Das Ding mit der Vergebung – soll das ein Scherz sein, Gott?

Seit vielen Jahre höre ich nachts öfter mal Domian zu, eine Telefontalk-Sendung, die es schon seit fast 20 Jahren gibt.

Einmal die Woche gibt es ein Thema. Letzten Mittwoch hieß das Thema: "Ich kann nicht verzeihen".

Und so riefen die Leute an und erzählten von schlimmen Erfahrungen; vor allem vom (sexuellen, emotionalen) Missbrauch und davon, dass sie nicht verzeihen können. Eine Frau sagte sogar, alles was ihr bliebe, ist Hass zu empfinden dem Menschen gegenüber, der sie so fürchterlich misshandelt hatte … und diesen Hass will sie sich nicht nehmen lassen. Denn sonst hätte er ihr alles genommen. Wie traurig. 


Als ich all die Anrufer so hörte, da konnte ich sooo gut verstehen, dass verzeihen zuviel verlangt ist! 


Trotzdem kommt Gott und ruft uns Menschen zu einem Lebensstil der Vergebung auf?!?
Und das in einer Welt, die Vergeltung fordert?!? 

Wie krass ist das eigentlich?! Soll das ein Scherz sein, Gott? 
Wir sollen lieben statt hassen –
 vergeben statt zurückschlagen?!?!?  


Mal übertrieben ausgedrückt: Diese Welt würde Dich doch am liebsten tot sehen, vor allem wenn Du arm oder reich bist, schwul oder hetero, Muslim oder Hindu oder Christ, CDU- oder NPD-Wähler, Afrikaner oder Europäer oder was immer Dich von dem unterscheidet, der den Finger am Abzug hat. Wobei, je nachdem wann und wo man lebt, so übertrieben ist das gar nicht …
 

Und dann schlage ich die Bibel auf und muss feststellen, dass die Liebe zu Gott das erste Gebot ist. Und unseren Nächsten zu lieben wie uns selbst ist das zweite (und das ist praktisch genauso wichtig wie das erste, sagt Jesus). Das schließt auch die Menschen mit ein, die uns hassen – und die wir hassen. Unsere Feinde wie unsere Nächsten zu behandeln, das kennzeichnet uns in dieser Welt als Christen!


Vergebung empfangen und selbst vergeben …

Und das gilt für alle! Für die Frau, deren Mann den Hochzeitstag vergessen hat, und die Eltern, deren Kind von einem Betrunkenen überfahren wurde. Für das Opfer von falschen Anschuldigungen und die Obdachlosen, die unter Brücken schlafen. Für den sitzengelassenen Liebhaber und die sexuell Missbrauchten. Für die alten Leute, denen skrupellose Diebe ihre gesamten Ersparnisse geklaut haben, und die Frau, deren Mann ihr ganzes Erbe versoffen hat.

Vergebung empfangen und selbst vergeben, das gilt genauso für die Täter – so bizarr das klingen mag. Es gilt für Soldaten, die Kinder erschossen, für den Vater, der sich an der Tochter verging …. für die Mörder, die Jesus grausam hinrichteten.


Jesus bietet jedem Vergebung an, egal ob er Opfer oder Täter ist (meist sind wir eh beides)! 

Kein Mensch wird von sich selber heraus immer und jeden vergeben können – das ist unmöglich! Wer selbst nie Vergebung erfahren hat, der ist nicht in der Lage dazu. Es geht auch nicht darum, Böses gutzuheißen oder zu vergessen. Missbrauch z.B. ist eine furchtbare Tat, die wohl leider kein Mensch jemals vergessen wird. Doch Hass wird immer drücken, verfolgen, unglücklich machen … 


"Wenn Gott wüsste, was ich durchgemacht habe … " – wenn Du das gerade denkst: Gott weiß das! Daran glaube ich, denn ich glaube, Gott war immer bei Dir bis zum heutigen Tag. Warum er manches nicht verhindert, das kann ich Dir nicht sagen. Ich denke, er weint mit Dir und er bietet Dir immer seine Vergebung und Heilung an, wenn Du mit ihm sprichst und ihn drum bittest. Dein Herz wird nicht auf Knopfdruck geheilt. Meistens braucht es Zeit – aber er wird Dein Herz heilen, das habe ich selbst erlebt und erlebe es noch immer, sonst würde ich es nicht schreiben.


Jesus ist für mich nicht einfach nur ein Vorbild. Er ist der, der mir ein neues Leben geschenkt hat. Der in mir drin ganz viele Wunden geheilt hat und der mein Herz täglich neu mit Liebe auffüllt, für alle Menschen – auch für die, die es anscheinend besonders nötig haben!

 

Alles Liebe und viel Kraft!
Deine Mandy

 


Hier noch die berührende Geschichte von Esther, sie ist 14, als sie das erste Mal von ihrem Vater (ein Pastor) missbraucht wird:

© Foto: Eva Jung / godnews.de

 


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Dieser Beitrag wurde am 14. September 2014 veröffentlicht.

32 Gedanken zu „Das Ding mit der Vergebung – soll das ein Scherz sein, Gott?

  1. Jennifer

    Der Hass bringt dem Opfer gar nichts und den Täter belastet es überhaupt nicht! Man macht sich selbst damit kaputt! Allerdings kann es Jahre dauern sowas zu vergeben,aber wenn,dann fühlt es sich leichter an!

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  2. Bettina

    Die Vergebung ist nicht für die Täter (manchmal leben sie ja auch gar nicht mehr oder es gibt keinen Kontakt mehr) – sondern für einem selber. Ständig Hass und Unvergebenheit in sich zu spüren, zermürbt und zerstört. Deshalb ist Vergebung wichtig für uns. Es ist traurig Menschen zu sehen, die von jahrzehntelanger Unvergebenheit und Hass gezeichnet sind. Hier will und kann Jesus Heilung bringen. Deshalb ist Vergeben wichtig – auch wenn es sehr schwer ist!

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  3. JJ Berg

    Ich kann eure Überlegungen sehr gut verstehen, ich selber habe 20 Jahre lang gesagt dass Vergebung für zwei bestimmte Menschen in meinem Leben nicht real werden wird, geschweige denn überhaupt mit diesem einen einzigen Wort in Verbindung gebracht werden sollte . Auch ich habe sehr viel Hass, Trauer und Schmerz erfahren und habe mich auch von Gott abgewandt. Es gab aber immer wieder ein gewisses Bild eines Kreuzes in der Gemeinde wo ich getauft und konfirmiert worden bin, mein inneres hat mich immer wieder dorthin gezogen und irgendwann habe ich mich dort wieder gefunden, sonntags morgens im Gottesdienst, ich habe mich bewusst abseits gesetzt, und habe einige Sonntage später immer wieder in dieser Kirche gesessen, geweint und ganz viel Trauer Arbeit für mich geleistet und ich bin jetzt zwei Jahre dabei, habe mich Umpfarren lassen und bin jetzt wieder da wo ich hin gehöre, zu dem Kreuz aus meiner Seele! Ich habe dort viele Menschen getroffen die mich besser verstehen als jeder Therapeut und ich habe Freunde gefunden die mich in meinem Glauben führen und das allerwichtigste, ich habe die Liebe von meinem Vater ( Gott ) erfahren, die Liebe Jesu Christi und die Liebe des Heiligen Geistes und ich konnte nach knapp zwei Jahren zwei Menschen vergeben. Wir reden hier nicht von Diskrepanzen in einer Beziehung zu seinen Eltern, wir reden hier um Missbrauch! Ich habe 20 Jahre lang nicht mehr daran geglaubt und dann klopft Gott an meine Tür an die Tür meines Herzens und meiner Seele und ich habe sie geöffnet und das schönste Geschenk erlebt was ich in 38 Jahren erleben durfte: die Liebe meines Vaters zu wissen dass er mich liebt weil er mich so erschaffen hat! Ich weiß jetzt was Vater liebe bedeutet !

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  4. Markus

    Ich frag mich da immer: Was bedeutet vergeben? „Es geht auch nicht darum, gut zu heißen oder zu vergessen. … Hass wird immer drücken, verfolgen, unglücklich machen …“ verständlich. Aber wie soll man sich das sonst vorstellen? Um was geht es dann? Verstehen, akzeptieren, tolerieren? Ja, Gott schenkt Heilung; er ist der einzige, der das kann und tut. Aber er ist gerecht. Sollte er nicht verstehen, wenn wir Gerechtigkeit einfordern?

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    1. Mandy Artikelautor

      Das ist eine gute Frage, Markus. Ich denke Vergebung bedeutet immer auch Gnade; es ist die Entscheidung jemanden die Schuld zu erlassen. Es bedeutet nicht selbst Richter oder Gott zu spielen.

      Vergebung ist außerdem ein Geschenk. Steckt schon im Wort drin: VerGEBUNG – eine Gabe = Geschenk. Vergebung kann sich kein Mensch verdienen.

      Vergebung macht frei, dass sagte schon Jesus – Vergebung richtet den Blick in die Zukunft und die Entscheidung zu vergeben ist, so denke ich, der erste Schritt zur Heilung. 

      Vielleicht fällt ja noch jemanden etwas dazu ein?

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      1. Bernd Zündorf

        Ich denke, Gott versteht unseren Wunsch nach Vergeltung / Bestrafung sehr gut. Dennoch ist es wichtig, den Tätern zu vergeben, denn Hass belastet nicht die Täter, sondern das Opfer, das selbst immer wieder an die für es selbst schlimme Begebenheit denken muss.

        Ich habe vor Jahren mal eine unschöne Situation erlebt, wo ich dann abends den Tätern erst mal alles erdenklich Schlechte gewünscht habe. Aber Gott hat mich an sein Wort erinnert, dass wir einander vergeben sollen, und das habe ich dann auch genacht. Als mich einer der Täter später um Vergebung gebeten hat, konnte ich ihm von ganzem Herzen die Hand zur Vergebung reichen. (Das war jetzt kein Missbrauch, sondern was vergleichsweise "Harmloses" – ich weiß nicht, wie ich bei Missbrauch reagiert hätte.)

        Und ungestraft kommen die Täter bestimmt nicht weg, in Gottes Wort steht ausdrücklich: "Mein ist die Rache, ich will vergelten" (5. Mose 32,35). Aber uns befreit es, wenn wir Vergebung aussprechen.

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        1. GekreuzSIEGT Moderator - Hanspeter

          Hallo Bernd

          Vergeben und Versöhnen sind zwei unterschiedliche Dinge. Vergeben heisst, ich übergebe die Sache Gott. Versöhnen kann man sich nur, wenn beide Seiten aufeinander zugehen.

          Mit Gott können wir uns versöhnen, weil er den ersten Schritt in Jesus zu uns hin gemacht hat. Bei Menschen ist das schwieriger. Ich kann vergeben, aber ich kann mich nicht versöhnen, wenn der andere nicht will. Das ist schmerzhaft …

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    2. Bettina

      Für mich heißt vergeben "loslassen" Zu akzeptieren, was war. Keinen Groll mehr hegen, sondern weiter gehen und nicht mehr trübseligen Gedanken "war wäre wenn…." nachhängen.

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    1. GekreuzSIEGT Moderatorin - Sandra

      Marcus, vergeben ist im Grunde nichts anderes als das Geschehene loszulassen. Zu sagen, ja, es war schrecklich/falsch/furchtbar (… was auch immer), was geschehen ist, aber ich lasse es los. Ich vergebe, um frei zu sein, für das, was kommt, für die Zukunft, für das HEUTE. Eine Predigt, die ich mal hörte, trug den Titel "Verletzte Menschen verletzen Menschen". 

      Unvergebenes zerstört meistens zusätzlich noch das Heute und das Morgen. 

      Im Grunde bestrafen wir also einerseits uns selbst und andererseits häufig auch noch andere, wenn wir Unvergebenes mit uns herumschleppen. 

      Vergeben heißt nicht, zu sagen: "Ja klar, das, was passiert ist, war einfach spitze, ich finde das ab sofort echt klasse".

      Vergeben heißt, zu sagen: Gott, ich lege Dir alles, was geschehen ist, hin. Du verstehst meine Trauer, meinen Schmerz, meine Gefühle, meinen Zorn, meine Wut, meinen Hass, Du willst aber auch, dass ich alles zu Dir bringe UND es da LASSE. Denn Du allein wirst in Ewigkeit Gerechtigkeit bringen. Du selbst konntest und kannst vergeben, obwohl Dir die Menschen schlimmsten Unrecht angetan haben. Du bist für unsere Sünden gestorben. Und warst der Einzige, der jemals sündlos über diese Erde lief. 

       

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      1. GekreuzSIEGT Moderatorin - Sandra

        Eine schöne Bibelstelle dazu ist 1. Petrus 2,23

        Als er geschmäht wurde, schmähte er nicht wieder, als er litt, drohte er nicht, sondern übergab es dem, der gerecht richtet. 

        Jesus ist unser Vorbild in allem. Wir müssen uns jeden Tag neu auf ihn ausrichten. 

         

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  5. Ina

    Indem man vergibt, gibt man den Auftrag zu richten an einen Rechtsanwalt/Richter weiter, in diesem Fall Gott. Wir brauchen uns nicht mehr drum kümmern.

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  6. Kevin

    Das sind Superlative: Schuld – Vergebung. Es beginnt aber mit einer bewussten und logischen Entscheidung diesen langen Weg der Vergebung zu gehen. Letztlich garantiert erlösender als zu resignieren oders selbstjustiz! Das lernt man nicht bis heute abend, step by step und ganz viel Belohnung für jeden Erfolg! God bless you. God is still good!

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  7. Katrin

    Danke Mandy, das du sagst das man Vergebung oft nicht aus sich selbst tun kann. Aus eigener Erfahrung weiß ich, es wäre eine fette Ohrfeige, wenn man dem Mißbrauchten als erstes sagt, du mußt vergeben. Was so jemand braucht ist eine Schulter zum anlehnen und jemand der immer wieder liebevoll und geduldig da ist. Der den Schmerz mit aushält und mitträgt. Und nicht belehrt. Und auch wenn das Ziel Vergebung ist, so hat Jesus zu mir niemals gesagt, das ich vergeben soll. Egal bei was. Er möchte immer erst Gemeinschaft mit mir. Eine Beziehung und die ist nun mal durch Mißbrauch auch zerstört !! Ihn als Mann zu ertragen, war schlichweg unmöglich. Was macht er, er begegnet mir als Löwe. Als liebevollen, starken und mitfühlenden Löwen. Und was mir am meisten hilft.. er hält meine ganze Wut (auch gegen ihn) und Frust und Trauer aus. Auch wenn ich so sauer auf ihn bin, weil er es zugelassen hat, weiß ich er ist doch da …. Auch wenn ich ihn nicht verstehe, so weiß ich ganz tief in meinem innern, das nur er mich herausretten kann, aus diesem tiefen Loch.. Für mich bedeutet Vergebung, ein gaaaanz langer Weg. Immer wieder zwischendrin, die Entscheidung zu treffen, ja ich will in diese Richtung, aber ich kann es nicht… Es tuuuuut so weh. Ich denke das zwei Dinge für mich wichtig sind und in Ordnung kommen müssen, bevor ich vergeben kann: Die Beziehung zu Jesus und die Beziehung zu mir selbst !! Wie kann ich vergeben, wenn ich über Jesus wütend bin? Dann ist es mir doch egal was er gesagt hat… Und wie kann ich vergeben, wenn ich mich selbst tief in meinem Innern ablehne ? Wenn ich vergebe, sollte ich es für mich tun und nicht für den anderen, aber wenn ich mich nicht mag, warum also ? Wie diese beiden Sachen wieder in Ornung kommen können, weiß nur Jesus und er wird es Schritt für Schritt zeigen..

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  8. Antonietta

    Ich habe einen Menschen der mir nahe stande und mich zutief verletzt hat,vergeben.Das hat in mir einen tiefen Frieden ausgelöst zugleich alles war ausgelöscht.Das kann nur Jesus!

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  9. Klaus

    Lieber Blogleser, Du kannst verzeihen! Verzeihen ist nicht zu viel verlangt. Wahrhaftig Du sollst lieben statt hassen – vergeben statt zurückschlagen.

    Satan fordert Vergeltung, Gott aber ruft uns Menschen
    ständig zu einem Lebensstil der Vergebung auf.

    Wahrhaftig Du sollst lieben statt hassen – vergeben statt zurückschlagen.

    Und das Kannst Du in der Kraft Christi. Ja, Gottes Sohn ist der, der Menschen ein neues Leben schenken kann.

    Der in uns drin ganz viele Wunden heilen kann und der unser Herz täglich neu mit Liebe auffüllen will.

    Alles Gute und Liebe!

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  10. Robert Agthe

    Religion und Glaube ist übrigens der Grundmotor für Egoismus. Sie implizieren das es nur um das eigene "Ich" geht und Gott für einen da ist, wenn es Probleme gibt. Für das Verzeihen und Vergeben ist aber genau das Gegenteil erforderlich: Empathie und das Vermögen sich in anderen hineinversetzen zu können. Warum hat jemand etwas schlimmes getan? Was war sein Antrieb? Nur dann kann man vergeben. Vergesst Gott und kümmert euch um eure nächsten dann läuft das "hier unten" auch. 😉

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    1. GekreuzSIEGT Moderator - Hanspeter

      Hallo Robert, wenn der Täter nach deinen Aussagen nur ein Opfer ist, dann verschiebt sich einfach die Schuldfrage auf eine andere Person oder ich bin selbst schuld. Doch hilft das wirklich? Die Sache zu ver-geben, in die Hand Gottes zu geben, ist da wesentlich hilfreicher. Wenn Gott Gerechtigkeit schafft, kann ich Stück um Stück loslassen und ich werde wieder frei für das Leben.

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  11. Alexandra Brückner

    Ich habe Gott , damals gesagt hilf mir vergeben, und hilf mir das ich nicht Bitter werde im Herze. Weil ich so nicht sein will und mich so auch nicht mögen würde so voller Hass. Ja es hat eine Weile gedauert, aber ich bin ihm so dankbar , das er mein Herz bewahrt hat. Und das ich heute trotzdem meine Umwelt lieben kann, so wie Jesus es mir vorgelebte hat.

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  12. Lea

    Ich finde es sinnvoll den Weg der Vergebung in Teilschritten zu gehen, um wirklich innerlich heil und frei werden zu können. Es muss nicht immer in der Reihenfolge sein.

    1) Ehrlich die Verletzung anschauen und klar BENENNEN, von wem und wodurch ich verletzt wurde

    2) Mit dem SCHMERZ zum Kreuz gehen, ihn JESUS HINLEGEN. Es symbolisch auszudrücken, hilft oft dabei. "Jesus, ich übergebe dir den Schmerz, die Zerstörung meines Vertrauens, den Hass, die Enttäuschung…im Vertrauen darauf, dass du damit fertig wirst!"

    3) Dem anderen VERGEBEN und ANKLAGE LOSLASSEN. Vergeben ist eine Entscheidung, dazu brauche ich meinen Willen, das Gefühl ist nicht das Entscheidende. Es muss mir nicht danach zumute sein, ich muss dabei nichts fühlen!!  "Jesus, ich will demjenigen vergeben und die Anklage loslassen. Ich kann es nicht alleine. Hilf mir dabei!"
    VERGEBUNG HEISST NICHT, dass ich dem anderen wieder begegnen wollen muss oder dass ich die gleiche Beziehung wieder aufnehmen muss – je nach Verletzung/Heilungsweg ist es gut oder eben nicht angebracht. Für Versöhnungs(bereitschaft) braucht es neu wachsendes Vertrauen zum anderen und Umdenken. Das kann direkt nach der Vergebung sein oder auch dauern!
    VEGEBUNG HEISST: Wunsch nach Genugtuung aufgeben, dem anderen nichts mehr nachtragen. Wenn ich nicht vergebe, dann bleibe ich mit dem anderen in negativer Weise verbunden! Wenn ich vergebe, dann erlebe ich Gnade und bekomme FREIHEIT geschenkt. Die Abhängigkeit/Bindung löst sich. Ich vergebe, weil Jesus es mir wert ist. Ich überlasse das Richten Gott!

    4) Die FALSCHE BOTSCHAFT (Lüge) ENTLARVEN, DIE DIE VERLETZUNG IN MIR HINTERLASSEN HAT  z.B. "ich muss schlecht und falsch sein, weil die anderen mich nicht haben wollen/mich nicht lieben. Ich werde sowieso verlassen. Ich muss mir alles erarbeiten/brav und angepasst sein, dann werde ich geliebt"… Das ist ein falsches Fundament und führt meistens zu einer falschen Gottesbeziehung. Oft sagen wir dann – bewusst oder unbewusst – : "ICH WERDE NIE MEHR VERTRAUEN!!!". Das ist ein INNERER SCHWUR, eine FESTLEGUNG. Diese entsprechen niemals der WAHRHEIT GOTTES FÜR MEIN LEBEN!!!

    5) MIT EINEM ANDEREN CHRISTEN BETEN und sich LÖSEN von den LÜGEN ÜBER MEINEM LEBEN! Der andere ist Zeuge und kann mir Gottes Wahrheit zusprechen, unterstützt mich in meine Schritten und manchmal erkennt er auch einen Schwur, den ich selbst nicht sehen kann. "Jesus, ich löse mich von der Lüge, dass ich falsch und schlecht bin/nicht genüge/an allem selbst Schuld bin/es verdient habe/ Liebe erarbeiten muss… Ich löse mich von dem inneren Schwur niemandem mehr zu vertrauen. Danke Jesus, dass du anders über mich denkst, hilf mir deine Wahrheiten für mich anzunehmen, verändere mein Denken über mich. Danke, dass ich wertvoll und geliebt bin von dir ohne zu leisten…"

    6) FREIHEIT ERLEBEN, Schritt für Schritt innerlich heiler werden

     

     

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  13. Anonym

    Ich habe mich zwangsweise auch schon viel mit dem Thema Vergebung auseinander gesetzt. Als ersten Schritt hat es mir geholfen die Taten an Gott abzugeben und zu sagen, dass er ein gerechter Gott ist und einen richtigen Umgang damit haben wird. Damit habe ich die Verantwortung für alle Rachegedanken abgegeben, was mich freier gemacht hat. Dann habe ich bei ERF die Sendung wirklich! gesehen, auf die im Seelenfutter aufmerksam gemacht wurde. Eine junge Frau berichtete von ihren Missbrauchserfahrungen und sprach auch über ihren Versuch dem Täter zu vergeben. Sie erzählte, dass sie begonnen hat den Täter zu segnen. Ihm also etwas Gutes von Gott zu wünschen. Ihm zu wünschen, dass er von Gott berührt wird. Ich fand es als einen weiteren Schritt für mich hilfreich, weil ich so dem Täter etwas Gutes wünsche, das aber auch bedeutet, dass Gott ihn anrührt. Das würde auch bedeuten, dass er vielleicht erkennt, das er Falsches getan hat und Reue empfindet, das Bedürfnis entwickelt selbst Vergebung zu empfangen. Wenn er tatsächlich diese Erkenntnis hätte, hätte ich kein Problem mehr damit, dass Gott ihm seine Schuld als gnädiger Gott (der er nunmal ist) vergibt. Es hat mir geholfen, dass ich denTäter tatsächlich ehrlich segnen kann und ihm Gutes wünsche. Dadurch empfinde ich keine Wut mehr. Es ist sicherlich noch nichts vergeben dadurch, aber ich wollte es als Denkanreiz weitergeben. Vielleicht ist ja auch für andere Menschen hilfreich, die sich auf dem langen Weg zur Vergebung (die dann auch im Gefühl irgendwann ankommen soll) befinden.

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