Therapieplatz gekriegt, manche warten Wochen oder Monate auf einen Termin. 

    Was ich wenig hilfreich fand, waren Sprüche wie "Warum bist Du so ernst? Lach doch mal.". Aufmunterungsversuche bringen meistens nicht so viel und verstärken das Gefühl, dass mit einem etwas nicht stimmt. Es ist zwar verständlich, dass sich andere Menschen Sorgen machen, man sollte dem Betroffenem aber nicht das Gefühl geben, dass seine Depression nun auch für die Sorgen anderer Menschen verantwortlich ist und er nooch Schuldgefühle deswegen bekommt. Aus christlichen Kreisen hab ich mal gehört, dass Depressionen durch einen bösen Geist kommen. Auch wenn das vielleicht stimmt, denn Depressionen sind sicherlich nicht Gottes Idee für menschliches Leben, ist es aber eher kontraproduktiv, Betroffene damit zu konfrontieren. Es hilft nicht, wenn Dir noch gesagt wird, dass Du Böses in Dir trägst. 

    Was man machen kann, ist nachfragen wie es ihm geht, Gespräche anbieten, einfach da zu sein, für und ggf. mit dem Betroffenen beten und ganz wichtig, ihn dabei zu unterstützen, dass er professionelle Hilfe sucht und bekommt. Depressionen sind ja auch häufig mit Antriebsverlust verbunden und gerade so Orga-kram kann dann schon überfordern und wird vor sich hergeschoben. 

    LG Ayla

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  17. Melanie

    schon David (aus der Bibel) litt an depressionen, Psalm42,6

    Die Depression (von lateinisch deprimere „niederdrücken“)

    wobei ich es nicht unbedingt als psychische Störung bezeichnen würde wie es Wikipedia weiter beschrieben hat. "niederdrücken" man ist niedergedrückt , fühlt sich am boden liegend es ist eine innere verzweiflung.Die meist aus einer Ursache heraus kommt.

    Und nach meiner Persönlichen Erfahrung kann einem in so einem zusatnad kein Mensch heraus helfen.Der einzigste wo hier wirklich helfen kann ist Gott allein.Selbst wenn ein Gläubiger keine Kraft mehr zu beten hat weil er schon viel  zu tief drinne steckt.Sollte Er trotz allem auf den augenblick harren wo er wenigstens Hilfe Gott schreien kann.Und dann auf Gott hoffen egal wie schlimm es einem alles erscheinen mag. Mir ist es so ergangen vor vielen jahren.Und ich war alleine ganz alleine ohne irgendjemand. Anfangs wollte ich noch zu einem Arzt weil ich beruigungs tabletten wollte , diesen schritt hab ich mich dann aber nicht mehr gewagt , mich nicht getraut.3 monate hab ich in tiefer Depression gelegen . Aber durch das hoffen auf Gott durch meinen hilfe ruf zum Herrn hab ich den zustand Überwunden.

    Ich habe ein paar Jahre später nochmal so einen ähnlichen zustand gehabt.Und habe mich aus eigener kraft heraus gleich zu beginn in eine Klinik begeben. Ich wollte einfach nur nicht wieder ganz alleine sein.Wollte unter aufsicht von Ärzten sein.Weil ich mich erinnerte wie schlimm es zuvor für mich war.Der Klinikaufenthalt war eine gute sache für mich. 3 monate war ich da.Und habe viele erfahrungswerte gemacht.Habe Menschen kennengelehrnt die von der Gesellschaft abgelehnt wurden aus jeweils ganz unterschiedlichen Gründen

    Heute weiß ich das ich einen solchen zustand nicht mehr haben möchte. Und heute bete ich schon vorher wenn ich merke die depression will mich überkommen. Man darf traurig sein über umstände die einem geschehen sind aber man sollte immer auf Gott hoffen und Ihm vertrauen.Nur so kann ein schlimmerer zustand vermieden werden. Ich denke Ihr alle wisst (die wo Depression schon hintersich haben) was ich meine mit "schlimmerer zustand" 😉 schon eine leichte Depression kann für einen ein schlimmer zustand sein , so das man angst bekommen kann das es noch schlimmer wird.Nur diese Angst darf einen nicht überkommen.Man kann sie neutralisieren in dem man darauf hofft das es vorbei geht und nur mit dieser hoffnung und an die hoffnung auf Gott wird es gelingen. Ich habe das so schon alles durch ich weiß wovon ich hier schreibe.

    Psalm40,2-3

     

    Erst kürzlichst wieder ; ich habe mit meinen 3 Kindern einen schweren Schicksals schlag erlitten.

    Wieder Depressiev lag ich im Bett wenn die Kids in der Schule waren.Aber diesmal mit dem festen glauben und wissen das geht vorbei. Ich ruh mich nur ein wenig aus.Und wenn ich ausgeruht bin starte ich wieder voll durch.Schließlich hat Gott noch einiges mit mir vor.

     

    Auch mit Euch hat Gott noch einiges vor und zwar nur gutes

    Darum wünsche ich Euch allen Gottes Segen.Und vergesst Ihn nicht wenn Ihr betrübt seid.Er lässt niemanden alleine der an Ihn glaubt und auf Ihn hofft.Auch wenn es den anschein haben mag.In Zeiten der Betrübtheit.

     

     

    Antworten
  18. Irmela

    Hallo,

    viele wichtige echt gute Dinge sind hier schon zur Sprache gekommen.Z.B. die Fürbitte!

    Was mir immer wieder hilft, auch wenn es erst mal sehr anstrengend ist, wenn es mir so richtig

    schlecht geht, ist, was mir ein Ehrenamtscoach als "Feelness" mitgegeben hat:

    Abends eine Liste mit 5 Dingen, die heute gut waren aufschreiben (und wenn es nur ist, dass ich es geschafft habe, die Lise anzufangen). Danach 5 Dinge, die nicht gut liefen.

    Als ich damit ca.6 Wochen gearbeitet hatte, fiel mir auf, dass sich in meinem Denken eine Veränderung vollzog und ich ganz langsam anfing, selbst in/nach Negativem das Positive zu sehen.-Z.B.: Ich habe mich zwar heute beim… übernommen, aber dadurch angefangen, meine Grenzen wahrzunehmen.

    Alles Liebe und Gute den "Leidensgenossen"!  Irmela

    Antworten
  19. Ines

    Danke an Mandy für diesen Artikel und Kommentatoren, sie sind sicher für viele Menschen hilfreich! Es gibt mehr als genug Betroffene und Angehörige.

    Antworten
  20. Claudia

    Dani, Du sprichst mir aus der Seele….mir geht es ganz genauso wie Dir.
    Freundschaften knüpfen und pflegen fällt mir in den depressiven Phasen auch unendlich schwer…
    Bei mir kommen noch große Versagens- und Verlustängste dazu.
    Denke dann auch oft: "Gott, wo bist Du jetzt? Warum muss ich das alles durchleiden?"

    Antworten
    1. Dani

      Ja, Claudia! Versagens- und Verlustängste kenne ich auch sehr gut! Naja, Versagensängste hab ich nicht mehr so sehr, weil: viel mehr versagen kann ich nicht mehr. Bekomme schon seit 6 Jahren (seit meinem 34. Lebensjahr) Erwerbsunfähigkeitsrente (habe zum gleichen Zeitpunkt Opferentschädigung beantragt und hoffe, das ich die auch noch durchkriege)…
      Aber Verlustängste kenne ich leider viel zu gut. Ständig Angst, das meinen Kindern oder meinem Mann was zustößt (oder auch meinen Eltern). Die Angst ist sehr bedrückend. Habe ständig das Handy am Bett liegen, damit ich erreichbar bin, falls…
      Freundschaften knüpfen und pflegen (oder auch einfach nur jemandem schreiben) fällt mir leider nicht mehr nur in den Phasen schwer…
      Aber, auch wenn es sich blöd anhört: es ist schön, zu hören (lesen) dass es anderen ähnlich geht und das kennen, was man selber durchmacht. Dann fühlt man sich nicht mehr ganz so allein und "unnormal".
      Danke Mandy, das Du dieses Thema aufgreifst und danke allen anderen, die hier von sich geschrieben haben!!!

      Antworten
  21. Rolf

    ich finde es als Betroffener sehr gut, dass über dieses Thema gesprochen / geschrieben wird. Ich hatte letztes Jahr zwei mittelschwere depressive Episoden. Ich war Anfang diesen Jahres 9 Wochen in den psychosomatischen Kliniken "Heiligenfeld"in Bad Kissingen. Ich kann diese sehr empfehlen (googeln), da sie sehr ganzheitlich für Körper, Seele und Geist mir wichtige Erkenntnisse und Erfahrungen weitergeben konnten. Ich starte nächste Woche mit meiner beruflichen Wiedereingliederung. Als Christ habe ich Medikamente, ambulante therapeutische Hilfe und den stationären Aufenthalt genauso dringend gebraucht, wie meine Frau und Familie, gute Freunde und die Gemeinschaft mit Menschen, die auch durch ihre Gebete mich getragen haben. Und ich werde sie weiter benötigen, stehe dazu und bin dankbar. Dass Jesus mich immer getragen hat und bei mir war, habe ich in den schlimmen Phasen häufig nicht mehr gespürt. Ich kann erst im Nachhinein dafür wieder dankbar sein. Allen Betroffenen (dazu gehören auch die Angehörigen, Freunde,…) holt Euch Hilfe.

    Herzliche Grüße

    Rolf

    Antworten
  22. Dani

    Ich habe seit meinem 13. Lebensjahr immer wieder mal (aufgrund einer PTBS/Missbrauch in der Kindheit) depressive Phasen, manchmal sind sie sehr stark, wo ich hoffe, das Gott mich bald erlöst/zu sich holt… Habe die letzte schwere Phase grad hinter mir…

    Kann natürlich nur von mir reden, da jeder anders ist und vermutlich jeder die Depression anders erlebt und auch Jedem was anderes hilft…

    Bin immer wieder in Therapien und habe jedes Mal das Gefühl, es bringt mir garnichts und nach jeder Therapie, die wieder nichts (oder kaum was) gebracht hat, resigniere ich ein kleines Stückchen mehr…

    Wenn ich in so einer Phase bin, zieh ich mich immer wieder zurück, vermutlich weil ich niemandem zur Last fallen will. Helfen würd mir dann sicherlich, wenn Jemand auf mich zukäme. Mich in den Arm nehmen würde und einfach nur da wäre. Ohne viel Worte. Einfach nur da (evtl nur mit den Worten: "ich bin da und wenn Du möchtest, helf ich Dir da durch…" So oder so ähnlich… ) 
    Aber Freunde… Hmm, schwieriges Thema! Bekannte hab ich schon ein Paar durch die Gemeinde (die ist 10 Km entfernt), aber Freunde!? Habe ich nicht wirklich.
    Versuche zwar immer wieder hier vor Ort Kontakte zu knüpfen, aber irgendwie haben die Leute kein Interesse daran… Sehe immer wieder, wie die Frauen sich mit anderen Müttern unterhalten und gut verstehen, aber scheinbar hat keine Interesse, mich mehr kennen zu lernen. Habe einige Anläufe gewagt, aber… 
    Frage mich immer wieder, was an mir falsch ist, das keine Frau Interesse hat, sich mit mir anzufreunden. Naja, bin aber auch schon oft auf die Schnauze gefallen und es fällt mir daher inzwischen schwer, Menschen zu vertrauen. Vielleicht spüren sie das und sind daher abgeschreckt? Ich hab keine Ahnung! 

    Letztes Jahr war ein gutes Jahr! Ich hatte das Gefühl, das Gott mich ein Stück weiter gebracht hat. Meine depressiven Phasen dauern nicht mehr so lang an und gehen nicht mehr ganz so tief (mal von dem letzten Tief abgesehen)… Ich habe daher wieder Hoffnung und denke, irgendwann wird er mich komplett davon heilen, aber er macht es langsam, damit ich mitkomme. :-)
    Außerdem hat er mir einen wunderbaren Mann und wundervolle Kinder geschenkt und sie geben mir Kraft, das durchzustehen. 
    Mein Mann ist zwar auch oft überfordert und weiß nicht, wie er sich verhalten soll, aber ich bin ihm dankbar, einfach nur dafür, das er da ist und den ganzen Scheiß mitmacht und sich um die Kleine kümmert, wenn ich wieder absolut nicht dazu in der Lage bin… Wobei ich auch oft den Gedanken habe (und auch schon von einer Bekannten mir anhören durfte), dass es mir doch eigentlich gut gehen müsste. Eigentlich hab ich doch ein tolles Leben. Wie gesagt toller Mann, tolle Kinder, einen tollen Garten, wenn das Haus so weit ist, ist es auch toll. Und trotzdem…

    Antworten
    1. Annabell

      Da kann ich Dich sehr gut verstehen.Mir geht es -du wirst es nicht glauben-ganz ähnlich.Ich habe mich mit der Isolation abgefunden. Ich merkte nämlich, dass ich aufgrund meiner Lebensgeschichte mit den meisten normalen und oberflächlichen Unterhaltungen zwischen den Frauen und Müttern in meiner Umgebung schlecht zurecht kam. Ich hatte einfach andere Themen als die Preise von Windeln oder was welches kind schon kann oder wer Bürgermeister wird. Das war dann schwierig. Ich hab jetzt angenommen, dass ich immer irgendwie außen stehe, auch in unserer Gemeinde. Ich hab einfach beschlossen, dass es mir nicht mehr so weh tut und freue mich halt still an der Gemeinschaft zum Beispiel im Gottesdienst. Wenn du traumatisches in deiner Kindheit hattest, dann bist du einfach anders geprägt als Menschen die behütet und ohne besondere Vorkommnisse großgeworden sind. Man kanns aber auch schlecht abstellen-zumindest ich kann es nicht.Aber ich finde langsam Frieden damit. Es ist eben so. Und wir sind nur eine kleine Zeit hier, das bissl Leben, das kriegen wir schon rum.Das sag ich mir dann immer. Sei herzlich gegrüßt.

      Antworten
    2. Dani

      Ach ja: Gebet! Wenn ich in so einer Phase bin, habe ich das Gefühl, ich habe keinen Zugang mehr zu Gott (es scheint, als hätte Gott mich verlassen, wobei ich vom Kopf her ja weiß, dass er das nicht tut) und auch das Beten fällt mir schwer bzw. wenn's richtig tief ist, scheint beten völlig unmöglich zu sein. Es ist daher dann – meiner Meinung nach – sehr hilfreich, wenn andere für einen beten!

      Antworten
  23. Anna

    Liebe Mandy,

    einfach erst mal danke für deine Worte: Ich hatte vor ein paar Jahren schlimme Depressionen und war in der Klinik , 6 Wochen in Reha und nahm Medikamente. Letzte Woche , besonders am Wochenende ging es mir sehr schlecht und ich war kurz davor zu meiner Ärztin zu gehen. Aber gestern morgen nach einem Gebet, war bei der Ärztin dasTelefon besetzt und ich stiess auf eine Internet Seite: Depression- Heute und das hat mich sehr nachdenklich gemacht. Ja, es ist ein sehr schwieriges Thema. Es muss unbedingt mehr getan werden und ich gebe dir 100% Recht, dass die Medien in dem Fall Andreas nicht dazubeitragen, wirkliche Aufkärungsarbeit zu leisten, da geht es nur um Sensationen. Liebe Mandy , danke !!! für deine Gedanken.

    Antworten
  24. Fryda

    Für Nicht-Christen oder Leute, die nicht unbedingt in ne Christliche Gruppe möchten oder so, gibt es eine sehr gute Gruppe, mit einem starken Adminteam, bestehend aus Jugendlichen wie auch Erwachsenen, die sehr viel Erfahrung haben und mit Gruppenregeln, auf die jeder achtet. Ich hoffe, ich darf die hier mal verlinken: SVV, wir sind hier füreinander da. . Kommt gerne mal vorbei, es ist ne super nette Gruppe. Der Gruppenname bezieht sich jetzt auf SVV (Selbstverletztendes Verhalten), das meist mit einer Depression einhergeht.

    Antworten
  25. Anonym

    Hallo Mandy,

    du hattest aufgefordert, ein paar Zeilen zu hinterlassen.

    Ich (17J.) habe seit Anfang 2014 ne depressive Verstimmung.

    Bei mir kam das dadurch, das meine Familie ein Stück kaputt ging dadurch, das einer meiner angeheirateten Onkel, meine eine Tante betrogen hat, dadurch meinen Großeltern, die diesen Menschen, wie ihr eigenes Kind in die Familie aufgenommen haben, enttäuscht und traurig gemacht hat, denen es in dem Zeitraum auch nicht gut ging, da mein Opa lange Zeit im Krankenhaus lag. Verstärkt wird diese Depressive Phase noch dadurch, das mein Freund an einer schwer chronischen Depression leidet. 

    Nun möchte ich ein bisschen dazu erzählen, was bei depressiven Menschen ganz wichtig zu beachten ist, was gut und was weniger gut ist. Die von mir aufgezählten Dinge, können aber bei jedem, an Depressionen, PTBS oder sonstigen Psychischen Krankheiten, erkrankten Menschen, anders und mehr oder weniger ausgeprägt, oder gar nicht vorhanden sein.

    Ganz wichtig:

    – gebt uns Freiräume, eengt uns also nicht ein. 

    – oftmals sind wir irgendwann überfordert, wenn wir an Plätzen sind, wo sehr viele Menschen sind. Es kann schnell zu Nervenüberreizungen kommen. 

    – macht uns nicht wegen allem und jedem nen schlechtes Gewissen, wenn wir sprunghaft sind und irgendwann sagen, das wir gerne nach Hause- oder alleine sein möchten. 

    – was auch ganz wichtig ist, ihr müsst uns nicht verstehen. Weil, ihr könnt das alles nicht verstehen, ihr könnt versuchen, euch etwas in uns hineinzuversetzen, uns so anzunehmen, wie wir sind. 

    – In guten Zeiten, die es bei mir zum Beispiel oft gibt, sind wir fröhlich und ausgelassen, freut euch mit uns und habt keine Angst, das unsere Stimmung wieder umschlagen könnte, geniesst es, das wir gute Laune haben und freut euch mit uns, denn dann fällt es uns auch leichter dabei zu bleiben und uns weiter abzulenken. 

    – wendet euch als Freunde, als Mitchristen, als Brüder und Schwester, als Mama, Papa, Geschwister, Onkel, Tanten, Großeltern, bitte nicht von uns ab! oftmals seit ihr es, die unser Leben, lebenswert machen :). Unterstützt, stützt uns, genau, wie wir es versuchen, für euch dazusein, wenn es euch nicht gut geht. 

    – Menschen, die an Psychischen Erkrankungen leiden, sind oft sehr sentimental und/oder sensibel. Es ist schwierig damit zurecht zu kommen, weil jedes Wort, jede Geste zu viel sein könnte. Wenn wir anfangen zu weinen, hab kein schlechtes Gewissen, du kannst nichts dafür, dass wir so sensibel sind. Wir beruhigen uns auch wieder. 

    – auch ganz ganz wichtig, bevor irgendein Kontakt weiter ausgeführt wird, oftmals sind wir, bei der ersten Begegnung, sehr schüchtern, hinter einer Mauer. Versuch dich an uns ranzutasten, aber verlass dich drauf, das wir auch versuchen, hinter der Mauer vorzukommen und auf dich zuzugehen. Wir sind also nicht untätig, brauchen nur unsere Zeit dafür. 

    – besonders, wenn du ne Jugendliche/ einen Jugendlichen kennst, der sich selbstverletzt, z.B. in Form von Ritzen, arbeite mit dem Menschen dran, fordere sie/ihn auf, sich professionelle Hilfe zu suchen, fordere sie auf, daran mit dir zu arbeiten, sag ihr auch, das du ihr/ihm nur helfen kannst, wenn er/sie dazu Bock hat. Denn, von Nichts kommt nichts!. Versuch ihr nicht das Instrument zum Verletzten, wegzunehmen, das muss die Person selber hinbekommen, aber ermutige sie dazu, dies zutun. Sag der Person, zum Beispiel: "Es wird erstmal hart sein, aber, du wirst dich freier fühlen, du wirst davon wegkommen und ich helfe dir dabei". 

    – bleib an dem Menschen dran! Du bist oft ein rettender Anker. 

    – Wenn der Mensch vielleicht gläubig ist und ihr fahrt eventuell auf ne fromme Freizeit, nen Zeltcamp und dort gibts Andachten und die Möglichkeit dort für sich beten zu lassen, biete der Person das an, mach ihr Mut zu Jesus zu kommen. Lass der Person dafür Bedenkzeit und die nötige Zeit sich zu trauen. Mir persönlich hilft das immer sehr. 

    – akzeptiere unsere Tiefpunkte und Narben, sie gehören zu uns. 

    – Weise den Menschen auf Skills, sogenannte Helfer, die einer Selbstverletzung vorbeugen und als Druckentlasstung gilt, hin. Probiere vielleicht sogar Skills mit der Person aus. Es wird euch mehr zusammenschweißen. 

    – Für Angehörige und Familienmitglieder von uns: es gibt sehr viele Selbsthilfegruppen, Gruppen im Internet, und professionelle Helfer, die auch euch zur Seite stehen. Aber der genialste und beste Helfer in der Not und in guten Zeiten, ist Jesus! kommt zu ihm! 

    Das sind so einige Tipps und Tricks, wie man leichter mit Menschen, welche an Depressiven und anderen Psychischen Erkrankungen leiden, zurechtzukommen und wie man mit ihnen arbeiten und ihnen helfen und sie verstehen kann. Ich hoffe, es konnte einigen etwas helfen. 

     

    Nun noch etwas zu Mir: 

    ich bin einer Kirchengemeinde zugehörig, gehe dort seit meiner Geburt hin. Niemand weiß von meiner Erkrankung. Vielleicht haben schon einige mitbekommen, das es mir öfters mal nicht so gut geht, ich niedergeschlagen und abwesend bin. Ich sage mir aber, das es diese Menschen, auch wenn mich fast alle seit meiner Geburt kennen, geht es diese nichts an. Viel zu sehr Angst hätte ich davor, das sie schlecht über mich reden, meinen Eltern, die davon auch nichts wissen, etwas erzählen oder ähnliches. Es soll weiter den Anschein machen, als wenn ich noch immer das fröhliche, spaß habende, unbeschwerte und stehts neugierige Kirchenmäuschen bin. 

    Ich nehme dagegen keine Medikamente, da ich eh nie Medis nehme und ich mich etwas auskenne damit und weiß, das diese Medikamente die Depressiven Phasen nur eindämmen, aber nicht besser machen, so meine Ansicht. Bei akuten Phasen, können die Medikamente aber doch ganz gut helfen, den Alltag besser zu meistern und nicht zu tief in das Depressionsloch zu fallen. 

    Es ist jetzt doch mehr Text geworden, ich hoffe, es ist in Ordnung. 

    Liebe Grüße und vielen Dank für den Blogeintrag Mandy, 

    Anonym.

    Antworten
  26. Heute glücklich..

    Eines morgens erwachst du und alles ist anders. Es ist, als sei der Bereich in deinem Gehirn, der dich das Leben lebenswert erscheinen lässt, gelöscht. Es ist als ist ein Stück deines Herzens von einer Schwärze überfallen worden, die sich in deinem Inneren ausbreitet um dich zu vergiften. Du weisst weder was es ist, noch warum. Du bist müde, todmüde.
    Du bist nicht mehr in der Lage, deine Gefühle, deine Stimmung oder deine Gedanken zu beeinflussen, wie du es bisher gewohnt warst.
    Du kannst es nicht mal beschreiben,
    was es genau ist, dass dich dein Umfeld
    überhaupt verstehen kann.
    Du bist wie von einer tiefen Traurigkeit
    überfallen, die niemand verstehen oder
    gar nachvollziehen kann, der das nicht
    erlebt hat. Dieser Zustand erschöpft
    deinen Körper, deinen Geist. Ein
    Weiterleben in diesem Zustand, was
    sich wie dein neues ich anfühlt, scheint nicht nur sinnlos, es ist unmöglich und
    fühlt sich genau so an.

    Angehörigen kann ich nur raten: hört auf das verstehen zu wollen, hört auf es verändern zu wollen. Akzeptiert es als
    IST – ZUSTAND. Zuhören ist besser als
    reden, ermutigen ist besser als urteilen. Der Zustand verlangt keinen Motivationstrainer, der am Ende seiner Geduld auf den Menschen los geht, sondern der Mensch braucht Boden
    unter den Füßen für diesen Zustand.

    Ich hatte nach jeder Geburt eine Wochenbettdepression, die jedesmal für beinahe ein Jahr anhielt, ich konnte mir überhaupt nicht erklären, was los war.
    Schlimmer noch war die Depression, die sich während einer wirklich unguten Beziehung einschlich, in der ich
    handlungsunfähig über einen längeren
    Zeitpunkt ausharren musste. Gepaart
    mit ein paar Kindheitsthemen betrachte
    ich dies heute als Mit-Auslöser, damals war mir nicht mal bewusst, dass da etwas gewaltig schief läuft.

    Geholfen hat mir in folgender Reihenfolge:
    Gebet meines Bruders (ich dachte noch: du und dein quatsch).
    Veränderung der Situation, die meine Seele vergiftet mit allem was dazu gehört und jeder Konsequenz.
    Hinwendung zu Gott, Entscheidung für Gott.
    Schlaf wenn es mir ein Bedürfnis war, was es oft war.
    Mehr als 2 Jahre reflektieren, analysieren und akzeptieren.

    Als ich eines mirgens in den Spiegel sah wusste ich, jetzt ist es vorbei. Und ich Erinner mich auch gedacht zu haben: Jesus genügt!

    Heute kann ich das so nicht mehr nachfühlen, wie ich es damals empfunden und darunter gelitten habe.
    Aber ich weiss: es gibt einen Weg und er ist zu schaffen!

    Antworten
    1. Ines

      Liest sich wie mein Leben.. DANKE :-) für diesen Beitrag! Empfehlenswert auch für Nichtbetroffene, Angehörige die auch Hilfe brauchen wie sie mit der Situation umgehen können. Es gibt auch Selbsthilfegruppen für Angehörige in manchen Städten.

      Antworten
    2. Dani

      Deine Beschreibung der Depression ist sehr treffend und zu lesen, das Du da raus bist, macht Mut. Danke für Deinen Beitrag!!!&nbsp:

      Antworten
  27. Rüdiger

    Es ist schon sehr schade, dass die Kirche "Seelsorge" so gut wie völlig "ausgelagert" und an sogenannte "Experten" abgegeben hat. Diese kennen sich zwar in ihrem Fach (Psychologie bzw. Psychiatrie) möglicherweise gut aus, aber von einer Beziehung zu Gott und Jesus wollen sie in der Regel nichts wissen. In Teilen der Psychiatrie wird der Glaube an sich schon als "Krankheit" angesehen. Die Kirchengemeinde in Eningen (bei Reutlingen, Baden-Württemberg) geht hier einen neuen Weg. Anbei eine kurze Beschreibung. Vielleicht geht ja davon Segen aus:

    Depressive Menschen in den Blick nehmen. Kirchengemeinde nimmt an EKD-Projekt teil. Die Evangelische Kirchengemeinde Eningen will Menschen mit Depressionen sowie deren Angehörige jetzt bewusster in den Blick nehmen.

    SWP | 17.01.2015

    Die Kirchengemeinde nimmt 2015 an einem Projekt der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) teil, das die Seelsorge stärken will. Sie geht dabei "Innovative Wege der Seelsorge für Menschen mit depressiven Störungen". Die Eninger werden hier vom Deutschen Institut für Ärztliche Mission (Difäm) Tübingen sowie von Annette Haußmann, wissenschaftliche Mitarbeiterin von Theologieprofessorin Dr. Birgit Weyel, unterstützt. Enge Verbindungen bestehen auch zum "Bündnis gegen Depression Neckar-Alb e.V.".

    Antworten
  28. Anne

    Ich habe einige lange Depressionsphasen hinter mir und hatte auch oft keine Lust darauf mir "gut gemeinte Worte/Ratschläge" anzuhören. Verständniss oder wenigstens Akzeptanz und Rücksichtnahme sind viel wertvoller und bringen die betroffene Person auch weiter.
    Zuhören ist gut, ausfragen hingegen nicht. Als betroffene Person möchte man nicht jeden Tag über sein Leid sprechen und schon gar nicht mit seinem ganzen Umfeld. Zwischendurch braucht man auch einfach Tage an dem man sich in seinem Leid sulen kann/will, ohne anderen Personen gegenüber Rechenschaft schuldig zu sein. Wenn die betroffene Person nicht darüber sprechen will, braucht sie einfach Ruhe vor der Krankheit und der Auseinandersetzung davon. 

    Man HAT die Krankheit, man IST sie aber nicht. Auch jemand der durch eine schwere Depression geht, hat mehr als bloss die Krankheit die ihn definiert. Und darin sollte man Betroffene auch bestärken. So können Betroffene auch Mut fassen um gegen die Krankheit anzukämpfen. Dagegen anzukömpfen, ist wirklich schwierig und erfordert viel Energie und Durchhaltewille.Vor mich hinzuleiden war für mich als Betroffene immer viel einfacher. Auch wenn ich nicht depressiv sein wollte.

    Antworten
  29. Michaela Scherb

    Hallöchen zusammen,

    Auch ich bin eine betroffene und leide seit 17 jahren unter Depressionen und dazu noch unter Angst und Panikattacken. Ich bin Mama von 6 Kindern und alleine deswegen muss ich schn stark sein. Aber in letzter Zeit fällt mir das sehr schwer muss ich sagen. Ich fühle mich als wenn ich in einer grauen Kugel den ganzen Tag durchs leben laufe und ich kann mich nur schwer an anderen Dingen erfreuen. Ich nehme keine Tabletten dagegen und möchte das auch nicht. Der Nachteil den ich habe das ich im Leben mich zum teil selbst einschränke. Ich esse nich alles ich nehme keine Medikamente und ich denke wenn ich mal operiert werden müsste dann würde ich glaube ich durch drehen. Ich kann nicht alleine Auto fahren obwohl ich einen Führerschein habe. Ich fahre nur ab und an alleine aber das kommt eher selten vor. Das hindert mich auch daran an Gottesdiensten teil zu nehmen weil die weiter weg sind und ich sie nicht erreiche da ich durch die Panik nicht fahre. Aber ich schränke dadurch nicht nur mich ein sondern  auch meine Kinder da ich sie nicht so fahren kann wie sie das manchmal wöllten. 

    Ich gebe mir für sehr viele sachen die schuld und im Moment bin ich wieder an einem Punkt angelangt wo ich eigentlich einfach nur schlafen möchte und die augen nie mehr öffnen möchte. Aber da besinne ich mich und sage mir das ich Kinder und einen Mann habe die mich brauchen und das hilft mir ein bisschen.

    Durch die depressionen habe ich auch nicht soviel geduld und ausdauer.Ich beginne etwas und verliere schnell den Mut, und ich muss gestehen das it auch bei dem Weg zu Gott so, ich gehe ihn und versuche mit ihm zu reden, aber wenn ich ihn nicht höre verlässt mich der Mut und ich höre wieder auf zu beten.

    Also ich als betroffene fühle mich oft Fehl am Platz auf dieser Welt.

    Antworten
    1. Maria

      Liebe Michaela,

      ich leide an einer bipolaren Störung und nehme seit einiger Zeit Medikamente, ohne die es mir nicht so gut gehen würde, wie es mir jetzt geht. An mir wurden einige Medikamente ausgetestet, denn es gibt megaviele Medikamente gegen Depressionen und alle wirken anders. Aber die Einnahme von Medikamenten ist unausweichlich, wenn du wieder gesund werden möchtest. Und wenn es eine Weile dauert, denn jedes Medikament benötigt ca. 4 Wochen, bis es seine Wirkung entfaltet-wenn nach 4 Wochen nix passiert, kann das nächste ausprobiert werden … ich hatte keinerlei Nebenwirkungen und wenn schon – deiner Seele geht es wieder gut! Ich kann dich nur ermutigen, zum Arzt zu gehen und mit ihm gemeinsam eine Diagnose heraus zu finden, nach welcher er dann das Medikament aussucht. Und 2. ist eine Psychotherapie oft unerlässlich. Ich gehe seit 1 Jahr alle 2 Wochen zu Therapeuten. Das hilft wirklich sehr. NUR MUT!!! – und gute Besserung!

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    2. Chris

      Liebe Michaela. Ich lese sehr viel Verzweiflung und gleichzeitig Sehnsucht aus deinem geschriebenen. Ich kenne diesen Teufelskreis der Gedanken und die Antriebslosigkeit und Müdigkeit die du manchmal hast. Ich kann dir nur empfehlen dir Profresionelle Hilfe zu suchen. Mir hat es sehr geholfen. Ich wollte dir sagen das du dir um Gott keine Sorgen machen musst er kennt seine schwachen Kinder und sorgt sich besonders gut um sie . Das habe ich selbst erfahren da wo ich ihn nicht

      sehe noch fühle könnte da ist er mir am nächsten gewesen auch wenn es lange

       

      Zeit nicht so ausgesehen hat.

       

       

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    3. Sabine

      Hallo zusammen,

      das mit dem Autofahren kann ich so gut nachvollziehen. Nach einem Unfall hatte ich lange Zeit Probleme, auf der Autobahn zu fahren. Jetzt geht's wieder für kurze Strecken. Solche Ängste werden zu einem Gefängnis, man ist dadurch von so vielem ausgeschlossen.

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  30. Cornelia

    Ich bekam oft zu hören was Depresionen du spinnst ja krieg endlich dein leben in den Griff und pins net rum , viele verstehen nicht wie sehr sie dich damit verletzen können, warum müssen Menschen immer noch mal drauf treten wenn man eh schon am boden liegt das werde ich niemals verstehen können!

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    1. Ulrike

      Liebe Cornelia,

      diese Erkrankung kann ganz schlecht nachvollzogen werden von Menschen die sowas nie hatten oder selber alles noch anscheinend " im Griff haben".Ich hatte auch schon eine schwere Depression bei der Geburt meines Sohnes vor 14 Jahren.Es war die schlimmste Erfahrung meines Lebens und passt so gar nicht in das Bild das die Gesellschaft von Müttern hat.Alles Liebe Ulrike 

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  31. Detlev

    Ich habe mich bislang kaum zu den Spekulationen um den tragischen Flugzeugabsturz geäußert. Mündlich nur im Zwiegespräch mit meiner Frau, schriftlich überhaupt noch nicht. Auf Grund Deines positiven Beitrages, liebe Mandy, und um der Wichtigkeit des Themas „Depression“ will ich mich doch äußern.
    Erstens ist ja immer noch Spekulation, da nicht 100% bewiesen, dass der Co-Pilot absichtlich gehandelt hat. Und wenn doch, bestimmt nicht wegen seiner Depression, die wahrscheinlich einige Zeit zurück liegt. Meiner Meinung nach wurde das Argument „Depression“ von den Medien oder anderen Verantwortlichen schnell kommuniziert, damit die Angehörigen oder die Bevölkerung als Betroffene ruhig gestellt sind, weil sie eine Erklärung haben, die sie „beruhigt“, egal ob sie stimmt oder nicht.
    Für meine zweite Meinungsäußerung (Spekulation) möchte ich vorausschieben, dass ich die letzten 10 Jahre als Krankenpfleger auf einer Station für Akutpsychiatrie gearbeitet habe, allerdings ohne Fachausbildung. Nach meiner Erkenntnis aus meiner psychiatrischen Erfahrung würde ein Depressiver, wenn er Suizid begeht nur sich selbst umbringen und nicht auch noch andere. Nach meiner Einschätzung lag beim Co-Piloten, wenn die Berichte, die ich gelesen oder gesehen habe, stimmen, eine narzisstische Persönlichkeitsstörung vor. Das würde zum (wahrscheinlichen) Tathergang passen.
    Narzissmus ist nicht gleich Persönlichkeitsstörung. Es gibt wahrscheinlich mehr Narzissten als Depressive. Aber Narzissmus in Verbindung mit einer Persönlichkeitsstörung ist eher eine tickende Zeitbombe als unsere lieben Depressiven.

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    1. Anonymous

      "…würde ein Depressiver, wenn er Suizid begeht nur sich selbst umbringen und nicht auch noch andere." Da habe ich andere Erfahrungen gemacht. Ich war so krank, dass ich den Gedanken nicht ertragen konnte, dass meine Kinder ohne mich leben müssen. Also wollte ich sie mitnehmen. Und da ich mir nicht vorstellen konnte, wie mein Mann ohne uns weiter leben kann, sollte er auch noch mit. Verzweiflung pur. Das gibt es: Mitnahme-Suizide. Gott sei Dank hat es nicht geklappt und wir leben noch und sind nach einer harten Zeit wieder eine glückliche Familie. GOTT TUT WUNDER!

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  32. Katja

    Depression ist eine „Krankheit “ die Jesus heilen kann !! Ich litt unter schwersten Depressionnen und heute bin ich davon frei !! Es ist kein einfacher Weg davon frei zu werden, weil das bedeuete das man an sich arbeiten muss mit Jesu Hilfe, und die Wahreheit akzeptieren lernt. Aber er formte mich zu einem Menschen voller Hoffnung und Lebensfreude. Grüßle Katja Vosseler

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    1. Anonyma

      @Katja: Schön, dass du davon frei geworden bist.

      Jeder wirklich Depressive muss es wie einen Schlag ins Gesicht empfinden, wenn du schreibst, man müsse "nur an sich arbeiten und die Wahrheit (welche Wahrheit ?) akzeptieren", dann werde man frei davon.

      Wenn es so einfach wäre, wäre ja alles gut. Sowas funktioniert vielleicht manchmal bei leichteren Depressionen. Aber jemand mit einer schweren Depression ist nicht in der Lage, an sich zu arbeiten. Da ist man einfach in einem tiefen Loch und kann gar nichts mehr.

      Mit solchen Äußerungen drückt man Verzweifelte und Depressive nur noch tiefer runter. 

      Hilfreicher wäre es, für sie da zu sein, zu versuchen, sie zu verstehen oder wenigstens zu akzeptieren und für sie zu beten.

      Ratschläge oder gar Vorwürfe sind in einer solchen Lage das absolut Falsche; sie machen die Verzweiflung nur noch schlimmer.

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      1. Ines

        Hallo Katja und Anonyma,

        ist wirklich ein sensibles Thema, mit dem man vorsichtig umgehen sollte, ich finde dennoch dass ihr beide richtig liegt. Nur hat sich Katja sehr absolut ausgedrückt und ihre persönliche Geschichte übertragen. Das passiert mir auch noch, aber die Absicht dahinter ist wohl eher, dass sie Hoffnung geben wollte. Die Art und Weise kann man lernen und ich finde es gut dass Anonyma aufgezeigt hat, wie es ankommt. 

        Ich bin wegen Depressionen berentet, ich hatte jahrzehntelang schwerste Depressionen, seit meiner Kindheit. Ich weiß genau worum es hier geht. Ich schreibe es extra:
        BEI MIR ist es so, dass ich seit ein paar Jahren keine akuten Depressionen mehr habe, aber ich weiß dass körperliche und psychische Überforderung sie jederzeit wieder auslösen können. Ich musste also lernen meinen engen Grenzen zu respektieren, aber dadurch habe ich keine Angst mehr davor, dass ich noch mal da durch muss.

        Mich kennenzulernen war wichtig, aber tatsächlich habe ich es auch so erlebt, dass Jesus mir in diesem Prozess eine große Hilfe war. Aber hat er mich letztlich geheilt? Nun, ich bin nicht arbeitsfähig – ist das eine vollständige Heilung? 
        Ich hadere nicht mit meinem Schicksal, aber das habe ich BERECHTIGTERWEISE jahrelang getan, ich hatte allen Grund dazu. Jetzt verfüge ich über jede Menge freie Zeit und kann mein Leben sogar genießen. Ich brauche es nicht mehr mich ständig zu analysieren. Aber wenn man drin steckt, dann ist das die Hölle. Und kein außenstehender Mensch kann beurteilen wann was dran ist. BEI MIR war Jesus weder Ausweg noch Abkürzung, er war die Person die mit mir den Weg gegangen ist. 

        In den letzten Monaten hatte ich verschiedene falsche Entscheidungen getroffen und ich hatte dadurch leichte Rückschläge, aber zu sehen, dass ich nicht mehr in die ursprüngliche Tiefe zurückgefallen bin, hat mir rückblickend gut getan und dass da jederzeit Jesus ist, abwartend, freundlich und ermutigend, das ist schon auch mit Worten nicht zu beschreiben.
        Ich möchte mit meiner persönlichen Lebenserfahrungen keinen unter Druck setzen, jeder steht an einem anderen Punkt seines Lebens und ich möchte auch keinen zusätzlich runterziehen; dass es bei mir ein so langer Weg war, hatte seine Gründe und ich bin im Reinen damit. Heute geht es mir gut. Depressionen sind schlimm und es ist wichtig Betroffene so anzunehmen wie sie sind, ihre Erkrankung ernst nehmen. Einem krebskranken Menschen sagt man ja auch nicht: "Jetzt reiß' Dich mal zusammen." Sprachlich schon eine seltsame Äußerung, wenn man es sich bildlich vorstellt. Aber ich möchte sagen dürfen, dass Depressionen durchaus AUCH heilbar sind. Dass es im Leben solche und solche Fälle gibt wird dadurch nicht geleugnet, aber überwiegend besteht Grund zur Hoffnung. MEINE MEINUNG!

         

         

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  33. Olaf

    Danke, dass du auch dieses Thema so offen ansprichst Mandy! Du hast die richtigen Worte gefunden und auch das Foto ist sehr treffend … man traut sich nicht das wahre Gesicht zu zeigen und die Welt wirkt grau, Farbe geht verloren. Ein Bekannter von uns hat eine führende Position und leidet öfter an Depressionen, nachdem er vor Jahren wie aus heiterem Himmel eine Psychose bekam. Gerade im Beruf sind psychische Krankheiten noch immer ein TABU!! Es muss mehr drüber gesprochen werden! Gut das du es anstösst! Ich hoffe drauf das sich in den Medien Menschen in Führungspositionen offen zu ihren Depressionen bekennen! Leider für unsere Leistungsgesellschaft ein riesiger Schritt für denen vielen die Kraft fehlt …. !

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  34. Inge

    Es ist gut das man heute über das Thema mehr redet und das man auch weiß, dass Depressionen gut behandelbar sind. Nur leider gehen viel zu wenig Menschen zum Arzt damit und wenn werden sie nicht ernst genommen. Das hab ich am eigenen Leib erlebt. Da kommen dann Sätze wie :: reißen sie sich mal zusammen usw. das hatte für mich persönlich zur Folge das ich immer an mir selber gezwefelt habe und jahrelang unter schweren Depressionen gelitten habe. DEpressionen heißt aber jetzt nicht das jeder der das hat „“gefährlich““ werden kann, da gehört schon mehr dazu

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  35. Stefan

    Die Gastfreundschaft.
    Vielleicht überlegen Sie sich jetzt einmal, wann Sie zum letzten
    Mal jemand bei sich zum Kaffee oder zum Abendessen
    eingeladen haben??
    Ich habe den Eindruck, dass heutzutage die Gastfreundschaft
    vielleicht auch durch die modernen Medien sich auf einem
    schleichenden Rückzug befindet!!!
    Wenn wir eine Information auszutauschen haben oder Fragen zu
    klären sind, dann greifen wir zum Telefon oder Smartphon.
    Das geht schnell, mit wenig Aufwand und ist effizient.
    Und der vielleicht wichtigste Vorteil, ich brauche keine Logistik
    für den Gästeempfang.
    Kommunikation wird auf den Austausch von Informationen
    eingeschränkt. Aber wir Menschen sind nicht nur Anbieter und
    Nachfragende in Sachen Information, wir sind auch sehr
    bedürftig in Sachen Gemeinschaftserfahrung. Wir haben eine
    Sehnsucht nach Wertschätzung und Wahrgenommenwerden.
    Und diese Gemeinschaftserfahrung, die wachsende Beziehungssicherheit
    ist von unschätzbarem Wert.
    In der Emmausgeschichte haben die beiden Jünger einen
    fremden Mann zum Abendessen eingeladen. Das Gespräch auf
    dem Weg war so gut und gemeinschaftsfördernd, dass sie es
    nicht mit einem einfachen „Tschüss“ beenden wollten.
    Ja es entstand so etwas wie ein fürsorgendes Gefühl zu Jesus:
    „Es will Abend werden…“ Wir können diesen Mann doch nicht
    alleine bei Nacht weiterziehen lassen.
    Das ist doch gefährlich…

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  36. Irene

    Und ich weiß, daß in unserem Land in dieser Zeit jeder dritte Mensch an mehr oder weniger stark ausgeprägten Depressionen leidet oder gelitten hat.

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  37. Sonja

    Leider leben wir in einer Gesellschaft wo der Mensch zu funktionieren hat . Alles was nicht ins Weltbild passt wird totgeschwiegen oder ausgegrenzt. Immer wenn etwas schlimmes passiert was in Zusammenhang mit Depressionen steht,steht es für kurze Zeit im öffentlichen Interesse und wird dann aber genauso schnell wieder vergessen.

    Die Menschen müssen endlich begreifen,das die Depression eine schwere Erkrankung ist und nichts mit schlechter Laune,oder keine Lust oder schräg drauf sein zu tun hat. Es wird Zeit das diese Erkrankung endlich öffentlich anerkannt wird und niemand sich deswegen schämen oder verstecken muss. Es kann jeden treffen. Und oftmals sind es die Menschen wo man es am wenigsten erwartet hätte. Den Medienhype um den Flugzeugabsturz fand und finde ich einfach nur fürchterlich. Was da ablief war das allerletzte. Keiner hat mehr an die Angehörigen gedacht. Was da teilweise zu lesen war,darüber kann man nur den Kopf schütteln. Eine Nachrichtensperre bis zur Aufklärung wäre sinnvoller gewesen

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  38. Dagmar

    ALSO: eigentlich wollte ich nix mehr lesen, oder schreiben, was im Zusammenhang mit dem Flugzeugunglück steht, aber hier mache ich jetzt mal eine berechtigte Ausnahme:

    1. finde ich es gut, dass Du das Thema nochmal dahingehend aufgreifst, dass nicht jeder, der eine Depression, oder sonstwas "hat", eine tickende Zeitbombe ist (wenn überhaupt, dann ja eher noch für sich selbst)

    2. ist die ganze Mentalität in Deutschland teilweise eh etwas unterkühlt, was leider solche Probleme eher noch verschärft (genauso wie Du aber auch berechtigterweise schreibst, dass ein einseitig blauäugiger Glaube auch schmerzlich für Betroffene sein kann!)'

    3. wollte ich dieses Buch empfehlen, das ich grade gelesen habe (haben teilweise auch gut sortierte Büchereien)
    Bin ich psycho … oder geht das von alleine weg?: Erste Hilfe für die Seele
     
    ​- ist für Vielleicht-Betroffene aller möglichen "Störungsbilder" und auch Angehörige, Freunde … ganz interessant, weil der Autor, ein Facharzt, ganz gekonnt abgrenzt, wo man wirklich dringend zum Arzt gehen sollte, und was einen dazu auch motivieren oder dort jeweils an Therapieansätzen erwarten könnte, und wo etwas vielleicht auch einfach noch im Rahmen der üblichen Bandbreite ist. Klare Leseempfehlung!

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  39. Carsten

    Danke für das Thema!

    Meine Frau befindet sich aktuell in einer Depression und ich habe echt Probleme, damit umzugehen, obwohl ich mir alle Mühe gebe. Sie zieht sich von allem zurück und es kommt oft vor, dass sie mich und die Kinder einfach den ganzen Tag ignoriert, uns (oder sich) ausgrenzt. Es ist eine schlimme, belastende Krankheit, auch für die Angehörigen im unmittelbaren Umfeld. Ich bete, dass ich mich richtig verhalte und sie verstehen lerne, denn es stellt die Beziehung auf eine harte Probe.

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    1. Ulrike

      Hallo Carsten,ich möchte Dich bitten durchzuhalten.So hart diese Zeit auch ist.Ich selber hatte vor 14 Jahren bei der Geburt meines Sohnes eine schwere Depression bekommen mit der mein damaliger Mann total überfordert war.Er war zudem noch thail. Staatsbürger und behauptete das es sowas bei sich Zuhause nicht gibt. Was ich schlichtweg nicht glaube .Deine Frau zieht sich zurück weil sie nicht anders kann und das auch das Krankheitsbild ist. Ich hoffe dass der Herr dir Kraft schenkt durchzuhalten. Liebe Grüße Ulrike 

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    2. Colin

      Hallo Carsten,

      ich werde keinen Langen Vortrag halten. Ich selbst habe 10 Jahre mit einer schweredn Depression zu tun gehabt. Ich möchte Dir nur eins sagen: Deine liebe Frau zieht sich nicht wirklich von Dir und den Kindern zurück; sie kann einfach nicht anders, es ist keine bewußte Entscheidung. Auch ich war damals so etwas wie ferngesteuert. GOTT und auch ein paar guten Ärzten, die ER mir zur Seite gestellt hat, GOTT sei Dank haben meine Freunde mein Verhalten aktzeptieren, verstehen können. Und als sie soweit waren, kamen auch keine Sätze mehr wie z. B. „Stell Dich nicht so an, jeder hat mal nen schlechten Tag.“

      Carsten, ich wünsche, dass Deine Frau von der Depression recht bald befreit, erlöst wird und Dir und Deinen Kindern wünsche ich viel, viel Kraft durchzuhalten; und wenn ich darf, bete ich für EUCH.

      Colin

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      1. Claudi

        Hallo Carsten,

        mein Mann hat seit Jahren Depressionen.Vor 2 Jahren war es besonders schlimm, er war fast 3 Monate in der Klinik und konnte danach noch ein halbes Jahr nicht arbeiten gehen. Ich kenne das zurückziehen sehr gut und oft hatte ich das Gefühl :er nimmt mich gar nicht wahr. Aber das gehört auch zu der Krankheit.Ich habe mich ausgiebig mit seiner Krankheit beschäftigt , hatte auch gute Gespräche mit unserem Hausarzt und ich weiß, das es für Angehörige oft sehr schwer ist damit umzugehen. Aber ich habe die Krankheit genauso angegenommen, als hätte er eine andere Krankheit und komme nun gut damit zurecht . Dank der Medikamente geht es meinem Mann heute einigermaßen gut und wir gehen ganz offen mit seinen Depressionen um. Ich finde darüber zu sprechen hilft allen,als ein Deckmantel drüber zulegen. Familie und Freunde wissen davon und das ist auch gut so. Ich weiß, das jederzeit eine neue Depression ausbrechen kann ( man kann von Depressionen nicht geheilt werden ,wie manche es behauptet ) und werde dann auch in dieser Zeit wieder meinen Mann zur Seite stehen. Das ist nämlich für die Betroffenen mit das Wichtigste- das Ehepartner, Kinder etc für sie da sind.

        Ich wünsche Dir sehr viel Kraft und auch Mut diese schwere Zeit durchzustehen !

        Claudi

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    3. GekreuzSIEGT Moderatorin - Sandra

      Hallo Carsten, 

      ich hoffe, Ihr holt Euch Hilfe. Es ist ja ein großer Unterschied, ob man eine Depression im Sinne einer depressiven Verstimmung hat oder eine Depression, die eine wirkliche Erkrankung ist. Im zweiten Fall sollte man sich auf jeden Fall professionelle und ärztliche Unterstützung holen. Es gibt einfach Fälle, da ist es ratsam, Tabletten zu nehmen, einfach um den Körper in ein gewisses Gleichgewicht zu bringen. Ich kann es Dir nachfühlen, welche Belastung das für Eure Familie ist. Das Schlimme ist, bei einer echten Depression kann man es quasi fast gar nicht richtig machen. Du darfst Dich auf jeden Fall insofern nicht zur Verantwortung ziehen, dass Du Dir die Schuld gibst, etwas falsch zu machen. Was Du machen kannst, ist, DA zu sein. Mit Deinen KINDER tolle Sachen machen, sofern möglich. Ihnen ein stabiler Fels sein, aber auch authentisch zu Deinen Schwierigkeiten mit der Situation stehen. 

      Auf jeden Fall kann ich wirklich nur allen Betroffenen raten: Holt Euch Hilfe! 

      Alles Gute für Eure Familie, Carsten! 

      Sandra 

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  40. Annabel

    Herrschaftszeiten ich hab mich verschrieben!! Ich meinte natürlich dass man sich Hilfe sucht geht oft nur durch Anschieben von Freunden-und nicht sich das Leben zu nehmen. Also Entschuldigung, dass war natürlich DER Versschreiber, nehmt mirs bitte nicht übel, ich hoff ihr habts schon richtig verstanden. *Handfläche auf Stirn klatsch*

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  41. Tim

    Danke Mandy, das du dieses Thema ansprichst. Es ist wichtig darüber mehr zu reden. Ein Christ kann jede Krankheit bekommen, auch depressionen. In der Bibel steht ja nicht, sobald wir Jesus nachfolgen dann wird alles super und wir sind kerngesund. Natürlich heilt und hilft Jesus heute, aber oft anders als wir denken. Ich bin schon durch mehrere depressive Phasen gegangen. Ich muss da immer an, spuren im Sand denken. Gott trägt, gerade dann, wenn wir denken, wir sind ganz alleine. Ich habs immer wieder erlebt.

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  42. Rosa María

    Ich habe mit 16 Jahre eine Drepression gehabt!! Es war ganz schlimm!! Zun Glück war ich noch in Kuba wo ich geboren bin!! In Kuba eine Depression ist eine Krankheit so wie Asma oder ein Beinbruch!! Fast jeder hat verständnis dafür!! So war die Depression in zwei Jahren gegangen wie sie gekommen ist!! Und ich bin gerade 51 geworden und habe nie wieder eine Depression gehabt!! Ich habe das Gefühl, dass in dieser Geselschaft wird immer mehr Leistung und Perfektion von denn Menschen erwartet!! Das macht Krank!! Schadeee

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  43. Kathrin

    Danke Danke Danke. ich hab selbst erleben müssen wie schnell man zum absoluten Dreck wird sobald man so ein Zettel hat wo eine Zahl mit einem F davor drauf steht. Da werden dann die schulidgen (wenn es sie denn gibt ) auf mal zu gutmenschen die niemandem etwas tun würden und der geschädigte wird zum bösewicht. Sätze wie “ geh doch sterben“ oder “ bist sogar zum sterben zu doof“ sind standart

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    1. Tobias Kretschmer

      Ich finde es ebenfalls sehr gut,dass das Thema Depression mal in nem Blog behandelt wird.

      Ich war selbst ,schwer betroffen, dabei 7 Monate in Kliniken verbracht Tageskliniken ,4 Monate stationärer Aufenthalt,volles Programm.

      Aber was mich da wieder heraus geholt hat, waren nicht die vielen Medikamente,die alle probiert wurden. Man muss da eher sagen,wer mich da wieder herausgeholt hat, und das war niemand anderes als Gott,Jesus Christus, selbst,durch die Gebete und Besuche vieler Geschwister,war er immer anwesend,auch wenn ich das,zu der Zeit lange nicht wusste!Als ich es wusste und auch wieder selbst ,das Gespräch mit Gott suchte,ging es mir zusehends besser und ich konnte bald,im Januar 2013 entlassen werden.War dann nochmal 6 Wochen in ner Tagesklinik und seitdem arbeite ich in ner kreativen Textilwerkstatt der USE in Teltow und wir stellen dort Kuscheltiere aus Stoff,mit oder ohne Namen versehen her,von Babyrasseln bis großen Kuscheltiere und Kissen und vieles mehr,die über Online-Shops bestellt werden können.Sitze also fast jeden Tag an der Nähmaschine,wenn ich nicht gerade andere Arbeiten mache oder,wie jetzt gerade Urlaub habe.

      Aber das Wichtigste ist,ich bin seit der letzten Tagesklinik Februar 2013 stabil und dafür gebührt allein Jesus Christus alle Ehre!

      Herzlichste Grüße und reichlich Gottes Segen!

      Tobias Kretschmer

      Noch ein zu Kathrin.

      Ich finde es schlimm, dass du solche Aussagen dir anhören musstest, deshalb möchte ich dir ein paar andere mit auf den Weg geben.

      Erstens ist jeder Mensch unheimlich wertvoll! Jeder!

      Zweitens ist erstmal jeder Mensch von Gott geliebt,aber nur die schaffen es in die Ewigkeit,in sein Reich,die auch ernsthaft ihre Entscheidung für ihn und somit zu ihm hin treffen.

      Erst vergangenes Wochenende haben wir seine (Jesus Christus) Auferstehung gefeiert,denn darum geht es an Ostern!

      Und drittens, auch für dich und deine Sünden,in deinem Leben,auch die,die du noch tust,ist Jesus Christus am Kreuz gestorben( Karfreitag vor 2000 Jahren etwa) und zu Ostern wieder auferstanden, denn er lebt und klopft jetzt auch an deine Herzenstür.

      Hörst du es? Jetzt ist ne gute Zeit,dich für den einzig lebendigen Gott zu entscheiden!

      Warte nicht zu lange mit der Entscheidung, heute wäre besser als später!Wenn du neugierig geworden bist ,ich oder andere Gotteskinder erzählen dir gerne mehr darüber.

      Ich bin unter der E-Mail-Adresse: 

      tobiastel@yahoo.com

      persönlich erreichbar und beschreibbar und stehe für weitere Fragen gerne zu Verfügung.

      Gottes reichen Segen sagt nochmal

      Tobias

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  44. Anonymous

    Ich finde es sehr gut, dass du, liebe Mandy, dich dazu entschieden hast, genau dieses Thema zu schreiben. Ich finde du hast es sehr gut gemacht und wie immer die passenden Worte gefunden. Auch wie du beschrieben hast, wie es einem Depressiven geht hat mich beeindruckt und man merkt, dass du Ahnung hast bzw. selbst betroffen warst.

    Ich habe jetzt an Ostern noch mit meiner Oma diskutiert, dass sie nicht alle psychisch Kranken nun als "Co-Piloten" sehen darf. Ich habe ihr versucht zu erklären, dass es auf jeden Fall eine große Katastrophe war und ich das genau so wenig gut heiße wie sie, aber das es nicht heißt, dass jeder psychisch Kranke nun sowas tut. Sie meinte nur, naja die sind nunmal krank und wer weiß was die tun. Was sie dabei nicht bedacht hat, ihre Enkelin, also ich, bin selbst eine Betroffene von psychischen Erkrankungen. Leider versteht sie nicht, dass es eine Krankheit wie jede andere ist und man sich nicht einfach mal zusammen reißen kann und alles ist wieder toll.

     

    Mandy du hast geschrieben, dass du dich freust wenn wir Zeilen hinterlassen mit Wünschen und Tipps ans Umfeld oder No-Gos wie auch wenn wir es überstanden haben, was uns half.

    Also No-Gos finde ich ziehmlich viele. Habe mich aber entschieden nur ein paar zu nennen:

    1. "reiß dich mal zusammen" oder "andere halten sowas auch aus" bringt NICHTS!!! Diese Sätze verschlimmern nur noch alles, denn man fühlt sich bestätigt, dass man nichts aushält/nichts kann.

    2. Tipps ala "hör auf dir immer alles so zu Herzen zu nehmen" oder auch "lass doch einfach mal die Medikamente weg, dann geht das auch von selbst wieder" –> ganz ganz schlechter Tipp, den wie auch bei Diabetikern das Insulin sind für viele psychisch Kranke die Medikamente überlebens wichtig!

    3. Ich persönlich, weiß natürlich nicht wie es anderen geht, finde es auch schwer vom Umfeld gesagt zu bekommen, dass Therapeuten einem doch nur ihre Meinung aufdrengen wollen. Ich finde diese Leute haben einen Beruf, den man respektvoll würdigen muss, denn ich persönlich bin froh das ich eine Therapeutin habe und wüsste nicht wie es ohne wäre. Klar sind Freunde auch wichtige Hilfen, aber sie können ab einem gewissen Punkt nicht mehr fachlich gut helfen. Sorry, an alle denen ich damit nun auf den Schlipps trete, aber ich glaube, dass fachliche Hilfe ebenso wichtig ist wie gute Freunde die einen unterstützden und im Notfall zur fachlichen Hilfe begleiten.

     

    Ich finde oft gerade dieses Unverständnis Betroffenen gegenüber sehr unfair. Wenn man wirklich Interesse daran hat jemandem zu helfen oder für ihn da zu sein kann man sich auch informieren. Es gibt viele Informationsquellen die echt gut Aufklärungsarbeiten leisten und die meisten Betroffenen die ich kenne erklären, bei wirklicher Interesse des Gegenübers, auch gerne was sie fühlen, denken,… Aber wenn der Gegenüber einen nur von oben herab behandelt oder die typischen Worte: Reiß dich mal zusammen! verwendet, stößt man schneller auch auf Ablehnung.

    Mein Wunsch an die Umwelt oder an unsere Mitmenschen ist, dass sie aufhören und als verrückt oder irre abzustempeln und alle über einen Kamm ziehen. Vielleicht ist das jetzt sehr provakativ, aber wäre der Co-Pilot nicht psychisch Krank, wären dann jetzt alle "normalen" Menschen potenzielle Co-Piloten? NEIN! also ist es auch bei psychisch Kranken nicht so.

     

    Leider kann ich keinen wirklichen Tipp an andere Betroffene weiter geben, da ich selbst noch nicht den Weg da raus gefunden habe. Ich glaube, dass ein ganz wichtiger Punkt ist Hilfe zu suchen und anzunehmen. Es ist wahrnsinnig schwer sich selbst einzugestehen, dass man ein psychisches Problem hat, aber ich glaube, dass das ein sehr großer Schritt ist um dagegen zu kämpfen. Ich glaube auch, dass Freundschaften ein wichtiger Punkt der Hilfe sind. Ich gebe ehrlich zu, dass bei meinen Freunden auch nicht alle alles wissen, aber die engste(n) schon. Sie können dann liebevoll den den Po treten und helfen. Sie wissen dann es einzuschätzen.

     

    DANKE Mandy für deinen Artikel. Ich freue mich schon auf den Folgenden.

    Der Herr segne alle psychisch Kranken, aber auch die Gesunden.

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