Kann ich ohne schlechtes Gewissen an einem Bettler vorbei gehen?

Bestimmt kennst du das auch: Du läufst im Winter durch die Fußgängerzone. Es ist kalt und ungemütlich, die Nase tropft.
Ich mag den Winter nicht. Der Schnee und die Tage, wo es um 15 Uhr schon dunkel wird, sind furchtbar. Ich stehe eher auf 30 Grad und Sonnenschein.

Doch wie muss es den Menschen erst gehen, die am Straßenrand sitzen und um etwas Geld oder zu Essen betteln? Wie fühlen sie sich in dieser kalten Jahreszeit?
 

Ich bin Christ und gerade als Christ sollte ich doch helfen
und bittende Hände nicht ablehnen – oder?!?


Gerade in der Winter- und Weihnachtszeit fällt es mir besonders schwer, an Menschen vorbeizugehen, ohne ihnen zu helfen.

Ich habe schließlich selbst drei Jahre auf der Straße gelebt.
Und es war manchmal so kalt, dass meine Freunde und ich uns buchstäblich den Hintern abgefroren haben.

Wenn man schläft, erfriert man schneller – deshalb musste nachts einer von uns Wache halten, während die anderen schlie- fen. Der Wecker klingelte stündlich, alle wurden geweckt, um auf die Toilette zu gehen oder rumzulaufen, einfach den Kreislauf in Schwung zu bringen und warm zu werden. Wir hatten tierische Angst zu erfrieren.

Am Schlimmsten war es, wenn die Kälte bis in die Knochen vorgedrungen war und man sich wie gelähmt fühlte. In Dresden oder Berlin wird es nachts auch mal minus 10 Grad und kälter. Teuflisch, wenn man dann noch Alkohol oder Drogen intus hat.


Wie dem auch sei, ist es denn richtig, einfach vorbei zu gehen?


Ich habe mich mit diesem Thema beschäftigt und Gott gefragt, was er dazu meint. Ich sagte: »Hey Daddy, in der City hocken so viele Obdachlose, soll ich jedem etwas geben? Oder soll ich ihren Blicken ausweichen und einfach dran vorbei laufen?«

Und ich habe den Eindruck, dass Gott mir gesagt hat, dass ich Grenzen habe. Ich bin nicht Gott und kann nicht die Bedürfnisse aller Menschen stillen.

Aber Jesus war ja auch ein Mensch.Wie hat der das denn gemacht? Er heilte nicht alle Kranken und erweckte auch nicht alle Toten zum Leben (was das wohl gegeben hätte …). Er gab auch nicht immer allen Obdachlosen zu essen. Wie also könnten wir das schaffen?

Helfen, in welcher Form auch immer, ist wie jemandem Geld zu geben. Du kannst nur soviel geben, wie du hast, und solltest nur so viel abgeben, dass du auch noch über die Runden kommst – es sei denn, Gott sagt oder zeigt dir für ganz bestimmte Situationen etwas anderes. Manchmal musst du auch an dich selbst denken. Du hast Verantwortung für dich! Du kannst dich nicht liebevoll um andere kümmern, wenn du dich nicht selbst liebst, Dir Gutes gönnen und es genießen kannst.

 

Der Autor Parker Palmer sagt:

 

»Die Sorge für sich selbst ist nicht egoistisch – es ist lediglich ein verantwortungsvoller Um- gang mit dem einzigen Geschenk, das ich besitze. Ich wurde auf diese Erde gesetzt, um dieses Geschenk an andere weiterzugeben. Immer, wenn wir auf unser wahres Ich hören können und ihm die Pflege angedeihen lassen, die es braucht, dann tun wir das nicht nur für uns selbst, sondern für die vielen anderen, deren Leben wir berühren.«


Ich habe Christen kennen gelernt, bei denen ich den Eindruck habe, dass sie denken, sie müssten anderen immer helfen. Immer! Sie müssten alle Menschen in Not, die irgendwie erreichbar sind, erreichen mit ihrer helfenden Art. Doch schnell sind sie dann verzweifelt, erschöpft, überLASTet und total gestresst. 


Ich kann nicht allen helfen – also doch einfach vorbei gehen?


Ich erinnere mich an meine Zeiten im Leben, als ich gebettelt habe. Meistens ist es so, dass Mädchen dabei erfolgreicher sind und mehr Geld oder auch mal was vom Bäcker bekommen. Also stand ich täglich da und bat die Leute um etwas Kleingeld oder um etwas zu essen. Ich versuchte, nett und freundlich zu bleiben, aber das war manchmal sehr schwer. Ständig bekam man dumme Sprüche reingedrückt: »Geh doch arbeiten!«, oder »Wenn Du ‘ne Stunde mitkommst, dann bekommst du mehr als Geld«. Wenn’s ganz derb kam, wurde man dabei noch weggeschubst oder angespuckt.

Es würde schon sehr helfen, wenn du dir als Passant Gedanken machst, wie es denn überhaupt dazu kommt, dass jemand auf d er Straße landet und eben kein geregeltes Leben mit geregelter Arbeit und geregeltem Einkommen führt. Macht er das aus Spaß, Langeweile, ist das sein Hobby?


Ich war gerade mal dreizehn Jahre alt, als ich von daheim abgehauen bin; denn da gab es immer wieder Schläge von meiner alkoholkranken Mutter, mein Vater spielte passiv mit und hatte nicht den Mut, irgendwas dagegen zu tun. Meine Mutter war psychisch krank, hatte Ausraster, bei denen alles durch die Gegend flog und dann wieder schwere Depressionen. In der Schule erlebte ich Lehrer, die alles andere als ehrlich waren. An Gerechtigkeit konnte ich nicht mehr glauben.

Auf der Straße hatte ich Freunde, wir hielten zusammen und gaben uns gegenseitig Halt. Aber weil das Leben hart war und sich jeder schließlich doch selbst der Nächste war, wenn es darauf ankam, konnte es vorkommen, dass einem der beste Freund nachts, wenn man schlief, das letzte Stück Brot klaute. Der Mensch ist einfach von Grund auf egoistisch. Und dieser Mensch und dieser beste Freund war einmal auch ich.

 


Die meisten Menschen, die ich auf der Straße kennen lernte, hatten ein krasses Leben hinter sich. 

Ich erinnere mich an einen älteren Mann, der Alkoholiker war.

Er hatte einmal ein richtig »spießiges« Leben, wie man sich das so vorstellt: einen guten Job, Haus, Schrebergarten, Frau, Kinder, Hund. Und dann starb ganz plötzlich seine Tochter, seine Frau nahm sich das Leben und er verlor jeglichen Lebensmut.

Er begann zu trinken, das Jugendamt nahm ihm das zweite Kind weg und so nahm das alles seinen Lauf. Bis ich ihn irgendwann auf der Straße traf und er mich blöd anmachte, weil ich in seinem »Revier« stehen würde.

Jawohl, die komplette Fußgängerzone ist unterteilt, jeder hat sein Gebiet. Da kann man sich nicht einfach an einen anderen Platz stellen und um Kohle betteln, da gibt’s dann Schläge. Aber glücklicherweise war der ältere Mann dann doch ganz nett und wir teilten uns das Revier. Ab sofort waren wir so was wie »Kollegen« – bis er sich tot soff.


Wahrscheinlich ist es so, dass viele Obdachlose sich vom erbettelten Geld Alkohol und Drogen kaufen, um ihre Situation »erträglicher« zu machen und mittlerweile – damals war das noch nicht so extrem – trifft man in Großstädten oft auf organisierte Bettlerbanden. Menschen, die wirklich arm dran sind, das Geld aber tatsächlich an ihre »Zuhälter« abgeben müssen. Kriminelle Strukturen und ein widerwärtiges Geschäft mit der Armut. Um das nicht zu unterstützen, empfehle ich, statt Geld Essen oder Essensgutscheine zu verschenken.


Und auch, wenn man nicht allen Bedürftigen helfen kann, finde ich es gut, großzügig zu sein. Geben ist seliger als nehmen oder behalten (frei nach Apostelgeschichte 20,35). Dein Herz wird härter werden, wenn du immer nur »Nein« sagst. Nächstenliebe ist ein Gebot, das nicht nur dem Nächsten gut tut, sondern auch dem Gebenden. Geben macht glücklicher als Behalten! Darüber gibt es sogar eine wissenschaftliche Studie.

Das erinnert mich dann an ein Bibelzitat: »Einen fröhlichen Geber hat Gott lieb« (2. Korinther 9,7), und ich denke, ein solcher Geber wird auch von anderen »lieb gehabt«.


Das Leben auf der Strasse ist wirklich hart, zumindest im Winter, wahrscheinlich härter als der Alltag, in dem du steckst. Vielleicht gelingt es dir deshalb, zumindest ein Lächeln zu schenken. Denn es macht einen großen Unterschied, ob du den Blick senkst oder die Straßenseite wechselst, jemanden also bewusst ignorierst und ihm ausweichst, oder ihn kurz ansiehst und ihm zunickst.

Du kannst ihn als Mensch wahrnehmen und ihm einen guten Tag wünschen, freundlich sein, auch ohne Geld zu geben. Denn damit schenkst du dem Bettler Beachtung und Respekt – eine ganz andere Währung, aber kein geringerer Wert als der Euro, um den du gebeten wirst.


Also, du kannst und musst nicht das Leid der Welt alleine beseitigen, dafür kam Jesus auf diese Welt.

 

Wenn du mit Geld gesegnet wurdest, gib fröhlich einen Teil davon weiter und werde noch fröhlicher. Hast du nichts über, mach dir kein schlechtes Gewissen, sondern sei trotzdem fröhlich und gib ein Lächeln weiter; denn Liebe wird immer größer, wenn man sie verschenkt!
 

Wenn du etwas ganz besonderes erleben willst, sei es im Advent, sei es zu anderen Jahreszeiten, aber vielleicht besonders im Advent, tu doch mal etwas Verrücktes: Lade einen Bettler auf eine Pizza ein – komm ins Gespräch …

 

Alles Liebe
Deine Mandy

 

 


Dieser Artikel von mir erschien 2012 in dem Buch "Weihnachtswundernacht" Hrsg. Thomas Klappstein im Brendow Verlag. Das ist das rechte Buch, links ist der Nachfolger von diesem Jahr – Geschenktipp!

2012 Weihnachtswundernacht – 24 Erzählungen für die schönste Zeit des Jahres
2013 Weihnachtswundernacht Band 2: 24 Erzählungen für die schönste Zeit des Jahres

 

 

 

 

 


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Dieser Beitrag wurde am 9. Dezember 2013 veröffentlicht.

48 Gedanken zu „Kann ich ohne schlechtes Gewissen an einem Bettler vorbei gehen?

    1. Mandy Artikelautor

      Du gehst in das jeweilige Geschäft z.B. beim Bäcker und fragst ob der Gutscheine verkauft. Die haben oft sowas wie "1x Kaffee und 1 Stück Kuchen"

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  1. Ilona

    So mein akku fast platt , aber es hat sich gelohnt die Zeit am Bahnhof zuvertrödeln in dem das ich sowas mutiges und kraftvolles Lesen durfte..Danke für das Augen öffnen, manchmal muss man auch mal hinterfragen..warum wieso und weshalb..?! Ich hate damals ca 1-2 Jahre her ne Situation 2 Cheeseburger gekauft..und kam ein „Bettler“ und fragte nach Geld da ich irgendwie doch keinen Hunger mehr hatte gab ich ihn einem statt Geld..den 2. Bekam ein anderer wo direkt danach zu mir kam.glaube dir gehörten zusammen. .egal so sind die satt geworden und ich musste sie nicht weg schmeißen oder etc

    Denn andere Sterben weil sie Hunger haben..mal sehn was mir heute noch in Bielefeld passiert

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  2. Henning

    Das ist ne gute Idee mit den Essensgutscheinen !
    Wusste ich gar nicht, dass es sowas gibt…
    Ansonsten ist das echt so ne Sache mit den Bettlern.
    Ein Bekannter von mir erzählte mir wie er einem Bettler was zu essen geben wollte…der hat das abgelehnt…unglaublich !
    Er wollte unbedingt Geld haben und das hab ich schon öfter gehört, dass die Geld haben wollen. Eine Zeit später sah er wie der Bettler sich Alkohol davon kaufte…na klasse :-(
    Von jemand anders hab ich mal gehört wie er beobachtet hat, dass ein Bettler abends von einem dicken Mercedes abgeholt worden ist…okaaayyy…mag falsch oder richtig sein, aber seitdem hab ich beschlossen dran vorbei zu gehen. Ich möchte
    keinem Bandenboss mein Geld in drn Rachen schieben und
    auch keinen Alkoholismus unterstützen ! Ganz ehrlich..wenn so jemand auf mich zukommen würde und um etwas zu essen bitten würde…ich würde mich nicht scheuen sogar mit ihm oder ihr ins Restaurant zu gehen, aber wenn ich an denen vorbei gehe..woher soll ich wissen ob sie einer Bande angehören oder ihren Alkoholismus finanziert haben wollen ??
    Oder gar ihre Drogensucht ?? Mit den Essensgutscheinen ist gut…sie bekommen was zu essen, aber können sich keine Drogen kaufen…sollte man meinen, aber ich bin überzeugt davon, dass ein drogensüchtiger Bettler sie einem echten Bettler mit Sicherheit versuchen wird zu verkaufen. Nunja..wie auch immer…ich hab FÜR MICH beschlossen, dass ich vorbei gehe. Das heisst aber jetzt nicht, dass ich gaaar nicht spende !
    Auch ich oder wir geben unseren Zehnten so wie es Gott sich gedacht hat oder wie es sein Wille ist.

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    1. Mandy Artikelautor

      Hallo Henning.

      Wenn ich mit jemanden über dieses Thema spreche, dann kommt eigentlich immer sowas wie "Also ein Nachbar von mir …" oder "Xy, der traf ja mal …." 

      Das mag richtig sein. Dennoch muss man aufpassen, da eben nicht alle Obdachlosen in einen Sack zu stopfen und ihn anschließend zuzubinden.

      Die meisten, die ich kennenlernte waren alk- oder / und drogenabhängig. Ich auch. Sicher, da geht dann auch das komplette Geld hin. Was sich da manch einer reinpfeift, wäre für einen Normalverdiener schon nicht zahlbar. Wie  ein Mensch in die Sucht gerät, habe ich ja angedeutet. Da gibt es viele Gründe – anderes Thema. Unschuldig daran sind die wenigsten.

      Ich, Freunde und andere (die meisten, niemals alle) waren froh etwas zu Essen zu bekommen oder wenigstens keinen verachteten Blick. Denn das bedeutete heute musste nicht noch los, um was zu klauen. Sucht und Diebeszüge durch die Stadt gehören unweigerlich zusammen, die Sucht will finanziert werden und der Bauch hat Hunger. Das ist ein Teufelskreislauf, aus dem man irgendwann ausbrechen muss (was auch meist nur mit Hilfe von anderen Menschen geht) oder eben darin verreckt.

      Das Du eine Entscheidung getroffen hast, finde ich gut. Es ist immer gut zu wissen, was man will. Nur rate ich Dir nicht pauschal alle in einen Sack zu knüppeln.

      Wenn Du das nächste Mal durch die Stadt gehst, halt die Augen offen, frag Gott, frag Dein Herz und wenn Du nix gibst, dann gibste nix. Aber vielleicht läuft Dir ja doch mal einer über den Weg dem Du zu nem Döner einladen kannst. Wenn er mitkommt, fein. Wenn nicht, war es einen Versuch wert.

      Alles Liebe.
      Mandy
       

       

      PS: Ich kannte keinen der Lebensmittelgutscheine verscheuert hat, dass sind heute 3€ oder so … da klaut man lieber was im Elektronikmarkt (früher war das bedeutend einfacher), da gibt es mehr dafür und vorallem auch mehr potenzielle Käufer. Wer soll denn einen Lebensmittelgutschein abkaufen? Hat doch eh keiner Kohle, da klaut man sich lieber Essen.

      2PS: Heute sind die Bettlerbanden das größere Problem. Wenn Du merkst an jeder 3. Ecke sitzt einer, der nicht unbedingt deutsch aussieht (sorry, ist so) – dann könnte das auf eine Bande hindeuten. Die sind verbreitet, mit Menschenhandel und allem Scheiß … aber viele haben mit denen auch absolut null zu tun. Wenn Du denen was zu essen gibst, dann werden die das auch nicht an ihren Zuhälter abgeben müssen. Arme Schweine sind das allemal.

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      1. Kiki

        Man darf ja auch nicht vergessen, dass in manchen Städten auch die Obdachlosenunterkünfte kleinere Geldbeträge von den Obdachlosen verlangen. D. h. manche Obdachlose, die gerne im warmen übernachten wollen, können das dann nicht tun, wenn man ihnen nur Essensgutscheine oder Essen gibt… Manche sind dann wirklich auf Bargeld angewiesen. Das habe ich zumindest vor einem in einer Fernsehreportage auf ZDF gesehen.

        Außerdem habe ich gehört, dass die Alkoholsucht krasser sei als manche Drogen so vom gesundheitlichen Standpunkt her. Ein kalter Entzug bei Alkohol soll zumindest richtig krass sein. Wenn sich also ein Alkoholabhängiger statt etwas zu essen Alkohol kauft, dann habe ich dafür Verständnis. Alkohol ist nichts, wo man von selbst einfach wieder runterkommen kann. Das hat nichts mit Disziplin zu tun, sondern es ist letzten Endes eine Krankheit und diese zu therapieren, liegt nicht in meinem Aufgabenbereich. Dafür gibt es qualifizierte Ärzte und Einrichtungen. Ich habe jedenfalls keine Probleme, einem Obdachlosen auch Geld zu geben. Letzten Endes ist er für den Umgang mit dem Geld verantwortlich und nicht ich.

        Mein Opa schenkt mir bspw. auch zu Weihnachten Geld und steckt mir auch mal zwischendurch etwas zu. Ob ich mir damit meine Schokoladensucht finanziere oder das Geld lieber in meine Ausbildung stecke, ist ihm egal. Ich bin selbst dafür verantwortlich. Und so sehe ich das auch mit den Obdachlosen. Ich schenke ihnen Geld und damit müssen sie selbstverantwortlich umgehen.

        Wobei ich sagen muss, dass ich am liebsten noch denen etwas gebe, die auch etwas tun. Wer also irgendwie Musik macht oder so, dem gebe ich lieber was als Anderen, die nur mit einem Schild dasitzen. Der Erstgenannte "arbeitet" gewissermaßen für sein Geld. Ebenso kaufe ich mir lieber die jeweilige Obdachlosenzeitung und gebe dem Verkäufer noch ein zusätzliches Trinkgeld. Denn diese Menschen zeigen mir, dass sie auch bereit sind, zu arbeiten.

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      2. Misha

        Hallo Mandy,

         

        mir persönlich ist es passiert, dass ich jeinem Bettler angeboten habe, ihm Essen zu kaufen (nach seiner Wahl und das wäre teurer gewesen als etwas Kleingeld). Er hat abgelehnt und mich ziemlich beschimpft, weil ich ihm kein Bargeld geben wollte. Seitdem gebe ich lieber Straßenmusikern was…

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      3. Henning

        Hallo Mandy 😉
        Vielleicht hab ich mich da etwas unpassend ausgedrückt, aber so war das auch nicht gemeint, dass ich jetzt alle über einen Kamm schere. Ich finds nur für mich sehr schwierig da unterscheiden zu können…wer sitzt jetzt für seinen Zuhàlter da ? Wer sitzt jetzt für seine Drogensucht da oder sein Alkoholproblem…ich möchte eben nichts unterstützen was ich mit meinem Gewissen nicht vereinbaren kann. Ich sag ja nicht, dass da keine sind die wirklich Hunger haben oder sich wirklich für mein Geld was zu essen oder zum Anziehen kaufen würden
        aber ich finds schwierig da die Unterschiede zu sehen. Du siehst das als ehemalige Beteiligte an dem Leben auf der Straße…ich seh das als Aussenstehender der nie in einer solchen Situation war und nun eine Haltung dazu finden muss bzw. gefunden habe. Natürlich orientier ich mich daran was mir von mir bekannten Personen zugetragen worden ist und bilde mir dann eine eigene Meinung dazu. Das hat aber jetzt nichts damit zu tun, dass ich über alle Bettler das Schwert schwinge und behaupte, dass die alle Betrüger sind. Das stimmt so natürlich nicht ! Ich finds als Aussenstehender nur sehr schwierig da den Unterschied zu sehen. Ich bin aber ebenso überzeugt davon, dass Gott mir jemanden zeigt wenn ich jemandem helfen soll bzw. unterstützen soll.
        Was ich mit Sicherheit nicht tun werde ist, jedem Bettler Geld zu geben oder sonst wie helfen zu wollen. Das ist eine Aufgabe der ich nicht gewachsen wàre.
        Aber das ist ein Thema…da kann man endlos drüber diskutieren 😉
        Aber Essensgutscheine…die sind gut !!! :-)

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  3. Kerstin

    „Haste mal ne Mark?“…. Wer kennt das nicht…zumindest zu D-mark Zeiten…mein Vater hat mir früher schon geraten „schenk ihnen etwas zu essen statt Geld..das wird ihnen womöglich abgenommen..“ und ich hab vor vielen Jahren (komisch..hatte nie wieder so eine Situstion) einem jungen Mann ne Bratwurst gekauft und gebracht…ich weiß noch wie verwundert er mich angeguckt hat…und ich kann heute noch sagen, dass diese Bratwurst uns beiden gut getan hat…sehr schöner Artikel Mandy! Danke fürs erinnern…

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  4. Kerstin

    Und was auch wichtig ist, finde ich, oft haben diese „Bettler“ einen Hund an ihrer Seite, für den sie „ihr letztes Hemd“ geben wùrden und der sie oft nicht nur im Herzen wärmt…über Hundefutter freuen sie sich bestimmt auch…

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  5. Mirjam

    Vielen Dank für diesen Artikel! Super! Ja, man muss sich das immer wieder bewusst machen: auch diese Menschen sind von Gott unendlich geliebt! – oder ist es gar Jesus selbst, der sich da verkleidet hat und vor uns auf der Straße sitzt??

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  6. Tine

    "Wenn du mit Geld gesegnet wurdest, gib fröhlich einen Teil davon weiter und werde noch fröhlicher. Hast du nichts über, mach dir kein schlechtes Gewissen, sondern sei trotzdem fröhlich und gib ein Lächeln weiter; denn Liebe wird immer größer, wenn man sie verschenkt!"

    Ich hab meistens nur zweiteres: ein Lächeln, eine Dankeschön für Straßenmusik, eine Breze oder einen Apfel, z.Z. oft Mandarinen oder Plätzchen…. manchem geb ich auch einen blauen Chip… und oft bekomme ich ein Lächeln zurück…

    Danke für diesen so wertvollen Artikel, Mandy. Er setzt an einem Punkt an, wo wir Christen oft nicht wissen, wie wir's machen sollen und nimmt den Druck raus…. Gott rettet die Welt, nicht wir…. aber eine Freundlichkeit für den Menschen, dem ich begegne darf ich gern weitergeben…
     

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  7. Rtia

    Auch ich danke dir herzlich für deine Zeilen,liebe Mandy.Du bringst es einfach immer auf den Punkt.Du bist reifer in deinen Aussagen als manch ein Christ der schon 20 und mehr Jahre gläubig ist.

    Gottes Segen für dich und deinen Mann<3

     

     

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  8. Maike

    war mal mit dem freund auf einem weihnachtsmarkt und da sass auch ein mann mit hund.mein herz wurde so traurig,dass ich ihn fragte ob er was zu essen möchte,weil etwas weiter ein stand mit würstchen war,fragte ich ihn ob ich ihm eine wurst mit brötchen schenken dürfte… der mann verstand zwar kaum was ich sagte,war aber total überwältigt von dem was ich sagte und tat,mein freund fand es auch ganz toll,dass ich diesem mann in seinem grossen leid,ein bisschen liebe gab. ich war so gerührt und den tränen nah,als er das brot ass und dem hund die wurst gab….. danke jesus für deine gnade

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  9. Christine

    Kann nicht an Menschen vorbei gehen die in der Kälte am Boden sitzen ohne etwas zu geben. Wenn sein bester Freund der Hund oder Kinder dabei sind erst recht nicht.

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  10. Annik

    Liebe Mandy,

    bin in letzter Zeit immer wieder an Obdachlosen vorbei gekommen und meine 6 jährige Tochter fragt mich jedes Mal wieso die betteln und wieso wir nichts geben. Hab ihr versucht klar zu machen, das wir leider nicht soviel Geld haben das wir allen was abgeben können. Aber einfach ist sowas nicht als Mutter, vor allem wenn einem gerade die Menschen am Herzen liegen. Wir haben auch schon für einen Mann der vor einem Einkaufszentrum gebettelt hat, eine Tüte voll gemacht und sie verschenkt. Hab bis jetzt auch noch keine Ablehnung sondern immer nur Dankbarkeit erfahren.

    Vielen Dank für deine Gedanken und deine Offenheit!

     

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  11. Jutta

    Hallo,

    es gibt in manchen Kaffe´s auch Aktionen, wo man 2 Kaffee bezahlt und der nächste Bedürftige der kommt, kann dann den gespendeten Kaffee trinken.Plätzchen oder Schokolade ist in der Vorweihnachtszeitvielleicht auch mal was besonderes.Bahnhofsmissionen freuen sich auch über Spenden und Hilfe.Euch allen eine besinnliche Adventszeit und keine Zeit wie von Sinnen.

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  12. Maja

    Huhu,

    Ich denke, wenn man im Winter jemanden trifft, der Nachts irgendwo draußen schläft, sollte man unbedingt nachsehen, ob der jenige in Ordnung ist.

    In vielen größeren Städten gibt es ja auch Kältebusse. Also Bereitschaftsdienste, die im Winter Obdachlosen heiße Gedränke anbieten, sie mit Schlafsäcken versorgen oder auf ggf. in eine Unterkunft bringen. Hierzu ist es sinnvoll heraus zu suchen ob in der Heimatstadt so ein Dienst existiert und die Nummer evtl ins Handy einzuspeichern um Hilfe holen zu können.

    Dort wo es soetwas nicht gibt… im Notfall den Notruf wählen.

    LG

    Maja

     

     

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  13. Machmut

    Jesus lebte nicht in einem Sozialstaat. Niemand muss in Deutschland betteln, wenn er/sie die gegebenen Möglichkeiten nutzt…

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  14. Virginia

    Liebe Mandy, danke für deinen tollen Artikel! Seit einigen Monaten machen wir monatlich einen Straßeneinsatz in Köln mit unserer Jugendgruppe, wir haben immer belegte Brötchen und Wasser dabei und je nach wetter Kaffee, Suppe oder etwas Obst, diesmal auch leckere lebkuchen und Plätzchen, die Reaktionen der obdachlosen sind überwältigend! und ja auch uns geht es danach immer total gut :)

    Antworten
  15. Anonymous

    Sehr schöner Artikel, Mandy. Ich schauhe mir die Bettler genau an, wenn ich etwas gebe. Bei manchen habe ich in letzter Zeit mehr das Gefühl, es betteln so Drückerkolonnen, da bin ich eher vorsichtig. Wenn jemand Musik macht finde ich das auch symphatischer, aber Obdachlose, vor allem mit Suchtproblemen haben das Geld meiner Meinung nach nötiger, als Gymnasiasten, die mit ihrer Musik ihr Taschengeld aufbessern wollen. Zu Lebensmittelgutscheinen kann ich nur eines sagen: Ich bin total dagegen, dass sie von Behörden ausgegeben werden, weil sie den Menschen ganz entmündigen und demütigen. Ich habe mich dagegen schon ende der 80er Jahre dagegen gesträubt, als Asylbewerber nur mit Lebensmittelgutscheinen "untersrützt" wurden, mit der Argumentation, dass sie sich davon kein Alkohol kaufen können. Aber 1. konnten sie davon auch keine Windeln kaufen und 2. ist das ganz schön scheinheilig, im Alkiland Nr 1 und 3. war das auch eine ganz schöne Unterstellung. Und warum soll man das bei Obdachlosen oder gar Harz4 Empfängern (bei denen das als Strafe eingesetzt wird) zulassen. Das versößt meiner Meinung nach gegen Art 1 des GG (Die Würde des Menschen ist unantastar).  Und warum darf man sich kein Alkohol kaufen, wenn sogar Sportler für Alkohol werben, oder Alkohol bei Events wie das Oktoberfest oder Karneval zum Chic gehören? Ganz schön Scheinheilig. Aber ganz Schlimm finde ich, dass das Betteln in der Münchener Innenstadt verboten ist, damit sich die Bürger beim Einkaufen für "Fest der Liebe" nicht gestört fühlen. Bei dieser Bestimmung müßte eigentlich jedem Christen die Zornesröte ins Gesicht treiben.

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  16. Petra

    Das mit den Obdachlosen finde ich auch schlimm aber ich finde es auch doof,wenn die oft besoffen durch die Gegend torkeln und z.Bsp in Stuttgart City extrem aufdringlich sind…..ich habe schonmal jemandem nen Kaffee spendieren wollen,der wollte keinen….tja,Pech gehabt….für Alkohol geb ich dem sicherlich nix….mein Geld fliegt auch nicht vom Himmel…..leider überwiegen die Alkoholiker und das nervt…..ich gestehe,dass ich meistens nix gebe also direktes Geld dann mal eher ein Brötchen oder nen Kaffee oder nen Plunder von der Bäckerei…..Hunger haben die ja bestimmt auch …ansonsten muss ich sagen,hier bei mir in Ludwigsburg sehe ich die nur am Bahnhof in der Innenstadt gibts keine Obdachlosen……

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  17. Elke

    Ich hab mal einem Bettler ein belegtes Brötchen gekauft. Der griff hinter sich und steckte es zu den vielen andern Brötchen in eine Plastiktüte und stellte dann wieder sein Schild auf: "ich habe Hunger". Dachte ich: "Hmmm, hätte er wenigstens damit warten können bis ich weg bin". Einem andern musikalischen Bettler habe ich gefragt welche der zwei Essen, die in der Metzgerei angeboten wurden. er haben möchte und wir haben zusammen auf der Brunnenmauer gesessen und fröhlich gefuttert. Manchmal hocke ich mich auch zu ihnen und frage was sie brauchen und was bei ihnen passiert ist. Es gibt überall so-ne und solche. Trotzdem würde ich es immer wieder machen. 

    Antworten
  18. Manuela rendelmann

    Wenn ich geben kann, DANN das was ich kann. Mal geld, mal nen kaffee oder tabak. Und es kam auch schon zweimal vor, da ging es mir finanziell so, dasz ich fürn zehner einkaufen bin mit den leuten auf der strasse. Ja auch ein lächeln ider audmunterndes zunixken kann viel geben. Und ich sehe es genauso, ich musz meine eigenen grenzen akzeptierwn, denn es ist so, wir solltwn frohen herzen geben…

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  19. marina brundo

    Hallo Mandy,

    also ich gebe nicht immer Geld – meistens hole ich ihnen belegte Brötchen und bringe ihnen einen heißen Kaffee – es gibt ja heutzutage an jeder Ecke eine Bäckerei – bis jetzt waren sie alle dankbar u. freuten sich. Wenn sie einen Hund dabeihaben – bekommt auch er eine Dose Fleisch. Ist keine Bäckerei in der Nähe – gebe ich ihnen Geld. Gottes reichen Segen an alle.

     

     

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  20. Marianne

    Das ist eher die Frechen, die betteln. Und ich weiss, dass jeder Mensch, der legal hier wohnt, hat genügend zum leben. Ich weiss es, weil mir ist das auch mal passiert, dass ich um Hartz 4 bitten müsste. Und wenn jemanden zu dumm ist, dass er glaubt damit ein Platz deswegen in Himmel bekommt ja dann ist er falsch informiert.

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  21. Sonja S.

    Liebe Mandy,

    ich danke Dir auch ganz herzlich für den Artikel. Gedanken gemacht habe ich mir schon immer, welches Schicksal wohl jeder einzelne Bettler hat, den ich in der Hamburger Mönckebergstraße und auf den Stufen vor der Kirche sehe. Wenn ich nicht immer hingeguckt habe, dann aus schlechtem Gewissen, weil ich nicht jedem etwas geben kann. Nun weiß ich, wie wichtig es ist, diese Menschen wahrzunehmen und anzulächeln, auch wenn man nichts gibt.

    Antworten
  22. Margot

    Ja es stimmt schon manchmal das Betrüger unter den wirklichen Hilfsbedürftigen sind und an der Strassenecke sitzen. :–( Ich gebe aber einen kleinen Teil ,und denke wie Jesus gesagt hat ,wer Hilfe braucht dem soll man geben ,es könnte auch er selber sein ?? Ein bischen Hilfe egal macht mich nicht ärmer.Sondern reicher an Glücksgefühlen.

    Vor 4 Wochen war ich in würzburg ,und bin auch an einem Bettler vorbeigegangen,zuerst  lief ich an ihm vorbei ,hatte ein echt schlechtes Gefühl!  dann beim Zurückgehen warf ich ihm paar Münzen rein,und nen blauen Chip

    Er rief zuerst ,den kann ich nicht gebrauchen .da sagte ich ,doch lese mal !Er soll Dir Glück bringen.Er schaute ihn an las und dann das Grinsen (unendlichgeliebt),da wollte er ihn mir nicht mehr geben! .,,er dankte und steckte ihn in seine Hosentasche. Hatte ich danach ein schönes Gefühl :–)) . Schönes Erlebnis ,:—))) für sowas ist es mir egal ob echt oder nicht ..

    Antworten
  23. Margot

    Ich hab mir einen tollen Film bei Amazon gekauft ,Gespräch mit Gott Stephan Simon

    der hat mir die Augen geöffnet und zum heulen gebracht.Da sieht man wie schnell es gehen kann wie man

    Obdachlos wird. Echt zu empfehlen.Genau so wie ein Lieblingsfilm von mir von Weihnachten,und den Weihnachtsmann gibt es doch.,mit Charles Bronson die gehen mitten ins Herz ..Lg

    Antworten
  24. Salome

    Liebe Mandy, ich bin letztens in meiner Stadt über den Weihnachtsmarkt gegangen und am Rande saßen 3-4 Bettler, also nicht alle zusammen, aber vielleicht in einem Abstand von 50-100 m. Beim ersten, an dem ich vorbeiging, hatte ich schon ein beschämendes Gefühl. Der zweite hatte ein Schild um, wo drauf stand, dass er Geld für Essen haben wollte. Und ich hab überlegt, ob ich ihn jetzt frage, ob ich ihm eine Bratwurst vom Weihnachtsmarkt kaufen soll. Aber dann bin ich auch da vorbeigegangen. Und die anderen beiden habe ich gar nicht mehr groß angeguckt, weil ich mich so geschämt habe, dass ich auch schon an den anderen beiden vorbeigegangen bin, auch wenn ich Mittel gehabt hätte, ihnen helfen zu können. Und die Frage tut sich bei mir immer wieder auf, ob ich jetzt jedem was geben soll oder nicht. Und dann hab ich jetzt zwei Tage später diesen Artikel von dir gelesen und das hat mich voll angesprochen. Gott schickt immer zur rechten Zeit die richtigen Menschen. Das, was du geschrieben hast, hat mich berührt und hat mir den Blick dafür geöffnet, dass es wirklich schon eine Hilfe/Unterstützung für die Bettler ist, ihnen einfach freundlich zuzulächeln, auch wenn man erst mal nichts geben kann. Das werd ich mir fürs nächste Mal merken und vielleicht schaff ich es ja, den Bettler auch anzusprechen, ob er etwas zu essen haben möchte. Oder ihm einen "unendlichgeliebt"-Chip zu geben. Sei gesegnet!

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  25. rhena

    mich hat in den letzten wochen Matthäus 25,35+36 beschäftigt :)
    35 Denn ich bin hungrig gewesen, und ihr habt mich gespeist; ich bin durstig gewesen, und ihr habt mir zu trinken gegeben; ich bin ein Fremdling gewesen, und ihr habt mich beherbergt;

    36 ich bin ohne Kleidung gewesen, und ihr habt mich bekleidet; ich bin krank gewesen, und ihr habt mich besucht; ich bin gefangen gewesen, und ihr seid zu mir gekommen.

     

    jemand hat mal gesagt, dass man den ersten bettler am tag etwas geben kann, das hab ich in den letzten jahren auch manchmal getan.

    einmal hab ich einen mann zu ner currywurst eingeladen, die er selber bestellen durfte – die augen hättet ihr sehen müssen!

    oder ich hab den rest von meinem mittagessen und nen berliner einem bettler angeboten -sogar die serviette hat er sehr gern genommen!

    oder ich hab in letzter zeit frauen gefragt, ob sie mit mir zum discounter kommen und sich für 1-2 euro etwas zu essen kaufen wollen, was ich dann bezahle. sogar anderen leuten an der kasse ist das aufgefallen, dass da was nicht normales abläuft! so bin ich auch ins gespräch mit den frauen gekommen, warum sie in der situation sind, in der sie sind. der einen hab ich dann paar tage später 2 tassen geschenkt, da wir sie übrig hatten und sie und ihr mann brauchten welche… demnächst möchte ich gern noch paar handtücher etc. vorbei bringen.

     

    sowas zaubert ein lächeln ins gesicht von den bettlern und ist meine nahrung eines jüngers jesus :)

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  26. Dorothea

    Liebe Mandy,
    Ich habe im Pfarramt auch immer wieder mit Menschen zu tun gehabt, die in eine bittere Notsituation gekommen sind. Manche waren wirklich arm dran und freuten sich, wenn ich ihnen ein Butterbrot oder etwas warmes zu trinken angeboten habe – andere wollten nur Geld (vor allem die, die aus der Drogenszene kamen und dann die wildesten Geschichten erzählten). Ich hatte im Pfarramt für diese Fälle eine "Food-Bank" angelegt, um Menschen ggf. auch Lebensmittel mitgeben zu können. Problematisch waren immer die Zeiten, an denen die regulären Behörden geschlossen sind: Wennn am Freitag abend jemand klingelt und obdachlos ist und die Gefahr der Erfrierung droht – was dann? Zu Hause übernachten lassen: das war mir zu riskant. Ich bekam dann aber heraus, dass es in der Psychiatrie eine Möglichkeit gibt, für 1-2 Nächte ggf. einen Schlafplatz zu finden. Wer dann bereit war, mit Sozialarbeitern zu kooperieren, der konnte auch einen Ausstieg aus der Sucht und eine Langzeittherapie bekommen – oft aber war das auf Grund der massiven Probleme und des Misstrauens, den Obdachlose gegenüber Insitutionen haben, nicht möglich. Immerhin gab es in Ansbach eine Wärmestube – das fand ich eine hervorragende Idee der dortigen Christen und christlichen Kirchen. Da konnte man auch übernachten und wer bei mir klingelte konnte einen Gutschein für die Übernachtungskosten bekommen…
    Ich glaube, dass wir Christen hier gefordert sind, an einem Strang zu ziehen und uns in den Orten, in denen wir leben, gemeinsam überlegen sollten, wie wir Menschen in Not helfen können. Alleine ist man schnell überfordert und sieht auch vielleicht etwas nur aus einer Perspektive. In der Gemeinschaft mit anderen Christen können wir mehr helfen, ohne uns total zu verausgaben. Vielleicht gibt es mehrere Orte, in denen Christen die von der Obdachlosenarbeit der Kirchen in Ansbach sich etwas abkupfern wollen? Was ich dort schön fand: Es gab eine Arbeitsgemeinschaft christlicher Kirchen und es gab die evangelische Allianz und beide versuchten bei wichtigen Themen zusammenzuarbeiten (z.B. wenn es um Fragen der Diakonie/Caritas ging oder bei "on the move").
    Manchmal gibt es ja auch Möglichkeiten, mit den Agenturen für Arbeit etwas zusammen zu bewegen – ich konnte einmal einem, der an meiner Tür stand, in Zusammenarbeit mit dem "Arbeitsamt" (wie es damals hieß) einen Job bei der Renovierung eines kirchlichen Gebäudes verschaffen und schrieb danach ein Arbeitszeugnis über seinen Fleiß etc… – daraufhin gab es eine Chance, den Führerschein zu machen – und weitere Chancen – heute ist er Berufskraftfahrer….

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  27. Dorothea

    Noch etwas fällt mir zum Thema ein, was viele nicht wissen:
    Die Diakonie hat für Menschen in Not eine erste Anlaufstelle, die "kirchliche allgemeine Sozialarbeit" (KaSa). Zumindest unter der Woche kann man dort mit jemanden hingehen (vorher anrufen), falls eine akute Notlage vorliegt (z.B. Haftentlassung und keine Wohnung…; Obdachlosigkeit…).
    Die dortigen Fachkräfte haben in der Regel Adressen und Kontakte und kennen sich mit den verschiedenen Problemsituationen und der Frage, wie man helfen kann, aus.
    Die Diakonie freut sich auch über ehrenamtlich engagierte Menschen, die die Arbeit der dort bezahlten Fachkräfte unterstützen (z.B. durch Tafelarbeit, Besuchsdienst im Seniorenheim usw…).
    Daher meine Bitte: Wer Obdachlosen und anderen Menschen in Not helfen will, möge Kontakt mit der Diakonie vor Ort aufnehmen oder Pfarrer/Pfarrerin vor Ort fragen, ob er entsprechende Kontaktadressen hat usw…

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  28. Amy

    Wow Mandy, vielen Dank für diese Worte. Das Thema beschäftigt mich schon seit einiger Zeit, ich weiß einfach nie, wie ich mit Leuten umgehen soll, denen ich kein Geld gebe. Manchmal denke ich, dass sie gar kein Lächeln wollen und das eher herablassend wirkt, aber wer will schon nicht angelächelt werden?! Danke dir, das hilft mir sehr.

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  29. Linus

    Ich finde den Artikel auch sehr gut.
    Hier in Namibia wo ich jetzt lebe gibt es sehr viele Betler, von denen viele ums überleben wegen Arbeitslosigkeit kämpfen aber auch die die ihre Alkoholsucht damit finanzieren.

    Gib jedem, der dich um etwas bittet, und weise den nicht ab, der etwas von dir leihen will.
    Matthäus 5,42

    Mir fällt es unglaublich schwer den Leuten hier nicht zu geben, aber die Leute von meiner Organisation sind der Meinung, das man nie Geld geben soll um den Missbrauch nicht zu stärken.
    Brot und anderes hat man auch oft nicht dabei. Darum muss ich leider oft nein sagen. Ich finde das ist sehr schwierig mit dem Bibelvers zu vereinen. Hat dazu jemand eine Meinung?

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  30. Katrin

    Schöner Text.
    Ich muss aber ehrlich sagen, die meisten Menschen sind doch etwas kaltherzig.
    Ich habe immer für meine Verhältnisse viel gegeben. Ich kenne jedoch keinen einzigen Menschen in meinem Umfeld, der Bettlern etwas geben würde. Zum einen wollen die meisten Leute sich gar nicht damit beschäftigen, denn Mitleid heißt ja mitleiden, und das ist ja unangenehm.
    Zum anderen geben viele Menschen auch ungern.
    So kommt jede Ausrede gerade recht und gelegen… und es sind meist einfach nur Ausreden, um nichts zu geben und dabei kein schlechtes Gewissen haben zu müssen.
    „Der finanziert ja nur seine Sucht damit“
    „selbst schuld, niemand muss in Deutschland hungern oder auf der Straße leben“
    „jeder Süchtige ist selbst schuld an seiner Sucht“
    Das ist alles der größte Blödsinn.
    Wohlbehütet aufwachsende Menschen, denen es nie an etwas mangelte, kommen gar nicht erst so leicht in Kontakt mit Suchtmitteln oder auf irgendeine schiefe Bahn. Es gibt Menschen, die nie wohlbehütet waren und es trotzdem geschafft haben. Das ist dann aber ein besonderer Verdienst, der Hochachtung verdient. Er sollte nicht als Argument gegen jene verwendet werden, die es eben nicht schafften. Gerade Menschen, die immer alles hatten und gar nicht wissen, wie das Leben außerhalb ihrer komfortablen Zone aussehen kann, verwenden sehr gerne dieses Argument: andere schaffen es doch auch und sehen dabei auf Menschen herab, die es nie so gut hatten wie sie selbst.
    Ich finde das unmöglich.
    Ich finde es genauso unmöglich, mein Geben an erzieherische Maßnahmen oder Bevormundung zu koppeln. Und ein Brötchen zu kaufen oder einen Kaffee. Vielleicht ist es das 10. Brötchen und der 10. Kaffee an dem Tag? Ein kalter Entzug kann darüber hinaus tödlich sein. Auch wenn der Bettelnde meine Spende für die Sucht ausgibt… warum nicht?
    Ich bin als Gebender, der es finanziell besser hat, in einer Machtposition gegenüber dem Bettler.
    Mein Respekt gegenüber Menschen, wirklich vor jedem Menschen gebietet es, nicht zu verurteilen oder zu vorurteilen. Ich gebe Geld, das heisst freie Entscheidung. Bevor ich ein Brötchen kaufe, unterhalte ich mich mit dem Bettler, wie denn seine Situation ist und wie ich wirklich helfen kann. Das ist dann echter Respekt und Fürsorge.
    Zu viel persönliche Fürsorge wird mir aber auch zu viel und ich komme an meine Grenzen.
    So bleibt mir aber immer noch, mich einzusetzen, politisch zum Beispiel. Die Stadt anschreiben. Was tun Sie denn für Obdachlose? Gibt es genügend Hilfsangebote? Muss man die Hilfen vielleicht besser anpassen an die besonderen Bedürfnisse der Menschen?
    Viele können ja nicht an Wohnheimplätze vermittelt werden, weil sie mit den Regeln dort nicht klarkommen.
    Echter Respekt vor Menschen und ihrem Leid würde es gebieten, einfache, warme Übernachtungs-Plätze speziell für Obdachlose zu schaffen, die so gestaltet sind, dass sie angenommen werden.
    Das wäre echte Menschlichkeit.

    Geben kann ich natürlich nie mehr, als ich selbst entbehren kann. Da braucht niemand ein schlechtes Gewissen haben. Durch besondere Lebensumstände bin ich aktuell unter Hartz 4, kämpfe hart, um mich finanziell zu sanieren und gebe niemandem etwas. Als ich hatte (nie so wirklich viel), habe ich immer gegeben, da kann ich mich jetzt drauf berufen. Ich finde, das ist völlig okay.
    Eine Hilfe muss ja auch nicht immer finanziell sein. Man kann andere aufrufen, sich für die Situation dieser Menschen zu interessieren. Das ist auch Hilfe! Und womöglich auch noch die nachhaltigere!

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