Blickwechsel

Ein Erlebnis, das der amerikanische Psychologe Dr. Scott Peck mal erzählte:


Eines Morgen bekam ich einen tränenreichen Anruf von einer Patientin, die ich wegen ihrer Depressionen behandelte. 

Sie erzählte mir am Telefon: "Mir geht es so fürchterlich! Alles hat sich gegen mich verschworen! Und jetzt bin ich auch noch mit dem Auto liegen geblieben! Ich weiß einfach nicht weiter, ich brauche unbedingt heute noch eine Therapiestunde!"

Ich sagte: "Okay, ich hab zwar wenig Zeit, aber ich versuche irgendwie noch eine Lücke in meinem Terminkalender finden, in die ich Sie einschieben kann. Kommen Sie einfach zu mir ins Büro."

Kurze Zeit später kam sie im Krankenhaus an, in dem ich arbeitete. Ich war gerade dabei durch meinen Kalender zu blättern. "Ich habe jetzt noch eineinhalb Stunden lang einen Termin, aber ich gebe Ihnen die Zimmernummern von zwei anderen Patienten, die sich bestimmt sehr über einen Besuch von Ihnen freuen würden, dann müssen Sie hier nicht untätig rumsitzen. Danach können wir uns treffen!"

90 Minuten später kommt die Frau freudestrahlend in mein Büro und hört nicht auf zu erzählen, wie gut ihr die letzten Stunden getan hätten. Endlich habe sie mal jemand anderem helfen können statt immer nur umgekehrt. 

"Das ist ja super, dann haben wir ja eine Therapie für Sie gefunden!", freute ich mich. "Jetzt machen Sie mal halblang", erwiderte die Frau, "Sie erwarten ja wohl nicht, dass ich so was jeden Tag mache!"


 

Jesus sagte mal:

"Denn wer versucht, sein Leben zu bewahren, wird es verlieren. Wer aber sein Leben um meinetwillen und um der guten Botschaft willen verliert, wird es retten." – Markus 8, 35 NLB 

Wir sollen bereit sein, für Jesus unser Leben zu verlieren! Was für eine Ansage! Nicht weil unser Leben unbedeutend wäre, sondern weil nichts – nicht mal das Leben selbst – sich mit dem vergleichen lässt, was wir durch Jesus gewinnen! Ein unendlich tolles Leben im Himmel!

Ich glaube, was er noch damit sagen möchte ist, dass es in einem erfüllten Leben nicht darum geht, sich krampfhaft und ständig Gedanken über das eigene Glück zu machen. Das ist auf Dauer sogar ziemlich anstrengend und zermürbend!

Vielmehr besteht das Rezept für ein erfülltes Leben darin, sich für Gerechtigkeit und Gottes Werte einzusetzen. Ganz so wie es Jesus getan hat, als er als Mensch auf dieser Erde unterwegs war. 

Tue das, was Du auf dem Herzen hast und wovon Du überzeugt bist. Dein eigenes Glück sollte nicht Dein absolutes Lebensziel sein. Dass klingt erstmal ziemlich widersprüchlich. Doch so kannst Du das finden, was Du Dir von Herzen wünschst, obwohl Du es gar nicht suchst. Es geht nicht darum, dass Du Dir selbst nichts gönnen sollst – sondern eher darum, dass wir manchmal doch ziemlich egoistisch unterwegs sind. Der Blick von uns weg, zu jemand anderem hin, kann Wunder wirken. 

Natürlich ist das Erlebnis von Dr. Peck nicht unendlich ausdehnbar. Depressionen brauchen oftmals eine gezielte Behandlung! Das ist wichtig, damit ein Ausweg aus diesem Teufelkreis, der einen gefangen nimmt, möglich werden kann. 


Lass uns gemeinsam die Augen offen halten, wie und in welcher Form wir Seine Werte leben können!


Du kannst ein fetter Segen für andere Menschen sein!

Alles Liebe auf diesem nicht immer einfachen, aber genialen und lohnenswerten Weg!


Deine Mandy


 


PS: Tobias ist so ein Mensch, der mich begeistert! 

Weil er so ein fetter Segen ist und seinen Blick auf die Menschen richtet, denen es gerade jetzt im Winter ziemlich dreckig geht! Ich war selbst obdachlos und weiß, dass diese Gesten unbezahlbar sind! Ich habe noch heute einige Gesichter der Menschen im Kopf, die mir etwas geschenkt haben und wenn es nur ein freundlichen Blick war … unbezahlbar wertvoll! Danke!
 

"Was ihr nicht getan habt einem von diesen Geringsten, das habt ihr mir auch nicht getan." – Matthäus 25, 45 LUT

Webseite: www.rosinenboembchen.de
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Dieser Beitrag wurde am 25. Februar 2015 veröffentlicht.

12 Gedanken zu „Blickwechsel

  1. Pia

    Was bedeutet denn sein Leben für Jesus zu verlieren? Ist damit die Bekehrung zum Glauben gemeint oder ist damit ein wirkliches Ende des Lebens gemeint? Wie verliert man sein Leben für Jesus?

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    1. Bernd Zündorf

      Hallo Pia,

      ich verstehe das so, dass wir uns nicht so wichtig nehmen sollen, dass wir uns nicht immer um unsere eigenen Probleme drehen sollen, sondern, wie es auch im Beitrag von Mandy anklingt, mal sehen sollen, wie es anderen Menschen geht und wie man diesen helfen kann.

      Das ist jetzt keine 100%ig theologisch korrekte Antwort, sondern ein Erklärungsversuch meinerseits. Wer das noch ergänzen will oder kann, darf das gerne tun.

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  2. Tobias Kretschmer

    Guter Beitrag Mandy! Das ist das, was ich versuche umzusetzen,so gut wie möglich, und das schon bevor ich Christ wurde. Du beschreibst mich ganz gut unter Ps. Tobias ist so ein Mensch. Ich war zwar noch nie obdachlos, aber nen Bruder,mit dessen ganzer Familie ich zusammen getauft wurde,von ihm her hab ich ne Ahnung,was das für ein Leben ist,wahrlich kein Zuckerschlecken.Darum versuche ich, wie du es schreibst,wenigstens nen freundlichen Blick oder nen freundliches Wort zu haben,wenn ich manchmal nichts anderes zu geben habe.   Lass Dich weiter so von Gott gebrauchen! Go

    Herzlichste Grüße von Tobias

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    1. Mandy Artikelautor

      Danke Tobias!

      Gut, dass Du bestätigst ein Mensch zu sein 😛  – behalt weiterhin Dein offenes Herz! Find ich extrem cool. Aber ich wiederhole mich …. :-)

      LG
      Mandy

      Insider:  Fehler korrigiert – die Worterkennung ist schuld, dass ich öfter mal mit "Handy" angesprochen werde. Also hör ich auch auf "Hi Handy" :-)

       

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  3. Dorothea

    Liebe Mandy,
    Vielen Dank für Deinen Blogbeitrag. Ich denke, da ist viel Wahrheit enthalten, denn Liebe gilt nicht nur einem selbst, sondern immer auch dem Anderen und Gott – und die Frage ist nur: Wann ist das wie zu gewichten? Manche, die nur an andere denken, landen dann im "Burnout" – Stichwort: Die hilflosen Helfer. Andere kreisen nur um sich selbst – und wieder andere haben die Liebe zu Gott nicht im Blick und lassen diese Beziehung zu sehr schlafen.
    Vermutlich sollte sich jeder immer wieder einmal selber prüfen, was er/sie betonen sollte / ändern sollte…
    LG
    Doro

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    1. Claudia

      Hallo Doro,

      deinen Gedanken kann ich mich nur anschließen. Ich arbeite bei einem  ambulanten Pflegedienst und spreche meines Erachtens jeden Tag Menschen Mut zu und versuche zu helfen wo ich kann. Manchmal stimmt die Balance nicht und ich fühle mich ausgelaugt und könnte selbst ein ermutigendes Wort gebrauchen. Liebe deinen Nächsten wie dich selbst, fällt mir dazu ein !

       

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  4. Lukas Baumann

    Mit deinem Blog habe ich einen wichtigen Impuls zur Stelle vom Leben erhalten und Leben verlieren erhalten. Danke vielmals für diesen wichtigen Hinweis. Ich klebe selber auch noch viel zu viel am bisherigen Leben.

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  5. Karsten

    Das in dem Film ist wirklich Gutes tun, wie Gott es meint: nicht das System verändern oder sowas, und es ist auch ganz und gar nicht "naiv", sondern einfach nur gute Tat am Nächsten, woran es in der Gesellschaft so mangelt. Warum nehmen sich nicht auch andere Gemeinden ein Beispiel daran? Wer weiß, wie lange wir noch Gutes tun können?

    "Ich muß die Werke dessen wirken, der mich gesandt hat, solange es Tag ist; es kommt die Nacht, da niemand wirken kann." Johannes 9,4

     

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  6. Mauerblume

    Ich dachte, hier passt vielleicht die Werbung für die App, die obdachlosen Jugendlichen hilft auch ganz gut hin. Da gibt es kostenloses Essen und Schlafen und medizinische Versorgung usw. für obdachlose Jugendliche. Ist in mehreren Sprachen.

    https://mokli-help.de/#/

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