Die folgenden Sätze sind ohne Zweifel eine der krassesten Ansagen in der ganzen Bibel:
"Vergeltet anderen Menschen nicht Böses mit Bösem, sondern bemüht euch allen gegenüber um das Gute. Tragt euren Teil dazu bei, mit anderen in Frieden zu leben, so weit es möglich ist!"
"Lass dich nicht vom Bösen überwinden, sondern überwinde das Böse durch das Gute!"
Eine unglaubliche Aufforderung, der ohne Gottes Kraft und Hilfe nicht nachzukommen ist! Geht einfach nicht. Vergiss es.
Feinde zu lieben, zu segnen, ihnen Gutes zu tun, hat nichts mit einer normalen Reaktion zu tun. Denn das was da von uns Menschen verlangt wird, ist alles andere als normal!
Wie komme ich dennoch an diesen Punkt, schwierige Menschen, Feinde, Gegner … zu lieben?
Wie fast alles im Leben, beginnt es mit der Entscheidung und dem ersten Schritt nach vorn!
Gott hat uns Menschen ermächtigt und befähigt, uns jederzeit entscheiden zu können, ob wir Gottes Wege gehen oder unseren (in diesem Fall, sehr negativen) Gefühlen nachgeben!
In der alten griechischen Bibel-Übersetzung steht für die Formulierung: "Bemüht euch allen gegenüber um das Gute" das Wörtchen "kalos". Es meint das, was angemessen, nützlich, geeignet, gut und schön ist. Wenn mir jemand allerdings übel zuspielt, dann reagiere ich rein menschlich allerdings ganz anders. Nun; die Palette von menschlich-wütenden Gegenreaktionen ist groß. Wie gut, dass Gottes Geist noch größer ist!
Der Grundsatz des Guten gilt auch für gemeine Fieslinge unter uns: Wir sollen überlegen, was (dauerhaft) gut, nützlich und hilfreich ist!
– Gut wäre, wenn sie durch Dich etwas anderes erfahren würden, als was sie selbst geben. So können sie sehen, dass es eben auch anders gehen kann.
– Gut wäre, wenn sie mit ihren Sticheleien und Gemeinheiten ins Leere laufen würden und nicht zum Ziel kommen, weil Du anders drauf reagierst, als sie erwarten. Sie wollten siegen, zerstören, verwunden, ausschalten. Würdest Du auf dieselbe Ebene zurückfeuern, dann hätten sie ihr Ziel erreicht. Hältst Du ihnen Gutes entgegen, schießen die Pfeile ins Leere.
– Gut wäre, wenn ihr Herz Heilung und Veränderung erfahren würde. Menschen, die verletzen, wurden fast immer selbst verletzt. Hinter jedem Täter steckt fast immer auch ein Opfer. Das entschuldigt nichts, aber erklärt einiges. Deshalb segne und bete für den anderen. Gott kann jedem Menschen begegnen!
Letztendlich muss die Entscheidung, Bösem Gutes entgegenzusetzen immer wieder neu getroffen werden! Vergiss nicht, dass Gebet Kraft hat und es mehr bedeutet, als sich gut zuzureden – Gebet heißt mit Gott zu reden! Dem Typen, der letztendlich ALLES in Händen hält! Er hat die Macht, sich dem Bösen in den Weg zu stellen!
Du hast Verantwortung und solltest Deine Möglichkeiten ausschöpfen! Dem anderen gegenüber mutig Grenzen setzen, heißt: Dich selbst und andere vor noch größeren Schaden schützen und auch den Täter, vor noch größerer Schuld zu bewahren. Auch wenn vieles nicht in Deiner Hand liegt, zögere nicht das zu tun, was Du tun kannst!
Natürlich kann man nichts pauschalisieren und es ist leichter geschrieben als umgesetzt. Vielleicht geht Dir gerade konkret jemand oder eine Situation durch den Kopf, wo Du überlegst wie Du handeln solltest oder gerne anders handeln möchtest.
Bleib' dran! Hör niemals auf, für diesen Menschen zu beten! Gottes Liebe findet den Weg in jedes Herz! Und wer weiß, vielleicht bist Du gerade der Mensch, durch den Gott dem anderem zeigen will, wer und wie er ist. Bitte ihn um Kraft und um Möglichkeiten, trotzdem Gutes zu tun und in Liebe zu begegnen! Denn geliebte Menschen entwickeln ungeahnte Kräfte wirklich umzukehren ….
Alles Liebe und ganz viel Segendauerregen!
Mandy
© Foto: www.godnews.de
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Feindesliebe ist vermutlich die größte und schwerste Herausforderung an uns Christen, die wohl nur praktiziert werden kann, wenn uns die Nähe zu Gott eine persönlich erlebte Realität und ein andauerndes, leidenschaftliches und echtes Herzensbedürfnis geworden ist…
So oft habe ich schon gebetet, dass ich fähig bin, meine Gegner wirklich zu lieben. Aber wenn ich ihnen dann begegne, dreht sich mir de Magen um und ich husche an ihnen vorbei, statt sie freundlich zu begrüssen. Beten für sie geht schon, aber das in die Tat übersetzen, gent nicht. Tatsächlich ist das nur fähig mit Gottes Hilfe, Aber die will einfach nicht kommen. Dabei wäre dies zentral für den Glauben an Jesus. nur mit der Feindesliebe gibt es in der Welt Frieden.
Ich würde unterscheiden, zwischen einer Liebe, wie Jesus sie schenkt und einer Liebe, wie Menschen sie sich schenken. Wir sollen unsere Feinde lieben.
Das bedeutet für mich, sie einfach zu respektieren und sie so stehen zu lassen, wie sie sind. Wir können nicht jeden Menschen so verändern, dass er uns „gefällt“. Aber wir können ihn so stehen lassen, wie er ist.
Und dennoch weitergehen. Ich sah vor kurzem den Jesus Film. Er hatte einen festen Kreis Menschen, die Apostel, um sich herum. Und „selbst die“ haben ihn immer wieder enttäuscht. Einer hat ihn sogar verraten. Jesus vergibt. Und bleibt damit frei und souverän.
Aber Jesus war auch einer, der gewandert ist, nicht an einem festen Ort blieb. Das gibt mir das Gefühl, dass auch ich weiterziehen darf. Ich muss nicht an einer Person stehen bleiben und mich permanent mit ihr auseinandersetzen. Ich darf auch weitergehen.
Dass sich Dir der Magen umdreht, zeigt, dass Du nicht frei bist. Du willst Dich vielleicht zu einem Verhalten zwingen, das Du eigentlich gar nicht hinbekommst. Gott kennt Dein Herz doch sowieso. Du kannst ihm nichts vormachen. Und somit musst Du auch Dir nichts vormachen. Und auch nicht Deinem Gegenüber.
Einen fröhlichen Geber hat Gott lieb. Wenn Du Dich fröhlich jemandem zuwenden kannst, ist das in Gottes Sinne. Wenn Du Dich dabei quälst, gibt es noch viel zu tun. Gott will Dir die Freiheit schenken, wenigstens freundlich Hallo zu sagen, aber mit einer Souveränität und Grenze, die der andere dann auch respektiert. Dann muss es gar nicht mehr als das freundliche Hallo werden.
Hallo Lukas,
ich hatte mal genau das gleich Problem und konnte einem bestimmten Menschen einfach nicht vergeben. Dann habe ich mit einer Schwester meiner Gemeinde darüber geredet. Die Antwort war verblüffend, sie sagte: "Bitte doch GOTT mal für Dich zu vergeben, sag ihm, dass Du es gerade noch nicht kannst."
Verblüffung vor allem deshalb, weil es funktioniert hat. Probiers doch mal aus. Viel Glück und Seinen ganzen Segen dazu.
Colin
wenn sich jemand christ nennt und tritzdem über andere lästert oder sich unzüchtig verhält und wenn diese menschen auch noch dein mann oder deine tochter ist, soll man diesen dann den rücken kehren? das kann es doch auch nicht sein
Das ist eine Frage, die man immer wieder stellen kann. Ich denke, da hat jeder Mensch seine eigene Grenze.
Gott möchte, dass wir hier ein Stück vom Himmel haben, las ich gestern bei Don Piper. Und ich finde, das klingt nach Liebe. Wenn unsere Mitmenschen sich lästerlich oder unzüchtig verhalten, dies aber nicht UNSERE persönliche Grenze verletzt, dann sollten wir für sie beten und sie in Gottes Hände geben. Wenn sie mit ihrem Verhalten UNSERE Grenze verletzen, dann müssen wir prüfen, ob sie mit diesem Verhalten uns zerstören oder nicht. Das ist meine persönliche Sicht.
In der Bibel gibt es viele Sätze, die vom richtigen Verhalten untereinander sprechen. Es ist aber immer von GEGENSEITIGER Achtung die Rede. Nicht nur die Frau soll den Mann ehren. Der Mann soll auch die Frau ehren. Nicht nur die Kinder sollen die Eltern ehren. Die Eltern sollen auch die Kinder so behandeln, dass sie keinen Grund zum Groll haben. Und so weiter.
LIEBE in beide Richtungen, das ist nach meinem Dafürhalten die Lösung. Gott sagt nicht, dass einer sich permanent fertig machen lassen soll.
Die Verwandtschaft kann man sich leider nicht aussuchen. Meine Schwiegermutter hat ihren eigenen Sohn nach dem schweren Unfall, einfach fallengelassen und gemeint, es wäre besser besser, er wäre gleich gestorben, sie könne jetzt so nichts mehr mit ihm anfangen. Tja, was sollte ich machen, mit so einer Frau, die sich Mutter nennt? Gott bitten, ihr an meiner Stelle zu verzeihen, denn ich kann es nicht. Danke für den Tip, Colin. Meine Schwiegermutter glaubt übrigens an gar nichts mehr, hat sie selber immer betont.
Meine Nachbarin hat mir einen Kalender geschenkt. Darauf steht: Der Mensch macht sich Freunde. Der Mensch macht sich Feinde. Gott schenkt uns die Nachbarn.
Es ist weise, die Vergebung in Gottes Hände zu legen. Denn ja, Verwandtschaft kann man sich nicht aussuchen. Wir sollten bei allem nicht vergessen, dass wir nicht alles erdulden müssen, was andere uns antun. Aus menschlicher Sicht ist das auch gar nicht möglich.
Menschen, die schwierig für uns sind, die uns demütigen, müssen wir in Gottes Hände übergeben. Ich denke, es gibt Menschen, die es schaffen, sich dennoch mit diesen Menschen an einen Kaffeetisch zu setzen. Aber es gibt auch Menschen, denen das nicht gelingt.
Ich vertraue darauf, dass Gott unser Herz kennt und all jenen vergibt, die es nicht schaffen.
Und klar, würde Deine Schwiegermutter glauben, Claudia, würde sie mit ihrem Sohn gar nicht so umgehen KÖNNEN!